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Generation Z spricht übers Autofahren

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Bleibt alles anders: Junge Fahrer:innen schätzen die Freiheit individueller Mobilität. Im Vergleich zu ihren Eltern und Großeltern nutzen sie aber verstärkt auch nachhaltigere Angebote. Einblicke in die Wege der Generation Z

Erwachsen werden bedeutet mobiler werden. Kinder schaffen irgendwann den Fußweg zur Grundschule ohne Begleitung, steigen aufs Fahrrad oder in den Bus. Als Teenager sind sie immer häufiger allein unterwegs, auch motorisiert auf E-Bikes oder Mofas –  »ein großer Freiheitsgewinn«, sagt die Sozialwissenschaftlerin Kathrin Klein-Zimmer. Im 2021 erschienenen Buch »Erwachsenwerden heute« hat die Professorin, die an der Hochschule Koblenz lehrt, ein Kapitel zum »Unterwegssein« junger Menschen geschrieben. Die Jugend sei eine sehr mobilitätsintensive Zeit, erklärt sie in einem Podcast des Deutschen Jugendinstituts: »Man schafft sich Freiraum und Unabhängigkeit.«

Besonders ausgeprägt war dieser Drang zum Beispiel bei Elias Bohun. Nach der Matura, dem österreichischen Abitur, hatte der heute 22-Jährige recherchiert, wie weit er mit dem Zug kommen könne. Schließlich fuhr er acht Tage lang 2. Klasse von Wien bis in die vietnamesische Hauptstadt Hanoi. Ein »urcooles Erlebnis«, sagt Bohun, der danach das umweltfreundliche Bahnreisebüro »Traivelling« mitgründete und damit den Nerv der Zeit zu treffen scheint, seine Dienste sind gefragt. Und das Auto? Bleibt stehen? Der Führerschein? Überflüssig? Gar verpönt, seit sich junge Menschen im Angesicht des Klimawandels um ihre Zukunft sorgen müssen? Könnte man meinen. 

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Viele Fahranfänger:innen, viele Unfälle
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Doch die Zahlen sagen etwas anderes: 92 Prozent der erwachsenen Bundesbürger:innen haben derzeit einen Autoführerschein. Und 76 Prozent der 16- bis 29-Jährigen Führerscheinbesitzer:innen bezeichnen die eigene Fahrerlaubnis als für das tägliche Leben wichtig oder sehr wichtig. Das ergab 2020 eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 16- bis 29-Jährigen im Auftrag des TÜV-Verbands.

»Mit der Fahrerlaubnis geht für viele junge Menschen eine große, unabhängige, lokale Mobilität einher«, sagt Sozialwissenschaftlerin Kathrin Klein-Zimmer: »Unterwegssein ist ein wichtiger Verselbstständigungsschritt für junge Menschen.« Im eigenen Auto bedeutet das Freiheit statt Eltern-Taxi.

Klicken Sie sich durch die Bildergalerie: Das denkt die Generation Z übers Autofahren
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Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, interpretierte die Ergebnisse der Forsa-Umfrage 2020 so: »Das Bewusstsein für den Umwelt- und Klimaschutz steigt, aber die Attraktivität des Führerscheins bleibt ungebrochen.« Für die meisten Menschen bleibe er die »Grundlage individueller Mobilität«. Laut Umfrage fahren 63 Prozent der Führerscheinbesitzer:innen täglich oder fast täglich Auto, weitere 23 Prozent mindestens einmal pro Woche. Umso wichtiger ist es, die individuelle Fortbewegung nachhaltiger zu gestalten – zum Beispiel durch den Ausbau und die intelligente Vernetzung von Elektromobilität, Carsharing-Konzepten und öffentlichem Nahverkehr. (Was ein Autoversicherer wie die Allianz dazu beitragen kann, lesen Sie hier in den 5 Thesen zum neuen Autofahren).  

In weiten Teilen Deutschlands ist das klassische Auto mit Verbrennungsmotor allerdings auch für die Generation Z noch das Fortbewegungsmittel der Wahl. Gianluca, Jahrgang 2004, Jurastudent und Basketballer, lebt vor den Toren Kölns und fährt einen zehn Jahre alten Ford Fiesta. Seine Eltern unterstützen das, weil sie wollen, dass er früh Fahrpraxis sammelt. Und Gianluca genießt es, als junger Autobesitzer auch mal Freund:innen und kleine Geschwister von A nach B zu kutschieren. Und die Umwelt? Na klar, auch er denke über das Klima nach, sagt Gianluca. Zur Uni in der Stadt fahre er Straßenbahn. Aber hier draußen, wo er mit dem Auto 20 Minuten zum Basketballtraining brauche und eine Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln – »da ist es schon gut, ein Auto zu haben«.

Nikola ist drei Jahre älter, auch sie hatte den Führerschein pünktlich zum 18. Geburtstag in der Tasche, so viel Freiheit muss sein. Aber ein Auto? »Brauche ich nicht«, sagt die Psychologiestudentin. Im Alltag reichen ihr Fahrrad und Bahn. »Ohne das Bewusstsein, dass es dem Klima schadet, fände ich es bequem, ein Auto zu haben«, sagt Nikola, »für die meisten Wege gibt es aber andere Lösungen.« Und wenn nicht, etwa bei einem Umzug oder einer Fahrt in entlegene Regionen, »dann bekommt man schon irgendwo ein Auto organisiert«. Die Kunst der jungen Generation ist es, flexibel zu sein. Mobilität ist für sie zur Identitätsfindung so wichtig wie für die Generationen vor ihnen. Aber viele sehen das Auto als möglichen, nicht als einzigen Weg in die Freiheit.

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Text     Susanne Rohlfing 
Fotos   Max-Martin Bayer 
Video   Max-Martin Bayer

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Kraftfahrzeug

»Die Zukunft liegt in unserer Hand«

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Um das Klima zu schützen und den CO2-Ausstoß auf deutschen Straßen zu verringern, sind große Anstrengungen notwendig. Christian Fusshoeller, Experte bei der Allianz Autoversicherung, erklärt in fünf Thesen, was die Allianz zum Gelingen der Mobilitätswende beiträgt

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Zur Person

Christian Fusshoeller, Jahrgang 1962, ist seit rund 30 Jahren für die Allianz tätig. Als Projektleiter und Experte befasst er sich unter anderem mit den Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Telematik in der Autoversicherung.  

1. Akzeptanz verbessern: Neue Informationsplattform zur Elektromobilität

Der Verkehr ist mit einer jährlichen Emissionsmenge von rund 150 Millionen Tonnen der drittgrößte Verursacher von CO2 in Deutschland. Die Bundesregierung will die Emissionsmenge bis 2030 vor allem durch die Förderung von Elektromobilität auf rund 85 Millionen Tonnen reduzieren. Doch viele Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland sind skeptisch. Nur 44 Prozent glauben, dass elektrische oder hybride Antriebe wirklich nachhaltiger sind als Benzin- und Dieselmotoren.

Um das E-Auto massentauglich zu machen, braucht es also neben mehr Infrastruktur und Kaufanreizen auch Aufklärung. Verbraucherinnen und Verbraucher suchen Orientierung. Als nachhaltige Kfz-Versicherung mit Know-how und Überzeugung bauen wir deshalb unser Serviceangebot rund um Elektrofahrzeuge aus und starten Anfang 2023 eine neue Online-Informationsplattform: Darauf werden Kundinnen und Kunden wichtige Hilfestellungen und eine Übersicht zu Dienstleistungen wie Batteriecheck, Ladekarte, Wallbox-Installation und Versicherungsprodukten finden. Ich bin überzeugt, dass wir ihnen so den Weg in die Elektromobilität erleichtern können.

2. Anreize schaffen: Wechselprämie für E-Autos

Wir haben unsere Schadenleistung in der Kaskoversicherung für alle Produktlinien erweitert und bieten jetzt eine E-Fahrzeug-Wechselprämie an. Wer mit seinem Verbrenner- oder Hybridfahrzeug einen Totalschaden hat oder einen Diebstahl meldet und Anspruch auf eine Neupreisentschädigung hat, bekommt bei der Allianz zusätzlich zum Neupreis 2500 Euro erstattet, wenn als Ersatz ein zulassungspflichtiger,  rein elektrisch betriebener Pkw angeschafft wird. Damit setzen wir einen starken Anreiz und machen den Umstieg auf ein E-Auto für unsere Kundinnen und Kunden attraktiver.

3. England als Vorbild: Standards für nachhaltige Werkstätten

Bei der Auswahl der Reparaturwerkstätten achtet die Allianz noch stärker auf Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit der Industrie wollen wir neue Standards für nachhaltiges, wirtschaftliches Reparieren schaffen. Als Musterbeispiel kann der englische »Green Hearts«-Standard gelten. Wichtige Hebel sind dort unter anderem Energiesparen im Werkstattbetrieb, Nutzung von Ökostrom und der Einsatz von schnell trocknenden Lacken. Autos mit Elektroantrieb werden als Unfallersatzfahrzeuge angeboten, und nachhaltige (Gebraucht-)Teile sind obligatorisch. In Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich gibt es bereits seit mehreren Jahren Regelungen zur Förderung von gebrauchten Ersatzteilen in Werkstätten. Hier sehe ich Potenzial zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in ganz Europa. Mit gesetzlichen Rahmenbedingungen muss die Politik diese Entwicklung jetzt beschleunigen.

4. Kamera- statt Autofahrten: Weniger Allianz Sachverständige auf der Straße 

Anfang 2020 haben unsere Expertinnen und Experten noch mehr als 80 Prozent der Kfz-Schadengutachten vor Ort durchgeführt. Indem wir Remote-Inspektionen per Video erfolgreich eingeführt haben, konnten wir diese Quote mittlerweile auf rund 40 Prozent reduzieren. Konkret sind wir so bis zu zwei Millionen Kilometer NICHT gefahren und konnten allein 2021 bei der Allianz Deutschland den Ausstoß von rund 300 Tonnen CO2 vermeiden.

5. »Green Repair«: Instandsetzen statt austauschen 

Die Mehrheit der Kfz-Schäden betrifft Windschutzscheiben, Türen, Stoßfänger, Kotflügel, Seitenteile und Scheinwerfer. Für all diese Teile gibt es Reparaturmöglichkeiten – die sogenannten »Smart Repairs« oder »Green Repairs«. Die Reparatur eines modernen LED-Scheinwerfers erreicht beispielsweise jetzt schon eine Treibhausgasreduktion von 99 Prozent im Vergleich zum Einbau eines neuen Ersatzteils. Ebenso hoch ist der Wert für die Instandsetzung einer Windschutzscheibe. Wenn wir es als Versicherer gemeinsam mit den Werkstätten schaffen, die Reparaturquote um nur zwei Prozentpunkte anzuheben, können in Europa jährlich fast 30.000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. Das entspricht der Emission von etwa 5100 Haushalten. Die Zukunft liegt in unserer Hand!

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Text
Christian Fusshoeller
Foto Privat

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Kraftfahrzeug Nachhaltigkeit

Fahren und Sparen: 11 Tipps zum Spritsparen

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Die Preise für Sprit sind hoch wie nie. Doch mit der richtigen Fahrweise können alle Kraftstoff und damit auch Geld sparen. Wie das genau funktioniert, weiß Christoph Lauterwasser, Leiter des Allianz Zentrum für Technik (AZT)

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###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Lesen Sie auch: Energie sparen im Haushalt: Die 10 besten Tipps","text":"Vom Arbeitszimmer \u00fcber die K\u00fcche bis zum Waschkeller: In den eigenen R\u00e4umen l\u00e4sst sich durch kleine, praktische Ma\u00dfnahmen viel Geld sparen. Das hilft nicht nur den eigenen Finanzen, sondern auch der Umwelt. Energieberater Norbert Endres gibt Tipps f\u00fcr den Alltag.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/12815?homepagekey=###homepagekey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Zur Person

Christoph Lauterwasser ist seit 2007 Geschäftsführer der AZT Automotive GmbH.

1. Hoher Gang = geringer Verbrauch

Wer früh einen Gang höher schaltet, spart Sprit. Ein Beispiel: Wer im vierten Gang 40 km/h fährt, verbraucht weniger Kraftstoff als bei gleichem Tempo im zweiten oder dritten Gang. »Den ersten Gang braucht es eigentlich nur zum Anrollen. Bereits nach ein paar Metern kann der zweite Gang eingelegt werden«, sagt Christoph Lauterwasser. »Außerdem sollte nicht zu früh zurückgeschaltet werden. Denn auch das verbraucht Sprit, da man immer erneut auf das Gaspedal treten muss, um wieder an Geschwindigkeit zu gewinnen«, sagt der Experte. Bei Automatik-Autos empfiehlt Lauterwasser den Eco-Mode. Dieser schaltet nicht nur effizient, sondern reduziert auch den Verbrauch von anderen Geräten im Fahrzeug, wie zum Beispiel der Klimaanlage.

2. Vorausschauend fahren

Das klingt erst mal sehr einfach, wird aber oft nicht beachtet. »Wenn ich eine rote Ampel sehe, lasse ich das Fahrzeug ausrollen und spare somit Energie«, sagt Lauterwasser. Ziel ist es, eine möglichst gleichmäßige Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit zu erreichen. »Ständiges Beschleunigen und Abbremsen verbraucht nur unnötig Sprit. Und schneller kommt dabei auch niemand ans Ziel.« Vorausschauendes Fahren bedeutet auch, defensiv zu fahren, den Sicherheitsabstand zu anderen Fahrzeugen einzuhalten und stets aufmerksam zu bleiben.

3. Motorbremse nutzen

Außerdem empfehlenswert ist es, die Motorbremswirkung zu nutzen. Dieser Vorgang läuft zum Beispiel beim Ausrollen vor einer roten Ampel ab. Hier bremst der Motor automatisch ab. »Die Motorbremse ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn man einen Berg hinunterrollt«, sagt Lauterwasser, »denn durch die automatische Bremswirkung des Motors kann man ohne zu bremsen mit der richtigen Geschwindigkeit fahren.« Außerdem tritt die sogenannte Schubabschaltung in Kraft. Dabei stellt der Motor die Kraftstoffzufuhr automatisch ab. Und das bedeutet, dass gar kein Sprit verbraucht wird.

4. Runter vom Gas

Vor allem bei Geschwindigkeiten über 100 km/h steigt der Kraftstoffverbrauch an. Schuld daran ist der Luftwiderstand, der sich bei 40 Prozent höherer Geschwindigkeit verdoppelt. Für jeden zusätzlichen km/h ist bei höheren Geschwindigkeiten deshalb deutlich mehr Kraft aufzuwenden. Ein Mittelklassewagen verbraucht zum Beispiel bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h rund sechs Liter pro 100 Kilometer. Bei Tempo 160 km/h sind es schon zehn Liter pro 100 Kilometer. Und das macht die Fahrt bei einem Spritpreis von um die zwei Euro um fast acht Euro teurer. »Auf der Autobahn hilft ein Tempomat sehr, eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu halten«, so Lauterwasser.

5. Einfach mal abschalten

Ist der Motor des Autos aus, verbraucht das Fahrzeug logischerweise keinen Sprit. Daher lohnt es sich, den Motor bei längeren Wartezeiten auszuschalten. »Ab einer Wartezeit von 20 Sekunden können Sie den Motor ruhig abstellen«, empfiehlt Lauterwasser. In neueren Automodellen geschieht das durch eine eingebaute Start-Stopp-Automatik bereits von selbst.

6. Kurzstrecken vermeiden

So einfach der Tipp auch klingen mag, ist er doch einer der effektivsten. Gerade bei kürzeren Strecken im Stadtverkehr lohnt es sich, das Auto stehen zu lassen. Durch permanentes Stoppen und Anfahren, zum Beispiel an Ampeln, ist der Spritverbrauch in Städten besonders hoch – gleichzeitig sind Alternativen wie (Leih-)Fahrräder oder öffentliche Verkehrsmittel in der Regel gut verfügbar. Das spart nicht nur Sprit, sondern schont auch das Klima.   

7. Reiseroute planen

In vielen Navigationsgeräten oder Apps gibt es die Möglichkeit, eine Strecke zu wählen, die voraussichtlich weniger Sprit verbraucht. Es lohnt sich daher im Voraus, seine Route effizient zu planen. Besonders in Städten ist hierbei auch die Frage wichtig, wo am Ziel das Fahrzeug abgestellt werden kann – denn der „Parkplatzsuchverkehr“ ist ein nicht zu unterschätzender Zeit-, Nerven- und Spritfresser.

8. Stromfresser ausschalten

Die Elektrogeräte im Auto verbrauchen Energie und damit gleichzeitig Kraftstoff, da das Auto den Strom selbst erzeugen muss. Sind im Auto also Lichtanlage, Klimaanlage, Sitzheizung oder Radio im Einsatz, steigt der Kraftstoffverbrauch. »Statt nur auf die Klimaanlage zu setzen, gerade beim Start erst mal kräftig durchlüften«, empfiehlt Lauterwasser.

9. Nehmen Sie es leicht

Trennen Sie sich von unnötigem Ballast im Auto! Allein 100 Kilogramm Zusatzgewicht sorgen für einen zusätzlichen Verbrauch von circa 0,3 Litern pro 100 Kilometer. Gerade Dachträger und Heckträger des Fahrzeugs sollten bei Nichtnutzung entfernt werden, so der Experte. Misten Sie auch im Innenraum des Autos regelmäßig aus. »Schneeketten im Sommer, Getränkekisten und anderer Kleinkram führen zu mehr Gewicht im Auto und damit zu einem höheren Kraftstoffverbrauch«, sagt Lauterwasser.

10. Weg mit dem Widerstand

Je höher der Luftwiderstand, desto mehr Energie und Kraftstoff werden benötigt, um das Auto zu bewegen. Deshalb sollte der Luftwiderstand eines Fahrzeugs nicht unnötig erhöht werden. Heck-Fahrradträger sind in der Regel aerodynamisch günstiger als Dachsysteme. Und bei Dachträgern und -boxen sind moderne, windschnittige Modelle in der Regel verbrauchsoptimiert.

11. Machen Sie Druck

Ist der Reifendruck zu niedrig, entsteht ein höherer Rollwiderstand. Die dadurch entstehenden Verformungen des Reifens erzeugen zusätzliche Wärme und somit Energie, die verloren geht. Die Folge: Der Kraftstoffverbrauch steigt. »Überprüfen Sie daher regelmäßig den Luftdruck der Reifen«, empfiehlt Lauterwasser. Wie viel Reifenfülldruck benötigt wird, variiert. Die Angaben zum richtigen Reifendruck finden Sie zum Beispiel in der Bedienungsanleitung oder auch an der B-Säule bei geöffneter Fahrertür.

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Text
Tim Sperling
Foto iStock: 123ducu

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Kraftfahrzeug

Lieferheld: Ein Apotheker macht Tempo per E-Auto

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Die angeblich gemütliche Apothekenbranche liefert ihre Ware häufig schneller aus als jeder Online-Riese – dank ausgeklügelter Logistik und eigener Fahrzeugflotte. Ein beispielhafter Ortsbesuch

Lieferheld: Geschäftsführer der Olympia-Apotheke,
Heiter-Julian Schlenker, hat ein E-Auto in seiner Flotte
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Mit Krankheiten kennt sich Heiter-Julian Schlenker aus. Als Geschäftsführer einer Apotheke muss er schließlich stets das richtige Medikament parat haben. Doch wenn es bei den Autos seiner Lieferflotte mal wieder piept, klemmt oder sie ganz schlapp machen, hilft nur die beste Medizin: Humor.

Durmersheim bei Karlsruhe, goldblättrige Ahornbäume beschatten den Raiffeisenplatz an einem sonnigen Oktobertag. Seit bald 50 Jahren Adresse der Olympia-Apotheke. Dass hier die Medikamente nicht nur über den Ladentisch gehen, sondern jedem Kunden auf Wunsch auch nach Hause geliefert werden, erkennt, wer genauer hinsieht: Vor dem schlichten, lang gestreckten Gebäude parken drei weiße Kleinwagen, beklebt mit dem Logo der Apotheke und deren Grundsatz: »Sie shoppen – ich liefere«.

»Neben dem Buchhandel haben wir die schnellste Logistik Deutschlands«

Heiter-Julian Schlenker, Geschäftsführer der Olympia-Apotheke

»Wenn jemand krank ist, soll er oder sie nicht auch noch Umstände haben«, sagt Heiter-Julian Schlenker, kurzes braunes Haar, Brille, weiche Stimme, während er den elektrischen VW e-up! per Kabel mit der Ladesäule neben der Eingangstür verbindet. Für den Geschäftsführer, der seit 2008 gemeinsam mit seiner Frau Karin die Apotheke führt, gehört das Liefern zum Leistungsgedanken.

Egal ob die einfache Kopfschmerztablette oder das überlebenswichtige Krebs-Medikament: Wer im Umkreis von zehn Kilometern rund um Durmersheim wohnt und bei der Olympia-Apotheke bestellt, bekommt seine Medizin innerhalb von drei Stunden vor die Haustür gebracht. Kostenlos.

Dahinter steckt eine logistische Meisterleistung. Im Keller der Apotheke lagern auf engstem Raum an die 12.000 Medikamente. »98 Prozent aller Tropfen und Tabletten haben wir auf Lager«, sagt Heiter-Julian Schlenker, während er die Treppe hinuntersteigt. In einem Raum mit Neonlicht und niedriger Decke arbeitet sein schweigsamster Angestellter: Ein hochmoderner Roboter greift hier mit seinem Metallarm in die bis auf den letzten Zentimeter gefüllten Regale und findet jedes Mittelchen per Knopfdruck. Der eiserne Lagerist hat 150.000 Euro gekostet, aber Geschwindigkeit hat eben ihren Preis: »Neben dem Buchhandel haben wir die schnellste Logistik Deutschlands«, sagt Schlenker. Bei einigen Artikeln freut er sich nicht nur für seine Kunden, wenn sie möglichst rasch sein Haus wieder verlassen: »Es gibt Herzmittel oder Hormone, die haben den Wert eines Klein- oder Mittelklassewagens.«

Ohne Menschen wie Gerd Schubert würde das Liefergeschäft aber nicht laufen. Seit 2018 ist der ehemalige Lastwagenfahrer bei der Olympia-Apotheke angestellt. Schubert, klein, kräftig, lichtes graues Haar, ist ein bayerischer Gemütsmensch, der schon viele Jahre im Badischen lebt. Er packt die Bestellungen in den weißen Papiertüten in den Kofferraum des Wagens und löst das Ladekabel.

Lagerist: Ein Roboter findet per Knopfdruck das richtige aus etwa 12.000 Medikamenten im Lager der Apotheke
Von Tür zu Tür: Ohne Menschen wie Gerd Schubert würde die schnelle Auslieferung dennoch nicht klappen

Zu viele Worte verliert Schubert ungern, er ist ein Mann der Taten: »Meine Schicht dauert etwa sieben Stunden, in der Zeit fahre ich 30 bis 60 Kunden an«, erklärt er, steuert seinen Wagen routiniert durch die Straßen mit den bunten Häuserreihen der 12.000-Einwohner-Stadt und parkt schließlich vor einem beigefarbenen Einfamilienhaus. Er klingelt und händigt seine Ware aus. Was er ausliefert, weiß er nicht. Datenschutz. An manchen Türen bleibt er ein paar Minuten. »Es gibt schon Leute, die froh sind, wenn sie jemanden zum Reden haben«, brummt er mitfühlend.

Zum Kaffee lässt er sich allerdings nicht einladen. So viel Zeit bleibt nicht, denn manche Medikamente werden dringend benötigt. Daher fährt Schubert manchmal auch schneller, als es die Polizei erlaubt, wie er mit einem schiefen Lächeln gesteht: »Leider gibt’s auch für uns Strafzettel, denn wir müssen uns wie alle anderen an die Straßenverkehrsordnung halten.« Dass sein Flitzer ein E-Auto ist, gefällt ihm. Als seine Schicht endet, steckt er den Wagen an der Ladesäule vor der Apotheke an, drei Stunden später ist das Elektrofahrzeug wieder mit Strom vollgetankt.

Elektrisch unterwegs: Mit einem der weißen Autos liefert Gerd Schubert Medikamente bis zur Haustür
Voll getankt: Die Batterien der E-Autos sind innerhalb von drei Stunden vollständig aufgeladen

SCHUTZ FÜR DEN FUHRPARK

Die Allianz Flottenversicherung bietet schon ab drei Fahrzeugen attraktive Versicherungsangebote. Grundlage der Flottenversicherung ist die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung für Firmenfahrzeuge, die sich um eine Voll- oder Teilkaskoversicherung sowie Zusatzbausteine erweitern lässt. Die Vollkaskoversicherung empfiehlt sich vor allem bei Elektroflotten, da gerade Schäden am Akku durch Unfälle oder Bedienfehler schnell teuer werden können. Die Teilkaskoversicherung greift unter anderem bei Kurzschluss oder Brand beim Ladevorgang, Tierbissen an der Elektrik oder Diebstahl des Ladekabels. Auch Ladestationen und Wallboxen können gegen Vandalismus und Fehlbedienung im Rahmen einer Vollkaskoversicherung abgesichert werden. Und das Beste: Die Allianz gewährt auch in der Flottenversicherung bis zu 30 Prozent Nachlass auf reine Elektro-Pkw’s.

Die Idee mit dem elektrischen Lieferauto hatte Heiter-Julian Schlenker. Jedes seiner Botenfahrzeuge legt gut 40.000 Kilometer im Kurzstreckenbetrieb zurück: »Mit dem e-up! sparen wir sechs Euro auf 100 Kilometer«, rechnet er vor. Deswegen setzt er künftig noch mehr auf Strom: Zwei elektrische Renault Twingo sind bereits bestellt. Und wenn es mal kracht? Die Botenflotte ist bislang haftpflichtversichert. Für die neuen E-Autos könnte sich Schlenker auch eine Voll- oder Teilkasko vorstellen, die ihm auch sein Vermittler empfohlen hat. Vor allem Schäden an den Akkus können sonst schnell teuer werden.

»Das Schöne an unserem Job ist, dass wir Menschen helfen, gesund zu sein und Krankheiten zu heilen«

Heiter-Julian Schlenker

Die Macken, die durch den täglichen Betrieb auf kurzen Strecken entstehen, nimmt Schlenker allerdings in Kauf: Da sind die durchgescheuerten Polster und völlig abgegriffenen Schalthebel, da sind die rechten Vorderreifen – allesamt einseitig abgefahren, weil es am Ortsausgang von Durmersheim einen Kreisverkehr gibt, den fast jeder Fahrer nehmen muss. Und da sind die Fahrzeugschlüssel, die durch den häufigen Gebrauch so abgenutzt sind, dass das Zündschloss sie nicht mehr erkennt. Folglich ist die Bordelektronik verwirrt und mitten in der Fahrt piept die Alarmanlage wie verrückt. Einmal blieb auch ein Bote an der Tankstelle liegen: Der Schlüssel passte plötzlich nicht mehr in den Tankdeckel, es ließ sich kein Sprit mehr nachfüllen. »Was wir mit den Lieferfahrzeugen alles erlebt haben, begegnet normalen Autobesitzern in ihren wildesten Albträumen nicht«, sagt Heiter-Julian Schlenker – und lacht. Die Autozipperlein nimmt er mit Humor, weil es ihm um Wichtigeres geht: »Das Schöne an unserem Job ist, dass wir Menschen helfen, gesund zu sein und Krankheiten zu heilen.«

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Text 
    Katja Fastrich
Fotos   Sebastian Berger

Kategorien
Kraftfahrzeug Menschen

»Guter Rennsport definiert sich nicht über Lärm«

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Fabian Eckert verantwortet im Bereich Global Partnerships der Allianz SE unter anderem die Formel E. Im Interview erklärt der passionierte Motorsport-Fan, wie sich die Allianz in der Serie engagiert, welche Innovationen die Formel E mitbringt und warum er die lärmende Formel 1 kein bisschen vermisst

Illustration_weißes Zukunftsauto_KFZ-Teaser
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Header Auerberg Reportage
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Zur Person

Fabian Eckert ist Teil des Partnership-Teams der Allianz SE, das sich um globale Partnerschaften kümmert, wie zum Beispiel mit der Formel E, aber auch mit dem FC Bayern oder mit Starpianist Lang Lang.

Herr Eckert, warum fasziniert Sie Motorsport? 

Einerseits ist er Spektakel und Unterhaltung. Andererseits ist er das Zusammenspiel von Perfektion, Teamwork, Innovation und Technologie. Das muss auf höchstem Level funktionieren und das fasziniert mich.

Bis 2016 kooperierte die Allianz mit der Formel 1 und wechselte dann zur Formel E. Ganz ehrlich: Als Sie sich zum ersten Mal mit der Formel E beschäftigen mussten, dachten Sie da: »Oje, was soll das denn?«

Bei der Allianz verfolgen wir ja schon lange eine Nachhaltigkeits-Agenda. Auch privat versuche ich nachhaltig zu leben. Deshalb war ich überhaupt nicht skeptisch, weil für mich trotz aller Begeisterung für den klassischen Motorsport klar war, dass es dafür eine neue Form geben muss. Mich trieb eher um: Wie kann man das etablieren? Denn im Motorsport gibt es selten eine ganz neue Serie.

Sie finden, die Formel E ist eine neue Rennsport-Serie?

Jein, die Formel E vereint natürlich klassische Rennsport-Elemente, ist aber sehr innovativ, was das Rennformat angeht, wie zum Beispiel beim Attack-Mode, bei welchem die Leistung des Elektromotors für eine bestimmte Zeit um 50 kW erhöht. Um den Attack-Mode zu aktivieren, muss ein Fahrer zunächst einen Knopf am Lenkrad betätigen, um das System »scharf« zu schalten. Anschließend fährt er abseits der eigentlichen Rennlinie durch die sogenannte Attack-Zone. In diesem gekennzeichneten Bereich sind drei Aktivierungsstreifen auf dem Asphalt angebracht. Trifft der Fahrer alle drei nacheinander mit seinem Auto, löst dies unmittelbar den Attack-Mode aus.

Viele der Formel-E-Rennen finden auf Stadtkursen statt, auch das ist in der klassischen Formel 1 anders, sieht man mal von Monaco ab …

Ja, auch das ist eine Stärke der Formel E. Sie bringt den Sport zu den Leuten, mitten in deren Lebensraum, und erschließt sich so eine neue Zielgruppe. Denn Formel-E-Rennen sind Teil des urbanen Lebens.

Es sollen also gar keine Formel-1-Fans »bekehrt«, sondern eher Menschen begeistert werden, die sich bislang nicht für Motorsport interessiert haben?

Das auch. Wir werden in ein paar Jahren sehen, wo uns die Technologie hinbringt. Auch die Formel 1 engagiert sich ja inzwischen in Sachen Nachhaltigkeit. Aber auch die Formel E bleibt nicht stehen, geht jetzt 2023 in die neunte Saison. Und dabei wird es technologisch nochmal einen Sprung bei den Motoren und dem Rennformat geben, mit der Einführung von »Fast-Charging«-Boxenstopps.

Und Ihnen als Rennsport-Fan fehlt auch nicht der Geruch, der Lärm, die ganz starken Motoren …

Mir fehlt nichts. Klar, das war früher aufregend, wenn man an der Rennstrecke kaum ein Wort wechseln konnte. Aber ich glaube, dass sich guter Rennsport nicht durch Lärm definiert. Wenn ich mit meinen Freunden Kart fahre, dann machen wir auch keinen Krach, die Faszination liegt im Zusammenspiel zwischen Mensch und Technologie, wenn man überholen kann, wenn man sich messen kann. Diese Duelle und Intensität zwischen Fahrern, die gibt es in der Formel E sogar häufiger, weil der Unterschied zwischen den Teams deutlich geringer ist als in anderen Motorsportarten. Die Teams dürfen ja viel weniger selbst entwickeln, dadurch hat der Fahrer eine höhere Gewichtung in der ganzen Rennstrategie.

Die Formel E ist stolz darauf, sie sei als einzige Sportart seit ihrer Gründung komplett CO2-neutral. Die Rennen sind ja auch als großes Nachhaltigkeits-Event angelegt.

Ja, das stimmt, und die Formel E ist dabei ein Vorreiter und arbeitet auch sehr transparent. Um diese CO2-Neutralität zu erreichen, gibt es verschiedene Initiativen, beispielsweise ein Programm gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln. Oder Wasserstationen, an denen die Zuschauer ihre eigenen Flaschen auffüllen können, damit es nicht diese irrsinnigen Mengen an Plastikflaschen gibt. Oder die Logistik: Wie bringt man alles von A nach B? Da arbeitet man mit dem globalen Partner DHL zusammen, der bereits jetzt Bio-Fuel für die Flugzeuge verwendet. Nicht nur die Formel E selbst, sondern auch alle Partner und Teams der Rennserie sind Teil dieser Prozesse. 

Die Nachhaltigkeit war ja auch ein Grund, warum die Allianz 2016 entschieden hat, sich von der Formel 1 ab- und der Formel E zuzuwenden.

Es gab mehrere Gründe, darunter auch die Innovation. Für uns steckte die Formel 1 ein wenig fest, es gab Stillstand in Sachen Technologie und Nachhaltigkeit. Zusätzlich konnten wir auch eine neue, eine junge, urbane Zielgruppe erreichen. Und auch das Thema Digitalisierung: Da war die Formel E von Anfang an viel innovativer unterwegs als die Formel 1. 

Wie genau sieht das Engagement der Allianz aus? 

Wir waren ab der vierten Saison, also ab 2017, offizieller Versicherungspartner der Formel E und Global Partner. Und wir haben die Namensrechte für das Allianz Fan Village.

Was ist das Allianz Fan Village?

Das Allianz Fan Village ist die Fanzone der Formel E. Dort können die Fans den Renntag verbringen. Die Formel-E-Partner, wie etwa Bosch, ABB oder DHL und natürlich auch die Allianz, haben einen Stand, an dem wir – und vor allem unsere Kollegen aus dem lokalen Vertrieb – in direkten Austausch mit den Fans und potenziellen Kunden gehen. Das ist natürlich eine sehr passende Plattform, um über EV-Versicherungsprodukte zu sprechen. Innerhalb des Allianz Fan Villages gibt es zudem Essen und Entertainment, Konzerte und ähnliches. Die Fahrzeughersteller der Teams stellen die neuesten Technologien und Autos aus, es ist wie eine kleine Innovationsmesse zum Thema Elektromobilität. Man kann bei der Formel E einen Tag mit seinen Kindern an einem Ort verbringen, wo man etwas lernt und wo man natürlich »Racing« erlebt.

Wie ist die Stimmung an einem Renntag im Fan Village? 

Das ist von Land zu Land verschieden. In Mexico City sind die Menschen generell sehr begeistert vom Motorsport, das Thema Elektromobilität hat aber noch lange nicht die Relevanz wie hier in Europa. Beim Rennen in Berlin wissen die Leute viel mehr über Elektrotechnik und Innovation. Was aber alle vereint, ist das Wissen um die Dringlichkeit und der Wunsch nach Veränderung. Es ist nicht mehr wie vor zehn Jahren, die Menschen sind viel sensibler und aktiver. Und sie wollen wissen, wie die Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen – dies erfahren wir bei jedem Rennen im Austausch mit den Standbesuchern.

Es ist ja auch nicht verkehrt, wenn man als Allianz auf der »richtigen Seite« steht, oder?

Als wir vor gut sechs Jahren eingestiegen sind, da war das auch riskant. Die Frage war damals, ob es die Formel E überhaupt lange geben wird. Und jetzt haben wir schon über 100 Rennen hinter uns. Das Risiko von damals hat sich bezahlt gemacht, wir konnten uns mit der Formel E im Bereich Elektromobilität und Mikromobilität positionieren und zudem unsere Nachhaltigkeitsagenda aktiv vorantreiben.

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Text Detlef Dreßlein

Fotos Formula E/Sam Bagnall

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Kraftfahrzeug

»Smartphones am Steuer sind eine große Gefahr«

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Seit vielen Jahren erforscht Jörg Kubitzki im Allianz Zentrum für Technik die Unfallrisiken durch Ablenkung am Steuer. Das größte Problem: Smartphones. Um ja nichts zu verpassen, setzen viele ihre Gesundheit aufs Spiel. Ein Interview über gefühltes Gewohnheitsrecht, schwierige Polizeiarbeit und Sendepausen, die guttun

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Zur Person

Jörg Kubitzki arbeitet im Allianz Zentrum für Technik und untersucht die Gefahren von Ablenkung am Steuer

WerkstattBonus: Sie rufen, die Allianz kümmert sich
Kunden und Kundinnen, die den Baustein WerkstattBonus abgeschlossen haben, können sich auf die reibungslose Abwicklung und Abrechnung des Schadens verlassen. Sie profitieren vom Know-how ausgewählter Kfz-Werkstätten und weiteren Zusatzleistungen wie dem Hol- und Bringservice. Eine Fahrzeugreinigung gehört ebenfalls dazu, und bei Bedarf wird ein Ersatzwagen gestellt. Durch die Werkstattbindung wird der Beitrag günstiger: Versicherungsnehmer erhalten 20 Prozent Nachlass auf den Beitrag für die Kaskoversicherung.

Herr Kubitzki, bereits 2011 veröffentlichte die Allianz die erste mehrerer Studien zum Thema »Ablenkung am Steuer«. Schon damals warnten Sie vor den Gefahren durch Handys am Steuer. Mittlerweile müsste das Thema aber doch eigentlich durch sein? 

Leider nicht, die Menschen wissen zwar um die Gefahr, das zeigen auch viele Untersuchungen. Nur: Vom Griff zum Handy hält das keinen ab. Im Gegenteil: Unsere Arbeit zeigt, wie wenig sich Fahrerinnen und Fahrer von den Mahnungen beeindrucken lassen. Essen, Trinken, Rauchen am Steuer – all diese Dinge erhöhen zwar auch die Unfallgefahr, doch nichts ist so gefährlich wie die Nutzung des Smartphones. Das Handy am Steuer halten die Menschen quasi für ein Gewohnheitsrecht. Denn Smartphones werden für nützliche Anwendungen rund um das Auto zwar immer unentbehrlicher, doch gleichzeitig sind sie eine große Gefahr, wenn sie während der Fahrt genutzt werden.

Schielen Sie nicht auch mal mit einem Auge auf Ihr Smartphone?

Nein. Mein Handy ist aus. Das Texten muss dann eben warten. Denn auch der Vibrierton kann nerven. Wenn man partout nicht ohne Smartphone kann, dann sind natürlich die diversen Fahrmodus-Einrichtungen ein Gewinn. Auch eine Freisprechanlage ist allemal besser, als mit dem Handy vorm Lenkrad zu jonglieren. Ich schaffe die 20 Minuten, die ich im Schnitt unterwegs bin, ohne Empfang und ohne Blick auf das Handy. Bei längeren Fahrten reicht es, alle zwei Stunden eine Raststätte anzusteuern, und von dort aus sicher zu kommunizieren.

Was raten Sie Menschen, die auf ihr Smartphone während der Fahrt angewiesen sind?

Für viele Situationen ist es schwer, Lösungen anzubieten. Denken Sie an den Großstadtverkehr. Einfach mal eben an den Straßenrand fahren, um zu telefonieren, ist fast unmöglich. Wer beruflich stets erreichbar sein muss, braucht dann auch die technischen Mittel, um die Gefahr zu minimieren, zum Beispiel ein Headset. Viele Menschen müssen aber nicht erreichbar sein, sondern sie glauben nur, es zu müssen. Das Phänomen hat längst eigene Forschungszweige. Die Angst, abgehängt zu werden oder etwas zu verpassen, fährt mit. Da helfen letzten Endes nur noch Bußgelder und Fahrverbote. Doch hier sind die Nachweishürden leider immer noch zu hoch. Aus einem Fahrverbot klagt man sich zu leicht raus.

»Beim Autofahren kann jede Sekunde, in der man abgelenkt ist, zu einem Unfall führen«

Jörg Kubitzki, Unfallforscher am Allianz Zentrum für Technik

»Ich hab’ gar nicht telefoniert…« und so weiter?

Eben, die Polizei hat es schwer. Sogar die neuen Handyblitzer auf Brücken, die erkennen, ob die Fahrerin oder der Fahrer während der Fahrt telefoniert, werden es nicht leicht haben, einen Handyverstoß immer gerichtsfest nachzuweisen. Wegen mangelnder Nachweisbarkeit finden sich daher aktuell auch noch recht wenige Ablenkungsunfälle in der amtlichen Statistik.

Kommen wir doch noch mal zum Blindflug. In einer Sekunde Ablenkung kann ja viel passieren.     

Den Blick eine Sekunde auf die Technik richten, das ist juristisch ein erlaubter »kurzer Blick«. Aber wer nimmt das schon richtig wahr, ein, zwei, drei oder mehr Sekunden? Außerdem ist der Unfall ein statistisch seltenes Ereignis, es braucht lange, bis man einen erlebt – das macht sorglos, und dann kracht’s doch in der Sekunde, in der die Gedanken woanders waren. Eine Sekunde Zeitgewinn kann manchmal über Leben und Tod entscheiden.

Können Assistenzsysteme in diesen Fällen auch unterstützen?

Teils ja. Viele moderne Systeme helfen zunächst, die Folgen der Fahrfehler, die durch Ablenkung entstanden sind, ein Stück zu mindern. Alle automatischen Notbremssysteme fallen darunter, übrigens auch die nach hinten gerichteten, wenn man an Parkflächen und Fußgängerkollisionen denkt. Aber eine Warnung, die nicht aktiv eingreift, muss sehr früh einsetzen, um Abgelenkte in kritischen Phasen zurückzurufen.

Sie sprachen schon die Freisprechanlage an. Lenkt aber nicht auch das Sprechen an sich ab? 

Ja, dem ist so. Zwar ist es immer noch besser als mit dem Handy in der Hand, aber man sollte sich nicht zu sehr in Sicherheit wiegen. Auch für das Freisprechen bedarf es Handgriffe und Blicke auf die Geräte. Ohne sich dessen recht bewusst zu sein, dauern Telefonate über eine Freisprechanlage deutlich länger. Was das Unfallrisiko anbelangt, stellt die Forschung weltweit bislang keine Unbedenklichkeitserklärung für Freisprecheinrichtungen oder Sprachsteuerungen aus.

»Auch Beifahrer können einiges falsch machen«

Jörg Kubitzki, Unfallforscher am Allianz Zentrum für Technik

Mal ganz abgesehen von der Technik: Auch Beifahrerinnen und Beifahrer können ablenken. Was sind deren häufigste Fehler? 

Sie müssen sich vergegenwärtigen, dass Autofahren das Bedienen einer schweren Arbeitsmaschine ist. In jeder Fabrik gibt es Vorschriften. Beifahrerinnen und Beifahrer, die sich mit Smartphone und Bordcomputer befassen, animieren zum Passiv-Mitbedienen, zum Mit-Telefonieren, was die Aufmerksamkeitsverteilung betrifft. Auch Passiv-Telefonieren erhöht das Unfallrisiko, und Streit korreliert allemal mit der Unfallgefahr. Darum stimmt es: Auch Beifahrer können einiges falsch machen. Übrigens ist man verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Umstände beim Fahren die Sicherheit nicht beeinträchtigen. Das schließt allzu viel Unruhe im Wagen ein. Aber wenn wir hier im Allianz Zentrum für Technik das Bewusstsein dafür ein wenig fördern helfen, haben wir schon viel gewonnen.

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Interview   Saskia Trucks
Foto             iStock/gettyimages, privat

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Kraftfahrzeug

Allianz Unfallforschung: Aus dem Leben eines Crashtest-Dummys

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Die Hightech-Puppen des Allianz Zentrums für Technik halten seit Jahrzehnten den Kopf hin. Sie fahren absichtlich gegen Wände, um Autos sicherer zu machen. Ein Betroffener packt aus

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Seit mehr als 50 Jahren steht das Allianz Zentrum für Technik (AZT) für Kompetenz in der Kfz-Reparatur und Sicherheitsforschung. Ob Sicherheitsgurt, Airbag, Wegfahrsperre, Fahrassistenzsysteme oder Ablenkung am Steuer: Das 1971 gegründete AZT hat maßgeblich zur Etablierung von heute selbstverständlichen Sicherheitssystemen im Auto beigetragen. Dafür werden regelmäßig Crashtests mit Dummys durchgeführt, um wirkende Kräfte und deren Folgen bei einem Unfall zu visualisieren. Solche Versuche werden zu Themen wie Ladungssicherung, Hund im Auto sowie zum richtigen Umgang mit Sicherheitsgurt und Airbag durchgeführt. Wir haben uns das Crashtest-Zentrum angeschaut und uns von einem Insider rumführen lassen:

Autos crashen auf alle nur erdenklichen Weisen, von hinten, vorne oder von der Seite. Solange das so ist, werden wir gebraucht.

Max-Dieter, Crashtest-Dummy im AZT
Ein Crashtest-Dummy sitzt angegurtet auf dem Fahrersitz eines Autos.
Fest im Sitz: Im AZT werden mögliche Unfallszenarien nachgestellt

Die Dummys sind naturgetreu gebaut und besitzen, wie auch Menschen, Kniegelenke.
Die perfekte Ausrichtung: Vor jedem Aufprall wird der Dummy in die richtige Position gebracht
Bereit für den Crash: Ein letzter Blick in den Rückspiegel – jetzt kann es losgehen

Gleich geht das Licht an, und die Menschen kommen zu uns in den Keller. Meine beiden Betreuer Sebastian Dürnberger und Carsten Reinkemeyer sind wie immer die Ersten auf der unterirdischen Teststraße im Bauch des AZT. Sie schalten die Computer an und prüfen noch ein letztes Mal die Sitzposition und das Kabel, das aus meinem Körper zu den Messgeräten geht. Etwas später kommen Kameramann Martin Grimme und Versuchsingenieurin Melanie Kreutner hinzu. Gäste werden erwartet. Die wollen ein perfektes Spektakel. Einen sauberen Rums. Ich sitze schon die ganze Nacht über im Dunkeln am Steuer eines VW Sharan und warte. Das macht mir nichts aus, das Wichtigste bei meinem Beruf ist: Geduld haben. Es dauert jedes Mal fast einen Tag, bis ich endlich ans Steuer komme. Erst nimmt Oskar, mein mechanisches Double, für mich Platz. Mit seiner Hilfe wird stundenlang die genaue Sitzposition eingemessen. Vom Wartezimmer aus beobachtet meine Familie amüsiert die Prozedur. Oma unterhält die beiden Enkel mit Anekdoten und zeigt ihre Blessuren: abgerissene Finger, Schrammen, zerfledderte Silikonhaut. Sie war dabei, als man die WM-Autokorsos jubelnder Fans mit Dummys nachstellte. Sie stand mit Deutschlandschal und Fußballtrikot im offenen Schiebedach eines Audi A6. Beim Wandanprall schnitt die scharfe Kante in ihren Bauch. Meine Frau saß damals im offenen Fenster des Autos und demolierte mit dem Becken die B-Säule – alles festgehalten auf Highspeed-Video von Martin. Dabei setzt er uns stets ins beste Licht, was nicht immer einfach ist: Denn die Kameras müssen optimal positioniert sein und brauchen sehr viel und gleichmäßiges Licht. 

Klicken Sie durch die Bildgalerie:
Oskar am Steuer
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Markus mag jetzt solche Unfallgeschichten nicht hören, er hat sich zu unseren Füßen schmollend eingerollt. Als Flughund segelte er gestern beim Crash durch die Luft. Unfreiwillig, wie immer. An der Stirn ist das Fell aufgeplatzt, und die Drähte hängen raus. Ich bin stolz auf ihn. Immerhin konnte er den Menschen zeigen, was passiert, wenn das Haustier beim Unfall ungesichert zum gefährlichen Geschoss wird. Morgen hat mein Neffe, der BioRid II, seinen Einsatz. Er ist Spezialist für den Heckaufprall und das Schleudertrauma – oder, wie Melanie als gelernte Unfallanalytikerin sagen würde, das HWS-Syndrom. Seine Wirbelsäule ist fast so wie die des Menschen, man hat ihm Halsmuskeln aus federndem Stahl eingebaut. Mit seinen sensiblen Sensoren testet er, wie gut oder schlecht Kopfstützen und Sitze neuer Autos vor Verletzungen der Halswirbelsäule schützen.

Sehen Sie im Video: Hunde-Dummys im Crashtest
Naturgetreu: Hinter jedem Crashtest-Dummy steckt
eine Menge ausgeklügelter Technik

Melanie geht es bei der Arbeit mit uns nicht schnell genug: »Der will nicht«, sagt sie oft, wenn ein Bein klemmt. Oder: »Der ist heute mal wieder völlig unbelehrbar und macht Sachen, die er nicht machen soll.« Carsten beruhigt sie: »Es sind nur Dummys, die lernen nicht aus ihren Fehlern.« Witzig. Aus meiner Perspektive ist es genau umgekehrt. Der Mensch mit seinem Leichtsinn ist doch das Problem!

Ein guter Dummy muss aber verzeihen können. Und er muss vor allen Dingen das Warten wirklich lieben. Ich freue mich jedes Mal wieder aufs Neue, wenn Sebastian mir wie gestern Abend den »Teletubby«, eine Ösenschraube, in den Kopf dreht. Dann hänge ich am Haken eines Stahlseils. Mit dem Kran werde ich vorsichtig hochgehoben und zum Wagen auf der Testbahn gefahren. Dieser Moment des Schwebens ist für mich das Schönste. Vom vielen Sitzen ist mein Po schon ganz breit geworden – jetzt in der Luft fühle ich mich so frei. Ein paar schwerelose Gedanken jagen durch meinen Kopf: Wäre es nicht wunderbar, wenn alles im Leben so einfach wäre wie Nescafé? Das große Glück, Reichtum oder unfallfreies Fahren? Ein bisschen Pulver genügt, heißes Wasser drüber, umrühren, fertig. Typische Menschenfantasie, sag ich da nur. Völlig unrealistisch. Wir Dummys wissen, dass das nur eine schöne Illusion ist. Autos crashen auf alle nur erdenklichen Weisen, von hinten, vorne oder von der Seite. Solange das so ist, werden wir gebraucht. Einer muss ja den Kopf hinhalten. Meiner ist aus Aluminium und hält eine Menge aus.

Weil Menschen sentimental sind, geben sie Dummys Namen. Die Kollegen im AZT sprechen mich mit Max-Dieter an: eine Hommage an Max Danner, der 1971 das Institut für Kraftfahrzeugtechnik – den Vorläufer der heutigen AZT Automotive GmbH – gegründet hat, und seinen Nachfolger Dieter Anselm. Mein Namensvetter Max war ein Pionier der Unfall- und Reparaturforschung. Vor 50 Jahren fehlten weitgehend objektive Beurteilungskriterien für die Kraftfahrzeugreparatur: Was geht unter bestimmten Bedingungen kaputt, wie kann man reparieren, was kostet das? Max Danner setzte uns Hybrid-Dummys in Autos und untersuchte den typischen Stadtschaden, der etwa bei einem leichten Auffahrunfall entsteht. Dieser bis heute gefahrene Niedriggeschwindigkeitstest mit 15 km/h ist die Grundlage für die Ersteinstufung in das Typklassensystem der Kfz-Versicherung. Die von Max Danner mit uns entwickelten Crashtests haben auch international den Standard gesetzt.

Mein wirklicher Name ist Hybrid III, ich gehöre zur Spezies der am weitesten verbreiteten Dummys der Welt. Die Ersten von uns wurden in den 1950ern gebaut. Man nennt mich auch den 50-Prozent-Mann. Ich entspreche dem durchschnittlichen männlichen Autofahrer, wiege 78 Kilogramm, und könnte ich aufrecht stehen, wäre ich 1,75 cm groß. Mein Spezialgebiet ist der Front-Crash. In meinem Körper stecken bis zu 25 Sensoren, allein neun davon im Kopf. Die Messgeräte zeichnen auf, was mit mir passiert, wenn ich beispielsweise angeschnallt oder unangeschnallt gegen die Wand fahre. Wenn beim Aufprall etwas kaputtgeht, komme ich in die Dummyklinik zu Humanetics nach Heidelberg. Der Service dort ist okay, eine neue Rippe ist schnell eingebaut. Die Doktoren sind feinfühlig, das Öl für die Gelenke vom Allerfeinsten. Nur den Mann, den sie den »Masseur« nennen, fürchten wir. Er schraubt uns den Kopf ab und lässt ihn aus 40 cm Höhe fallen. Oder er schlägt mit einem Pendel auf unseren Brustkorb ein. Angeblich ist das eine Art Reset und Härtetest für die Sensoren.

»Noch fünf Minuten«, ruft Carsten. Gäste und Techniker begeben sich hinter gesicherte Scheiben. Ich höre sie lachen und die üblichen Scherze machen. Für manche sind wir die Idioten, die hirnlos und wehrlos immer und immer wieder platt gefahren werden. Einige verwechseln uns tatsächlich mit Schaufensterpuppen. Umgekehrt möchte ich nicht in eurer Haut stecken, wenn ihr aus Versehen mit Vollgas gegen den Baum rast. Ich weiß viel zu gut, welche Kräfte auf euren fragilen Körper wirken. Ein Aufprall mit 50 km/h ist gleichbedeutend mit einem Sturz aus zehn Metern Höhe. Autsch. Oder wie meine beiden Freunde Vince und Larry aus Amerika sagen würden: »You can learn a lot from a Dummy.« Die beiden sprechenden Dummys sind die Helden in Werbespots des US-Verkehrsministeriums. Sie reißen Witze über Menschen, die keinen Gurt tragen. Kinder lieben die Geschichten, wenn Vince und Larry vormachen, wie das ist, wenn man das 20-Fache seiner Körpermasse zu stemmen versucht. Das sind die Kräfte, die bei Frontalunfällen bereits bei 30 km/h wirken können. Das schafft noch nicht mal der beste Gewichtheber. Aber der Sicherheitsgurt kann es.

Klicken Sie durch die Bildgalerie: Arbeitsalltag im AZT
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Eigentlich müsstet ihr uns Kunstmenschen beneiden. Wir bleiben ewig jung und sterben nie. Wenn ich könnte, würde ich jetzt gerne aussteigen und den Besuchern vom allerersten Dummy erzählen. Er war ein Mensch und doch fast einer von uns. Colonel John Paul Stapp stellte sich in den späten 40ern und Anfang der 50er-Jahre freiwillig zur Verfügung. Er misstraute den Tier- und Kadaverversuchen, mit denen man vor uns experimentierte: »Ein Schimpanse kann nicht erzählen, wo es wehtut und ob der Gurt locker sitzt.« Für die U.S. Air Force testete Stapp Schleudersitze, Pilotenhelme und Sicherheitssysteme. Er setzte sich als menschlicher Dummy auf Raketenschlitten und ließ sich auf bis zu 1000 km/h beschleunigen und dann auf null bremsen. Dabei wirkte die 46,2-fache Erdanziehungskraft auf ihn ein. Auf Fotos und alten Filmaufnahmen kann man sehen, wie durch den Luftwiderstand sein Gesicht zur Knete wird. Ein anderer wäre dabei draufgegangen, aber er war einzigartig. Nach seinem Vorbild entstanden meine Vorfahren, Urgroßvater Sierra Sam, der vor allem für die Air Force arbeitete. Zur Familie der frühen Dummys zählen auch Stan, der Standardmann, und die VIP-50-Serie, die als »Very Important People« in den 1950er-Jahren für die Autohersteller GM und Ford zum Einsatz kamen. Der erste deutsche Dummy war ein ausgemusterter amerikanischer VIP-50, der unter einem Decknamen zu Mercedes kam. Beim ersten deutschen Crashtest im Jahr 1959 saß ein gewisser Oscar am Steuer. Heute beschäftigen die Stuttgarter einen modernen Klimadummy, der in memoriam Dr. Oscar heißt. Für Crashtests ist sich der Doktor zu fein, dafür wird er schockgefrostet und misst Lufttemperatur, Strömungen und Strahlungswärme. Im Auftrag des Kunden muss mancher Dummy eben auch mal frieren können.

Alltäglicher Arbeitsweg: Vom Rollstuhl …
… an der Dummy-Familie vorbei …
… bis zum Arbeitsplatz

Es geht los. »Messtechnik?« Okay. »Kamera?« Okay. »Ich beginne jetzt mit dem Countdown«, sagt Melanie. »5, 4, 3, 2, 1 und Crash.« Stille. Surren. Ein Knall. Die Zuschauer halten sich vor Schreck die Ohren zu. Während es mich nach vorne katapultiert und dann nach hinten in den Sitz schleudert, denke ich an Sisyphos. Er ist mein Idol, und ich glaube, die modernen Menschen haben seine Geschichte nie richtig verstanden. Für uns Dummys ist er ein positiver Held. Wir bewundern seine Ausdauer. Wie der Mann unermüdlich einen gewaltigen Felsblock mit aller Kraft einen Hügel hinaufrollt. Doch jedes Mal, wenn er oben angelangt ist und Sisyphos den Stein schon fast über die Kuppe werfen könnte, dreht ihn das Übergewicht zurück. Der Block rollt bergab. Aber Sisyphos gibt nicht auf, er macht immer weiter und stemmt ihn von Neuem Schritt für Schritt nach oben.

Wir im AZT machen das genauso. Nach dem Crash ist vor dem Crash. Der Blechschaden wird oben in der Werkstatt repariert. Wenn das Fahrzeug wieder heile ist, kommt es zum Bumper-Test noch mal auf die Crashbahn und wird danach erneut repariert. So geht das für uns Dummys wie bei Sisyphos jahrein, jahraus. Im Unterschied zum griechischen Mythos aber lernen die Forscher jedes Mal viel Neues über das Material, testen Reparaturmethoden und entwickeln Ideen für noch mehr Sicherheit.

Sicherheit geht vor: Auch die Funktionalität der Sitzgurte wird regelmäßig getestet

Am Steuer: Der nächste Heckaufprall steht an

Unsere Tage sind gezählt, sagen die Menschen. In Mountain View/Kalifornien, München und Wolfsburg haben sie Autos erfunden, die selbst fahren. »Autonom« ist das neue Zauberwort. Sensoren überwachen die Straße, während der Exfahrer Däumchen dreht, ein Nickerchen macht oder im Internet surft. Unfälle, so versprechen die Erfinder, wird es nicht mehr geben: »Computer machen keine Fehler.«

Eine schöne Fantasie. Als ich meiner Dummyfamilie im AZT davon erzählt habe, erhob sich im Dunkeln ein schepperndes Gelächter. Rex, unser großer Hund, kugelte durch den Raum, Oma schnippte trotz gebrochener Finger, und der Kopf des BioRid II wippte wie verrückt. Wenn Dummys lachen, klingt das in menschlichen Ohren wie metallisches Knirschen. Plötzlich hörten wir Schritte von oben. Ein Wachmann kam die Treppen heruntergestürzt und machte das Licht an. Wir saßen längst alle wieder auf unseren Stühlen. Alles war wie immer – fast. Wenn jemand genauer hingesehen hätte, wäre aufgefallen, dass das Grinsen auf unseren Gesichtern eine Spur süffisanter war als sonst. Aber so genau achtet ja keiner auf uns.

Voller Blessuren: Crashtest-Dummys müssen so einiges aushalten …
… und regelmäßig mit neuen Ersatzteilen ausgestattet werden
Sehen Sie im Video: 50 Jahre AZT
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Text
    Michael Cornelius
Fotos  Enno Kapitza

Kategorien
Kraftfahrzeug Service

Psst, Geheimtipp! Was gegen Müdigkeit hilft

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Klingt harmlos, endet aber oft tödlich: der Sekundenschlaf. Die Experten Jörg Kubitzki und Roland Popp erklären das einzige Mittel, das dagegen wirkt. Spoiler: Es ist etwas, das im Bett passieren sollte

Herr Popp, Herr Kubitzki, ich bin mit dem Auto da. Wie viel Prozent der Verkehrsteilnehmer waren auf dem Weg wohl zu müde zum Fahren?

Dr. Roland Popp: Das ist sehr schwer zu beurteilen, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen gibt es keine wirklich verlässlichen statistischen Daten. Zweitens gibt es keine objektiv messbaren Kriterien, wie etwa beim Alkoholmissbrauch, nach denen man objektiv beurteilen könnte, ob oder gar wie sehr jemand zu müde zum Autofahren ist. Aber nach einer Untersuchung unseres Schlafmedizinischen Zentrums kann ein Viertel aller tödlichen Unfälle auf bayerischen Autobahnen mit Schläfrigkeit in Verbindung gebracht werden!

Dr. Jörg Kubitzki: Nach einer Umfrage des Deutschen Verkehrssicherheitsrates geben 30 Prozent der Autofahrer an, dass sie hin und wieder eigentlich zu müde sind, um Auto zu fahren. Aber daraus lässt sich nicht ableiten, wie viele von 100 Autofahrern zu einem gegebenen Zeitpunkt x eigentlich gerade nicht fahren sollten – das ist eine Wunschfrage. Sicher existieren Müdigkeitsstatistiken, zum Beispiel in den amtlich erfassten Unfallursachen, auch das Allianz Zentrum für Technik hat eine eigene Auswertung. Aber für alle gilt: Mehr als Hinweise lassen sich selten ermitteln. Müdigkeit als Hauptursache ist kaum zu belegen.

»Ein Viertel aller tödlichen Unfälle auf bayerischen Autobahnen kann mit Schläfrigkeit in Verbindung gebracht werden«

Dr. Roland Popp, Psychologe und Somnologe

Wie lange dauert eigentlich der Sekundenschlaf?

Popp: Wir Schlafmediziner sprechen von sogenannten Mikroschlafepisoden, die wir zum Beispiel in unserem Schlaflabor per EEG überwachen. Die können ganz kurz sein – aber leicht auch mal 10, 15 Sekunden oder gar länger dauern. Dabei müssen übrigens die Augen nicht unbedingt geschlossen sein, der Zustand der Schläfrigkeit oder Müdigkeit sieht bei jedem Menschen anders aus.

Kubitzki: Der Begriff des Sekundenschlafs suggeriert für manche: “Die Gefahr dauert ja nicht lange.” Aber ab einer gewissen Müdigkeit ist einfach die Fahrtüchtigkeit insgesamt nicht mehr gegeben! Und wenn man ein, zwei Sekunden einnickt, sind die Minuten davor und danach auch gefährlich oder im Grunde die ganze Fahrt.

Unfallursache »Sekundenschlaf«: Psychologe und Somnologe Dr. Roland Popp forscht zum Einfluss von krankheitsbedingter Schläfrigkeit auf die Fahrtauglichkeit

Ich muss gestehen, dass ich im Handschuhfach immer eine Dose Energydrink habe. Bringt die was?

Kubitzki: Wenn Sie sich fragen, was Sie dagegen machen können, wenn Sie auf der Fahrt müde werden, ist ehrlich gesagt schon etwas schief gelaufen. Das gilt auch, wenn Sie sich auf technische Systeme verlassen – es sind bestenfalls Notlösungen.

Popp: Das beste Mittel gegen Müdigkeit ist tatsächlich Schlaf – aber eben bitte nicht am Steuer, sondern auf dem Rastplatz. Ein, wie die Schweizer sagen, Turboschlaf von 20 oder 30 Minuten hilft wirklich. Aber nicht länger, sonst fährt der Kreislauf herunter, und Sie kommen in tiefere Schlafstadien. Wenn Sie vor dem Nickerchen noch ein, zwei Kaffees trinken, dann verstärkt das sogar dessen Wirkung. Denn so lange braucht das Koffein, bis es im Blut ankommt.

Radio laut, Fenster runter …

Popp: Nützt beides nichts, das hat man im Fahrsimulator und bei Echtfahrten untersucht. Im Gegenteil: Wenn Sie sich subjektiv bei lauter Musik oder kühlerer Luft wacher fühlen – was aber objektiv nicht stimmt –, dann unterschätzen Sie den Grad Ihrer Schläfrigkeit auch noch.

Eine im Comic-Stil gehaltene Bildreihe zeigt einen beinahen Frontal-Crash zweier Autos, der erst im letzten Moment durch ein Ausweichmanöver verhindert werden kann.
Müdigkeit am Steuer: Nur eine Sekunde die Augen geschlossen, schon driftet der Wagen auf die falsche Spur

Autohersteller bieten ja Warn- oder Korrekturvorrichtungen gegen Sekundenschlaf an. Hilft das?

Kubitzki: Es ist ein Widerspruch in sich, wenn ich von einem Fahrzeug erwarte, dass es mich zuverlässig davor warnt, ein Fahrzeug zu führen! Kein System kann den Moment des tatsächlichen Wegnickens vorhersehen. Man kann über Parameter wie zum Beispiel das Lenkverhalten oder Spurmessungen charakteristische Veränderungsbilder erkennen und dann davor warnen, und das machen die unterschiedlichen Systeme der Automobilhersteller zur Fahrerzustandserkennung ja auch. Aber inwiefern all das wirklich geeignet ist, die Zahl der müdigkeitsbegründeten Unfälle zu verringern, dazu fehlen uns die entsprechenden Daten. Solange die fehlen, sind die Assistenzsysteme ein recht pragmatischer Ansatz, die Spurverlassens- oder Abstandswarner, die Notbremssysteme und andere. Aber nochmal: Das sind für Müdigkeitsfehler bestenfalls Notlösungen!

Popp: Die Müdigkeitssysteme gehen von globalen Müdigkeitsanzeichen aus. Aber es gibt da von Fahrer zu Fahrer deutliche Unterschiede. Die Müdigkeit wirkt sich auf das Fahrverhalten, auf den Augenlidschluss etc. zu unterschiedlich aus, um daran etwas Allgemeingültiges festzumachen.

Jeder ist quasi auf seine eigene Weise schläfrig?

Popp: Genau. Deshalb sind unterschiedliche Maßnahmen wichtig, um der Gefahr von Müdigkeit am Steuer zu begegnen. Zum Beispiel die »Rumble Stripes« oder Rüttelstreifen, die durch Vibration oder Töne darauf hinweisen, wenn jemand über Mittel- und Seitenstreifen hinausfährt. Und es bräuchte ausreichend Rast- und Parkplätze. LKW-Fahrer, die merken, dass sie müde sind, finden häufig gar keinen Platz für eine Pause, weil die Plätze überfüllt sind. Eine andere Möglichkeit wären architektonische oder farbliche Gestaltungsmaßnahmen auf besonders monotonen Streckenabschnitten, damit es quasi immer wieder ein bisschen was zu sehen gibt. Am wichtigsten wäre allerdings, dass sich vor allem Menschen mit chronischen Ermüdungserscheinungen untersuchen und behandeln lassen!

Crashtest-Dummys simulieren Müdigkeit: Im Allianz Zentrum für Technik erforscht Dr. Jörg Kubitzki, wie das Verhalten der Verkehrsteilnehmer und des Fahrerzustands das Unfallgeschehen beeinflussen

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Können wir dann wenigstens auf das Google-Auto hoffen? Da wird es ja hoffentlich immer genug zu sehen geben.

Kubitzki: Seitens der Unfallforschung habe ich da gemischte Gefühle: Gerade automatisiertes Fahren birgt die Gefahr der Unterforderung und somit Müdigkeit und verleitet daher auch zu überzogener Ablenkung. Die Fahrer haben weiterhin Fahrerpflichten, müssen weiterhin Gefahren erkennen können. Für Lkw-Fahrer ist die automatisierte Fahrt Dienst. Müssen sie in dieser Zeit andere dienstliche Aufgaben erledigen? Würden sich Lenkzeiten wieder verlängern? Weil der Fahrer juristisch Fahrer bleibt, ist Schlafen beim automatisierten Fahren übrigens nicht vorgesehen, es gelten weiter die Kriterien für Fahrtüchtigkeit. Etwas anderes ist die autonome Fahrt im Shuttle, wo der Fahrer nur Fahrgast ist

Popp: Auch der Flugzeugpilot im Cockpit muss ja jederzeit eingreifen und reagieren können, selbst wenn das Flugzeug vom Autopiloten gesteuert wird. Wenn ich allerdings eingenickt war im Auto, dann dauert es möglicherweise viel zu lange, bis ich aus dem Zustand der sogenannten Schlaftrunkenheit heraus wieder wirklich reaktionsfähig bin.

»Es ist ein Widerspruch in sich, wenn ich von einem Fahrzeug erwarte, dass es mich zuverlässig davor warnt, ein Fahrzeug zu führen«

Dr. Kubitzki, Unfallforscher

Wenn ich nach unserem Gespräch wieder auf der Autobahn nach Hause fahre, wie viel Prozent meiner Mitfahrer im Verkehr sind überhaupt hellwach?

Kubitzki: Das Nachmittagstief müsste eigentlich schon vorbei sein – aber ich würde dafür meine Hand nicht ins Feuer legen …

Popp: Es hängt ja auch immer davon ab, wie viel Schlaf die Leute im Laufe der Woche bekommen haben. Am Ende der Arbeitswoche, sehr gut zu sehen zum Beispiel in der U-Bahn in Japan, baut sich ein zusätzlicher Schlafdruck auf. Aber heute ist ja Mittwoch, es ist es ja noch nicht Wochenende…

Kubitzki: Seit Jahrzehnten hat das gesamte Unfallgeschehen über den Tag verteilt zwei Spitzen: einmal, wenn die Menschen zur Arbeit fahren, und dann wieder, wenn sie von der Arbeit kommen. Wenn wir Feierabend haben nach diesem Gespräch und nach Hause fahren, ist unsere Verunfallungswahrscheinlichkeit erhöht. Aber wenn wir noch bis 19 Uhr in der Cafeteria warten, dann lässt der Heimreisestau wieder nach – das Unfallrisiko sinkt.

Mal ehrlich: Was haben Sie als Männer vom Fach für Rezepte gegen den Sekundenschlaf?

Kubitzki: Zum Glück war ich selbst nie in der Situation, dass ich auf eine lange Autofahrt angewiesen war oder spürte, nicht fahrtüchtig zu sein. Aber ich lege lieber mehr Rastpausen ein als weniger, auch wenn ich meine, ich bräuchte sie nicht.

Popp: Mein Rezept für mich, wenn’s mal länger und später wird: kurze Nickerchen zwischendurch und grüner Tee aus der Thermosflasche.

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Text     
           Christian Thiele
Illustration  Niklas Hughes

Kategorien
Kraftfahrzeug

Stromaufwärts: E-Autos richtig versichern

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Elektroautos werden immer beliebter. Die Allianz bietet für die neuen Risiken und Herausforderungen der Elektromobilität passende Lösungen in der Autoversicherung

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2020: Rekordjahr für Elektroautos

Bei Haftpflichtfragen unterscheiden sich E-Autos nicht von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Im Bereich der Kaskoversicherung gibt es jedoch deutliche Unterschiede. Reparatur- und Abschleppkosten sind zum Beispiel bei Elektroautos wesentlich teurer, und es können Schäden beim Laden entstehen. Für diese erhöhten Risiken braucht es entsprechende Versicherungslösungen. Die Allianz bietet für E-Autos und für Voll- oder Plug-in-Hybridmodelle den passenden Schutz – und gewährt bei den Produktlinien Komfort und Premium Rabatte von 10 beziehungsweise 20 Prozent, je nach Antriebsart.

Rundumschutz für den Akku
Das Besondere am E-Auto ist der Akkumulator, also die Hochvoltbatterie. Muss der Akkumulator in einem Elektroauto nach einem schweren Unfall ersetzt werden, kann das in vielen Fällen einen Totalschaden bedeuten. Reparaturen am Akku können zudem nur in spezialisierten Werkstätten ausgeführt werden – das macht die Angelegenheit zusätzlich teuer. Bei der Allianz ist in der Voll- wie auch in der Teilkaskoversicherung die Batterie als Fahrzeugteil über alle Produktlinien mitversichert. In der Linie Premium gibt es sogar den Rundumschutz – hier sind auch Bedienfehler an der Ladestation abgedeckt oder der Diebstahl des Ladekabels. Ebenso sind indirekte Folgeschäden am Akku durch andere Schadenereignisse wie zum Beispiel Kurzschlüsse, Überspannung, Tierbisse, Lade- und Bedienfehler mitversichert. Das Fahrzeug selbst ist gegen Beschädigung, Zerstörung oder auch Diebstahl geschützt. Die Neupreisentschädigung zum Beispiel bei einem Unfallschaden ist sowohl für den Akku als auch für den gesamten Wagen bei der Allianz je nach Produktlinie bis zu 36 Monate möglich und kann über den Zusatzbaustein WerterhaltGarantie sogar bis auf 60 Monate erweitert werden.

Keine erhöhte Gefahr
Entwarnung gibt es beim Thema Sicherheit von E-Autos: Crashtests im Allianz Zentrum für Technik Automotive (AZT Automotive) zeigten, dass bei Unfällen mit Elektroautos keine erhöhte Gefahr von unter Hochspannung stehenden Fahrzeugteilen ausgeht. Auch das Brandrisiko eines E-Autos ist nicht höher als bei einem Wagen mit herkömmlichem Antrieb. Gehen die Lithium-Ionen-Batterien eines E-Autos nach einem schweren Unfall oder einem technischen Defekt doch mal in Flammen auf, sind diese aber oft nur schwer zu löschen. Außerdem können sich die Akkus erneut von selbst entzünden und verursachen zusätzlich höhere Aufwendungen an Zeit und Löschwasser. Neben den eigentlichen Löschkosten kommen noch hohe Summen zum Beispiel für die Entsorgung des kontaminierten Löschwassers oder für einen Spezialtransport der beschädigten Fahrzeuge dazu.

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Text 
Melanie Berggold
Foto  iStock/externe Media