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Gender Pension Gap: Im Alter ärmer als gedacht

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Kaum eine Frau weiß, dass sie deutlich weniger Einkommen im Alter hat als ein Mann. Das ist das Ergebnis einer Allianz Studie. Allianz Vorständin Laura Gersch erklärt im Interview, wie der Gender Pension Gap zustande kommt und was Frauen und Männer dagegen tun können

Zur Person

Eine Nahaufnahme von Laura Gersch

Laura Gersch ist Finanz­vorständin der Allianz Versicherungs-AG.

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Unser Tipp
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Der Rentenkompass: Klarheit von Anfang bis Rente","text":"Mit welcher Rente kann ich im Alter wirklich rechnen? Mit dem kostenlosen Rentenkompass von Allianz Leben k\u00f6nnen Nutzer eine realistische Bruttorente ermitteln wie auch eine Ann\u00e4herung an ihre sp\u00e4tere Nettorente. Steuern und Sozialabgaben werden einkalkuliert. Die Anwendung richtet sich zum einen an Berufseinsteiger, die noch keine Vorstellung davon haben, wie viel sie sp\u00e4ter ben\u00f6tigen. Zum anderen aber auch an Berufst\u00e4tige oder an \u00e4ltere Menschen, wenn sie etwa pr\u00fcfen m\u00f6chten, ob sie fr\u00fcher in Rente gehen k\u00f6nnen.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/vorsorge\/rente\/rechner\/#\/index","newTab":false,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Frau Gersch, Allianz Leben hat in einer Studie Frauen zum Gender Pension Gap befragt. Was hat Sie da am meisten überrascht?
Rund 80 Prozent der Frauen in Deutschland ist gar nicht bewusst, dass es einen strukturellen Unterschied in der Vorsorge von Frauen und Männern gibt. Deutschland hat laut OECD mit 46 Prozent einen der höchsten Gender Pension Gaps der Industrieländer. Der Gender Pension Gap ist eine Kennzahl, die den relativen Unterschied des Einkommens im Alter von Frauen und Männern beschreibt. Und der Pension Gap liegt deutlich über dem Gender Pay Gap, dem Unterschied im Gehalt für die gleiche Tätigkeit. Für mich heißt das: Wir müssen die Unterschiede in der Altersvorsorge genauso thematisieren wie die Einkommensunterschiede.

Und vermutlich auch aufzeigen, dass diese Unterschiede im Alter steigen?
Auf jeden Fall, in der Studie schätzten die Frauen den Gender Pension Gap auf durchschnittlich nur 25 Prozent. Der Pension Gap ist mit 46 Prozent jedoch deutlich größer. Ohnehin wissen die wenigsten Frauen und Männer, wie hoch ihr Einkommen im Alter ist. Die Auswirkungen dieser Unwissenheit sind aber besonders für Frauen sehr gravierend.

Wie kommt es zu dieser großen Lücke bei der Rente?
Der geringere Verdienst von Frauen hat natürlich Auswirkungen. Außerdem unterbrechen Frauen ihre Erwerbsarbeit häufiger für Kinder und Familie und übernehmen im Bedarfsfall die Pflege von Angehörigen. Dadurch zahlen sie im Schnitt zwölf Jahre weniger in die gesetzliche Rente ein als Männer. 66 Prozent der Mütter arbeiten zudem nach der Elternzeit in Teilzeit. Bei den Männern sind es nur 6 Prozent. Auch das Ehegattensplitting verstärkt das Einkommensgefälle und wurde in einigen Ländern wie zum Beispiel Schweden oder Großbritannien vor einiger Zeit abgeschafft. Mit dem Effekt, dass danach mehr Frauen erwerbstätig wurden.

Welchen Einfluss hatte die Pandemie auf diese Entwicklung?
Gerade in Zeiten von Corona stellen Frauen die eigenen Bedürfnisse wieder stärker hinter die der Familie zurück. Was das für sie langfristig bedeutet, damit setzen sich die wenigsten auseinander. So verstärkt sich eine Entwicklung, die schon vor der Pandemie ein drastisches Ungleichgewicht in der Vorsorge fürs Alter zur Folge hatte.

Sollten Frauen mehr Vollzeit arbeiten, um genauso vorzusorgen wie Männer?
Es ist eine ganz private Entscheidung, wie man lebt und arbeitet. Ich liebe es, Mama von zwei kleinen Jungs zu sein, und ich bin von Herzen gerne Vorständin bei der Allianz. Vor allem macht es mich glücklich, beides gleichzeitig sein zu können. Leider keine Selbstverständlichkeit. Wer viel arbeitet, wird kritisiert. Wer zu Hause bleibt, auch. Also am besten das tun, was für die eigene Familie richtig ist. Mir ist nur wichtig, dass bei allen Entscheidungen auch die langfristigen Folgen mitgedacht und ausgeglichen werden. Mein Herzenswunsch an alle Frauen und natürlich auch Männer ist: Setzt euch mit eurer finanziellen Situation auseinander. Macht gemeinsam einen Plan, sorgt vor, denkt an später. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Frauen im Alter genauso gut abgesichert sind wie Männer!

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Text               Verena Haart Gaspar
Illustration  Veronika Kieneke
Foto               Allianz

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Für die Retter: Allianz spendet eine Million Euro

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Die verheerenden Juli-Unwetter haben vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz große Schäden verursacht und mindestens 181 Menschen das Leben gekostet. 

Die Aufräumarbeiten haben zwar begonnen, aber noch immer sind viele Ortschaften ohne Strom oder fließendes Wasser. Wie hoch der finanzielle Schaden insgesamt ist, kann derzeit noch niemand sagen, ganz zu schweigen von den seelischen Folgen, die die Menschen davontragen. Klar ist: Das Aufräumen und Aufarbeiten wird noch Monate, wenn nicht Jahre dauern. 

In dieser schweren Zeit übernimmt die Allianz Verantwortung und spendet eine Million Euro an das Technische Hilfswerk (THW), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Freiwilligen Feuerwehren, die in den Krisengebieten derzeit Straßen freiräumen, Schlamm beseitigen, Häuser sichern und die Menschen mit Essen und Trinken versorgen. Mit den Spenden sollen technisches Gerät und Ausrüstung wie wasserdichte Schutzkleidung, aber auch Pumpen und Boote ersetzt werden, die durch den Hochwasser-Einsatz verloren gingen oder beschädigt wurden. Darüber hinaus hat die Allianz 1000 dringend benötigte Trocknungsgeräte und 100 Notstromgeneratoren in die Krisenregionen geschickt. 

Auch Allianz Vertreter sind derzeit in den betroffenen Gebieten unterwegs, um den Kunden zu helfen und sie zu unterstützen. Allianz Schadenregulierer, Sachverständige und externe Dienstleister begutachten Schäden und besprechen mit ihren Kunden, was nun getan werden muss.  Mehr dazu erfahren Sie in der Reportage »Und dann brach die Hönne los«.

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  picture alliance/dpa/Harald Tittel

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Camping-Rezepte: Sterneküche für unterwegs

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Während eines Campingurlaubs besteht die Ernährung meist aus Fertiggerichten wie Dosenravioli oder Tütensuppe. Doch davon bekommt man schnell genug. Und: Gutes Essen und Camping müssen kein Widerspruch sein. Wir haben beliebte Reiseblogger nach ihrem Lieblingsrezept gefragt und verraten Ihnen hier unsere Top Camping-Rezepte

Spätestens seit der Corona-Pandemie liegen Campingurlaube voll im Trend. So freut sich der Caravaning Industrie Verband (CIVD) über 42 Prozent mehr Camper-Zulassungen 2020 als im Vorjahr. Sichere und individuelle Reiseplanung statt Pauschalurlaub sind der Trend. Allerdings gehört dazu auch die eigene Versorgung statt des gemütlichen Buffets. Da greifen viele Camper schnell zum Essen aus der Dose. Doch auch im Camper lassen sich mit wenig Aufwand leckere und gesunde Mahlzeiten auf den Teller zaubern. Wir haben für Sie die besten Gerichte von erfahrenen Reisebloggern gesammelt, die schon lange um die Welt reisen und dabei unzählige Camping-Gerichte ausprobiert haben. So erleben Sie feinste Gaumenfreuden unter freiem Sternenhimmel.

Praktisch und schnell: Die Wraps von »taklyontour«

Wraps gehören für Tanja von taklyontour auf die Liste der einfachsten und leckersten Camping-Gerichte. Die Reiseliebhaberin tourte mit dem Camper schon durch Skandinavien und die Vereinigten Staaten. Zur Stärkung kamen dabei immer wieder die schmackhaften Wraps auf den Tisch.
    

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Gesunder Camping-Genuss: Thaicurry von »Vegane Campingküche«

Die Outdoor-begeisterte Denise erkundet neue Orte am liebsten mit ihrem VW-Bus und ernährt sich seit einigen Jahren vegan. Auf ihrem Blog namens Vegane Campingküche beweist sie, dass sich Reisen und eine leckere, vollwertige Küche nicht ausschließen. Eines ihrer Lieblingsrezepte ist das vegane Thaicurry mit Gemüse und frittiertem Tofu. Ein echtes »Blitzrezept«.

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Pizza geht immer: Das Camping-Rezept von »abgefahren.blog«

Die Reiselustigen Ramona und Rene sind Eltern von zwei Kindern und reisen als Familie am liebsten mit dem Wohnwagen, in dem auch noch ihr Hund Nito Platz hat. Ihre Erlebnisse schildern sie auf ihrer Seite abgefahren.blog. Eine Lieblingsmahlzeit der Bloggerfamilie ist die Pfannenpizza, da sie flexibel belegbar ist und sich im Camper problemlos zubereiten lässt.          

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Für ein süßes Reiseerlebnis: Apfelkuchen aus der Pfanne von »Camping-Checker«

Auch Sandra liebt das Reisen per Camper so sehr, dass sie ihre Leidenschaft und ihr Wissen auf ihrem Blog Camping-Checker mit anderen teilt. Dabei schreibt sie über Camping-Rezepte, die den Urlaub versüßen, wie zum Beispiel einen Apfelkuchen, der in der Pfanne gebacken wird und sich hervorragend als Nachspeise eignet.
      

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###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Wohnmobil Versicherung: Mit dem Zuhause unterwegs","text":"Die Allianz Kfz-Versicherung f\u00fcr Wohnmobile bietet einen besonders leistungsstarken Schutz f\u00fcr Caravane und Co.: In der Haftpflicht sind Sch\u00e4den bis zu 100 Millionen Euro abgedeckt. Eine Teilkasko oder Vollkasko sch\u00fctzt ihr Wohnmobil oder Wohnwagen. Durch Zusatzbausteine l\u00e4sst sich die Wohnmobil Versicherung ganz einfach an pers\u00f6nliche Bed\u00fcrfnisse anpassen.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/auto\/wohnmobilversicherung\/","newTab":false,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Text   Jacob Schmette
Fotos iStock/visualspace, Vegane Campingküche, Camping-Checker

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Sechs Situationen mit Null-Fehler-Toleranz

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Ob in der Sushi-Küche, beim Imker oder währende der Mumien-Reinigung: Hier hätte jedes Missgeschick fatale Folgen. Sechs heikle Momentaufnahmen und ihre wahren Hintergründe

Zieh Leine!

Fallschirmspringer verlieren gern den Boden unter den Füßen. Dabei gilt: je größer die Distanz zur Erde, desto mehr Zeit bis zum möglichen Aufprall. Basejumper lieben es knapp. Sie springen nicht aus Flugzeugen, sondern von Bauwerken und Klippen. Einer ihrer Sehnsuchtsorte: die Navagio-Bucht auf der griechischen Insel Zakynthos. Nach dem Sprung von einer 200 Meter hohen Felswand bleiben maximal drei Sekunden, bis sich der Schirm geöffnet haben muss. Fehler wie ein zu später Griff zur Reißleine oder ein falsch gepackter Rucksack lassen sich nie wieder gutmachen. Am Strand gemahnen die Handtücher der Badegäste und das Wrack der Panagiotis ans nahe Ende.

In einer Spirale aufgereihte bunte Dominosteine
Ruhige Händchen: Jeder Stein dieser Domino-Kette wird perfekt platziert

Glücksspirale

Nicht immer läuft alles rund. Von den beiden Weltrekordversuchen, die Patrick Sinner und sein Team im Januar 2012 unternahmen, glückte nur einer. Vier Tage lang hatten 15 Domino-Profis im hessischen Kefenrod alles richtig gemacht: »Man baut rückwärts auf, darf nichts in den Taschen haben, was rausfallen könnte, und sollte geduldig sein «, sagt der 19-jährige Teamchef Sinner. Am Ende standen eine 30 Meter lange Mauer sowie – getrennt davon für den zweiten Rekordversuch – eine Spirale aus 30.000 Steinen bereit. Das Publikum hatte Platz genommen, der Notar war zufrieden – da brach ein Stück der Mauer ein und vermasselte Teil eins des Abends. Schuld waren minimale Vibrationen, ausgelöst von einer Lautsprecherdurchsage. Die Spirale fiel dann aber wie geplant in einer zehnminütigen Kettenreaktion. Weltrekord! Bis 2013. Da übertrafen Sinner und sein Team sich selbst – mit 55.555 Steinen in einer Spirale.

Der richtige Draht: Kampfmittelentschärfer müssen manchmal knifflige Entscheidungen treffen

Tick, Tick und Zwack

Hollywoodhelden stehen häufig vor einer kniffligen Entscheidung: den linken oder rechten Draht durchtrennen? Meistens hört die Bombe dann auf zu ticken – mit einer Sekunde Restzeit auf der vom Attentäter freundlicherweise mitgelieferten Digitalanzeige. Ganz so ist es in Wirklichkeit nicht. Aber Kampfmittelentschärfer gibt es. Sie analysieren den Zünder von Sprengsätzen, Minen oder alten Fliegerbomben und versuchen, ihn auszuschalten. Wenn möglich, schicken sie Roboter vor. Was nicht zu entschärfen ist, wird kontrolliert gesprengt. Manchmal aber müssen die Spezialisten wirklich zur Zange greifen und sich filmreif zwischen zwei Drähten entscheiden. 

Süßer Kleber: Der Restaurator legt mit Honig Hand an der Totenmaske von Tutanchamun an

Verfluchte Rasur

Zeit seines Lebens, so darf man annehmen, wurde Tutanchamun Honig um den Bart geschmiert. 3338 Jahre nach dem vermuteten Ableben des Pharaos kam die klebrige Substanz wieder zum Einsatz: Der Restaurator Christian Eckmann musste 2015 den Bart der Totenmaske unter Verwendung von Honigwachs reparieren. Putzkräfte des Ägyptischen Museums in Kairo hatten das goldige Stück ein Jahr zuvor beim Reinigen der Vitrine versehentlich abrasiert und dann notdürftig mit Kunstharz wieder angeklebt. Der deutsche Experte entfernte den falschen Leim, rührte einen historisch korrekten an und operierte monatelang in einem Reinraum an der Maske. Bei einem Fehler wäre das Kunstwerk entstellt – und Eckmann ziemlich verflucht worden. Ist noch mal gut gegangen.

Ruhe bewahren: Eine hektische Bewegung des Imkers könnte tödlich enden

Tausendmal berührt

Es hat ganz offensichtlich Summ gemacht. Und zum Glück ist dabei nicht viel passiert: Bei seinem Weltrekordversuch kam der chinesische Imker She Ping mit zehn Stichen glimpflich davon. Hundert Stiche können bereits tödlich sein. Insgesamt trägt She Ping hier geschätzte 450.000 Bienen am Leib. Lebendgewicht: rund 45 Kilo. Gefährlich würde es, gerieten die Insekten in Panik. Wenn sie ihren Stock in Gefahr wähnen, schütten Bienen Pheromone aus und blasen kollektiv zum Angriff. Bei She Peng blieben sie friedlich. Zwischendurch rauchte er mal eine, zu seiner Beruhigung – und zu der der Bienen.

Fingerspitzengefühl: Ein falscher Schnitt des Kochs kann verheerend sein

Auf Messers Schneide

Kaum ein Fisch ist so giftig wie der Kugelfisch. Blase, Leber, Darm und Ovarien enthalten in hoher Konzentration die tödliche Substanz Tetrodotoxin. Das Muskelfleisch des Tieres aber ist eine Delikatesse, die in Japan als »Fugu« auf den Teller kommt. Ein Fugu-Meister muss zwei Jahre lang üben und eine Lizenz erwerben. Nur dann darf er die Spezialität servieren. Beim Filetieren geht es um Millimeter. Schneidet er in eine Innerei, kann Gift austreten und ein vermeintlich verzehrbares Stück verseuchen. Ein Fehler des Kochs genügt – und der Gast muss für immer das Stäbchen abgeben. Trotz staatlicher Auflagen und Lizensierungsverfahren sterben durchschnittlich fünf Menschen pro Jahr, weil sie vergiftetes Kugelfischfleisch verzehrt haben.

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Text
    Isabel Prössdorf, Christian Gottwalt, Niclas Müller
Fotos  Matt Blank/Caters News, Cephase Picture Library/Alamy, iStock/Ladislav Kubes, Getty Images/AFP (2), picture alliance/dpa/Emily Wabitsch

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»Big Bang Theory«: Zum Treppensteigen verdammt

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Der Lift in »The Big Bang Theory« wurde 270 Folgen lang nicht repariert. Allianz Experten sahen sich den Fall mal an

Protagonisten gehen hinter einem Auto in Deckung

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Mit der zwölften Staffel von »The Big Bang Theory« endete eine der beliebtesten Fernsehserien des Universums. Sie startete 2007 in den USA und kam 2009 nach Deutschland. Von Beginn an dabei: der kaputte Fahrstuhl. Was ihn lahmgelegt hatte, offenbarte sich aber erst in Folge 22 der dritten Staffel: Ein Experiment von Dr. Leonard Hofstadter (Johnny Galecki) war schiefgelaufen. Der Physiker hatte sich beim Mischen von Raketentreibstoff verrechnet. Sein Mitbewohner Dr. Sheldon Cooper (Jim Parsons) konnte Schlimmeres verhindern, indem er den qualmenden Behälter im Lift nach unten schickte, wo er explodierte. Aber der Sachschaden blieb, während die Serienhelden jahrelang Treppen stiegen, über die Geheimnisse der Physik und menschlicher Beziehungen diskutierten. Weniger lustig wäre es für Leonard geworden, wenn ihn jemand verpfiffen hätte. Denn Schäden, die beim munteren Experimentieren mit Treibstoff eintreten, sind nicht versichert. Laut Experten der Allianz hätte die Instandsetzung von Lift und Gebäude nach einer Explosion wie dieser einiges gekostet:

75.000 Euro

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123RF.COM/Bussfuss

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Vom Fehlkauf zum Glücksgriff – richtig viel Wert

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Ob Schlangen, Schallplatten oder Spielfiguren: Manche Sachen verwandeln sich in teure Sammlerstücke – wenn sie einen bestimmten Fehler haben

Königspython aus Ghana

Wie alle Reptilien besitzen Königspythons drei verschiedene Pigmentzellen und lassen sich daher in vielen Farbvarianten züchten. Ein Genfehler, der alle drei Farbzellen gleichermaßen betrifft, ist sehr selten. Im Jahr 2000 wurde in Ghana eine elfenbeinfarbene Königspython gefangen, für die ein amerikanischer Züchter 90.000 Euro zahlte. Königspythons gehören zu den beliebtesten Schlangen für Terrarien. In den vergangenen 20 Jahren habe sich ein regelrechter Albino-Boom entwickelt, sagt der schwäbische Python-Züchter Stefan Broghammer. Der Preis von Nachzuchten im Farbton »Yvory« ist inzwischen auf rund 300 Euro gesunken, normalfarbige Tiere kosten 30 Euro. Albino-Pythons kommen in freier Wildbahn übrigens ganz gut zurecht: Weil sie keine Fressfeinde haben, können sie sich auch mal ohne Tarnanzug in die Sonne legen.

Kupfermünze aus Italien

In Italien lohnt es sich, das lästige Kleingeld genauer zu betrachten. Denn bei der Prägung der ersten italienischen Euromünzen im Jahr 2001 ging es drunter und drüber: Auf 2-Cent-Rohlinge wurde hinten wie üblich das Turiner Wahrzeichen Mole Antonelliana geprägt, aber vorn versehentlich der Wert 1 Cent. Obwohl die meisten Fehlprägungen bald aus dem Verkehr gezogen wurden, sind bis heute noch um die 100 im Umlauf. Sammlern ist ein solches Exemplar bis zu 2600 Euro wert. Wer sich den Betrag in Eincentstücken auszahlen lässt, bekommt knapp 600 Kilogramm Münzen. Das ist dann mal richtig lästig.

Briefmarke
»Tre Skilling Banco«

Die gelb-orange »Tre Skilling Banco« von 1855 gilt als zweitteuerste Briefmarke der Welt. Schwedische Drei-Schilling-Marken aus dieser Zeit müssten eigentlich grün sein und kosten laut »Michel«-Katalog 3000 Euro. Gelb-orange waren die Acht-Schilling-Marken. Weil sich die Drei und die Acht ähneln, blieb die falsche Farbe der Dreier-Marke lange unbemerkt. Erst 31 Jahre nach dem Erscheinen fiel der Fehldruck auf: Ein Sammler entdeckte das bis heute einzige bekannte Exemplar auf dem Dachboden seiner Oma. Seit 2013 gehört die Marke dem Unternehmer Gustaf Douglas. Schätzwert: 1,9 Millionen Euro. 1974 hatte das Schwedische Postmuseum den Kauf abgelehnt, weil neun Experten das gute Stück für eine Fälschung hielten.

Kinderbuch
»Max und Moritz«

Nun, das war der siebte Streich – und der achte machte reich: Eine Erstausgabe von Wilhelm Buschs »Max und Moritz« von 1865 bietet ein Händler in Hildesheim derzeit für 35.000 Euro an. Dagegen ist etwa ein Exemplar der fünften Auflage für rund 150 Euro zu haben. Die Erstausgabe ist an einigen Druckfehlern zu erkennen, die ab der zweiten Auflage korrigiert wurden. Von den 4000 Exemplaren der Erstauflage gibt es heute nur noch zehn bis zwölf Stück. Schon der erste Satz entscheidet über wertvolle Rarität oder altes Kinderbuch. Teuer wird’s, wenn dort steht: »Ach, was muss man oft von bösen Kinder hören oder lesen!« Klingt fast, als hätten da Max und Moritz ihre Finger im Spiel gehabt.

Ein Kunstwerk mit einem wertvollem Fehlern hängt in einem Ausstellungsraum: eine Spielzeugfigur eines bekannten Nintendo-Videospiels.

 

Spielfigur »Samus Aran«

Samus Aran heißt die Heldin der »Metroid«-Videospielreihe von Nintendo. Seit 1986 kämpft sie sich als Kopfgeldjägerin durch den virtuellen Weltraum. Im Jahr 2007 bekam sie ihren goldenen »Varia Suit« verpasst, der am rechten Arm mit einer Feuerwaffe ausgestattet ist – normalerweise. Denn bei der Produktion einer Spielzeugfigur der Kämpferin ereignete sich ein kleiner, aber entscheidender Fehler: Samus Aran trägt an beiden Armen eine Waffe. Ein Nintendo-Fan mit dem Pseudonym JetFour kaufte das Exemplar im Laden. Erst zu Hause fiel ihm die zweite Waffe auf. Er bot sie daraufhin bei eBay an, wo sich 19 andere Fans eine Bieterschlacht lieferten, die erst bei 2200 Euro endete.

 

Album
»Yesterday And Today«

Verstümmelte Babypuppen, rohes Fleisch und gruselige Metzgerkittel sind nicht unbedingt die Requisiten, die man auf einem Plattencover der Beatles erwarten würde. Das bizarre Plattenfoto löste 1966 so große Empörung aus, dass Capitol Records die 750.000 Exemplare zurückrief und mit einem harmlosen Motiv überkleben ließ. Auf dem sind die vier Pilzköpfe zu sehen, wie sie um einen Schrankkoffer herumstehen. Wie es das unheimliche Bild des Fotografen Bob Whitaker 1966 auf den Albumtitel schaffte, wird bis heute diskutiert. Weil die Platte für den schwierigen amerikanischen Markt produziert wurde, könnte britischer Humor im Spiel gewesen sein. Ein unverändertes eingeschweißtes Original kann einem Sammler heute bis zu 40.000 Dollar wert sein. Aber auch die überklebten Exemplare von damals sind nicht billig: Wer im Internet ein solches »Second State Butcher Cover« ersteigern möchte, muss mit rund 1000 Dollar rechnen.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"\u00bbArtPrivat\u00ab","text":"Wenn Haus oder Wohnung exklusiv eingerichtet ist, zum Beispiel mit Antiquit\u00e4ten, Gem\u00e4lden oder hochwertigen Designerm\u00f6beln, oder eine Kunstsammlung, kostbarer Schmuck oder wertvolle Armbanduhren zu Hause aufbewahrt werden, die mit einer Hausratversicherung nur ungen\u00fcgend abgesichert sind, empfiehlt sich eine Kunstversicherung. Die Allianz \u00bbArtPrivat\u00ab bietet optimalen Schutz vor Sch\u00e4den oder Diebst\u00e4hlen.","isMail":false,"link":" https:\/\/www.allianz.de\/recht-und-eigentum\/kunstversicherung\/","newTab":false,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###


Text
   Anna Hieger
Foto   Victor Jon Goico 

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Lebensretter Insulin – eine epochale Entwicklung

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Viele Jahrhunderte litten und starben Menschen an einer seltsamen Krankheit, die man heute als Diabetes kennt. Bis im Sommer 1921 ein kanadischer Arzt eine Idee hatte

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Die Geschichte des Insulins

1921

Frederick Banting (re.) und Charles Best
gelingt es, Insulin aus tierischen
Bauchspeicheldrüsen zu isolieren

1923

In Deutschland starten im
Oktober die Farbwerke Hoechst
die Produktion von »Insulin Hoechst«

1955

Der Brite Frederick Sanger
entschlüsselt die chemische Struktur des Insulins

1983

Das erste mittels Gentechnologie
aus Bakterien hergestellte Insulin (Humaninsulin)
kommt auf den Markt

1985

Der NovoPen (Foto), der erste Insulin-Pen,
ist erhältlich. Auch Insulinpumpen
werden nun eingesetzt

2000

Das erste langwirkende Analoginsulin
wird von Aventis auf den Markt gebracht

2025

Laut Schätzungen der WHO soll es dann
weltweit 333 Millionen Diabetiker geben.
Tendenz steigend

Als im März 1993 der 76 Jahre alte Theodore Ryder, genannt Teddy, in Hartford/Connecticut friedlich im Kreise seiner Lieben für immer die Augen schloss, war das wahrlich keine spektakuläre Meldung. Ryder war zeitlebens Bibliothekar in Hartford gewesen und damit das Gegenteil eines Promis oder einer schillernden Persönlichkeit. Aber er hatte dennoch epochale Bedeutung erlangt, war er doch im Alter von fünf Jahren einer der Ersten und gleichzeitig der Jüngste, dem zur Behandlung seiner Diabetes Insulin gespritzt worden war. Dass er danach noch 71 Jahre gesund und ohne große Komplikationen würde leben können, das hatte seinerzeit niemand für möglich gehalten.

Denn Diabetiker waren bis zum Jahr 1921 todgeweihte Menschen. Teddy Ryder litt unter ständigem Durst, war stark abgemagert, und seine Lebenserwartung wurde eher in Monaten berechnet. Aber zu seinem Glück (und dem vieler weiterer Millionen Diabetiker bis heute) machte der kanadische Arzt Frederick Banting im Sommer 1921 eine Entdeckung, die schlagartig alles veränderte.

Eine rätselhafte Krankheit

Geforscht hatten schon viele zum Thema Diabetes mellitus. Bereits im alten Ägypten oder in Indien tauchen Beschreibungen auf, und auch die alten Römer und Griechen bemerkten den süßen Harngeruch. »Die Kranken haben einen unauslöschlichen Durst und trinken und harnen sehr viel (…), wie aus geöffneten Schläuchen rinnt es unaufhörlich«, schreibt etwa der griechische Mediziner Aretaios von Kappadokien um 100 nach Christus. In dieser Zeit bekommt die Krankheit ihren Namen, denn Diabetes mellitus bedeutet in etwa »Honigsüßer Durchfluss«. Aretaios aber verortet die Krankheit in Magen oder Niere, ein Irrtum, der erst 1400 Jahre später von Paracelsus korrigiert wird. Fortan finden verschiedene Forscher und Gelehrte in aller Welt zwar immer mehr darüber heraus, jedoch bleibt Gewissheit oder gar Hilfe für die Betroffenen weiterhin aus.

Auch als 1889 Joseph von Mering und Oskar Minkowski entdeckten, dass die Bauchspeicheldrüse bei
Diabetes entscheidend ist, war man von einer Lösung noch weit entfernt. Klar war, dass von der Bauchspeicheldrüse ein Hormon abgegeben wird, das den Zuckerhaushalt im Blut reguliert. Und dass dieser Vorgang bei Diabetikern gestört ist. Aber das Hormon selbst, Insulin genannt, blieb ein Rätsel. Und vor allem, wie man es isolieren könnte.

Frederick Banting war 1921 gerade 29 Jahre alt und praktizierte als Kinderarzt und Orthopäde in Toronto.
Er war aber immer schon motiviert gewesen, ein Mittel gegen diese Krankheit zu finden und das ominöse Hormon zu entdecken und zu isolieren. Nicht zuletzt, weil ein guter Freund von ihm an Diabetes mellitus qualvoll starb. Bantings Theorie: Wenn er bei Tieren den Eingang zur Bauchspeicheldrüse abschnürt,
würden die Inselzellen, die das Insulin produzieren, nicht zerstört werden, wie es bei seinen bisherigen Versuchen passiert war. John Macleod, den Physiologen der Uni Toronto, überzeugte die Idee. Er stellte Banting die nötigen Forschungseinrichtungen, einen Assistenten mit Namen Charles Best sowie zehn Versuchshunde zur Verfügung.

Ein Schlüssel steckt in einem Zuckerwürfel.
Der Durchbruch

Den ganzen Sommer 1921 über vertieften sich Banting und Best in ihre Aufgabe, experimentierten mit toten Hunden und Kälbern, und schließlich gelang Ende Juli der Durchbruch: Das Insulin, das sie durch das Abschnüren der Bauchspeicheldrüse eines gesunden Hundes gewonnen hatten, spritzten sie einem zuckerkranken Hund. Dessen Blutzuckerspiegel sank sofort ab. Es war der entscheidende Schritt, auch wenn noch einige Hindernisse überwunden werden mussten. Etwa weil das tierische Eiweiß für den Menschen nicht verträglich war. Dafür kam der kanadische Biochemiker James Bertram Collip ins Spiel, der wiederum das Eiweiß isolierte. Im Januar 1922 schließlich wurde der erste Mensch, der 13 Jahre alte Leonard Thompson, erfolgreich mit Insulin behandelt. Und weitere sechs Monate danach eben Teddy Ryder, der jüngste Patient bis dahin. Im selben Jahr begann auch schon die industrielle Gewinnung des Stoffs – aus der Bauchspeicheldrüse von Rindern. Nach diesem Meilenstein ging die Entwicklung stetig voran, und für Diabetiker verbesserte sich die Situation immer weiter.

Noch im Jahr 1923 erhielt Frederick Banting den Nobelpreis für Medizin. Aber die weit bedeutendere Auszeichnung war für ihn wohl die Dankbarkeit von Menschen wie Theodore Ryder. Wenige Monate nach seiner Insulinspritze schrieb der nun Sechsjährige in krakeligen Großbuchstaben einen Brief: »Lieber Dr. Banting, ich wünschte, Sie könnten kommen, um mich zu sehen. Ich bin jetzt ein dicker Junge, und ich fühle mich gut. Ich kann auf einen Baum klettern.«

Was ist eigentlich Diabetes?

Das Hormon Insulin sorgt im Körper dafür, dass Traubenzucker aus dem Blut in die Zellen transportiert wird. Bei Diabetikern funktioniert die Insulinproduktion jedoch nicht einwandfrei. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Typ 1 kommt seltener vor und ist Folge erblicher Veranlagung oder einer Autoimmunerkrankung, bei der die Insulin produzierenden Zellen zerstört werden. Meist tritt die Krankheit schon im Kindesalter auf. Typ-1-Diabetiker müssen ihre Ernährung genau überwachen und sich regelmäßig Insulin spritzen. Etwa 90 bis 95 Prozent der Diabetiker leiden jedoch an Typ 2, einer Stoffwechselerkrankung. Anders als Typ 1 ist Typ 2 oft heilbar und beherrschbar. Bei manchen Patienten helfen bereits eine Änderung der Lebensweise und eine gesündere Ernährung, um die Diabetes in den Griff zu bekommen.

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Text                    Detlef Dresslein
Fotos                  sanofi, Novo Nordisk Pharma (2), Tine Casper
Illustrationen  Timo Lenzen

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Gras drüber gewachsen: Geschichten unserer Wiesen

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Auf den ersten Blick sieht man hier nur eine Grünfläche – auf den zweiten Blick auch. Interessant wird es erst, wenn man hört, was für Geschichten die folgenden fünf Wiesen zu erzählen haben

Am Kraterrand im Nördlinger Ries in Schwaben

In diese Wiese schlug vor 15 Millionen Jahren ein kilometergroßer Asteroid ein, schleuderte dabei Felstrümmer bis in die heutige Schweiz und hinterließ einen Krater von mehr als 20 Kilometern Durchmesser. Beim Einschlag entstand durch Druck und Hitze ein besonderes Gestein: Suevit oder auch Schwabenstein genannt. Es besteht aus einer bunten Mischung verschiedener Minerale und Gesteine, enthält größere Glaseinschlüsse und manchmal sogar Reste des Meteoriten. Und dazu noch unzählige mikroskopisch kleine Diamanten.

Unberührte Natur: Von den einstigen atomaren Spuren ist hier heute nichts mehr zu sehen

Am Mainufer bei Karlstein in Unterfranken

Auf dieser Wiese begann das deutsche Atomzeitalter, als am 13. November 1960 das Kernkraftwerk Kahl seinen Betrieb aufnahm. Gleichzeitig markiert sie den bislang einzigen Ort der Welt, an dem es gelang, den Standort gleich zweier Atomkraftwerke aufzulösen und ihn bis zur sprichwörtlichen »grünen Wiese« zurückzubauen. Seit 2010 liegt das Gelände brach. Im Wappen Karlsteins erinnern noch drei Atome an die Träume der Nachkriegsgeneration von der Energie der Zukunft. Nach dem Willen des Gemeinderats wird das so bleiben.

Ausgrabungsstätte: Wiesen bewahren viele Geheimnisse – und manchmal sogar archäologische Artefakte

Auf dem Mittelberg bei Nebra in Sachsen-Anhalt

Im Boden dieser Wiese fanden am 4. Juli 1999 zwei Raubgräber die Himmelsscheibe von Nebra. Irrtümlicherweise hielten sie die Scheibe für ein Schild und verkauften sie mit einigen Beifunden für 31.000 DM an einen Hehler. Erst 2002 konnten die Behörden das mindestens 3700 Jahre alte Artefakt bei einem fingierten Kauf konfiszieren. Heute befindet sich die Himmelsscheibe, einer der bedeutendsten archäologischen Funde überhaupt, im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Ihr Versicherungswert liegt bei 100 Millionen Euro.

Geschichtsträchtig: Die durch diese Wiese verlaufende innerdeutsche Grenze forderte zahlreiche Tote

Im Todesstreifen zwischen Zicherie und Böckwitz

Durch diese Wiese verlief bis 1990 die innerdeutsche Grenze und trennte die unmittelbar nebeneinanderliegenden Dörfer Zicherie und Böckwitz. Am 12. Oktober 1961 war hier der erste Mauertote zu beklagen, ein westdeutscher Journalist. »Klein Berlin« war der Spitzname des Doppeldorfs, denn wie in der Hauptstadt stand auch hier eine Mauer. Zusammengewachsen ist das Dorf seit ihrem Fall nicht. Noch immer gibt es zwei Feuerwehren, die von hüben ist drüben nicht zuständig, weil hier nun die Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen­-Anhalt verläuft.

Startbahn: Mit dieser Aussicht startete der letzter Flug eines großen Luftfahrtpioniers

Auf dem Gollenberg bei Rhinow im Havelland

Von dieser Wiese aus startete Otto Lilienthal den letzten seiner ingesamt 2000 Flugversuche. Am 9. August 1896 stürzte der Luftfahrtpionier mit seinem »Normalsegelapparat« aus 15 Metern Höhe ab, weil thermische Aufwinde Turbulenzen erzeugten, die Lilienthal nicht kennen und auch nicht abfangen konnte. Er starb am nächsten Tag in Berlin. Nach heutigen Maßstäben war es ein Pilotenfehler, der zu dem Unfall führte. Ein Nachbau des von Lilienthal konstruierten Gleiters erwies sich bei späteren Versuchen im Windkanal als absolut flugstabil.

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Text
  Christian Gottwalt
Foto  Olaf Otto Becker