Kategorien
Nachhaltigkeit

»Jeder Leugner lässt sich auf eine gefährliche Wette ein«

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Die Folgen des Klimawandels sind messbar und werden extrem. Darüber sind sich Matthias Hackl und Bastian Manz von der Allianz Re einig. Im Interview sprechen die beiden Wissenschaftler über eindeutige Daten, schockierende Erlebnisse – und haben doch eine gute Botschaft: Noch ist es nicht zu spät

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Themenschwerpunkt \u00bbNachhaltigkeit\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/category\/104?homepagekey=azd#%23%23homepageKey%23%23%23","newTab":true,"btn":"Zur \u00dcbersichtsseite","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Zur Person

Portrait des Geophysikers Matthias Hackl

Matthias Hackl, geboren 1980, ist Geophysiker und arbeitet seit 2013 für die Allianz Re. Beim Rückversicherer der Allianz Gruppe kümmerte er sich zunächst um die Bewertung von Erdbebenrisiken. Derzeit leitet er das Team Catastrophe Research and Development, das unter anderem physikalische Klimarisiken wie Überschwemmungen, Stürme und Waldbrände einzuschätzen hilft.

Zur Person

Portrait des Hydrologen Bastian Manz

Bastian Manz, Jahrgang 1989, ist Hydrologe und arbeitet seit 2019 für die Allianz Re. Im Research and Development Team befasst er sich unter anderem mit der Frage, welche Folgen der Klimawandel hat und wie sich die Erderwärmung weltweit auf die Häufigkeit von Naturkatastrophen auswirkt. Er hat in London promoviert.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"\u00bbDer Eisb\u00e4r ist noch zu retten\u00ab","text":"Eine Expertin erkl\u00e4rt, wie man mit Kindern \u00fcber den Klimawandel spricht. Plus: 6- bis 11-J\u00e4hrige zeigen im Video, was sie schon \u00fcber das Thema wissen.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/13745?homepagekey=###homepageKey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Herr Hackl, Herr Manz, ist unser Planet überhaupt noch zu retten?

Manz: Ganz klar: ja! Aber klar ist auch, dass sich das Zeitfenster dafür sehr schnell schließt – bis 2030 müssen wir die Emissionen halbieren, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen.

Gefühlt treten Waldbrände, Gletscherabbrüche und Überschwemmungen häufiger auf als früher. Sagen Ihre Analysen das Gleiche?

Manz: Ja, die Daten belegen das. Aber man muss auch differenzieren. Auf der einen Seite gibt es immer mehr größere Naturereignisse, wie die Flut im vergangenen Sommer oder auch den Hurrikan »Harvey« 2017 in den USA. Solche Ereignisse sind jetzt häufiger als vor der industriellen Revolution. Auch die Schäden durch Hochwasser, Starkregen oder Hagel werden immer größer. Das liegt aber sehr stark auch daran, dass immer mehr Menschen in die Städte und Hochrisikogebiete wie Flussläufe und Küsten ziehen. Es gibt auch viel mehr Vermögenswerte als früher – und somit auch ein höheres Schadenpotenzial. Ganz unabhängig vom Klimawandel.

Welche Instrumente nutzen Sie bei der Allianz Re, um die Entwicklung einzuschätzen?

Hackl: Wir haben ein Expertenteam, das für die verschiedenen Naturgefahren zuständig ist – also Überschwemmungen, Stürme, auch Waldbrände.

Manz: Dieses Team arbeitet intensiv daran, globale Gefahrenkarten zu erstellen. Dazu kommen sogenannte Cat-Modelle (Anm. d. Red.: Cat ist die Abkürzung für Catastrophe), mit denen wir auch seltenere Ereignisse untersuchen können. Aktuell arbeiten wir daran, diese Instrumente an verschiedene Klimawandelszenarien anzupassen.  

»Wenn wir als Gesellschaft begreifen, dass wir uns verändern müssen, dann können wir auch etwas bewegen«

Bastian Manz

Müssen wir uns in Deutschland an extreme Wetterereignisse gewöhnen? 

Manz: Durch die Erderwärmung gibt es mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre, dadurch erhöht sich das Risiko von Starkregen und Hochwasser. Hier ist sich die Wissenschaft ziemlich einig. Was Phänomene wie Tornados betrifft, ist es schwieriger. Denn die gab es auch früher schon in Deutschland und Mitteleuropa, nur eben nicht immer in urbanen Räumen.

Allein die sich häufenden Starkregen-Ereignisse können ja verheerend genug sein.

Manz: Man muss sich an klimatische Verhältnisse, die nicht mehr zu ändern sind, anpassen. Unsere Katastrophenvorsorge beeinflusst erheblich, wie groß Schäden ausfallen. Ein großes Problem ist die Versiegelung der Landschaft, denn dadurch kann das Regenwasser nicht mehr abfließen. Dabei gibt es große Flächen, die nicht versiegelt sein müssten, zum Beispiel Parkplätze oder Gärten. In der Landwirtschaft gibt es zwar weniger Versiegelung, aber doch oft eine hohe Verdichtung der Böden, wo Regenwasser ebenfalls nicht gut versickern kann.

Was macht Ihnen momentan am meisten Sorge, wenn Sie die Klimadaten betrachten?  

Manz: Wir arbeiten ja täglich mit den Statistiken, deshalb sind wir etwas abgehärtet. Was mich aber schockiert hat, war die Hitzewelle in Nordamerika im vorigen Sommer. Obwohl wir darüber mit den Klimamodellen gute Aussagen treffen können, haben Experten das so nicht erwartet.

Und bis 2030 ist ja nicht mehr viel Zeit.

Manz: Das stimmt, aber einiges lässt mich auch hoffen. Es gibt viel mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit als früher. Das geht von »Fridays for Future« über die Politik bis hin zur Wirtschaft, die sich zu Null-Emissions-Zielen verpflichtet. Wenn wir als Gesellschaft begreifen, dass wir uns verändern müssen, dann können wir auch etwas bewegen.

Hackl: Es gibt keine Alternative zu nachhaltigem Wirtschaften, damit unser Planet für uns so gut bewohnbar bleibt, wie wir das gewohnt sind. Diese Einsicht hat sich mittlerweile fast überall auf der Welt durchgesetzt. Das Tempo könnte höher sein, aber die Richtung stimmt. Und das kann uns hoffen lassen.

»Die Wahrscheinlichkeit für ein neues Ereignis sinkt nicht dadurch, dass kürzlich eines eintrat«

Matthias Hackl

Im Sommer 2021 haben bei der Flut im Ahrtal mehr als 180 Menschen ihr Leben verloren und es entstand ein versicherter Sachschaden von 8,5 Milliarden Euro. War das die Jahrhundert-Katastrophe, als die sie oft betitelt wurde?

Manz: Was das menschliche Leid betrifft wie auch den Schaden war es sicherlich das größte Ereignis bisher. Der Begriff »Jahrhundert-Katastrophe« ist aber problematisch, weil er impliziert, dass wir so etwas nur alle 100 Jahre erleben. Es gab aber auch schon 2013 oder 2002 »Jahrhundert-Katastrophen«. Solche Begriffe lassen die Menschen abstumpfen. Im Ahrtal gab es 1804 und 1910 ähnliche Ereignisse, daraus könnte man schließen, dass es alle 100 Jahre passiert. Aber genauso gut könnte es auch nächstes Jahr wieder geschehen.

Hackl: Nach unseren Modellen entsteht ein vergleichbarer ökonomischer Schaden durch ein Hochwasser in Deutschland öfter als einmal in 100 Jahren. Und Überschwemmungen können überall auftreten, nicht nur im Ahrtal. Theoretisch sind noch deutlich gravierendere Ereignisse möglich, und sie haben auch schon stattgefunden. Das Magdalenenhochwasser im Juli 1342 war ungleich größer, allein an der Donau kamen bis zu 6000 Menschen ums Leben. Eine Wiederholung davon würde alles in den Schatten stellen, was im vorigen Sommer passierte. Die Wahrscheinlichkeit für ein neues Ereignis sinkt nicht dadurch, dass kürzlich eines eintrat. Wir haben jedes Jahr wieder die gleiche Wahrscheinlichkeit von zum Beispiel 1 in 50. Und da sich das Klima ändert, kann es sein, dass daraus bald auch ein 1 in 40 oder sogar ein 1 in 30 wird. Nach allem, was wir wissen, wird diese Art von Ereignissen wahrscheinlicher. Oder sie ist es bereits.

Was kann man tun, um die Gefahr zu verringern?

Manz: Die beste und langfristig auch günstigste Prävention ist tatsächlich die Begrenzung des Klimawandels, die Reduktion von Emissionen. Ansonsten kann man strukturelle Maßnahmen ergreifen, etwa die Kellerräume abdichten oder Druckfenster einbauen. Ebenso wichtig ist, dass auch funktionierende Frühwarnsysteme und Aktionspläne entwickelt werden. Damit die Menschen wissen, wie sie sich zu verhalten haben, wenn die Flut kommt.

Die Allianz setzt stark auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Was heißt das bei einer Versicherung eigentlich? 

Hackl: Nun, wir haben Bürogebäude, machen Geschäftsreisen, jeder Mitarbeiter verursacht durch seine Tätigkeit einen CO2-Abdruck. Und der wird komplett kompensiert. Und die Allianz will, was sie an Energie verbraucht, nachhaltig produzieren oder einkaufen. Bis 2050 investieren wir nicht mehr in Firmen, die nicht CO2-neutral sind. Zum Beispiel haben wir uns schon aus der Versicherung für Kohlekraftwerke zurückgezogen. Solche besonders klimaschädlichen Industrien bekommen keinen Versicherungsschutz mehr.

»Ich kann jedem Klimawandel-Leugner nur sagen, dass er sich auf eine sehr gefährliche Wette einlässt«

Matthias Hackl

Die Allianz Re ist ja als Rückversicherer besonders stark von Naturkatastrophen betroffen. Sind es egoistische Motive, die die Allianz zum Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit werden lassen?

Hackl: Was sicher richtig ist: Jeder Schaden, der nicht eintritt, ist wirtschaftlich gut für eine Versicherung und gut für ihre Kundinnen und Kunden. Denn die Versicherungsprämie reflektiert das Schadenrisiko und somit auch den Fortschritt des Klimawandels. Bei Naturkatastrophen und anderen Großschadenereignissen kommt noch hinzu, dass jeder ausgebliebene Schaden zusätzlich auch für die Gesellschaft gut ist. Insofern ist es nicht egoistisch, sondern absolut notwendig und im Interesse aller Menschen, den Klimawandel und seine Folgen einzudämmen.

Wie können Sie jemanden zum Nachdenken bringen, der den menschengemachten Klimawandel abstreitet?

Manz: Man kann nur immer wieder sagen, was der IPCC, der Weltklimarat, seit Jahren klar belegt: Der Klimawandel ist real und menschengemacht. Ich kenne kein globales Problem, bei dem sich so viele Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen einig sind. Der Klimawandel mag für uns heute noch relativ abstrakt sein, aber wenn alles eintritt, was vorhergesagt wird, dann stehen unsere Kinder und Enkelkinder 2050 vor Herausforderungen, dagegen ist die aktuelle Krise nichts.

Hackl: Ich kann jedem Leugner nur sagen, dass er sich auf eine sehr gefährliche Wette einlässt. Denn wenn wir weiter abwarten, dann kann es gut sein, dass in ein paar Generationen auf diesem Planeten unser Leben, so wie wir es gewohnt sind, nicht mehr möglich sein wird. Dann würden sich die Klimazonen sehr stark verschieben, die Wüstenbildungen deutlich zunehmen, und das alles würde sehr schnell passieren. So schnell, dass niemand weiß, wie sich Flora und Fauna anpassen werden.

Wann haben Sie erstmals begriffen, dass der Klimawandel ein ernstes Problem ist? 

Manz: Der Hurrikan »Katrina« 2005 war so ein Ereignis. Gerade in einem Land wie den USA, wo man – wie bei uns – glaubte, dass man vor der Natur geschützt und sicher lebt. Und dann versinken ganze Stadtteile und werden über Jahre quasi strukturell abgehängt.

Hackl: Für mich wurde der Klimawandel greifbar auf dem Schneeferner, einem der wenigen Gletscher in Deutschland. Als Student war ich während eines Praktikums dort und führte Messungen durch, wie dick der Gletscher ist. Und dabei wurde sehr, sehr deutlich, dass der immer schneller abschmilzt.

Nachdem wir viel über Daten und globale Probleme gesprochen haben, zum Schluss etwas aus dem Nahbereich: Was kann jeder und jede Einzelne zum Klimaschutz beitragen?

Hackl: Es gibt viele Möglichkeiten, unseren CO2-Fußabdruck zu verkleinern – vom Energiesparen bis zur Ernährung. Wichtig ist, dass wir für Veränderungen offen sind und sie als Chance begreifen.

Manz: Jeder einzelne Mensch sollte sich fragen, was er aufgeben könnte, ohne dass die Lebensqualität leidet. Ich zum Beispiel lebe in einer Großstadt, in der ich kein Auto brauche. Ich habe es vor drei Monaten abgegeben und noch keinen Tag vermisst.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Nachhaltige Kapitalanlagen in der Allianz Lebensversicherung","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/vorsorge\/lebensversicherung\/nachhaltige-kapitalanlagen\/","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###


Text:
Detlef Dresslein
Fotos: iStock/Marcus Millo, privat

Kategorien
Nachhaltigkeit

Die Bilanz der Flut

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Ein Großteil der Versicherungsfälle ist abgeschlossen: Ein Jahr nach der Flutkatastrophe zieht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)  Bilanz – und fordert Konsequenzen für die Zukunft

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Themenschwerpunkt \u00bbNachhaltigkeit\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/category\/104?homepagekey=azd#%23%23homepageKey%23%23%23","newTab":true,"btn":"Zur \u00dcbersichtsseite","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Lesen Sie auch: \u00bbDas Ausma\u00df der Katastrophe ist extrem\u00ab","text":"Das Ahrtal in Rheinland-Pfalz war von der Flut besonders schwer getroffen. Auch ein Jahr sp\u00e4ter gleicht die Region immer noch einer Baustelle. Bei rund 20 Prozent der bei der Allianz versicherten H\u00e4user ist die Schadenregulierung noch nicht abgeschlossen. Warum das so ist und wieso er dennoch \u00bbLicht am Ende des Tunnels\u00ab sieht, erkl\u00e4rt Allianz Schadenvorstand Jochen Haug im Interview","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/10981?homepagekey=###homepagekey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Ein Jahr nach der verheerenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben die deutschen Versicherer trotz vieler Verzögerungen im Wiederaufbau knapp drei Viertel aller Versicherungsfälle abschließen können. »Für die Schadenregulierung ziehen wir insgesamt eine positive Bilanz, doch jetzt hängt die Regulierung am Tempo des Wiederaufbaus«, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).  

Insgesamt haben die Versicherer bereits 5 Milliarden Euro der 8,5 Milliarden Euro Gesamtschaden ausgezahlt. In den noch offenen Fällen haben Versicherte vielfach große Teile des Schadens bereits ersetzt bekommen. »So gut wie jeder Hausbesitzer, der versichert war, hat schnell Geld von seiner Versicherung erhalten«, sagte Asmussen.

5 Milliarden Euro der 8,5 Milliarden Euro Gesamtschaden sind bereits ausgezahlt

Insgesamt verzeichneten die Versicherer 213.000 Schadenfälle, davon 40.000 beschädigte Kfz, 54.000 Versicherungsfälle in der Hausratversicherung, 91.000 beschädigte Wohngebäude und 28.000 Firmen, die durch die starken Regenfälle ab dem 14. Juli Sachschäden und Betriebsunterbrechungen meldeten. In den Katastrophengebieten mussten mehr als 2000 Einfamilienhäuser mit versicherten Schäden jenseits der 100.000 Euro wieder instand gesetzt werden. Im Kreis Ahrweiler lag der Durchschnittsschaden bei 210.000 Euro pro Wohngebäude. Das ist der höchste jemals gemessene Schadendurchschnitt bei Wohngebäuden. Im Kreis Euskirchen war jedes vierte Haus beschädigt. 

»Die Hochwasserkatastrophe war auch für uns Versicherer eine enorme Herausforderung«, sagte Sabine Krummenerl, Vorsitzende des GDV-Ausschusses Privatkunden. »Wir hatten gleich in den ersten Wochen aus ganz Deutschland 16.000 interne und rund 2500 externe Kräfte wie Gutachter im Einsatz und konnten so schnell helfen: finanziell, psychologisch und praktisch. Die Hochwasserkatastrophe hat für besonders viele, besonders teure und besonders komplexe Schäden gesorgt.«  

In jedem vierten Versicherungsfall dauern der Wiederaufbau und die Instandsetzung jedoch noch an. In den noch offenen Fällen stehen Instandsetzungen und damit Zahlungen von 3,5 Milliarden Euro aus. »Es fehlt häufig Material, es fehlen noch immer Handwerker«, sagte Krummenerl.  

Prävention und Anpassung an Klimaveränderungen sind notwenig

Als Konsequenz der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen forderten die Versicherer größere Anstrengungen zur Schadenvermeidung: »Eine Pflichtversicherung allein verhindert keinen Schaden. Wenn wir Prävention und Klimafolgenanpassung vernachlässigen, wird der Klimawandel eine Spirale aus steigenden Schäden und steigenden Prämien in Gang setzen«, sagte Asmussen.  

Deshalb haben die Versicherer schon im Oktober des vergangenen Jahres ein Gesamtkonzept vorgestellt, das neben einer Ergänzung aller Gebäudeversicherungsverträge mit der sogenannten Elementarschadenversicherung Neubauverbote in hochwassergefährdeten Lagen, bessere bauliche Anpassungen und weniger Versiegelung vorschlägt. »Manchmal reicht es, wenn Gebäude nicht ebenerdig, sondern auf einem kleinen Sockel gebaut werden. Den Menschen ist nur langfristig geholfen, wenn Prävention konsequent mitgedacht wird«, so Jörg Asmussen.

Zahlengalerie: Versicherte Schäden an Autos, Hausrat, Wohngebäuden und Firmen
###CustomElementStart###slider###{"sliderId":11372,"images":[{"id":11298,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/1890digital_ZahlenScha\u0308den_3.png","width":1500,"height":1000,"caption":"","title":"1890digital_ZahlenScha\u0308den_3","description":""},{"id":11299,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/1890digital_ZahlenScha\u0308den_4.png","width":1500,"height":1000,"caption":"","title":"1890digital_ZahlenScha\u0308den_4","description":""},{"id":11297,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/1890digital_ZahlenScha\u0308den_2.png","width":1500,"height":1000,"caption":"","title":"1890digital_ZahlenScha\u0308den_2","description":""},{"id":11296,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/1890digital_ZahlenScha\u0308den_.png","width":1500,"height":1000,"caption":"","title":"1890digital_ZahlenScha\u0308den_","description":""}],"withCaption":true}###CustomElementEnd###
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"","text":"","isMail":false,"link":"","newTab":false,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###
Kategorien
Nachhaltigkeit

Wir sind da – Allianz Mitarbeiter:innen erzählen

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Ob tennisballgroße Hagelkörner, Hochwasser oder Sturmtiefs: Wenn Unwetter über Deutschland ziehen, sind die Mitarbeitenden der Allianz in Alarmbereitschaft. Hier erzählen vier von ihnen, was bei Massenschadenereignissen zu tun ist und wie sie in Extremsituationen Kund:innen schnell helfen

Meike Linari, Sach Schaden, Abteilung für Großschäden:

»Meine Kollegen und ich bearbeiten Großschäden, das bedeutet, Schäden ab 50.000 Euro. Aufgrund der ungewöhnlich vielen aufeinanderfolgenden Unwetterereignisse 2021 wurde der Status Massenschadenereignis ausgerufen, das bedeutet eine Verschlankung vieler Prozesse in der Schadenbearbeitung. Zur Unterstützung halfen uns zusätzlich Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Abteilungen aus. Wir brachten schnell und unbürokratisch Vorauszahlungen auf den Weg, damit Betroffene, die gerade alles verloren hatten, schon mal das Nötigste anschaffen konnten. Anschließend klärten wir mit dem Kunden das weitere Vorgehen.«

Marc Hau, Generalvertreter, Landshut:

»Es kam für uns total unerwartet. Innerhalb von ein paar Minuten wurde es schwarz. Und dann ging es richtig los. Der Regen kam wie eine Wand«, so schildert Generalvertreter Marc Hau einen Sturm mit Starkregen, der im Juni 2021 über Landshut in Bayern fegte. Das Unwetter entwurzelte 30 Jahre alte Bäume, ließ Keller volllaufen und überflutete viele Ladengeschäfte in der Landshuter Altstadt. »Die meisten meiner Kunden sind gut versichert, darauf habe ich immer viel Wert gelegt«, sagt Marc Hau, »viele Kunden sind dann immer ganz erstaunt, dass das Geld bereits ein bis zwei Tage später schon auf dem Konto ist, und freuen sich, dass es so schnell geht.« Denn Schäden bis 5000 Euro kann der Generalvertreter auch mit seiner Regulierungsvollmacht direkt auszahlen.

Robert Übler, Bereichsleiter Schadenaußendienst für die Region Bayern, Berlin und die neuen Bundesländer:

»Ich koordiniere und steuere im Hagelschadenfall die enge Zusammenarbeit zwischen Schadeninnendienst, Schadenaußendienst, unseren Dienstleistern für Massenschäden und Vertrieb«, sagt Robert Übler. Und 2021 hatte er viel zu tun. »Allein in Bayern hatten wir zehn sogenannte Hagelsammelbesichtigungsstandorte, zu denen Betroffene mit ihren Fahrzeugen kommen konnten. Wir begutachten rund 640 Fahrzeuge pro Tag, die durch zum Teil tennisballgroße Hagelkörner beschädigt wurden.« Der Kunde bekommt in der Regel sofort die Schadenhöhe genannt und kann sich auf Wunsch den Schadenbetrag auszahlen lassen oder das Fahrzeug direkt vor Ort von unseren speziell für die Hagelschadenreparaturen eingesetzten Dienstleistern reparieren lassen. Auch einen Glasservice zum Austausch der beschädigten Scheiben bieten wir an Ort und Stelle an.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Themenschwerpunkt \u00bbNachhaltigkeit\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/category\/104?homepagekey=###homepageKey###","newTab":true,"btn":"Zur\u00fcck zur \u00dcbersicht ","btnColor":"#072D71"}###CustomElementEnd###

Benedikt Wanke, Abteilungsleiter Schadenmanagement Sach:

»Wenn ein großes Unwetter über Deutschland zieht, bekommen wir das meistens durch Vorwarnungen unseres Wetterdienstleisters und dann detaillierter aus den Medien mit. Dann beginnt für uns sofort die Arbeit: Die Unwetterkoordinatoren unserer Abteilungen stimmen Sofortmaßnahmen ab und bereiten alle Mitarbeitenden darauf vor, dass es zu hohem Telefonaufkommen kommen kann. Dazu gehört auch, dass alle verfügbaren Kollegen und Kolleginnen am Telefon zum Einsatz kommen, um die erste Welle der Schadenmeldungen aufzunehmen. Das nennen wir All In. Gleichzeitig geben wir den Teams auch schon erste Bearbeitungshinweise an die Hand – zum Beispiel die Reparaturfreigabe bis 3000 Euro. So können sie eine schnelle Lösung anbieten und das weitere Vorgehen koordinieren. 2021 folgten leider sehr viele große Unwetter dicht aufeinander. Das ist eine hohe Belastung, und das können wir nur bewältigen, wenn alle gut zusammenarbeiten.«

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Abgesichert gegen Hagelsch\u00e4den am Auto: mit Teil- und Vollkasko","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/angebot\/auto\/s\/autoversicherung-preis\/?AZMEDID=SEM_SE-GG_VT-g_PR-SP.KraftP.Kraft_KA-perma%7Copen%7CKFZBKFZVersicherung_AG-KFZ.B.Autoversicherung.ex_KW-allianz%20autoversicherung_MT-e_AZ-574854544217_SL-keinSL_EG-Multiple&ef_id=CjwKCAjw_b6WBhAQEiwAp4HyIN8UcoEzWZdTLLCoOWRUmM_a_g2YKz8Yn9P4aJ-wUtuKAieWbdHdVRoC378QAvD_BwE:G:s&s_kwcid=AL!8161!3!574854544217!e!!g!!allianz%20autoversicherung&gclsrc=aw.ds&&gclsrc=aw.ds&gclid=CjwKCAjw_b6WBhAQEiwAp4HyIN8UcoEzWZdTLLCoOWRUmM_a_g2YKz8Yn9P4aJ-wUtuKAieWbdHdVRoC378QAvD_BwE","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Text Amelie Pfingsten
Fotos Allianz

Kategorien
Nachhaltigkeit

»Wir sind auf den Speicher geflüchtet und hofften, nicht zu ertrinken«

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Die Ahr ist am 14. Juli 2021 nach heftigen Regenfällen über seine Ufer getreten und hat eine immense Zerstörung hinterlassen. Ein Kamerateam hat die Bewohner vom Ahrtal wenige Wochen und 9 Monate nach der Flut besucht – zwei Filmbeiträge von der Zerstörung bis zur Zuversicht

Allianz Kunden wie Familie Gasper schildern die dramatischen Ereignisse der Flutnacht im Video: 

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Themenschwerpunkt \u00bbNachhaltigkeit\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/category\/104?homepagekey=###homepageKey###","newTab":false,"btn":"Zur\u00fcck zur \u00dcbersicht","btnColor":"#072D71"}###CustomElementEnd###

Neun Monate später war das Kamerateam wieder im Ahrtal und hat erneut die betroffenen Familien besucht: 

Foto    Christian Weishuber
Video  Allianz

Kategorien
Nachhaltigkeit

Extremwetterschutz: der unerlässliche Zusatzbaustein

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Schäden durch Überschwemmungen, Starkregen oder sogar Erdbeben sind nur durch den Zusatzbaustein »Extremwetterschutz« in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Dieser ist für Allianz Neukundinnen und -kunden nun standardmäßig eingeschlossen

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Themenschwerpunkt \u00bbNachhaltigkeit\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/category\/104?homepagekey=azd#%23%23homepageKey%23%23%23","newTab":true,"btn":"Zur \u00dcbersichtsseite","btnColor":"#072D71"}###CustomElementEnd###

Die Jahrhundertflut im Juli 2021 in Deutschland hat gezeigt: Extreme Wetterereignisse können jeden treffen. Die Allianz hat deshalb in diesem Jahr Maßnahmen ergriffen, wertvolles Wohneigentum und Hausrat besser vor den Folgen von Starkregen und anderen Naturkatastrophen zu schützen. Ein Extremwetterschutz für Wohngebäude ist bereits für durchschnittlich etwa 75 Euro Jahresbeitrag zu erhalten. Viele Kundinnen und Kunden haben den zusätzlichen Baustein allerdings noch nicht abgeschlossen und wissen nicht, dass sie mit einer Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung keineswegs ausreichend gegen Ereignisse wie Rückstau, Schneedruck, Erdrutsch, Überschwemmung und Starkregen versichert sind. Für Bestandskundinnen und -kunden empfiehlt es sich, Kontakt mit ihrer Allianz Agentur aufzunehmen, um bestehende Verträge überprüfen zu lassen. Mithilfe eines neuen Tools kann das Elementarschaden-Risiko des eigenen Wohnorts auch online ermittelt werden: https://services.allianz.de/wohnortrisikobewertung.

Seit Februar 2022 ist der Extremwetterschutz in dem Versicherungsangebot für die Wohngebäude- und Hausratversicherung automatisch enthalten. Sollte der Kunde diese Deckung nicht wünschen, muss diese ausdrücklich abgewählt werden. Die Allianz rät aber dringend dazu, Wohngebäude und Hausrat gegen Extremwetter zu versichern. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre und die Prognosen der Wetter- und Klimaexperten zeigen, dass Starkregen und Überschwemmung in Zukunft häufiger vorkommen werden.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Elementar\u00adversicherung: Schutz vor Natur\u00adgewalten","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/angebot\/recht-und-eigentum\/wohngebaeudeversicherung\/extremwetterschutz\/?gclid=CjwKCAjwiJqWBhBdEiwAtESPaJGEOv2A1ZuISHrdORvLjuOR1GywHrLxWt95OemurO10GbMq2J2zJhoCEuAQAvD_BwE&AZMEDID=SEM_SE-GG_VT-g_PR-SP.PSP.Privatschutz_KA-perma%7Copen%7CPSKBPrivatschutz_AG-PSK.B.Extremwetterschutz.ex_KW-allianz%20extremwetterschutz_MT-e_AZ-594956586474_SL-keinSL_EG-Multiple&ef_id=CjwKCAjwiJqWBhBdEiwAtESPaJGEOv2A1ZuISHrdORvLjuOR1GywHrLxWt95OemurO10GbMq2J2zJhoCEuAQAvD_BwE:G:s&s_kwcid=AL!8161!3!594956586474!e!!g!!allianz%20extremwetterschutz&gclsrc=aw.ds","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Bild: iStock/Animaflora

Kategorien
Nachhaltigkeit

Und dann brach die Hönne los

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Im Sommer 2021 begleitete ein Reporterteam von 1890 digital den Allianz Vertreter Udo Bergmann beim Kriseneinsatz im Sauerland. Die Flüsse Lenne und Hönne hatten sich in reißende Ströme verwandelt und große Schäden angerichtet. Eine Reportage zwischen Apokalypse und Anpacken für Sie zum Nachlesen – ein Jahr nach dem Hochwasser 

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Themenschwerpunkt \u00bbNachhaltigkeit\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/category\/104?homepagekey=azd#%23%23homepageKey%23%23%23","newTab":true,"btn":"Zur \u00dcbersichtsseite","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Es ist Mittwoch, der 14. Juli 2021. Um 1 Uhr 49 wird Udo Bergmann, Generalvertreter der Allianz in Neuenrade, durch Sirenengeheul geweckt. Seit Dienstag regnete es im Sauerland ununterbrochen, so stark wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das European Flood System (EFAS) hatte am Tag zuvor vor extremen Überflutungen gewarnt, der Deutsche Wetterdienst schickte eine »Amtliche Gefahrenmeldung« voraus. Auf Neuenrade allein fallen in der verhängnisvollen Nacht vom 13. auf den 14. Juli bis zu 160 Liter Regen pro Quadratmeter! Dann rauscht das Wasser heran: Die Hönne ist nach 24 Stunden Starkregen über die Ufer getreten. Aus einem knapp zwei Meter breiten kristallklaren Bächlein ist ein reißender brauner Strom geworden, der die Hauptstraße des 12.000-Einwohner-Orts herunterschießt, der Schlamm, Geröll und Gestrüpp mit sich führt und in die schmalen Nebenstraßen drückt. Es ist ein Fluss, der alles verwüstet, was sich ihm in den Weg stellt. Im Nu sind Keller überflutet, Straßenzüge weggespült.

Martin Kluev, Leiter der Lackiererei  in Neuenrade
Alle packen an: Martin Kluev, Leiter der Lackiererei in Neuenrade hat die Aufräumarbeiten organisiert
Ein Leichtmetallrad dient als Türstopper, damit der feuchte Büroraum durchlüftet wird
Luftig: Ein Leichtmetallrad dient als Türstopper, damit der feuchte Büroraum durchlüftet wird
Die fertigen Leichtmetallräder warten auf Euro-Paletten vergebens auf den Versand
Weiter geht’s: Die fertigen Leichtmetallräder warten auf Euro-Paletten vergebens auf den Versand
Smartphone-Videos, die von Udo Bergmann und Bekannten aus Neuenrade aufgenommen wurden, zeige die Ausmaße des Regentiefs Bernd
Barbara und Friedrich Zedler sitzen auf Sesseln im Wohnzimmer
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Lesen Sie auch: Unser Ahrtal und die Jahrhundertflut","text":"Fritz und Barbara Zedler \u2013 beide Allianz Kunden, beide im Jahr 1922 geboren \u2013 blicken zur\u00fcck auf 100 Jahre Leben, auf Krieg und Liebe, eine Pandemie und die Flutkatastrophe im Juli 2021. Eine Reportage aus dem Ahrtal.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/9294?homepagekey=###homepagekey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Das Wasser stieg mit atemberaubender Geschwindigkeit

Am selben Mittwoch im Gewerbegebiet, um 17:41 Uhr, schreibt Carsten Hellwig, Geschäftsführer der Firma ALCAR Leichtmetallräder Produktion GmbH, eine E-Mail an Udo Bergmann, der den Fuhrpark, die Stapler und verschiedene Elektronikbauteile des Unternehmens versichert hatte: »Wir mussten heute um ca. 15 Uhr die gesamte Produktion in Neuenrade evakuieren. Die Hönne ist über die Ufer getreten und die Lackabteilung und der Versand sind voll mit Wasser gelaufen. (…) Wir haben mit der Firma Westnetz den Strom komplett abgeschaltet, um somit noch die Produktionsfläche betreten zu können und sämtliche Türen und Fenster manuell zu schließen (…). Viele Straßen im Märkischen Kreis sind nicht mehr befahrbar …«

Die Löschwasserbarrieren, die Mitarbeiter an Rolltoren und Türen angebracht hatten, hielten die Wassermassen nicht ab. »Das Wasser schob sich mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Ritzen«, erzählt Viktor Kluev, Leiter der Lackierabteilung. Er ist seit 23 Jahren bei der Firma und versuchte mit einer Handvoll Männern, das Gebäude zu sichern. »Es hat keine halbe Stunde gedauert, bis die Halle volllief. Das Wasser stand mindestens 60 Zentimeter hoch.« An den Wänden sind die Spuren noch sichtbar. Die kleine Hönne, deren Quelle nur ein paar Kilometer weiter oben, am Kohlberg, entspringt, hatte in dem Werk eine zerstörerische Kraft entfaltet. 2003, als ALCAR nach Neuenrade umzog, ahnte keiner, dass der unscheinbare Bach hinter dem Firmengelände 18 Jahre später das Lebenswerk der Gründer Günther und Harald Schmidt torpedieren würde.

Im Notfall ist Vertreter Udo Bergman an Ort und Stelle

»Wahnsinn«, schrieb Udo Bergmann am Donnerstag an Carsten Hellwig. »Ich war gestern Abend (…) persönlich vor Ort.« Er hatte die Policen seines Firmenkunden geprüft, an Ort und Stelle den Schaden grob eingeschätzt und Informationen zum Versicherungsschutz mit der Allianz geklärt. Wann welcher Sachverständige nach Neuenrade entsandt wird, der die Schäden begutachtet und gegebenenfalls eine Vorabzahlung veranlasst, muss abgestimmt werden.

»Die auf dem Firmengelände geparkten und überschwemmten Kfz sind im Rahmen der Teilkasko mitversichert. Die Stapler im Betrieb auch«, schreibt Udo Bergmann in seiner E-Mail. »Falls die Fahrzeuge betroffen sind, bitte Fotos machen. Bitte melden, wenn ich dir weiterhelfen kann.«

Man kennt sich in Neuenrade, Udo Bergmann ist als Inhaber der Agentur Bergmann – Sasse e.K. mit vielen Menschen im Ort per Du. Was passiert ist, geht ihm nah. Doch Bergmann funktioniert – nur so kann er helfen. Gerade jetzt, da seine Kunden in Not sind, kommt es auch auf ihn an. Zu Carsten Hellwig hält er per Smartphone Kontakt. Wenigstens dieser Kommunikationsweg ist offen, ansonsten ist der gesamte Betrieb weiterhin ohne Strom.

Udo Bergmann ist ein alter Hase bei der Allianz. 1990 stieg er bei der Agentur Klaus Peter Sasse als Kundenberater ein. Neun Jahre später übernahm er die Geschäfte. Viele der mittelständischen Betriebe aus der Gegend sind in irgendeinem Bereich über Udo Bergmann bei der Allianz versichert. Von Kfz-Versicherungen über Haftpflicht- bis Wohngebäudeversicherungen und der Vermögensanlage hat er alles im Portfolio. Seit mehr als 25 Jahren sponsert die Agentur die »Wallkonzerte«, ein Open-Air-Ereignis auf dem Wall gegenüber der Agentur. Was ein fester kultureller Punkt im Rahmen des Stadtmarketings von Neuenrade ist.

Und im Notfall ist er sofort an Ort und Stelle, wie jetzt, um die Schadensregulierungen anzuschieben.

Am Tag drei nach der Katastrophe betritt Udo Bergmann die Fabrik, um sich einen weiteren Überblick zu verschaffen, jetzt, nachdem das Wasser abgelaufen ist. Die Lüftung funktioniert nicht mehr. Es ist still. Schwarze Elektrokabel winden sich wie Schlangen über den Boden. Sie gehören zu einem Notstromaggregat, das außerhalb der Halle steht, dort, wo an normalen Tagen die Transporter vorfahren, um die Leichtmetallräder zu laden. »Wir hoffen, dass wir es nächste Woche anwerfen können«, sagt Viktor Kluev. »Erst müssen wir alles trockenlegen. 400 Kubikmeter Wasser sind allein in der Lackiererei bereits abgepumpt worden.«

Die Hönne hat sich drei Tage nach der Katastrophe wieder in ihr schmales Bett gelegt.
Ruhe nach dem Sturm: Die Hönne hat sich drei Tage nach der Katastrophe wieder in ihr schmales Bett gelegt. Im Hintergrund stapeln sich die Leichtmetallräder der Firma Alcar

Die Roboter sind in der Bewegung stehen geblieben

Durch einen langen Gang geht es zur Lackiererei. Milchiges Licht fällt durch ein paar Fensterschlitze, der Rest der 6000 Quadratmeter großen Halle liegt im Dunkeln. Die sieben Roboter, die normalerweise die Aluleichtmetallräder mit Lack versehen und bearbeiten, sind mitten in der Bewegung stehen geblieben, als der Strom abgeschaltet werden musste. Auf einem Fließband liegen die Modelle der Marken »DEZENT«, »AEZ« und »DOTZ«, die auf Bearbeitung warten. »Hier wurden bereits riesige Mengen Wasser abgesaugt«, sagt Viktor Kluev. »Mehrere hundert Kubikmeter müssen noch folgen.« Bis der Keller leergepumpt ist. Die Roboter, die Industriewaschmaschine, die Trafos, die gesamte Elektronik – zerstört? Man weiß es noch nicht. Vier Spezialisten reinigen mit Lappen und Zahnbürsten Sensoren eines Schaltschrankes. Ob es was bringt, wird sich zeigen. »Erst müssen die Räume trockengelegt werden, bevor wir die Details prüfen können«, sagt Viktor Kluev. Das große Aufräumen hat gerade erst begonnen.

Erst hörten sie das Rauschen, dann sahen sie das Wasser

»In den vergangenen 30 Jahren hatten wir solche Wasserstände nicht«, sagte der Sprecher des Warndienstes des kleinen sauerländischen Örtchens Altena. Bei der Lenne könne man sogar von einem Hochwasser sprechen, wie es im Durchschnitt einmal in hundert Jahren auftrete.

»Es kam die Straße heruntergeschossen«, erzählt Birgit Wagner, die mit ihrem Mann Peter die »LST Lackier- und Stanztechnik« in Altena-Altroggenrahmede betreibt. Es ist eine schmucke Fabrik mit Sheddach, hinter der die kleine Lenne verläuft. Sie hatten um 16 Uhr aus dem Radio erfahren, dass sich ein apokalyptisches Unglück anbahnt. Dann rief ein Nachbar an, sein Keller sei unter Wasser. Als sie in ihrer Firma an der Rahmedestraße ankamen, hatte sich bereits ein See gebildet. »Es ging rasend schnell, die Straße war plötzlich ein reißender Fluss. Überqueren? Das ging nicht mehr. Autos wurden mitgerissen, ganze Bäume schossen herunter.« Die Wassermassen drückten sich unter dem Rolltor in das Gebäude. »Das schaffen wir nie«, war Birgit Wagners erster Gedanke, als sie und ihr Mann Peter das Rolltor endlich hochschieben konnten und das Ausmaß der Verwüstung sahen: Alles überschwemmt, die Stanzmaschine, die Stahlringe, aus denen Klemmen für Zäune geformt werden, das Holz, mit dem im Winter die 1680 Quadratmeter große Fabrikhalle geheizt wird. 32 Jahre Lebenswerk war innerhalb von einer halben Stunde untergegangen. Als das Wasser nur wenig später abgeflossen war, stapften sie durch knöchelhohen Schlick.

Rückblick: Viktor Kluev, Leiter der Lackierabteilung, zeigt, wie hoch das Wasser stand
Allianz-VertreterVertreter Udo Bergmann
Nachdenklich: Vertreter Udo Bergmann
Martin Kluev zeigt ein Foto, das das Hochwasser an dieser Stelle dokumentiert
Der gleiche Ort: Martin Kluev zeigt ein Foto, das das Hochwasser an dieser Stelle dokumentiert

Es gibt Tote zu betrauern und Lebenswerke wieder aufzubauen

Auf dem Rückweg zu Udo Bergmanns Agentur passieren wir eine Straße, an deren Rändern sich nasse Möbel, Matratzen und Schutt stapeln. Menschen schleppen Gegenstände aus ihren überfluteten Kellern. Wer hier keine Elementarschaden-Versicherung für Gebäude und Hausrat hatte, den kann die Überschwemmung in existenzielle Not stürzen.

Es wird Wochen dauern, bis sich die Menschen in Neuenrade und Altena von ihren Traumata erholt haben. Es gibt Tote zu betrauern und Lebenswerke wiederaufzubauen. Und die Erkenntnis zu gewinnen, dass sich auch ein kleines Rinnsal zu einer brutalen Naturgewalt auswachsen kann.

Ein Allianz Vertreter verlor sein Leben in den Fluten

Schwere Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks (THW) donnern vorbei, gefolgt von Schaufelbaggern, einem Traktor mit einem Anhänger voller Dreck, und der Feuerwehr. Die Sonne scheint. Sie sind unterwegs in die Gegenden, die noch von der Außenwelt abgeschnitten sind. Teile Altenas sind untergegangen, weggerissen von den Fluten. Der 46-jährige Oliver Diehl, Allianz Vertreter und Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, verlor hier bei einem Rettungseinsatz sein Leben. Udo Bergmann kannte ihn – Trauer, Schock und Mitgefühl stehen ihm ins Gesicht geschrieben.

Draußen schaufelt Schwiegersohn Andreas Schlamm und Schutt in eine Schubkarre, die er in einem großen Metallcontainer entleert. Udo Bergmann nimmt von Peter Wagner ein paar Fotos und Videos entgegen, die dieser am Tag, als der Regen kam, aufgenommen hatte. Im Rahmen der Inhaltsversicherung sind alle Gegenstände, die nicht fest mit dem Gebäude verbunden sind, mitversichert, so zum Beispiel die technische und kaufmännische Betriebseinrichtung. Was davon noch funktioniert oder nicht, muss erst noch festgestellt werden. Auch bei den Wagners ist eine Elementarschadendeckung mitinbegriffen. Der Gebäudeversicherer hatte am Freitag bereits vorbeigeschaut, und kurz davor waren ein paar Nachbarn da, um mit anzupacken. »Die Hilfsbereitschaft, die wir erfahren, ist der Hammer«, sagt Birgit Wagner. »Jeder hilft jedem. Ich bin noch nicht in der Lage, zu heulen«, sagt Birgit Wagner. »Im Moment funktionieren wir nur, das Trauma wird später kommen.«

Funktionieren heißt einen Kärcher kaufen, eine Schubkarre und Schaufeln. Für die Crew hat sie einen großen Tisch aufgestellt mit Wasser, Limonade, Bier und Snacks. Die drei Jahre alte Enkelin Lila schläft in einem Pappkarton, der auf dem Tisch steht. »Fünf Paar Schuhe sind schon durch«, erzählt Birgit Wagner und deutet auf ihre schlammverkrusteten Stiefeletten. »Aber was rede ich. Andere Menschen haben alles verloren!«

###CustomElementStart###slider###{"sliderId":11080,"images":[{"id":11034,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne8.png","width":800,"height":533,"caption":"Detailarbeit: Drei M\u00e4nner reinigen mit Zahnb\u00fcrsten und Lappen die Sensoren in den Schaltschr\u00e4nken","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne8","description":""},{"id":11035,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne9.png","width":800,"height":533,"caption":"Oben die Felgen, unten der Schlamm: Bei Alcar stehen ohne Strom nicht nur die Leichtmetallr\u00e4der still","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne9","description":""},{"id":11036,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne10.png","width":800,"height":533,"caption":"Fast getrocknet: Das Wasser hat sich zur\u00fcckgezogen, einige Spuren sind noch zu sehen","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne10","description":""},{"id":11037,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne11.png","width":800,"height":533,"caption":"Viel Schatten, weniger Licht: Vertreter Udo Bergamm unterwegs zu seinen Kunden","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne11","description":""},{"id":11039,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne13.png","width":296,"height":340,"caption":"Inhaber seit 1999: Udo Bergman leitet die Agentur Allianz-Sasse in Neuenrade","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne13","description":""},{"id":11038,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne12.png","width":800,"height":533,"caption":"Idyllisch in den H\u00fcgeln: Neuenrade ist eine Kleinstadt im Nordwesten des Sauerlands","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Ho\u0308nne12","description":""}],"withCaption":true}###CustomElementEnd###
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Bei Extremwetter abgesichert mit dem Allianz Extremwetterschutz","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/recht-und-eigentum\/wohngebaeudeversicherung\/extremwetterschutz\/","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Text Corinna von Bassewitz
Fotos Martin Lamberty
Video Privat

Kategorien
Nachhaltigkeit

»Das Ausmaß der Katastrophe ist extrem«

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Das Ahrtal in Rheinland-Pfalz war von der Flut besonders schwer getroffen. Ein Jahr später gleicht die Region immer noch einer Baustelle. Bei rund 20 Prozent der bei der Allianz versicherten Häuser ist die Schadenregulierung noch nicht abgeschlossen. Warum das so ist und wieso er dennoch »Licht am Ende des Tunnels« sieht, erklärt Allianz Schadenvorstand Jochen Haug im Interview

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Themenschwerpunkt \u00bbNachhaltigkeit\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/category\/104?homepagekey=###homepageKey###","newTab":true,"btn":"Zur \u00dcbersichtsseite","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Videos: Trauma und Neuanfang","text":"Betroffene aus dem Ahrtal erz\u00e4hlen, wie sie den 14. Juli 2021 \u00fcberlebten \u2013 und welche Narben bis heute sichtbar sind. Zwei Filmbeitr\u00e4ge von der Zerst\u00f6rung bis zur Zuversicht.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/11004?homepagekey=###homepagekey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Herr Haug, inzwischen ist fast ein Jahr vergangen. Wenn Sie jetzt zurückblicken: Was ist Ihr erster Gedanke?

Das Ausmaß der Katastrophe war extrem und nicht vergleichbar mit anderen schweren Ereignissen in den vergangenen Jahren. Besonders die hohe Zahl an Toten hat mich sehr betroffen gemacht. Was das bedeutet, wird einem erst richtig bewusst, wenn man vor Ort ist. Ich hatte mit vielen Kundinnen und Kunden gesprochen. Und es gab viele, die Familienmitglieder, Freunde oder Nachbarn verloren hatten. Auch unsere Vertreter vor Ort waren mit ihren Familien, Häusern oder Agenturen teilweise schwer betroffen. Die Schilderungen der Menschen, die diese Nacht und die darauffolgenden Tage erlebt haben, die vergisst man nicht.

Was mich aber auch sehr beeindruckt hat, war die große Hilfsbereitschaft. Egal ob Aufräumen, Einrichtung von Notfallküchen, Geld- oder Sachspenden. Das war unglaublich.

Welche Herausforderungen gab es bei der Schadenregulierung?

Unmittelbar nach der Katastrophe mussten wir ganz neu denken: Im Ahrtal war die Infrastruktur zerstört, ganze Orte abgeschnitten. Telefon und Internet funktionierten nicht. Wie können wir unsere Kunden und Vertreter erreichen? Wer ist wie betroffen? Was wird dringend gebraucht? Das war für uns eine ganz neue Situation. Bereits am nächsten Tag haben wir unsere Schadenregulierer aus ganz Deutschland zusammengezogen und in die betroffenen Regionen geschickt. Uns war klar, dass wir priorisieren müssen. Ein vollgelaufener Keller ist ein Ärgernis für den Kunden, und auch hier ist eine schnelle und unkomplizierte Schadenregulierung wichtig. Aber andere standen vor dem Nichts. Entweder war das Haus schwer beschädigt oder gar nicht mehr da. Also haben wir bei einer Schadenmeldung von schwer betroffenen Kunden eine Sofortzahlung von bis zu 10.000 Euro veranlasst – ohne dass irgendwelche Nachweise eingereicht werden mussten. So konnte das Nötigste gekauft und ein Hotelzimmer bzw. eine Ferienwohnung angemietet werden. Zudem wiesen uns unsere Vertreter darauf hin: Alles ist nass, und wir haben keinen Strom. Also haben wir mithilfe unseres Allianz Handwerkerservice rund 2000 Trocknungsgeräte und mehr als 100 Stromaggregate gekauft und in die Region zu unseren Kunden transportiert. Unsere Vertreter vor Ort organisierten die Verteilung, denn sie wussten, wo die Geräte dringend benötigt wurden.

###CustomElementStart###slider###{"sliderId":11001,"images":[{"id":10993,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Haug-Interview.png","width":800,"height":533,"caption":"Unterwegs in Bad Neuenahr: Allianz Schadenvorstand Jochen Haug (li.) schaut sich das Ausma\u00df der Zerst\u00f6rung gemeinsam mit Jens Grote, dem Vorstand Allianz Beratungs- und Vertriebs AG (Mitte) an","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Haug Interview","description":""},{"id":10998,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Haug-Interview6.png","width":800,"height":533,"caption":"Kraft des Wassers: Dieses Hotel im Zentrum von Bad Neuenahr hat den Betrieb auch ein Jahr sp\u00e4ter noch nicht wieder aufgenommen","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Haug Interview6","description":""},{"id":10997,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Haug-Interview5.png","width":800,"height":533,"caption":"Schneise der Verw\u00fcstung: Das Wasser hat sich zur\u00fcck gezogen, der Schutt ist geblieben","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Haug Interview5","description":""},{"id":10996,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Haug-Interview4.png","width":800,"height":533,"caption":"Schrottreif: Viele Autos haben die Folgen des Starkregens nicht \u00fcberstanden","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Haug Interview4","description":""},{"id":10995,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Haug-Interview3.png","width":800,"height":533,"caption":"Durchfahrt m\u00f6glich: Der Schutt liegt inzwischen am Rande der Fahrbahn","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Haug Interview3","description":""},{"id":10994,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/07\/A_1890-digital_Zuschnitte_Haug-Interview2.png","width":800,"height":533,"caption":"Baugrube: Viele Bereiche des Ortes gleichen einer Baustelle","title":"A_1890 digital_Zuschnitte_Haug Interview2","description":""}],"withCaption":true}###CustomElementEnd###

Das klingt, als wäre alles perfekt durchgeplant gewesen?

Natürlich sind wir auf schwere Naturkatastrophen vorbereitet. Aber »Bernd« stellte uns vor besondere Herausforderungen und zeigte, wo wir unsere Prozesse ändern oder anpassen müssen. Damit wir schnelle Entscheidungen treffen konnten, haben wir einen crossfunktionalen Krisenstab eingerichtet. So konnte zum Beispiel die Entscheidung für den Kauf von Notstromaggregaten und Trocknungsgeräten ohne große Abstimmungsschleifen getroffen werden. Unsere Vertreter vor Ort nahmen die Schäden der Kunden auf. Doch wie gelangen diese Meldungen und die Information, was dringend benötigt wird, zur Allianz und zum Krisenstab? Auch hier eine Situation, die wir vorher noch nicht hatten. Mitarbeiter der Geschäftsstelle fuhren bzw. liefen in die Orte, um die Unterlagen abzuholen. Denn teilweise waren die Orte mit dem Auto noch gar nicht erreichbar. Es war eine Extremsituation. Und diese war für alle vor Ort emotional enorm belastend. Deshalb hatten wir einen psychologischen Telefondienst eingerichtet, mit dem unsere Mitarbeiter, Vertreter und Kunden über ihre Erlebnisse sprechen und damit beginnen konnten, das Erlebte zu verarbeiten.

Nun ist ein Jahr vergangen. Sind inzwischen alle Schäden abgeschlossen?

Die Kfz- und Hausratschäden sind nahezu vollständig reguliert. Bei den Gebäudeschäden sind mehr als 80 Prozent abgeschlossen. Bei den fehlenden knapp 20 Prozent sind wir auf einem guten Weg und gehen davon aus, dass die wesentliche Wiederherstellung und Wohnbarmachung der Gebäude bis Jahresende durchgeführt ist. Hier darf man nicht vergessen, dass ein zerstörtes oder weggeschwemmtes Fahrzeug oder Hausratsgegenstände unkompliziert als Totalschaden ausgezahlt werden kann. Bei einem beschädigten oder zerstörten Gebäude sieht das anders aus. Soll und darf es wieder an derselben Stelle aufgebaut werden? Wann liegt die Baugenehmigung vor? Strom- und Wasseranschlüsse sowie die öffentliche Infrastruktur müssen erst wiederhergestellt werden, bevor man weitere Schritte planen kann. Eine vollständige Trocknung eines Gebäudes dauert viele Monate – vorausgesetzt, es gibt Strom und ein Trocknungsgerät. Viele Handwerker in der Region waren selbst betroffen oder die Auftragsbücher waren voll. Hier konnten wir mithilfe des Allianz Handwerkerservice auch aus anderen Regionen Deutschlands unterstützen. Aber auch das notwendige Material muss vorhanden und lieferbar sein. Aber wie ein Kunde in unserer aktuellen Filmreportage sagte: »Man sieht ein Licht am Ende des Tunnels.»

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Sichern Sie Ihr Haus ab mit der Allianz Wohngeb\u00e4udeversicherung","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/recht-und-eigentum\/wohngebaeudeversicherung\/","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Text   Unternehmenskommunikation der Allianz Versicherungs-AG
Fotos  Christian Weishuber

Kategorien
Menschen

Der Superkanal: Ein Jahrhundertbauwerk

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Im Londoner Untergrund geschieht seit jeher Wundersames: Fettmonster treiben ihr Unwesen, Wikingerschiffe tauchen auf – und die Allianz steckt viel Kapital in eine saubere Sache, die mit Abwassern zu tun hat. Einblicke in ein Jahrhundertbauwerk

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Themenschwerpunkt \u00bbNachhaltigkeit\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/category\/104?homepagekey=###homepageKey###","newTab":true,"btn":"Zur \u00dcbersichtsseite","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"","text":"Die Expert:innen der Allianz sorgen nicht nur f\u00fcr Rendite in der Allianz Lebensversicherung, sondern legen auch das Kapital der Allianz Privaten Krankenversicherung (APKV) weltweit nachhaltig an. Mehr \u00fcber die Angebote der APKV erfahren Sie \u00fcber folgenden Link:","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/gesundheit\/private-krankenversicherung\/","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#f86200"}###CustomElementEnd###

Wer am Londoner Themse-Ufer entlangspaziert, passiert Sehenswürdigkeiten fast im Minutentakt: Tower Bridge, Big Ben und das London Eye gehören zu den meistfotografierten Motiven Europas. Derzeit entstehen in der Nähe dieser Monumente neue Meisterwerke der Ingenieurskunst: weniger pompös, versteckt im Untergrund, etwas unschön (besonders der Inhalt) – aber sie werden das Leben in der Metropole nachhaltiger verändern als jedes Riesenrad. Es geht um die Kanalisation. Und darum, was Allianz Kund:innen in aller Welt davon haben, wenn London künftig noch nicer und die Themse sauberer wird.

»London bekommt seinen Fluss zurück«

Andrew Cox, Managing Director bei Allianz Capital Partners

Was für ein Projekt! Der Thames Tideway Tunnel, Spitzname: »Super Sewer« (Superkanal), gilt als Jahrhundertprojekt in Sachen städtischer Infrastruktur. 4,9 Milliarden Euro kostet das neue Abwassersystem der Weltmetropole. Da sind große Worte angebracht: »London bekommt seinen Fluss zurück«, verspricht Andrew Cox, der bei Allianz Capital Partners als Managing Director für das Projekt verantwortlich ist. Denn die Bürger und Besucher der Stadt hatten »ihren« Fluss in den vergangenen Jahrzehnten ans Abwasser verloren. Die braune Brühe, die da an Big Ben, am London Eye und am Tower vorbeiwabert, die stinkt im wahrsten Wortsinne zum Himmel. Was vor allem daran liegt, dass die Kanalisation hoffnungslos veraltet ist, obgleich auch sie absoluter Top-Standard war, als sie gebaut wurde. Nur ist das leider schon 150 Jahre her. Allerhöchste Zeit für ein neues System, und daran ist die Allianz Capital Partners zu großen Teilen beteiligt. Die hält im Auftrag der Allianz Gesellschaften 34,3 Prozent an der Bazalgette Tunnel Limited (BTL), die den Tunnel geplant hat, derzeit baut und künftig auch unterhält und wartet. Es ist eines der größten privat finanzierten Infrastrukturprojekte aller Zeiten. Und es ist ein Langzeitprojekt, denn der Super Sewer soll auch im Jahr 2160 noch funktionieren, wenn die Londoner Bevölkerung laut Prognose auf 16 Millionen Menschen angewachsen sein soll. Zunächst aber ist der Zeithorizont minimal kürzer: Die Lebensdauer ist mit 120 Jahren angesetzt.  

Allianz Global Investors, zu der die Allianz Capital Partners gehört, investiert regelmäßig in derlei nachhaltige Infrastrukturprojekte und gehört zu den größten Infrastrukturinvestoren weltweit. Infrastruktur gilt in der Regel als risikoarm und langlebig. Und davon profitieren im Fall des »Super Sewer« nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner Londons, sondern auch Kundinnen und Kunden der Allianz Lebensversicherung und der Allianz Private Krankenversicherung. Denn immerhin sind es ihre Gelder, die investiert werden. Seit mehr als zehn Jahren fokussiert sich die Allianz in der Kapitalanlage schon auf nachhaltige Projekte. Und das aus zwei Gründen: Dort gibt es langfristig attraktive Renditechancen, und nachhaltige Investitionen sind gut für Mensch und Umwelt. Die Bandbreite ist dabei enorm. Es können Gebäude sein,  erneuerbare Energien, Telekommunikation, Schiene­n­verkehr. Oder eben ein Abwassersystem. Denn auch das kann sich rechnen: In London erhöhte Betreiber Thames Water vor einigen Jahren die jährliche Wasserrechnung für jeden Haushalt um etwa 20 Pfund. Damit wird das Projekt, das allen Londonern und Londonerinnen erheblich bessere Abwasserversorgung und Lebensqualität an der Themse bringt, finanziert und sorgt gleichzeitig auch für stabile Renditen für die Allianz Versicherten. Und auch die Kosten, die bei großen Bauprojekten traditionell immer viel bis sehr viel höher sind als veranschlagt, hielten sich trotz Pandemie im Rahmen: »Wir liegen knapp 20 bis 25 Prozent über dem Budget«, sagt Andrew Cox. Kalkuliert hatte man einst mit 3,5 Milliarden Euro. 

Auch eine Überraschung, bedenkt man die vielen Unwägbarkeiten beim Wühlen durch jahrmillionenalte Erdschichten und die Größe des Projekts. Einen Eindruck von den baulichen Dimensionen bekommt man beim Besuch einer der Baustellen – insgesamt sind es 24. An jener an der Blackfriars Bridge, einem geschäftigen Stadtteil mitten in der City, fühlt man sich, sobald man hinabgestiegen ist unter die Wasserlinie, wie in einer unterirdischen Kathedrale aus nacktem Beton. Für Veranstalter wilder Raves ein Traum, aber ein vorübergehender, denn in wenigen Jahren wird hier das Abwasser durchrauschen. Gearbeitet wird an einem sogenannten Kofferdamm, einer wasserdichten Verkleidung, denn hier fließt eigentlich die Themse. Auffälligstes Teilbauwerk ist der Zylinder mit den gut 20 Metern Durchmesser, der 60 Meter tief hinunterreicht. Er sammelt das Abwasser der Gegend ein und leitet es vertikal hinab in den eigentlichen horizontal verlaufenden Tunnel.

Credit: Tideway
Unterirdisch: Der Tunnel beginnt in 30 Metern Tiefe und endet in 60 Metern Tiefe
Credit: Tideway
Work in Progress: Die Bauarbeiten des Tideway Tunnels begannen 2016 und sollen 2025 abgeschlossen sein
Credit: Tideway
Lange Leitung: 25 Kilometer misst der Kanal insgesamt
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Lesen Sie auch: Projekt Zukunft","text":"Windr\u00e4der, Solaranlagen, CO2-neutrale B\u00fcrobauten und neue Umwelttechnik \u2013 ein \u00dcberblick nachhaltiger Allianz Investments weltweit.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/8134?homepagekey=azd","newTab":false,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Das Prinzip ist denkbar einfach: Der Tunnel fällt von West nach Ost um insgesamt 36 Meter ab. Im Westen bei Acton beginnt er in 30 Meter Tiefe und endet im Osten an der Abbey Mills Pumping Station auf 66 Meter Tiefe (von wo aus das Abwasser in die Kläranlage Beckton geleitet wird). Pro 790 Meter Länge muss es um einen Meter tiefer gehen, damit er durch Wasserdruck und Fließgeschwindigkeit selbstreinigend ist. Der gesamte Tunnel ist 25 Kilometer lang und folgt im Wesentlichen dem Flusslauf der Themse. Er befindet sich aber weit unterhalb des Flussbettes, sodass die Themse künftig nicht mehr von Müll und Fäkalien belästigt wird. »Es werden bis zu 95 Prozent weniger ungeklärte Abwässer in die Themse gelangen«, verspricht Andrew Cox. Denn die aktuellen Zustände sind katastrophal. Schon wenn es nur ein wenig regnet, in London nicht gerade eine Ausnahmesituation, läuft das marode Kanalsystem über, und die Abwässer fließen ungeklärt in die Themse. Dazu kamen immer mehr Menschen, die sich teilweise nicht sonderlich intelligent verhielten und auch Damenbinden, Feuchttücher, Windeln oder Frittierfett im Toilettenwasser entsorgten. Das führte immer wieder zu Verstopfungen, ja gigantischen Fettklumpen in der Kanalisation. Schlagzeilen machte zuletzt »Fat the Ripper«, der bis dato größte Fettklumpen, der 2017 entdeckt und neun Wochen lang abgetragen werden musste. Er war 250 Meter lang und mehrere Hundert Tonnen schwer. 

Dabei schließen Thames Water und die Allianz Global Investors mit dem Thames Tideway Tunnel an eines der spektakulärsten und modernsten Projekte des 19. Jahrhunderts an. Damals war es der Tiefbauingenieur Sir Joseph Bazalgette, unter dessen Leitung ab 1859 das heutige Kanalisationssystem entstand. Aus Portlandzement und 318 Millionen Ziegelsteinen gemauert, 160 Kilometer lang und ganz weitblickend ausgelegt auf vier Millionen Menschen, obwohl seinerzeit nur etwa zwei Millionen in der damals größten Stadt der Welt lebten. Heute sind es aber fast neun Millionen. 

Credit: Tideway
Nah am Wasser: eine der insgesamt 24 Kanalisationsbaustellen in London

Chronisten nannten es seinerzeit »das wunderbarste Bauwerk der Neuzeit«. Schließlich bedrohten die Bürger damals nicht nur Fettberge, sondern tödliche Krankheiten. Mehrere Choleraepidemien rafften Tausende dahin, zuletzt 1854. Dass der Prinzgemahl Albert 1861 an Typhus starb, wurde letztlich auch der miserablen Trinkwasserqualität angelastet. Ihre Themse verglichen die Londoner mit dem Höllenfluss Styx. Eine Zeitung formulierte es 1858 blumig: »Wer einmal den Gestank eingeatmet hat, wird ihn nie vergessen und kann sich glücklich schätzen, dass er überhaupt überlebt hat und sich daran erinnert.« In jenem Juli 1858 war es zudem auch noch durchschnittlich 35 Grad heiß, was alles noch schlimmer machte. Der Sommer ging als »The Great Stink« in die Geschichte ein. Der Gestank trieb auch ins Parlament nach Westminster, wo sogar Debatten unterbrochen werden mussten. Immerhin handelten die Politiker außergewöhnlich zügig – und schon am 2. August 1858 wurde ein Gesetz beschlossen, das den Weg für die Kanalisation freimachte.  

Nun bekommen die Londoner also wieder einmal ihren Fluss zurück. Was das bedeutet, lässt sich auf Grafiken und Fotomontagen bereits betrachten. Da starten Umweltorganisationen Projekte, um Fische und auch Säugetiere wieder anzusiedeln. An der Oberfläche der großen Sammelstationen, wie der an der Blackfriars Bridge, werden Parks und Anlagen entstehen. Und auch ein Freibad im Fluss ist angedacht. Ebenso wie eine Ausstellung mit all den Gegenständen, die in den vergangenen Jahren in 20, 40 oder 60 Meter Tiefe entdeckt wurden. Darunter auch ein Wikingerschiff. Und dort finden dann sicher auch die Touristen wieder genügend Fotomotive.

So funktioniert der Tideway Tunnel

Das Problem: Regnet es in London, läuft derzeit das Kanalsystem über, und Abwasser und Fäkalien gelangen ungeklärt in die Themse. Der Grund: Die Kanalisation Londons ist mehr als 150 Jahre alt und wurde ursprünglich für 4 Millionen Bewohner konzipiert. Heute leben aber bereits 9 Millionen Menschen in der Metropole. 2160 könnten es 16 Millionen sein. 

Die Lösung: 2014 wurde der Bau des Tideway Tunnel be­schlossen, eine Art Bypass für die veraltete Kanalisation. Das Prinzip ist denkbar einfach: Der Haupttunnel ist 25 Kilometer lang und folgt im Wesentlichen dem Flussverlauf der Themse. Dabei fällt er insgesamt 36 Meter ab. Im Westen bei Acton beginnt er in 30 Metern Tiefe und endet im Osten an der Abbey Mills Pumping Station in 66 Metern Tiefe. Dort wird das Abwasser nach oben gepumpt und zur Kläranlage Beckton Sewage Treatment Works geleitet. ­Etwa 20 Meter breite Zylinder sammeln das Abwasser und leiten es dann senkrecht hinab in den eigentlichen, horizontal verlaufenden Tunnel, der einen Durchmesser von gut sieben Metern hat.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Profitieren Sie von der nachhaltigen Kapitalanlage der Allianz Lebensversicherung","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/vorsorge\/lebensversicherung\/kapitalanlagen\/","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Text                Detlef Dreßlein
Fotos              Tideway
Illustration   Ayse Dincer Aktas 
Video Ed Wright, Philip Dethlefs, Max-Martin Bayer

Kategorien
Service

Tipps für den Start: So macht das E-Bike richtig Spaß

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Wer sich für den Kauf eines Pedelecs interessiert, hat viele Fragen. Sechs wichtige Antworten für den Anfang

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Das bietet Meine Allianz: Das Kundenportal schnell erkl\u00e4rt","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/11674?homepagekey=###homepageKey###","newTab":false,"btn":"Zum Beitrag ","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Kann ich das Rad auf der Straße parken? Ja, aber Akku und Display sollten abgenommen werden. Ohne diese Bauteile hat das E-Bike für Diebe wenig Wert. Ratsam ist es außerdem, das Bike an belebten, gut beleuchteten Orten zu parken und fest anzuschließen. Hochwertige Schlösser erhöhen den Schutz: Manche geben ein ohrenbetäubendes Signal ab, sobald sich jemand daran zu schaffen macht.

Lässt sich so ein Rad gegen Diebstahl versichern? Wer eine Allianz Hausratversicherung hat, kann sein Pedelec mit dem Zusatzbaustein »Fahrradschutz« schützen. Dabei ist es egal, ob ein Pedelec oder ein herkömmliches Rad versichert sein soll – relevant ist die Versicherungssumme.

Darf ich die Batterien in der Wohnung laden? LithiumIonen-Akkus von E-Bikes sind nicht gefährlicher als andere. Generell sollten sie aber nicht unbeaufsichtigt geladen werden. Gegen das Stromtanken draußen oder in unbeheizten Garagen spricht, dass es dort kalt werden kann. Sehr niedrige und sehr hohe Temperaturen schaden dem Akku

Sind E-Bikes gefährlicher als normale? Leider deuten die Zahlen darauf hin: Von Januar bis Oktober 2018 kamen in Deutschland 83 Pedelec-Fahrer ums Leben, 1886 wurden schwer verletzt. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 64 K Todesopfer und 1257 Schwerverletzte. Der Anstieg um 30 und 50 Prozent lässt sich nicht allein durch schönes Fahrradwetter und mehr E-Bikes auf den Straßen erklären, sagt Allianz Unfallforscher Jörg Kubitzki: »Der gute Sommer 2018 darf nicht als Ausrede herhalten. Wir beobachten seit Längerem einen klaren Trend zu mehr PedelecUnfällen.« Für Anfänger gilt deshalb: erst trainieren, dann auf die Straße. Gerade beim Anfahren entfalten E-Bikes eine ungewohnte Dynamik, die zum Sturz führen kann. Außerdem: Bitte niemals ohne Helm in die Pedale treten – ob mit oder ohne Motor!

Besteht Versicherungspflicht? Pedelecs werden wie normale Fahrräder behandelt. Voraussetzung: Der Unterstützungsmotor schaltet sich bei 25 Stundenkilometern ab, und die Leistung des Motors ist auf 250 Watt begrenzt. Was darüber hinausgeht, gilt als Kleinkraftrad mit geringer Leistung und benötigt ein Nummernschild und eine Versicherung

Und wenn mir ein E-Bike zu teuer ist? Immer mehr Arbeitnehmer schaffen sich ein hochwertiges Pedelec als Dienstfahrrad an. Die monatlichen Raten werden vom Bruttogehalt einbehalten. Wegender vorteilhaften Versteuerung sparen die Kundengegenüber dem Direktkauf deutlich.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Zum Zusatzbaustein Fahrradschutz in der Allianz Hausratversicherung","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/recht-und-eigentum\/fahrradversicherung\/","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Foto iStock/Halfpoint

Kategorien
Service

Safer Sun: 12 Tipps, die unter die Haut gehen

###CustomElementStart###social-icons###{"facebook":true,"twitter":true,"linkedin":true,"whatsapp":true,"email":true}###CustomElementEnd###

Zur Person

Dr. Hanna Halter ist Fachärztin für Dermatologie und Venerologie. Ihr Studium der Humanmedizin absolvierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit anschließender Promotion an der TU München. Internationale Erfahrungen sammelte sie in der Schweiz, den USA und Kanada. 

Zum Start in die Urlaubssaison lesen Sie auch diesen Beitrag:
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Ein Gecko im Gep\u00e4ck","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/16571?homepagekey=###homepageKey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag ","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Temperaturen über 30 Grad, Schwimmbad, Eis und Urlaubsstimmung: Der Sommer kann so schön sein. Doch wie viel UV-Strahlung verträgt die Haut? Die Dermatologin Dr. Hanna Halter erklärt, wie Sonnenmilch schützt, warum Öle nichts bringen und wie die Creme haltbar bleibt

Scheint die Sonne, sind wir nicht nur wacher und aktiver, die warmen Strahlen auf unserer Haut regen auch die Hautzellen zur Produktion von Vitamin D an. Dieses Vitamin ist für den Menschen in vielfacher Weise hilfreich: Es stärkt unsere Knochen und Immunsystem, gilt als krebshemmend und hat einen positiven Einfluss auf Krankheiten wie Rheuma, Bluthochdruck und Multiple Sklerose. Doch wie so oft im Leben, gilt es auch beim Aufenthalt in der Sonne das richtige Maß zu finden. Denn Sonnenbrand tut nicht nur weh – er fördert auch Hautkrebs. Mit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist er die häufigste Krebsart in Deutschland. Damit Sie die sonnigste Zeit des Jahres brandfrei genießen können, haben wir 12 Tipps zusammengestellt.

Klicken Sie durch die Bildergalerie:
12 Tipps für ein sicheres Sonnenbaden
###CustomElementStart###slider###{"sliderId":12124,"images":[{"id":12112,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus-2.png","width":1250,"height":833,"caption":"40 Prozent UV-Strahlung: Im Schatten das Eincremen nicht vergessen","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus","description":""},{"id":12140,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus2-1.png","width":1250,"height":833,"caption":"Fr\u00fch anfangen: Empfindliche Kinderhaut sch\u00fctzen","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus2","description":""},{"id":12133,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus25.png","width":1250,"height":833,"caption":"Individueller Schutz: Jede Haut ist anders","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus25","description":""},{"id":12134,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus26.png","width":1250,"height":833,"caption":"Ma\u00dfvoll: Die Sonnencreme ist kein Freifahrtschein f\u00fcr ein ausgiebiges Sonnenbad ","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus26","description":""},{"id":12135,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus27.png","width":1250,"height":833,"caption":"Gut dosiert: So viel Sonnenmilch braucht der Mensch","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus27","description":""},{"id":12136,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus28.png","width":1250,"height":833,"caption":"Der Umwelt zuliebe: Nicht nur den K\u00f6rper, sondern auch Tiere und Pflanzen sch\u00fctzen","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus28","description":""},{"id":12137,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus29.png","width":1250,"height":833,"caption":"Frisch gestochen: Mit einem Tattoo auf Ihrer Haut sollten Sie die direkte Sonne meiden","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus29","description":""},{"id":12138,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus210.png","width":1250,"height":833,"caption":"Keine Alternative: Pflanzliche \u00d6le sind kein wirksamer Sonnenschutz","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus210","description":""},{"id":12139,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus211.png","width":1250,"height":833,"caption":"Die Haut vergisst nichts: \u00c4ltere Menschen sollten ihre Haut besonders gut sch\u00fctzen","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus211","description":""},{"id":12130,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus22.png","width":1250,"height":833,"caption":"Unangenehme Nebenwirkungen: Sonne und Medikamente nicht kombinieren","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus22","description":""},{"id":12131,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus23.png","width":1250,"height":833,"caption":"Lieber leer: Sonnencreme \u00fcberwintert nicht gern","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus23","description":""},{"id":12132,"url":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/1890\/\/app\/uploads\/2022\/08\/A_1890-digital_Sonnencreme_Illus24.png","width":1250,"height":833,"caption":"Richtig lagern: Die Haltbarkeit der Sonnencreme verl\u00e4ngern","title":"A_1890 digital_Sonnencreme_Illus24","description":""}],"withCaption":true}###CustomElementEnd###
1. Der Schatten trügt

Egal ob unter einem Baum oder Schirm: Im Schatten lässt es sich an heißen Tagen gut entspannen. Es ist ein paar Grad kühler und die Sonne blendet nicht. Aber der Schatten trügt. Ein laues Plätzchen schützt nicht zwangsläufig vor Sonnenbrand. Trotz Wolken, Markise oder Blätterdach erreichen etwa 40 Prozent der UV-Strahlen die Haut. Das heißt: Auch im Schatten das Eincremen nicht vergessen. 

2. Empfindliche Kinderhaut schützen

»Da der natürliche Sonnenschutz bei Kindern noch nicht ausgereift ist, erhöht jeder Sonnenbrand im Kindesalter das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken«, sagt Hautärztin Dr. Hanna Halter. »In den ersten zwölf Lebensmonaten ist direkte Sonneneinstrahlung tabu – vor allem in den Sommermonaten. Ab dem zweiten Lebensjahr dürfen Kleinkinder auch mal in die Sonne. Aber nur mit entsprechendem Schutz und nicht in den strahlungsintensiven Mittagsstunden zwischen 11 und 16 Uhr.«

Bei Kindern und Babys empfiehlt die Expertin einen physikalischen Lichtschutzfaktor von 50, zum Beispiel mit Zinkoxid oder Titanoxid. Der Wirkstoff ist besser verträglich, wirkt schneller und dringt nicht so stark in die Haut ein. Stattdessen bildet sich auf der Haut ein Film, der die Lichtstrahlen reflektiert.

Wichtig: Der Sonnenschutz sollte gegen UVB-Strahlen und UVA-Strahlen schützen. Letztere sind noch gefährlicher, da sie tiefer in die Haut eindringen und sie schneller altern lassen. Zusätzlich sollten Kinder T-Shirt, Hose und Hütchen tragen – und an einem schattigen Platz bleiben.

3. Helle Haut besonders schützen

Ob hell oder dunkel, empfindlich oder robust – jede Haut ist anders und braucht deshalb individuellen Schutz. Selbst ein kurzer Aufenthalt in der Sonne führt bei helleren Hauttypen schnell zu einem Sonnenbrand. Das liegt an der vergleichsweise geringen Eigenschutzzeit von gerade einmal zehn Minuten, bei Kindern beträgt sie sogar nur fünf Minuten.

Bei empfindlicher Haut ist deshalb Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 Pflicht. Trotz allem gilt: Gehen Sie auf Nummer sicher und meiden Sie die pralle Sonne – vor allem zur Mittagszeit. 

4. Trotz Sonnencreme nur maßvoll sonnen

Was bedeutet eigentlich Lichtschutzfaktor (LSF)? Er lässt auf die Zeit schließen, in der die Haut geschützt ist. Nehmen wir als Beispiel eine Sonnenmilch mit LSF 30: Sie erhöht – rein theoretisch – die Dauer des Sonnenschutzes um das 30-Fache. Bei einem körpereigenen Schutz von 10 Minuten wären das 300 Minuten – spätestens ab fünf Stunden wird es also mit Sicherheit gefährlich, selbst unter Laborbedingungen. In der Praxis aber hält der Schutz wegen des Einflusses von Wasser, Schweiß und anderen Faktoren viel kürzer. Nachcremen ist deshalb unerlässlich, um ihn aufrechtzuerhalten. Der maximale Zeitraum vergrößert sich nicht durch erneutes Auftragen. 

Und auch das ist wichtig: Kein Produkt kann die UV-Belastung vollständig verhindern, eine gewisse Menge an Strahlung erreicht die Haut immer. Hautärztin Dr. Halter empfiehlt deshalb, den theoretisch errechneten Schutzzeitraum der Sonnencreme nur zu maximal 60 Prozent auszuschöpfen. 

5. Gut dosiert: So viel Sonnenmilch braucht der Mensch

Für einen sicheren Aufenthalt in der Sonne ist die richtige Menge entscheidend. Ein erwachsener Mensch braucht rund 20 bis 40 Milliliter Sonnencreme. Bildlich gesprochen: Pro Arm, für das Gesicht und für den Hals sollten es jeweils ein halber Esslöffel sein. Für die Beine sowie für die Vorder- und Rückseite des Körpers braucht man die doppelte Portion.

»Bei Kindern sollte die Menge für Gesicht, Hals und Nacken höher sein als bei Erwachsenen, da ihr Kopf im Verhältnis zum Körper größer ist«, sagt Dr. Halter. Wer nach dem Schwitzen oder Schwimmen nachcremt, dem reicht eine 200-Milliliter-Flasche für höchstens fünf Tage. 

6. Nicht nur den Körper schützen – auch die Umwelt

Nach jedem Badegang sollte die Haut neu eingecremt werden, da sich die Sonnencreme durch das Wasser von der Haut löst. In diesem Satz wird das Dilemma deutlich. Denn: Der ölig-cremige Sonnenschutz schwimmt jetzt im See oder Meer. Und das tut der Umwelt gar nicht gut. Dr. Halter kennt die Gründe: »Das liegt vor allem an den chemischen Filtern: Das Octocrylen schädigt Korallen und wirkt sich auch negativ auf die Entwicklung von Gehirn und Leber bei Fischen aus. Außerdem reichert es sich in Muscheln und Austern an.«

Kosmetikfirmen achten immer häufiger darauf, nur noch Stoffe zu nutzen, die für Wasserpflanzen und -tiere unbedenklicher sind. Eindeutige Siegel auf der Verpackung weisen dies aus, weitere Informationen stehen in der Packungsbeilage.

Falls Sie deswegen dennoch Bedenken haben: Eine Alternative zur Sonnencreme ist spezielle Sonnenschutzkleidung. Diese Textilien sind für das Wasser geeignet und mit einem hohen Lichtschutzfaktor ausgestattet.

7. Extra vorsichtig sein bei Tattoos

Sie haben sich vor Kurzem tätowieren lassen? Vorsicht! »Mit einem frisch gestochenen Tattoo sollten Sie zwei bis drei Wochen die direkte Sonne meiden. Die Nadel hat die Haut verletzt und den natürlichen UV-Schutz der Haut geschädigt«, erklärt Dr. Halter.

Generell gilt für jeden Tattoo-Träger: Zu viel UV-Strahlung lässt die Körperkunst verblassen. Spezielle Produkte für Tattoo-Fans sind aber nicht notwendig – eine handelsübliche Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor reicht aus. 

8. Pflanzliche Öle sind kein wirksamer Sonnenschutz

Viele Sonnenanbeter greifen im Sommer auf pflanzliche Öle zurück, wie zum Beispiel Oliven- oder Kokosnussöl. Als effektive Alternative zur Sonnencreme eignen sie sich aber nur bedingt, erläutert Dr. Halter. »Keines dieser Öle bietet ausreichend Schutz vor UVA-Strahlung. Der Lichtschutzfaktor liegt bei höchstens 2.«

Unser Tipp: Verwenden Sie pflanzliche Öle daher lieber für die pflegende Nachsorge Ihrer Haut. Sie geben ein angenehmes Hautgefühl, spenden viele Vitamine, verhindern eine trockene Haut und beugen einer Zellalterung vor.

9. Ältere Menschen sollten ihre Haut besonders gut schützen 

Ab dem 60. Lebensjahr ist der Hautschutz besonders wichtig. Ältere Menschen bekommen nicht nur schneller einen Sonnenbrand, er verheilt auch langsamer. Aber nicht nur das: »Gleichzeitig steigt das Hautkrebsrisiko, da die Zellteilung langsamer verläuft und die Haut trockener und sensibler ist. Ab 60 sieht man auch manchmal erste Spätfolgen eines früheren Sonnenbrandes. Die Haut vergisst nämlich nichts«, erzählt Dr. Halter.

Die Hautärztin empfiehlt deshalb: »Meiden Sie die direkte Sonne und schützen Sie Ihre Haut ähnlich intensiv, wie es auch für Kinder empfohlen wird.«

10. Sonne und Medikamente nicht kombinieren

Manche Arzneien lassen die Haut schneller und empfindlicher auf Sonne reagieren. Dazu zählen Betablocker, einige Antibiotika oder Johanniskraut.

Dr. Halter rät: »Wenn Sie diese Medikamente einnehmen, sollten Sie auf ein ausgiebiges Sonnenbad verzichten. Es kann zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen, wie zum Beispiel Rötungen, Bläschen oder Verbrennungen.«

11. Sonnencreme überwintert nicht gern

Der Herbst ist da, die Temperaturen sinken und der nächste Strandurlaub ist noch in weiter Ferne. Die Sonnencreme-Tube ist aber noch halb voll und wandert deshalb in den Badezimmerschrank. Rückt der nächste Sommer näher, erwacht sie aus ihrem Winterschlaf und könnte wieder zum Einsatz kommen. Aber schützt eine alte, bereits geöffnete Sonnencreme noch zuverlässig vor Sonnenbrand?

Orientierung bietet das Tiegel-Symbol auf der Flasche, sagt Dr. Halter. »Ein geöffneter Tiegel mit einer Zahl daneben gibt an, wie lang Sie die geöffnete Sonnencreme verwenden können: 12M steht beispielsweise für 12 Monate. Falls Sie Ihre Sonnenmilch nach längerer Zeit wiederverwenden möchten, prüfen Sie diese im Vorfeld immer auf Geruch, Aussehen und Konsistenz. Riechen Sie einen scharfen, ungewöhnlichen Geruch? Hat sich die Konsistenz oder die Farbe verändert? Wenn ja, sind das Hinweise darauf, dass Sie die Sonnencreme nicht mehr verwenden sollten.« Je länger die Sonnenmilch geöffnet ist, desto schwächer wird außerdem der UV-Schutz. Das liegt am Sauerstoff, der eintritt und die Inhaltsstoffe verändert.

Credit: Illustration: Ayse Dincer
12. Die Haltbarkeit der Sonnencreme verlängern

Wer seine Tube über einen längeren Zeitraum hohen Temperaturen aussetzt, riskiert, dass die schützende Wirkung rasch nachlässt. Das kann zum Beispiel im Auto der Fall sein oder in der prallen Sonne am Strand. Achten Sie daher im Anschluss an Ihr Sonnenbad auf die richtige Lagerung: »Der richtige Ort für die Sonnencreme ist ein dunkler, kühler Raum. Dafür eignet sich der Keller oder noch besser: der Kühlschrank«, erklärt Hautärztin Dr. Hanna Halter. 

Darüber hinaus sollten Sie stets die Öffnung säubern, sobald Sie sich eingeschmiert haben. Das minimiert das Risiko, dass Keime hineingelangen.

Zum Start in die Urlaubssaison lesen Sie auch diese Beiträge:
Couchsurfing
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"\u00bbIch will den Alltag mit den Leuten teilen\u00ab","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/10551?homepagekey=azd","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Ein Gecko im Gep\u00e4ck","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/16571?homepagekey=azd","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Private Kranken\u00adversicherung","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/gesundheit\/private-krankenversicherung\/","newTab":false,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###


Text                     
Maria Dünninger
Fotos                   iStock / fotostorm, Ina Zabel (Fotostudio Get in Style) 
Illustrationen   Ayse Dincer Aktas