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Booster für die Digitalisierung

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Pandemie, Krieg, Klimakatastrophe: Die vergangenen Jahre haben Unternehmen vor enorme Herausforderungen gestellt. Wir stellen drei Firmenkunden der Allianz vor und zeigen, wie sie ihren Betrieb durch die schwierige Zeit geführt haben und mit welchen Lösungen sie künftigen Krisen entgegentreten wollen.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Fit f\u00fcr die Zukunft","text":"Krieg in Europa, steigende Energiepreise, Fachkr\u00e4ftemangel: Viele Unternehmen sind gerade mit zahlreichen Krisen konfrontiert. Wie gehen unsere Firmenkunden damit um? Im ersten Teil unserer neuen Serie gew\u00e4hrt Thomas Wimmer, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der Nutz GmbH, einen Einblick.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/16408?homepagekey=###homepagekey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###
Credit: Ramon Haindl
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Seine Baustelle: Fachkr\u00e4ftemangel","text":"Im dritten Teil unserer neuen Serie gew\u00e4hrt der Familienbetrieb f\u00fcr Naturstein- und Fliesenlegearbeiten in Bad Homburg einen Einblick.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/16926?homepagekey=###homepagekey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Folge 2: Der Elektronikteile-Großhändler Avnet  aus Poing

Angelika Blaschak streicht mit der rechten Hand über ihren linken Unterarm. »Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an Corona denke«, gesteht die Europa-Personalchefin von Avnet. Seit mehr als 15 Jahren arbeitet sie für den  amerikanischen Elektronikteile-Großhändler im beschaulichen Städtchen Poing bei München. Blaschak hat dort viel erlebt – Höhen und Tiefen in der Branche, diverse Akquisitionen, Führungswechsel, die Inbetriebnahme eines neuen Logistikzentrums in Poing im Jahr 2011. 

Doch im März 2020 schlug die globale Pandemie wie ein Blitz ins Firmennetzwerk ein. Mit einem Mal mussten weltweit die meisten der 15.000 Mitarbeitenden in 140 Ländern buchstäblich den Stecker ziehen. Alle, die aus dem Homeoffice arbeiten konnten,  wurden sofort nach Hause geschickt. »An meinem letzten Tag im Büro habe ich meine Sachen zusammengepackt und bin über den menschenleeren Büroflur gelaufen. Es war gespenstisch«, erinnert sich Blaschak. »Ich habe mich gefragt, wann jemals wieder alle zurückkommen würden.«

Zumindest der abrupte Wechsel ins Homeoffice funktionierte recht reibungslos. Dazu zählte auch die Versorgung der Mitarbeitenden, die in den Logistikzentren vor Ort arbeiten mussten, mit Masken, Tests oder Hygienemitteln. »Es war unser Glück, dass wir bereits durch die Vogelgrippe-Epidemie 2011 einen Geschäftskontinuitätsplan für unsere Firma ausgearbeitet hatten«, erklärt Geschäftsführer Brian Wilken. So war es bei Avnet etwa eine Selbstverständlichkeit, dass alle Angestellten mit Laptop und der dazugehörigen Infrastruktur ausgestattet werden konnten.

Mit der kompletten Belegschaft durch die Krise

Trotzdem forderte diese Pandemie das ausgetüftelte Krisenmanagement von Avnet auch wirtschaftlich. »In den ersten Monaten des Lockdowns brach unser weltweiter Umsatz drastisch ein. Das gab es noch nie«, erinnert sich Wilken. Dabei sei man an Marktschwankungen gewöhnt. Denn die Elektronikbranche zählt zu den sogenannten zyklischen Industrien: Alle drei bis fünf Jahre kommt es in der Regel zu einem Umsatzrückgang. Der Kreislauf nimmt meist mit einer steigenden Nachfrage nach Speicherchips von anderen Produkten Fahrt auf, dann folgt der zeitverzögerte Aufbau der Produktion. Ist diese erst mal so richtig in Gang, purzeln wiederum die Preise wegen des hohen Angebots. Bis die Nachfrage wieder sinkt und damit am Ende auch der Umsatz. »Wir sind stolz, dass wir in der Pandemie keine betriebsbedingten Entlassungen aussprechen mussten«, betont Wilken, »wir konnten mit der kompletten Belegschaft gemeinsam durch die Krise gehen.«

»Die Pandemie war für die Weltwirtschaft ein Schlag ins Gesicht. Aber auch ein Tritt in den Hintern.«

Brian Wilken

Aber auf den extremen Abschwung folgte für Avnet die Sonderkonjunktur. »Die Pandemie war für die Weltwirtschaft ein Schlag ins Gesicht. Aber auch ein Tritt in den Hintern«, bemerkt Wilken, »sie hat die Digitalisierung vorangetrieben. Für unsere Branche war das ein Booster.« Plötzlich ist Heimarbeit zur neuen Normalität avanciert. Die Nachfrage nach IT-Ausrüstung stieg bei Firmen wie in Privathaushalten. Leistungsfähige Notebooks für die Arbeit waren ebenso gefragt wie getunte Geräte für Computerspiele, billige Tablets für die Schule, große Monitore, Tastaturen und Mäuse. 

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"","text":"Sie leiten ein Unternehmen und tragen Verantwortung? Lesen Sie mehr dar\u00fcber, wie Sie mit der Allianz beispielsweise Mitarbeitende motivieren, Entscheidungen absichern, Verm\u00f6gen aufbauen oder Sachwerte sch\u00fctzen.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/business\/?adobe_mc=MCMID%3D37183664419437477654708762013305983342%7CMCORGID%3DD5E8DFCB5937BEF30A495CEB%2540AdobeOrg%7CTS%3D1692704674&AZDforeignUVID=azdallianzde%7Catl%7CvisitID%7Cee704f82-aed6-460f-a6ae-66a1cca97c89&AZDforeignUVID=azdallianzde%7Catl%7CvisitorID%7C89057566-6e38-43dc-b10b-d0beab272bba#agentur=3m5.agency-path","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###
Investition in die Zukunft: In Sachsen-Anhalt entsteht ein Logistikzentrum
Von Deutschland nach Europa: Die Kunden von Avnet sind auf dem ganzen Kontinent vertreten
Mann steht mit Schutzkleidung vor einer Maschine und hat ein Holzbrett in der Hand
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Vorreiter: Der Firmenkunde Avnet ist der älteste bKV Kunde der Allianz

Investment in den Standort Deutschland

Und heute? Mark Kempf formuliert es so: »Die Digitalisierung ist mit voller Wucht gekommen – und geblieben.« Kempf ist Europa-Vizepräsident für Finanzen bei Avnet und kennt die Elektronikbranche seit mehr als zehn Jahren. Für ihn hat die Pandemie noch eine andere Entwicklung vorangetrieben: die Dezentralisierung. »Die Branche schaut wieder etwas genauer hin, wo Produktionsstätten oder Logistikzentren gebaut werden«, sagt Kempf. Denn Corona habe gezeigt, wie abhängig die Elektronikbranche vor allem von asiatischen Ländern sei. »Das haben alle durch Lieferengpässe während der Pandemie gespürt. Und deswegen sind gerade viele Distributoren und Hersteller durch die geopolitischen Spannungen in Teilen der Region besorgt. Wir auch, da dort doch der Großteil des weltweiten Bedarfs an Mikrochips produziert wird«, gesteht er. 

Wichtig ist für Avnet deswegen auch wieder der sichere Standort Deutschland geworden. »Wir bauen gerade ein hochmodernes Logistikzentrum in Sachsen-Anhalt«, erklärt Kempf. Mehr als 225 Millionen Euro habe man hierfür investiert. So will das Unternehmen vor allem dem für die nächsten Jahre erwarteten Marktwachstum begegnen. 2025 soll das Gebäude für bis zu 700 neue Mitarbeitende in Bernburg an der Saale fertig sein. Dann können dort täglich bis zu 19.000 Pakete mit Halbleitern und Elektrobauteilen an 30.000 Kunden in ganz Europa ausgeliefert werden. Gekrönt wird das nachhaltige Bauwerk durch eine Fotovoltaikanlage auf den Dachflächen der Lagerhallen. Sie soll für Ökostrom sorgen und fossile Energie nahezu überflüssig machen.

Nachhaltig um junge Fachkräfte werben

Nachhaltigkeit – das Thema hat die Pandemie auch bei Avnet ganz oben auf die Agenda gerückt. Natürlich wegen des Umweltschutzes. Selbstverständlich wegen der Wirtschaftlichkeit. Aber auch, weil der Nachwuchs dies einfordert. Wer als Unternehmen junge Fachkräfte anlocken will, muss Nachhaltigkeit leben und bieten. »Immer mehr Bewerberinnen und Bewerber fragen danach, wie wir uns in diesem Bereich aufstellen«, betont HR-Chefin Blaschak. Das fange mit Ökostrom an und gehe weiter mit »Flexible Work« und Homeoffice. Benefits wie Firmenwagen oder Firmenhandy seien dagegen eher Auslaufmodelle der Old Economy. 

»Ein gutes Beispiel ist auch unsere betriebliche Krankenversicherung«, erklärt Blaschak. Seit 2011 bietet Avnet seinen Mitarbeitenden in Deutschland die betriebliche Krankenversicherung der Allianz an. Blaschak hat das Modell damals bei Avnet zum ersten Mal eingeführt und damit Pionierarbeit geleistet – in diesem Bereich ist Avnet der älteste Allianz Firmenkunde Deutschlands. »Anfangs haben nur manche Mitarbeitende den großen Mehrwert erkannt«, erinnert sie sich. Mit der Zeit und besonders durch Corona hat sich diese Meinung geändert. Mittlerweile nutzen fast 900 Mitarbeitende den Service, darunter viele junge Menschen. »Das entspricht 78 Prozent der Belegschaft in Deutschland«, bemerkt Blaschak stolz. Für sie ist klar: »Die Pandemie hat allen gezeigt, wie wichtig unsere Gesundheit ist.«  

Der menschenleere Büroflur hat sich bei Avnet am Ende wieder mit Leben gefüllt. Durch das Homeoffice ist er sicherlich etwas weniger belebt als früher. Blaschak ist überzeugt: »Dafür sind wir alle etwas zufriedener.« 

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Text Sonja Hoogendoorn
Fotos Basti Arlt

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Atemlos durch die Nacht

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Helene Fischer verletzte sich auf der Bühne in Hannover, die Fans mussten nach Hause gehen. Bekommen sie ihr Eintrittsgeld zurück? Und wer bezahlt den Schaden? Allianz Experte Bastian Widdermann weiß, welche Risiken bei großen Events zum Showstopper werden – und welche Versicherungen schützen.

Zur Person

Bastian Widdermann, Jahrgang 1974, ist Lead Underwriter Entertainment bei der Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) und seit 2018 im Unternehmen. Er studierte Versicherungswesen und schrieb seine Diplomarbeit über Filmversicherung.

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Lesen Sie auch: Pannenfrei durch die Narrenzeit","text":"Wenn Tausende feiern, birgt das Risiken \u2013 nicht nur zu Karneval. Ein Allianz Experte wei\u00df, wie sich Partyg\u00e4nger absichern k\u00f6nnen.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/15007?homepagekey=###homepageKey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"","text":"Sorglos Events veranstalten: die Allianz Veranstaltungshaftpflichtversicherung","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/business\/veranstaltungshaftpflichtversicherung\/","newTab":true,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Es war ein Schock – für Helene Fischer und ihre Fans: Nachdem sich die Sängerin bei einem Konzert am 18. Juni in Hannover im Gesicht verletzt hatte, musste sie im Krankenhaus behandelt werden. Die Veranstaltung wurde abgebrochen – nach weniger als einer Stunde. Für etwa 14.000 Fans hieß das: nach Hause gehen oder auf der Straße weiterfeiern. Außer der Sorge um Helene Fischer, die zum Glück bald wieder genesen war, bewegte viele Zuschauer:innen die Frage: Bekomme ich das Eintrittsgeld zurück? Und wenn ja, von wem?   

Allianz Experte Bastian Widdermann kennt sich mit solchen Fällen aus: Er arbeitet für den Industrie- und Spezialversicherer Allianz Global Corporate & Specialty SE, kurz: AGCS. Dort ist Widdermann als Lead Underwriter Entertainment dafür zuständig, Versicherungslösungen für Filmproduktionen, Sportveranstaltungen und eben auch Konzerte zu erarbeiten. »Bei Großveranstaltungen geht es schnell um hohe Millionenbeträge, und es ist es üblich, dass sich mehrere Versicherer die Risiken teilen«, sagt Widdermann.

Fällt ein Konzert aus oder muss vorzeitig beendet werden, kann dies für Versicherer teuer werden. Spezialversicherer wie die AGCS ersetzen dem Veranstalter dann entgangene Einnahmen. So haben Fans in der Regel Anspruch darauf, den Ticketpreis vom Veranstalter zurückzubekommen. 

In vielen Fällen sei die AGCS der Hauptversicherer, sagt Widdermann: »Wir sind einer der Marktführer im Bereich Veranstaltungsausfall«. Unter anderem sind die Konzerte der Scorpions und mehr als 70 Festivals in Deutschland und Europa zu großen Teilen über die AGCS versichert. 

Große Konzerte, große Ausgaben: für Stadionmiete, Gastronomie und Gagen

Zu den möglichen Ursachen einer Konzertabsage gehören Rohrbruch und Feuer sowie Sicherungsmissstände im Bühnenbereich. Andere Risiken betreffen die Künstler:innen: Ob ein Bandmitglied einen Unfall hat oder erkrankt, bleibt im Ergebnis oft gleich. Das Event fällt aus, Einnahmen fehlen, aber die Ausgaben bleiben in der Regel – unter anderem für die Hallen- oder Stadionmiete, Waschhäuser, Dixi-Klos, Gastronomie-Dienstleister, VIP-Lounges, Werbung und Merchandise. Und gegebenenfalls auch die garantierten Künstlergagen.

Finger in Brandschutztür eingeklemmt: Unfall bei den Toten Hosen 2013 

Die AGCS kann Ausfallrisiken für den Veranstalter abfedern. Behandlungskosten oder finanzielle Unterstützung für die Künstler:innen selbst sind dagegen anders zu versichern. Wenn Campino von den Toten Hosen sich den Finger in einer Stahltür einklemmt und dabei einen Teil der Fingerkuppe verliert, wie es 2013 nach einem Konzert in Bielefeld geschah, oder Helene Fischer sich am Trapez eine Platzwunde zuzieht, haben Veranstaltungsversicherer damit nur indirekt zu tun: »Wir sind nicht der private Unfall- oder Krankenversicherer des Künstlers oder der Künstlerin, sondern der Partner des Veranstalters«, erklärt Widdermann. 

Credit: imago/Star-Media_
Bühne frei: Bei einer Großveranstaltung muss möglichst alles glattgehen

Terror, Pietät: Für Konzertabbrüche gibt es viele Gründe

Tragisch ist es, wenn ein Konzert wegen eines Todesfalls nicht stattfinden kann. »Das passiert sehr selten, aber vergangenes Jahr musste ein Konzert in Berlin abgesagt werden, weil einer der Musiker kurz davor verstorben war«, erzählt Widdermann.

Dass bei Gewalt, Terror oder der Androhung dessen ein Event ausfallen oder verschoben werden muss, versteht sich von selbst. Dieser Fall kam auch bei AGCS Kund:innen schon vor – auch dieses Risiko sollten Veranstalter deshalb absichern, rät Widdermann. Geht es um das sogenannte Risiko der Pietät, heißt das: Land, Kommune oder Bund ordnen an, ein Event abzusagen, wenn es etwa in benachbarten Regionen Unglücke oder Gewaltausbrüche gab und Feierlichkeiten sich aus Anstandsgründen verbieten. Veranstalter, die das Risiko der Pietät mitversichern, dürfen in solchen Fällen auch selbst entscheiden, eine Veranstaltung zu stoppen – bei vollem Versicherungsschutz. 

Um ein Event zu retten, steht schweres Gerät bereit 

Was Versicherer, Veranstalter und Fans eint, ist der Wunsch, Konzerte möglichst ohne Pannen und mit viel Spaß über die Bühne zu bringen. Eine Gefahr, die Pläne oft durchkreuzt, sind Unwetter – besonders bei Open-Air-Veranstaltungen. Für Wetterprognosen steht moderne Technologie bereit, bei manchen Festivals sind sogar Meteorolog:innen vor Ort. »Dennoch kann es immer passieren, dass sich kleinste Gewitterzellen über dem Eventgelände bilden. Dann muss das Gelände zunächst geräumt werden, weil Gefahr für Leib und Leben besteht«, sagt Widdermann. Die Maßnahmen, die Betreiber dann manchmal ergreifen, um das Event möglichst gefahrlos weiterführen zu können, sind gewaltig: Bagger und Bulldozer rollen an, um Drainagen zu legen, Lkw kippen Ladungen von Holzspänen aus, um Überschwemmungen zu verhindern. Dass die Veranstalter wissen, wo sie im Ernstfall dieses Equipment herbekommen, prüft die AGCS vorher sorgfältig. »Als Versicherungsgesellschaft ist es auch unsere Pflicht, Veranstalter im Vorfeld zu beraten, wie sich Schäden vermeiden lassen«, sagt Bastian Widdermann. Denn im Entertainment gilt, was Freddie Mercury 1991 sang: »The Show Must Go On«.

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Text Sandra Michel
Foto picture alliance/PICONE/Ben Kriemann

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So können Sie sich vor Cyberangriffen schützen

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Ein Cyberangriff kann jedes Unternehmen treffen: vom kleinen Betrieb um die Ecke bis zum Global Player. Die Allianz bietet Schutz, der individuell auf das Unternehmen zugeschnitten ist. Wenn es dennoch zur Attacke kommt, hilft eine eigene Abteilung mit 24-Stunden-Hotline

Mann liest im Dunkeln eine Hacker-Botschaft auf seinem PC
###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Lesen Sie auch: Alle Daten beim Teufel: Ein wahres Hackerdrama","text":"\u00dcber Nacht verschl\u00fcsselt das Schadprogramm \u00bbSatan\u00ab wertvolle Daten auf dem Computer von Volker S. Ein unbekannter Erpresser fordert daraufhin L\u00f6segeld. Und ein wahres Drama um die Datenrettung beginnt.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-vor-ort.de\/landingpage\/1890\/post\/339?homepagekey=###homepageKey###","newTab":true,"btn":"Zum Beitrag","btnColor":"#003781"}###CustomElementEnd###

Zur Person

Jens Leinenbach ist Security Analyst beim CyberSchutz der Allianz und leistet im Ernstfall Erste Hilfe bei Angriffen.

Jens Leinenbach ist Security Analyst beim CyberSchutz der Allianz und leistet im Ernstfall Erste Hilfe bei Angriffen.

Cyberkriminelle nutzen gern das Wochenende für ihre finalen Attacken. Die Systeme laufen, aber die Büros sind leer, das ist die beste Zeit, um im Netz zuzuschlagen. Und Montagmorgen, wenn der Betrieb wieder Fahrt aufnehmen soll, geht plötzlich nichts mehr: Zugänge sind gesperrt, Daten verschlüsselt, manchmal liegen Berge eines Erpresserschreibens herum, weil die Drucker liefen, bis das Papier alle war. Klingt wie der Plot einer reißerischen Netflix Serie? Nein, Cyberattacken sind längst realer Firmenalltag – und nehmen stetig zu.

»Es kann das kleine Unternehmen um die Ecke genauso treffen wie einen Global Player«, sagt Jens Leinenbach, Security Analyst beim CyberSchutz der Allianz. Sein Job: Erste Hilfe bei Cyberattacken. Leinenbach ist einer jener Fachleute, bei dem Allianz Kunden mit einer Cyberversicherung im Schadensfall landen. Die Krisen-Support-Hotline der Allianz ist jeden Tag im Jahr rund um die Uhr erreichbar. Ernste Fälle werden an Jens Leinenbach und seine Kollegen weitergeleitet, sie geben erste Tipps und beraten zum weiteren Vorgehen. »Bei uns kommen oft Wellen mit vermehrten Attacken an«, sagt Leinenbach. »Dann hat eine Cybergang eine Kampagne gestartet oder es ist eine neue Schadsoftware im Umlauf.« Sicherheitslücken in bestimmten Programmen sprechen sich unter Kriminellen schneller herum, als sie vom Hersteller mit einem Update behoben werden können. Leinenbach vergleicht seine Arbeit mit jener der Feuerwehr: »Wir müssen Brände löschen.« Dafür sorgen, dass sie sich nicht ausbreiten und keine zu großen Schäden anrichten. Sinnvollstes Erstmittel sei dabei in aller Regel: das System ausschalten.

»Cybergangs sind wie Unternehmen – mit Fachleuten und Callcentern für Lösegeldverhandlungen«

Jens Leinenbach

»Ein einmal kompromittiertes System gilt als dauerhaft kompromittiert, bis es neu aufgesetzt wurde«, erklärt Leinenbach. Da sind aktuelle Backups entscheidend, diese sollten am besten offline im Regal liegen. Nur so sind sie sicher vor einer Verschlüsselung durch die Angreifer. Das und manch anderes Detail zur Sicherung des eigenen Systems müssen Unternehmen wissen und beachten, bevor sie eine Cyberversicherung bei der Allianz abschließen. Die Systeme des Kunden müssen zunächst auf den neuesten Sicherheitsstand gebracht, Mitarbeiter müssen geschult, die verwendete Software gecheckt werden. Cyberschutz gibt es deshalb nicht von der Stange, sondern individuell auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten.

Im Allianz Risk Barometer 2022 belegen Cybervorfälle mit 44 Prozent Platz eins. Dicht gefolgt von Geschäfts- und Lieferkettenunterbrechungen (42 Prozent) sowie Naturkatastrophen und extremen Wetterereignissen (25 Prozent). Wie Angreifer Zugang zu einem Firmensystem bekommen, sei im Nachhinein nicht immer einwandfrei zu klären, sagt Jens Leinenbach. Am häufigsten seien Phishing-Angriffe aller Art sowie E-Mail-Betrug mit falschen Identitäten und gekaperten E-Mail-Konten. Und am meisten Geld verdienten Cyberkriminelle mit Ransomware-Angriffen, so Leinenbach. Also mit Sperrung der Firmensysteme von außen und Lösegeldforderungen: »Die Erpresser agieren wie große Software-Unternehmen – mit Fachleuten für jeden Bereich und eigenen Callcentern für die Lösegeldverhandlungen.« Aber nicht alles, was nach Erpressung aussieht, müsse ernst genommen werden. Es gibt auch diese Masche: Kriminelle behaupten, sie hätten die Webcam unter Kontrolle und würden Bilder veröffentlichen. Ohne Beweis in Form eines Bildes und zudem als E-Mail, anstatt als Pop-up (was möglich ist, wenn der Angreifer wirklich ins System eingedrungen ist). Hier handelt es sich in aller Regel um Finten, erklärt Leinenbach. In solchen Fällen hat er den Brand schnell gelöscht und die Kunden beruhigt – für die sich ihr Cyberschutz schon gelohnt hat.

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Text Susanne Rohlfing
Foto Privat

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10 Maßnahmen gegen Fachkräftemangel, die wirken

Zur Person 

© Julia Haack / KOFA

Sibylle Stippler ist Teamleiterin am Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) des Instituts der deutschen Wirtschaft. Das Projekt KOFA wird im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durchgeführt. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen. Unter www.kofa.de gibt es Schritt-für-Schritt-Handlungsempfehlungen, Erklärvideos und Praxisbeispiele.

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Im Wettbewerb um Top-Personal lassen sich Unternehmen vieles einfallen. Auch die bKV ist ein gutes Mittel, um Angestellte zu finden und langfristig zu binden, wie eine aktuelle Studie der Allianz zeigt. Was sonst noch hilft, erklärt eine Expertin vom Institut der Deutschen Wirtschaft

Auf dem Arbeitsmarkt fehlen Fachkräfte. Zurzeit sind das vor allem Menschen, die eine Berufsausbildung gemacht haben – besonders in den Branchen Handwerk, Pflege, Sanitär und Heizungsbau. Im Wettbewerb um Personal bieten Arbeitgeber daher oft umfangreiche Bonusleistungen. Dazu gehört auch die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Etwa 17.500 Arbeitgeber in Deutschland bieten sie laut PKV-Verband inzwischen an – und zeigen ihren Angestellten so, wie wichtig sie ihnen sind. Eine aktuelle Studie der Allianz zeigt außerdem: Die bKV ist aus Arbeitnehmersicht als Personalzusatzleistung beliebter als zum Beispiel ein Dienstwagen oder Betriebskindergarten. 73 Prozent der befragten Mitarbeitenden mit einer bKV geben an, sich in hohem Maße von ihrem Arbeitgeber wertgeschätzt zu fühlen. Bei den Befragten ohne bKV sagen das nur 50 Prozent. Was Unternehmen zusätzlich zur bKV anbieten können, um im Wettbewerb um Fachkräfte stärker aufzutreten, erklärt Sibylle Stippler. Sie ist Teamleiterin am Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) des Instituts der deutschen Wirtschaft.

1. Attraktiv für Azubis werden

»Die Hauptursache für den Fachkräftemangel ist der demografische Wandel«, sagt Sibylle Stippler. »Jedes Jahr scheiden mehr ältere Menschen aus dem Arbeitsmarkt aus, als junge Leute nachkommen. Und wo heute Azubis fehlen, mangelt es morgen an Fachkräften. Deshalb empfehle ich: Sprechen Sie potenzielle Azubis gezielt an – etwa mit Schulkooperationen oder Praktika. Und zwar auf Social Media und mit einer Karriereseite, wo es Infos zu Ausbildungsinhalten, zum Team und zu Entwicklungsmöglichkeiten gibt.«

2. Freundlich zu Familien sein

»In Deutschland arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit und mit weniger Stunden als im europäischen Durchschnitt. Ziel der Arbeitgeber sollte ein Angebot sein, das gut in die Lebenswelt der Familien von heute passt. Und das so flexibel ist, dass diese vielleicht sogar mehr Stunden arbeiten, als sie geplant hatten. Für Eltern generell wichtig sind Stellen in Teil- und Vollzeit. Reizvoll sind auch ein Zuschuss zu Kitakosten oder eine eigene Betriebskita.«

3. Flexibilität schaffen

»Homeoffice ist wichtiger denn je: Immer mehr Menschen suchen in Jobbörsen gezielt nach Stellen, die Arbeit remote ermöglichen. Überspitzt ausgedrückt, denken Arbeitnehmer: Ganz egal, was ich mache – Hauptsache, ich kann von zu Hause aus arbeiten. Arbeitgeber erschließen sich neue Zielgruppen, wenn sie auf solche Bedürfnisse eingehen.«

Sepia Agentur für Illustrationen/Anton Hallmann
Fachkräftemangel: 10 Maßnahmen für Unternehmen
Wie Firmen und Angestellte von der Allianz bKV profitieren
  • Die Allianz bKV macht Unternehmen für Fachkräfte attraktiver.
  • Angestellte erhalten Gesundheitsleistungen, die sie von ihrer gesetzlichen Krankenversicherung oft nicht bekommen. So bietet die Allianz bKV ein positives Erlebnis, das für Mitarbeitende mehrmals im Jahr erfahrbar ist.
  • Die Gesundheitsservices der Allianz bKV, wie etwa die Facharztvermittlung, sind familienfreundlich, da auch Angehörige der Versicherten sie nutzen können.
  • Die Allianz bKV bietet volle zeitliche und örtliche Flexibilität – unabhängig vom Firmenstandort.
  • Mitarbeitende bevorzugen die Allianz bKV gegenüber Dienstwagen oder Tankgutscheinen, denn Gesundheit ist ihnen wichtig.
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4. Angemessen bezahlen

»Beim Gehalt kommt es vor allem darauf an, aus welcher Branche ein Unternehmen kommt und aus welcher Region. Fachkräfte, die eine Ausbildung gemacht haben – diejenigen, die am meisten fehlen –, sind weniger mobil. Es lohnt sich nachzufragen, wer wie viel verdient: beim Verband, bei Beschäftigten, die neu eingestellt wurden und von der Konkurrenz kommen, oder beim Personalerstammtisch.«

5. Im Gespräch bleiben

»Denken Sie dran: Die Belegschaft zu halten, ist genauso wichtig, wie neue Mitarbeitende zu finden. Bauen Sie daher unbedingt gute Beziehungen zu den Beschäftigten auf. Landläufig sagt man: Leute kommen wegen einer interessanten Aufgabe und gehen, weil es mit dem Chef nicht klappt. Ich glaube: Auch Führungskräfte sollten Schulungen machen und zum Beispiel lernen, wie sie gute Mitarbeitergespräche führen.«

6. Aufmerksam zuhören

»Früher wurden Führungskräfte mit Dienstwagen, Tankgutscheinen oder einem Eckbüro geködert. Heute gehen diese Leistungen daran vorbei, was Menschen sich wünschen. Ich empfehle Ihnen, herauszufinden, was Ihre Leute motiviert? Oft wird die Antwort lauten: Flexibilität in Arbeitszeit und -ort – da bin ich mir sicher.«

7. Weiterbildung fördern

»Weiterbildung vermittelt benötigte Kompetenzen und erhöht die Arbeitszufriedenheit. Dazu gehört, Schulungen zu ermöglichen, die teurer sind oder besonders renommiert. Es lohnt sich außerdem, Angestellte zu Konferenzen zu schicken, wo sie sich präsentieren und vernetzen können.«

8. Essen to go

»Viele Menschen schätzen das Gefühl, dass der Arbeitgeber ihnen hilft, den Alltag zu bewältigen. Bieten Sie Kantinenessen zum Mitnehmen an – dann müssen die Beschäftigten abends nicht kochen. Oder einen Wäscheservice. Erfahrungen des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigen: Selbst ein Obstkorb oder kostenlose Getränke tragen unserer Erfahrung nach dazu bei, dass Angestellte sich wertgeschätzt fühlen.«

9. Machen Sie’s einfach

»Brauchen Arbeitgeber wirklich Anschreiben, Lebenslauf und alle Zeugnisse? Ich beobachte, dass immer mehr Unternehmen dazu übergehen, Bewerbern zu signalisieren: Nimm erst mal Kontakt zu uns auf. Denn: Die meisten Personalerinnen und Personaler setzen auf Gespräche und die wesentlichen Stationen im Lebenslauf.«

10. Präsenz zeigen

»Viele Unternehmen rücken mit ihren Leistungen erst nach dem ersten Vorstellungsgespräch heraus. Kandidatinnen und Kandidaten haben vorher keine Chance zu sehen, was geboten wird. Ganz klare Empfehlung: zeigen, wer man ist. Am besten gibt es schon in der Stellenanzeige Fotos vom Team, Zitate von Mitarbeitenden und den Link zu einer Karriereseite, auf der nachzulesen ist, was das Unternehmen ausmacht. Ein kurzes Video auf der Webseite könnte Einblick geben in die Betriebsräume.«

Massage, Kita, Homeoffice: Unternehmen buhlen um Top-Personal

Text Sandra Michel 
Fotos Julia Haack, iStock/RyanJLane
Illustrationen Anton Hallmann

Kategorien
Business Nachhaltigkeit

Alles im grünen Bereich

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Instand setzen statt austauschen: Um einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, setzt die Allianz auf »Green Repair«. Ernst Fritz und sein Team im schwäbischen Backnang zeigen, wie nachhaltige Autoreparatur funktioniert. Ein Werkstattbesuch

Zur Person

Green Repair: Werkstattleiter Ernst Fritz

Ernst Fritz ist gemeinsam mit seiner Schwester Romy Geschäftsführer der Karosseriebau Fritz GmbH im baden-württembergischen Backnang. Sie haben sich auf nachhaltige Autoreparatur spezialisiert.

Das Geräusch von Schleifpapier auf Metall ist zu hören, aus den Lautsprechern kommt Radiomusik. Ein getragenes Stück, das den traurigen Anblick auf den Stellplätzen untermalt: Ein weißer Golf hat eine Delle in der Tür, ein silberner Lieferwagen lässt die Heckstoßstange hängen. Ein rosa Fiat weist Kratzer auf, als hätte ein Löwe ihn für einen 500 Kilo schweren Schweinebraten gehalten. Zwischen den lädierten Autos schieben Kfz-Experten rote Werkzeugwagen hin und her. 

In der Lackierkabine, die entfernt an einen OP-Saal erinnert, steht Ernst Fritz vor einem abgedeckten Fahrzeug. Der 36-Jährige ist gemeinsam mit seiner Schwester Romy Geschäftsführer der Karosseriebau Fritz GmbH im baden-württembergischen Backnang. Ihre Eltern hatten die Werkstatt 1984 gegründet. Dass hier alles etwas anders läuft, wird deutlich, als Fritz über ein gemustertes Stück Stoff streicht, das ein Fahrzeug einhüllt: »Wir vermeiden Plastikfolien, wo es geht«, erklärt Fritz, »das Tuch hat wahrscheinlich noch meine Oma genäht.« Wir schmeißen nichts weg – so lautet ein schwäbisches Prinzip, das zugleich uralt und zukunftsweisend ist. Zwar werden Nachhaltigkeit und Mobilität längst zusammengedacht, doch dabei geht es meistens um den CO2-Ausstoß auf der Straße. Ein anderer Aspekt wird weniger beachtet: die Nachhaltigkeit in Werkstätten. Hier gibt es ein riesiges Potenzial für sogenannte »Green Repair«-Methoden, um Energie zu sparen, Abfall zu vermeiden, Materialien und Ressourcen zu schonen – sowie die Kosten zu senken.

Während die Industrie an umweltverträglicheren Autos arbeitet, kennt sich die Allianz besonders gut mit Schäden und Reparaturtechniken aus, seit sie 1918 begann, Automobile zu versichern. Im Allianz Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning leistet das Unternehmen seit 1971 Forschungsarbeit – unter anderem mit dem Ziel, zum Wohl aller Versicherten die Instandsetzungskosten zu senken. »Wir können dazu beitragen, dass Mobilität wirtschaftlicher und nachhaltiger wird«, erklärt Thomas Behl, Leiter der Reparaturtechnik im AZT. »Mit Crashtests untersuchen wir, wie gut sich Pkw reparieren lassen. Wir wollen unnötige Kosten vermeiden.« Behl und sein Team vergleichen zum Beispiel, wie es sich auswirkt, wenn Teile fachmännisch repariert und nicht ausgebaut, weggeworfen und durch neue ersetzt werden. So spart etwa die Reparatur einer Windschutzscheibe des Volkswagen ID.3 im Vergleich zum Ersatz 99 Prozent der CO2-Emissionen und kostet dabei deutlich weniger. Bei der Seitenwand eines Ford Fiesta ist das Reparieren ebenfalls merklich günstiger und der CO2-Verbrauch um 60 Prozent geringer. »Würde man in Deutschland die Reparaturquote nur um zwei Prozentpunkte erhöhen, ließen sich pro Jahr rund 5000 Tonnen CO2 einsparen«, sagt Behl.

Der Karosserie- und Lackierfachbetrieb in Backnang hat eine der höchsten Instandsetzungsquoten Deutschlands. Ernst Fritz sagt, das liege vor allem an der Expertise seines Teams und an Aufklärung: »Wir erklären unseren Kundinnen und Kunden, dass eine Reparatur qualitativ dem Einbau von Neuteilen in nichts nachsteht und die Gewährleistung auf die ausgeführte Arbeit die gleiche bleibt. Und wir zeigen zusätzlich zum Umweltaspekt den preislichen Unterschied auf: Neuteile sind teuer. Rund 80 Prozent entscheiden sich bei uns für die Instandsetzung«, sagt Ernst Fritz.

So war es auch bei Herrn Meier, der im E-Auto eine Mauer vor der Garage streifte. In der Werkstatt begutachtet Fritz nun die Folgen: Die Stoßstange des einst makellos weißen Tesla wurde deformiert und eingerissen, die Felge hat eine tiefe Schramme. »Wir haben dazu geraten, die Stoßstange zu reparieren, statt sie auszutauschen. Das ist etwa 15 Prozent günstiger«, sagt Fritz. Die Felge muss als sicherheitsrelevantes Teil aber getauscht werden. Auch Komponenten wie die Radarsensorik für Fahrassistenten sind nicht zur Reparatur freigegeben.

Grün repariert: Die Autowerkstatt von Ernst Fritz achtet auf Nachhaltigkeit
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Im Falle eines Austauschs, sagt Experte Behl, wären Gebrauchtteile die nachhaltigste Lösung. Bei einer repräsentativen Studie der Allianz im Sommer 2022 gaben 89 Prozent der Befragten an, dass sie den Einbau von intakten, zertifizierten Gebrauchtteilen akzeptieren würden. Aber, sagt Behl: »In Frankreich und in Großbritannien ist das etabliert, in Deutschland haben wir Nachholbedarf.«

Im Fall von Herrn Meiers Auto wird die Stoßstange zuerst demontiert und »entkleidet«: Kfz-Meister Habip Mahmutoglu entfernt Parksensoren, Kennzeichen und Ziergitter. Anschließend säubert er das Teil, damit weder Schmutz noch Staub das Lackieren erschweren. Während die meisten Werkstätten Lösungsmittel für die Reinigung verwenden, kommt hier Wasserdampf zum Einsatz, der 100 Grad heiß und mit 10 Bar Druck aus speziellen Hochdruckreinigern schießt. »Damit lassen sich Verschmutzungen sehr gut beseitigen. Es ist gesünder für unsere Mitarbeiter und nachhaltiger für die Umwelt. Früher wurden mehrere Hundert Liter Lösungsmittel angeliefert und verarbeitet. Seit wir Wasser verwenden, reduzieren sich die Transportemissionen«, sagt Fritz.

Die gereinigte Stoßstange wird jetzt punktuell erhitzt, um Form und Kontur wiederherzustellen. Anschließend schweißt Habip Mahmutoglu alle Risse und Brüche zu. Das Schweißen funktioniert mittels Stickstoff, der dafür notwendige Generator ist unter dem Werkstattdach verbaut. Ein eigenes Blockheizkraftwerk produziert Strom und Wärme, zum Beispiel, um die Trockenkabinen zu versorgen und im Winter die Halle zu heizen.

Makellos: Die Stoßstange wird nach der Reparatur lackiert
Verhüllungskunst: Eine Tür wird repariert, nicht ausgetauscht
Die Mischung machts: Lackiermeister Claudio Mauceri programmiert die Farbmischmaschine

Nach dem Schweißen härtet das Material unter einer UV-Lampe aus. Damit ist die Stoßstange wieder funktionsfähig – wie neu. Im nächsten Schritt wird der alte Lack abgeschliffen. Dann trägt Lackiermeister Claudio Mauceri den Grundlack auf. Auch dabei kommt der Generator unter dem Dach zum Einsatz: Anstatt den Lack mit Luft aufzusprühen, wird er mit Stickstoff appliziert. So wird weniger Lack für dasselbe Ergebnis benötigt. Im Farbmischraum steht eine Maschine, die fast 100 000 Farbkombinationen aus umweltschonenderem Wasserbasislack anmischen kann. Auf den Grundlack kommt dann der Klarlack.

Wenn ein Teil nicht ausgebaut, sondern am Auto lackiert wird, kommen die einst von Oma Fritz zusammengenähten Stoffe zum Einsatz: Sie schützen Karosserieteile vor Farbnebel. »Die Tücher werden mehrere Monate benutzt und dann gewaschen. Das spart Plastikmüll«, sagt Fritz.

Nach dem Lackieren kommt die Tesla-Stoßstange für eine gute halbe Stunde bei 50 Grad in die Trockenkabine. Nun montiert Habip das reparierte Teil ans Auto, kalibriert die Fahrassistenten und dokumentiert, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Dann kann Herr Meier sein Auto abholen – zu einem günstigeren Preis, als es nach Einbau eines Neuteils der Fall gewesen wäre. Für die Werkstattbetreiber Ernst und Romy Fritz ist das nicht das Entscheidende. Sie interessiert, dass sich die CO2-Bilanz ihres Betriebs verbessert hat und rund 70 Prozent weniger Kunststoffmüll anfällt. »Nachhaltigkeit ist für mich keine Schwaben-Manier, um Geld zu sparen. Wir müssen mit den Ressourcen auf der Erde verantwortungsbewusst umgehen«, sagt Ernst Fritz. 

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Text Theresa Atzl 
Fotos Niklas Niessner

Kategorien
Business

Fit für die Zukunft

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Coronapandemie, Krieg, Klimakatastrophe: Die vergangenen Jahre haben die Unternehmen vor enorme Herausforderungen gestellt. Wir stellen drei Firmenkunden der Allianz vor und zeigen, wie sie ihren Betrieb durch die schwierige Zeit geführt haben und mit welchen Lösungen sie künftigen Krisen entgegentreten wollen.

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Credit: Ramon Haindl
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Folge 1: Das Familienunternehmen Nutz aus Ampfing

Energie sparen – das ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. In Ampfing weiß man, wie das geht und vor allem wo: Allein ein Drittel des Energiebedarfs in Deutschland geht auf das Konto des Gebäudesektors. In unseren Häusern, Hallen und Büro- und Gewerbeimmobilien schlummert entsprechend großes Potenzial. Wie wäre es zum Beispiel mit einem System, das vorrauschauend auf Wetterumschwünge reagiert? Und zwar so, dass Heizungsanlagen nicht gleich komplett herabgefahren werden, wenn nach zwei sonnigen Tagen mit einem Kälteeinbruch zu rechnen ist. Die Anlage neu zu starten, würde nämlich mehr Energie verbrauchen, als sie auf niedrigem Niveau durchlaufen zu lassen. Ein solches System gibt es tatsächlich schon und wird neben anderen innovativen Anwendungen hier von der Nutz GmbH in Ampfing programmiert: »Mit unserer Technik können wir im Gebäudebetrieb bis zu 30 Prozent Energieeinsparung erzielen«, sagt Geschäftsführer Thomas Wimmer.

Zielgerichtet: Gebäude müssen klimaschonender oder gar klimaneutral werden
Abbaufähig: Häuser, Hallen und Heime verursachen sehr viel Energie
Ein preisgekröntes Geschäftsmodell

Im Juli 2022 kürte das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie die 50 wachstumsstärksten mittelständischen Unternehmen – darunter die Nutz GmbH. Das Familienunternehmen mit den beiden Gesellschaftern Manfred Nutz und Christian Gruber bietet nachhaltige Lösungen in den Bereichen Elektrotechnik, Sicherheitstechnologie und Gebäudeautomation. Der Gebäudesektor ist tatsächlich laut einer Studie des Berliner Borderstep Instituts Hauptverursacher der CO2-Emissionen in Deutschland. Der Ausstoß muss nach dem Klimaschutzgesetz bis zum Jahr 2030 halbiert werden. Darin liegt eine große Chance, findet Thomas Wimmer: »Mit unserer Arbeit tragen wir dazu bei, dass Gebäude klimaschonender oder gar klimaneutral werden.«

Gebäudeautomation, was heißt das genau? Sie umfasst – wie das Eingangsbeispiel andeutet – die automatische Steuerung, Regelung, Überwachung und Optimierung haustechnischer Anlagen. Sie integriert unter anderem Heizung, Lüftung, Klima, Beleuchtung, Verschattung und andere Gebäudetechnik in ein digitales System. Eine so vernetzte Infrastruktur ermöglicht es schließlich sogar, den Energieverbrauch mehrerer Liegenschaften zentral zu überwachen. Abweichende Werte werden registriert, angezeigt und analysiert, Fehlerquellen schnell entdeckt. Die Anlagen können über App per Handy oder webbasiert via PC verwaltet werden.

Ein ausgezeichnetes Unternehmen: Darin ist die Nutz GmbH spitze
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Mann steht mit Schutzkleidung vor einer Maschine und hat ein Holzbrett in der Hand
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Das Geschäft der Nutz GmbH liegt vor allem im B2B-Bereich. Vereinzelt mischen sich Privatkunden darunter. Die Sparte Gebäudetechnik, zu der die Bereiche Daten- und Elektrotechnik und Sicherheitstechnik zählen, trug im Jahr 2021 52 Prozent zur Gesamtleistung der Firma bei. 48 Prozent brachte die Sicherheitstechnik ein. Die Kundschaft findet sich bundesweit und über die Grenzen hinweg. Dazu zählen Unternehmen wie Deutsche Bahn Fernverkehr AG, Hammer AG Optima-Aegidius-Firmengruppe oder das Schokoladenwerk Ferrero MSC GmbH & Co. KG. Eines der Highlights im Bereich Gebäudeautomation war im vergangenen Jahr der Auftrag der SAP SE mit einem Volumen von rund zwei Millionen Euro. 

»Unternehmen suchen angesichts hoher Energiekosten verstärkt nach Alternativen und Einsparmöglichkeiten.«

Thomas Wimmer, Geschäftsführer

»Unsere Auftragsbücher sind voll«, freut sich Thomas Wimmer. Sein Unternehmen ist gut durch die Coronakrise gekommen. Der Manager beobachtet, dass Unternehmen nun angesichts hoher Energiekosten verstärkt nach Alternativen und Einsparmöglichkeiten suchen. Er sieht aber auch die Herausforderungen, die dieses Jahr mit sich bringt: steigende Preise, Lieferengpässe, Fachkräftemangel. Die Kosten – auch die Finanzierungskosten – fallen weit höher aus als eingeplant. »Sie sind explodiert«, sagt Wimmer und führt Material-, Kraftstoff- und Leasingkosten als Beispiele an. Er befürchtet, dass viele Unternehmen inflationsbedingt ihre Investitionen einschränken. Was die Lieferengpässe betrifft, verrät der Kaufmann: »Wir haben im vergangenen Jahr einen Lagerbestand von bis zu zwei Millionen Euro aufgebaut.« Er rechnet damit, dass die Nutz GmbH auch in diesem Jahr ausreichend bevorratet ist, um ihre Kundinnen und Kunden zu bedienen.

Interne Ausbildung gegen Fachkräftemangel

Ihm und seiner Kollegin Elke Stienert, Head of Human Resources, macht zudem der Fachkräftemangel zu schaffen. »Er trifft uns schwer«, gesteht Stienert. Als Gegenmaßnahme bildet das Unternehmen sehr stark selbst aus – beispielsweise Elektroniker:innen in drei verschiedenen Fachrichtungen, Informatiker:innen, technische Systemplaner:innen, Kaufleute für Büromanagement und Lagerfachkräfte. Zusammen mit den dualen Studierenden beschäftigt die Nutz GmbH bundesweit 48 Auszubildende über alle Lehrjahre hinweg. Es wird auch intern weitergebildet: »Wir haben im vergangenen Jahr die Nutz-Akademie gegründet. Es ist wichtig und notwendig, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst von der einen Stelle hin zur anderen weiterzuentwickeln«, weiß die Personalchefin.

Dass die Firma zeitgemäße Anreize setzt, um ihr Personal zu halten, scheint zu überzeugen: Die Fluktuation ist gering, und in den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl der Mitarbeitenden von 227 auf 385 im In- und Ausland. Der Umsatz des Unternehmens hat sich in diesem Zeitraum von 28 auf 57 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Neben dem Hauptsitz in Ampfing unterhält die Nutz GmbH jetzt sechs weitere Standorte in Deutschland sowie zwei Tochtergesellschaften in Tschechien und der Schweiz. Und auch in Ampfing selbst ist der Erfolg jetzt unübersehbar: An das bestehende Firmengebäude wurde vor Kurzem ein 1500 Quadratmeter umfassender Neubau angeschlossen – als Showcase für die Zukunft.

Attraktive Altersvorsorge

Auf den Fachkräftemangel reagiert das Unternehmen Nutz mit besonderen Anreizen für seine Beschäftigten: Ihnen wird ein überdurchschnittlich hoher Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorgen (bAV) gewährt. Personalchefin Elke Stienert hatte bei ihrem Eintritt ins Unternehmen vor rund acht Jahren selbst eine bAV mitgebracht. Seither wird dieses Angebot im Haus systematisch vorangetrieben: »Wir fangen schon bei den Azubis mit einem sehr hohen Zuschuss von monatlich 40 Euro an. Die Azubis selbst wandeln nur 10 Euro ihrer Vergütung um, wobei sie keinen steuerlichen Vorteil haben, denn sie zahlen ja noch keine Steuern. Der Anreiz, etwas für die Altersvorsorge zu tun, liegt hier im hohen Zuschuss.« Alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten einen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent – 5 Prozent mehr, als gesetzlich vorgeschrieben. Außerdem besteht für die Mitarbeitenden auch die Möglichkeit, ihre vermögenswirksame Leistung in die bAV umzuwandeln. So kann jeder einen Höchstbeitrag von rund 75 Euro an Arbeitgeberzuschuss erreichen.

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Text Petra Benesch
Foto Verena Kathrein

Kategorien
Business

Seine Baustelle: Fachkräftemangel

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Corona-Pandemie, Krieg, Klimakatastrophe: Die vergangenen Jahre haben die Unternehmen vor enorme Herausforderungen gestellt. Wir stellen drei Firmenkunden der Allianz vor und zeigen, wie sie ihren Betrieb durch die schwierige Zeit geführt haben und mit welchen Lösungen sie künftigen Krisen entgegentreten wollen

Zur Person

Credit: Ramon Haindl

Manfred Müller, Jahrgang 1962, ist gelernter Bauingenieur, stieg jedoch 1993 in das Familienunternehmen ein – zunächst als Angestellter, bald auch als Geschäftsführer.

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Auch diese Firmenkunden haben ihren Betrieb durch Krisen geführt:
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Folge 3: Der Familienbetrieb für Naturstein- und Fliesenlegearbeiten in Bad Homburg

Genau 13 Stufen sind es, die Manfred Müller jeden Morgen um 7:15 Uhr von seinem Zuhause nach unten geht. Dann steht er in seinem Handwerksbetrieb, in dem es um diese Zeit noch ruhig ist. Erst einmal Kaffee kochen, den Computer hochfahren und E-Mails checken. Welcher Bauherr hat sich über Nacht mit Sonderwünschen gemeldet? Was ist wichtig für den bevorstehenden Tag? Es folgt eine kurze Lagebesprechung mit seinen sechs Mitarbeitern, die inzwischen eingetrudelt sind. Wer fährt heute auf welche Baustelle? »Und dann sind meine Jungs erst mal unterwegs«, sagt Müller. Der 60-Jährige bleibt zurück und kümmert sich um Beratungen, löst Probleme, schreibt Rechnungen und Angebote. 

Denn Handwerker ist der Bad Homburger eigentlich nicht. Fünf Jahre arbeitete er bereits als Bauingenieur, als er 1993 doch in das Familienunternehmen einsteigt, nachdem ihm seine Mutter »keine Ruhe gelassen hat«. Bereits 1964 gründete sein Vater, Fliesenlegermeister Kurt Müller, den Betrieb. »Mein Vater war ein Handwerker der alten Schule«, erzählt Manfred Müller. »Wenn er dann am Wochenende noch für die Buchhaltung im Büro sitzen musste, hat er sich immer geärgert.« Also übernimmt der Sohn diesen Part – zuerst als Angestellter, später als Geschäftsführer. Als der Vater 2006 mit nur 65 Jahren stirbt, führt er die Firma, die sich inzwischen überwiegend auf Naturstein konzentriert hat, allein weiter. 

In Hochzeiten hatte er fünfzehn Mitarbeiter, heute sind es nur noch sechs. Dazu kommen seine Frau und seine Tochter, die beide in der Buchhaltung mitarbeiten. Der Personalrückgang liegt nicht an der schlechten Auftragslage: »Wir sind bereits jetzt fürs ganze restliche Jahr und darüber hinaus ausgebucht.« Aber über die Jahre sind mehrere langjährige Angestellte in den Ruhestand gegangen, andere haben sich »einen leichteren Job« gesucht. 

»Schon seit zehn Jahren spüre ich den Fachkräftemangel«

Manfred Müller

Die Stellen nachzubesetzen ist schwierig bis unmöglich. »Schon seit zehn Jahren spüre ich den Fachkräftemangel«, sagt Manfred Müller. Es sei immer schwieriger geworden, gute Leute zu finden, die wirklich Lust auf den Beruf hätten und ihr Handwerk verstünden: »Es reicht eben nicht, eine Fliese halbwegs gerade an die Wand kleben zu können.« Auch Auszubildende würden heute »lieber zur Bank gehen oder Mechatroniker werden«. 

Obwohl er über alle Kanäle versucht, neue Mitarbeitende zu finden: Die zwei Männer, die in den vergangenen fünf Jahren neu zum Team hinzugekommen sind, findet er über Kontakte und durch Zufall. »Als er seinen Installationsbetrieb zumachte, hat mich der Firmenchef gefragt, ob ich einen seiner Leute übernehmen wolle«, so Müller. Der andere, ein Syrer, sei eines Tages im Laden gestanden und hätte sich vorgestellt. »Im Gespräch habe ich gleich gemerkt: Das passt! Und habe ihn dann nach einer Woche Probearbeit eingestellt.«

Hätte er mehr Personal, könnte er mehr Aufträge annehmen. Er müsse viel absagen, stark sortieren oder aufs nächste Jahr verschieben. Die Vorlaufzeit werde immer länger. Dabei ist der Personalmangel nicht das einzige Problem, das Müllers Betrieb ausbremst: Auch Lieferschwierigkeiten für verschiedene Baustoffe machen das Arbeiten nicht einfacher. Die Blockaden im Suezkanal haben im Bereich Naturstein zu Engpässen geführt. Dazu kommt: »Ein Container hat plötzlich das Fünffache gekostet. Dadurch sind die Quadratmeterpreise der Natursteine entsprechend in die Höhe geschossen.« Manche Materialien sind plötzlich gar nicht mehr zugänglich. Müller hat glücklicherweise rechtzeitig Hamstereinkäufe gemacht – nicht ohne Risiko: »Natürlich muss man es finanzieren können, sich das Lager vollzustellen. Und dann muss man hoffen, dass der Geschmack der Kunden und Kundinnen so bleibt.« Im Fliesenbereich müssten sie auf das zurückgreifen, was eben da sei. »Wir hatten gar keine andere Wahl, als die Preise in vielen Bereichen anzuziehen«, sagt er. Egal, ob es um Klebstoffe, Silikone oder Abdichtungsmassen geht, um Naturstein oder Fliesen – alles sei teurer geworden.

Teurer Stein: Die Materialpreise für Natursteine und Fliesen sind stark in die Höhe geschossen

Einfluss auf die Auftragslage hat das alles bislang keinen. »Letztes Jahr im Juni war mir fast schwindelig vor lauter Aufträgen«, erzählt Müller. Das Telefon steht nicht mehr still, alle wollen wissen, wann es auf ihrer Baustelle endlich losgeht. Er verfasst einen Brief an diejenigen, die einen Auftrag bei ihm hinterlegt haben. Darin berichtet er transparent und ehrlich von den aktuellen Problemen und wie er vorhat, damit umzugehen. »Ich habe hier soundso viele Aufträge liegen, ich werde einen nach dem anderen nach Eingangsdatum abarbeiten. Die Dringlichkeit wird berücksichtigt«, schreibt er damals. Und listet auf, mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hat. Die Reaktion der Kund:innen ist größtenteils positiv und verständnisvoll.

Neben den strukturellen Erschwernissen muss die Kurt Müller GmbH zu dieser Zeit auch noch mit einem internen Vorfall kämpfen: Im Januar 2023 kommt es zu einem Brand in der Werkstatt. Glück im Unglück: Das Feuer breitet sich nicht weiter aufs Gebäude aus, sondern löscht sich mangels Sauerstoff selbst. »Als wir morgens die Werkstatt aufschlossen, haben wir uns gewundert, warum der Türgriff bei Minusgraden so warm war«, erzählt er. Zwei teure Maschinen sind so schwer beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen, eine andere muss aufwändig repariert werden. Außerdem müssen die Decke neu gemacht und die Wände verputzt und gestrichen werden. Zum Glück ist der Betrieb gut versichert: Die Inhaltsversicherung bei der Allianz, die Müller für Büro und Werkstatt abgeschlossen hat, greift. Auch die Gebäudeversicherung ist jetzt Gold wert. »Das hat die Allianz super gut geregelt«, sagt Müller. »Ein, zwei Tage später waren die verschiedenen Gutachter schon vor Ort.«

»Ich bin der Überzeugung: Wenn man keine Versicherung hat, dann passiert garantiert was«

Manfred Müller

Insgesamt zehn bis fünfzehn Versicherungen hat er bei der Allianz. »Ich bin der Überzeugung: Wenn man keine Versicherung hat, dann passiert garantiert was.« Am häufigsten braucht er die Betriebshaftpflicht: »Es kann passieren, dass ein Arbeiter mit der Wasserwaage eine kostbare Vase umwirft. Deshalb bin ich froh, dass wir entsprechend abgesichert sind.«

Baustellen hat Müller mit seinem Betrieb mehr als genug – nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Die zwei größten für ihn persönlich: der Personalmangel, aber auch die Frage der Nachfolge. »Ich fände es toll, wenn unser Familienbetrieb noch über die 60 Jahre hinauskommt. Jetzt kann ich meine Eltern verstehen, die mich damals lange gedrängt haben.« Er hofft, dass seine Tochter übernimmt und er sich mehr und mehr zurückziehen kann. »Irgendwann würde ich gern nicht mehr morgens der Erste und abends der Letzte hier sein. Einfach aufstehen, wenn ich ausgeschlafen habe, in Ruhe frühstücken und dann ein bisschen was werkeln.« Denn da ist er sich sicher: »Ganz ohne wird es bei mir nicht gehen.«

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Text
Angelika Zahn
Fotos Ramon Haindl

Kategorien
Business

Schutz für Unternehmen: Ein Risiko weniger

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Wer selbstständig ist, trägt viel Verantwortung. Deshalb ist es wichtig, sich und den Betrieb passend abzusichern. Das geht seit November 2022 noch einfacher: mit dem neuen Unternehmensschutz der Allianz

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Zur Person

Portrait von Ulrich Stephan

Ulrich Stephan, heute Firmenvorstand der Allianz, war in den vergangenen beiden Jahren zuständig für die Einführung des Unternehmensschutzes.

Wer ein eigenes Geschäft betreibt, der steht heutzutage vor mannigfaltigen Herausforderungen: zunehmender Wettbewerbs- und Preisdruck, knappe Rohstoffe, Engpässe in globalen Lieferketten und Fachkräftemangel. Oder die Digitalisierung: Sie bedeutet für viele Unternehmer:innen Fortschritt und neue Geschäftschancen. Gleichzeitig können Verletzungen des Datenschutzes, Cyberkriminalität oder defekte Systeme beispielsweise den Einzelhandel treffen, die Reputation und damit die Existenz schädigen. Dazu kommen Risiken, die sich aus der Tätigkeit ergeben. Wenn etwa ein Kurzschluss die gerade angeschlossene Maschine komplett zerstört. Oder wenn nach einem Unwetter die Schreinerei überschwemmt ist und teure Spezialwerkzeuge, die Büroeinrichtung mit der Technik und alles wertvolle Holz dadurch unbrauchbar werden.

Kleine und mittlere Unternehmen, wie Handwerksbetriebe und Friseursalons, aber auch Vereine, Arztpraxen oder Rechtsanwaltskanzleien können sich gegen diese Risiken schützen: Die Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung deckt Sach-, Personen- und Vermögensschäden bis zu fünf Millionen Euro ab. Sie ist das Einstiegsprodukt ins Firmengeschäft, gut 97 Prozent der Unternehmen schließen sie ab. Das zweitwichtigste Produkt ist die Inhaltsversicherung mit einem Anteil von 80 Prozent. Sie sichert die Einrichtung oder technisches Gerät mit bis zu 10 Millionen Euro ab. Beide Policen wurden jetzt noch einmal vereinfacht, zum Beispiel durch einheitliche und übergreifende Produktlinien.

Die neuen Leistungen und Deckungen bilden wichtige Risiken ab. So wird in der Haftpflicht künftig der Neuwert und nicht mehr der Zeitwert ersetzt. Auch sind Haftpflichtschäden, wie sie bei EDV- und IT-spezifischen Leistungen entstehen können, mit abgedeckt. In der Inhaltsversicherung verzichtet die Allianz künftig bis 100 000 Euro auch bei Gefahrerhöhungen und Obliegenheitsverletzungen auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit – und bietet in Zukunft einen Unterversicherungsverzicht von mindestens 250 000 Euro.

Vor allem aber werden die Preise um mehr als zehn Prozent gesenkt. Und wer ein zweites Produkt abschließt, erhält bereits einen Kombirabatt. Und die Runderneuerung geht noch in diesem Jahr weiter: Die Gebäudeversicherung wird im Herbst aufgenommen, die Rechtsschutzversicherung folgt im kommenden Jahr.

»Mehr Leistung für weniger Geld«

Ulrich Stephan über die Vorteile des neuen Unternehmensschutzes:

Herr Stephan, was macht den neuen Unternehmensschutz so besonders? 

Wie der Privatschutz setzt er auf Vereinfachung und Harmonisierung. Sogar die Antragsstrecke ist stark ans Erfolgsrezept des Privatschutzes angelehnt, und man gelangt mit deutlich weniger Fragen rasch zum Angebot. Außerdem: Die Bedingungen sind verständlich formuliert. Das bedeutet Verlässlichkeit im Schadensfall. Kunde und Kundin sehen klar, was versichert ist und was nicht.

Nennen Sie ein Beispiel, wie zusätzlicher Schutz künftig ganz leicht abzuschließen ist? 

Nehmen wir den neuen Zusatzbaustein zur Drohnenabsicherung. Mit ihm kann der gewerbliche Gebrauch von Drohnen optional mit abgeschlossen werden. Das ist für Landschaftsbauer oder Dachdecker:innen interessant und geht jetzt mit einem Klick in der Antragsstrecke.

Wie steht die Allianz im Marktvergleich mit dem neuen Unternehmensschutz da? 

Ihre aktuellen Bedingungen befinden sich auch jetzt schon auf Topniveau: Zum Beispiel ist die Allianz zum fünften Mal in Folge bei »Focus Money« als einer der fairsten Versicherer ausgezeichnet worden. Befragungen bei Firmen haben ergeben, dass diese mit uns so zufrieden sind wie etwa mit BMW – kein anderer Versicherer hat so zufriedene Gewerbekunden und -kundinnen. Am besten gefällt mir, dass es viele Leistungserweiterungen gibt und wir trotzdem um zehn Prozent günstiger geworden sind.

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  Melanie Berggold
Foto  iStock/golero

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Business

Wie versichert man eigentlich einen Saftladen?

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In seinem Unternehmen in Aufkirchen bei München stellt Hubert Aust vitaminreiche Säfte her – und das unter extremen Druck. Möglich machen das ein spezielles Verfahren und eine ziemlich teure Maschine

Zur Person

Hubert Aust gehört die Firma E.A.E. Rohstoff GmbH in Aufkirchen bei München, die frische Obst- und Gemüsesäfte produziert. Nebenbei hat er auch seine eigene Saftmarke »Rohstoff Organics« auf den Markt gebracht.

Es duftet nach Zitronen und Orangen. Und egal, wo man hinblickt, überall liegt frisches Obst und Gemüse herum. Aber das hier ist kein Wochenmarkt, was man schon daran erkennt, dass Menschen in weißer Schutzkleidung, mit blauen Hauben, Masken und Gummihandschuhen hinter einem durchsichtigen Vorhang herumwerkeln. Ein lautes Dröhnen macht es schwer, überhaupt etwas zu verstehen. Hier werden täglich mehrere hundert Kilogramm aller möglichen Obst- und Gemüsesorten zu leckeren, frischen und vitaminreichen Säften verarbeitet. Hubert Aust gehört die Firma E.A.E. Rohstoff GmbH in Aufkirchen bei München. Mit seinem Team produziert er Säfte und behandelt diese mit einem speziellen Verfahren, das sie haltbar macht, die Vitamine jedoch nicht zerstört. Abgesichert sind er, sein Unternehmen und seine Maschinen von der Allianz.

Die Reise der Obst- und Gemüsesorten zum frischen und vitaminreichen Saft beginnt im Warenlager. Hier liegt, was am jeweiligen Tag gebraucht wird, bereits portioniert in Kisten. Jeden Tag werden andere Säfte hergestellt, mal für die hauseigene Marke, mal für andere Unternehmen. Heute liegen bereit: Ananas und jede Menge Bio-Orangen aus Süditalien, die erst tags zuvor geerntet und sofort nach Deutschland geschickt wurden. Hubert Aust ist es besonders wichtig, mit den Bauern aus verschiedenen Ländern direkt zusammenzuarbeiten.

Von hier aus geht es in die Produktionshalle, wo Ananas und Orangen zu Säften werden. Den Überblick behält Produktionsleiterin Lisa Abelshauser. Sie weiß genau, welches Obst zu welcher Zeit an welchem Ort sein soll. 

Die erste Station ist die Bandpresse. Hier wird die Maische hergestellt, indem das Obst und Gemüse gehäckselt, kleingemahlen und dann ausgepresst wird. Das erledigt ein durchlässiges Band, das mit viel Druck die Flüssigkeit aus der Maische holt. Der daraus gewonnene Saft wird doppelt gefiltert und in fassartigen Behältern zur nächsten Station gebracht.

Das ist die Abfüllanlage. Dort wird der Saft in die Flaschen gefüllt, den Deckel setzt eine weitere Maschine auf. Anschließend wird noch das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt – fertig. Die Flaschen werden nun in große Körbe gefüllt, die Hubert Aust mit einem kleinen Handwagens zur HPP-Anlage bringt. HPP steht für »High Pressure Process«. Dabei werden durch enorm hohen Druck schädliche Keime und Bakterien in Lebensmitteln abgetötet, während Vitamine erhalten bleiben.

Hubert Aust schiebt zwei mit Saftflaschen gefüllte Behältern auf das Laufband der HPP-Maschine – einer wiegt rund 50 Kilogramm. Der Vorgang kann starten. Die Behälter fahren in den Kessel, der mit Wasser vollgepumpt wird, bis er komplett ausgefüllt ist. »In den Kessel passt gar nicht so viel Wasser«, erklärt Hubert Aust, »nur rund 300 Liter.«

Nun startet der Hauptvorgang, der die Säfte haltbar macht und rund neun Minuten dauert. Langsam erhöht die Maschine den Druck, erst auf 3000, dann für etwa drei Minuten auf 6000 Bar. Ein Bar entspricht in etwa dem Druck des Wassers in zehn Metern Tiefe. Der hohe Druck sorgt dafür, dass alle »schlechten« Keime, wie Bakterien, Listerien, Salmonellen und auch Viren quasi zerplatzen. Weil die Säfte aber nicht erhitzt werden, überleben die größeren Teilchen, und das sind Vitamine und Enzyme. »So hat man nach dem HPP-Vorgang einen frischen Saft, der mindestens sechs Wochen haltbar ist«, sagt Aust stolz. Das Wasser wird abgelassen und die blauen Behälter fahren mit dem fertigen Saft wieder heraus, werden gekühlt auf Paletten verladen und für den Transport am nächsten Tag fertiggemacht.

Allein die HPP-Maschine kostet rund zwei Millionen Euro

Hubert Aust

Aber warum wird das bei all diesen Vorteilen nicht überall so gemacht? »Für große Mengen ist das Verfahren schon recht teuer«, erklärt Hubert Aust, »denn allein die HPP-Maschine kostet rund zwei Millionen Euro.« Die meisten großen Hersteller machen deshalb ihre Säfte fast immer durch starkes Erhitzen haltbar. Der ist bis zu drei Jahre genießbar und obendrein im Supermarkt auch deutlich billiger zu haben. »Allerdings sind in so einem Saft dann alle guten Inhaltsstoffe tot«, sagt Aust.

Auch die Wartung der Maschine ist kompliziert und aufwändig, dafür braucht man gut ausgebildetes Personal. »Wir haben das große Glück, dass unser Mechaniker im Nachbarort wohnt.« Wenn doch mal etwas mehr schiefgeht, dann weis Hubert Aust die Allianz hinter sich: »Einmal fiel die HPP-Maschine für längere Zeit aus und die abgefüllten Säfte konnten nicht rechtzeitig behandelt werden«, berichtet Aust und war froh, dass er für diesen Fall umfassend abgesichert war.

Klicken Sie sich durch: Der Prozess vom Waschen zum fertigen Saft
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Gelbe Saftflaschen in blauen Kisten auf einem Fließband
Flaschenpost: In blauen Behältern werden die abgefüllten Fruchtsäfte in die HPP-Maschine befördert

Dass er sein eigener Chef sein will, das hat Hubert Aust schnell herausgefunden. Dass ihm einmal ein echt großer Saftladen gehören würde, das hätte er sich noch vor einigen Jahren nicht vorstellen können. Aber gut gepflegte Kontakte, das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und jede Menge harte Arbeit führten schließlich zum eigenen Unternehmen – auch wenn dieses anfangs nur aus ihm selbst bestand. »Und ein bisschen Bereitschaft zum Risiko gehörte schon auch dazu. Auch beim Skifahren fuhr ich früher gern abseits der Piste«, erzählt er und lacht. »Aber im Ernst: Es war nicht immer einfach, vor allem die Corona-Krise hat uns hart getroffen. Wir haben die Zeit aber genutzt, um uns für die Zukunft neu aufzustellen.« Zum Beispiel brachte er seine eigene Saftmarke »Rohstoff Organics« auf den Markt. Der Name ist Programm: reinste Säfte aus Äpfeln, Orangen, Zitronen oder Kurkuma – ohne den Zusatz von Wasser oder Zucker.

Saftherstellung unter Hochdruck

Kurz erklärt: In 5 Schritten zum fertigen Saft

1: Das frische Obst und Gemüse wird angeliefert und in der Lagerhalle vorportioniert.

2: Die Rohwaren werden über eine Bandpresse ausgepresst. Der frische Saft wird anschließend noch einmal gefiltert.

3: In der Abfüllanlage wird der frische Saft in Flaschen gefüllt. Diese werden dann für den HPP- Vorgang in große blaue Behälter sortiert.

4: Die mit den Saftflaschen gefüllten Behälter fahren in die HPP-Maschine, wo sich der Tank mit Wasser füllt. Dann erzeugt die Maschine einen Druck von 6000 Bar.

5: Nach 9 Minuten kommen die nun haltbar gemachten Säfte aus der Maschine gefahren. Alle schlechten Keime und Bakterien sind abgetötet, übrig bleiben lediglich Vitamine, wertvolle Inhaltsstoffe und echt leckere Säfte.

Sicherheitspaket für Unternehmen

Die Absicherungsbasis für jede Firma ist eine Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung und Rechtsschutzversicherung. Für Lebensmittelhersteller sollte die Betriebshaftpflicht um eine Produkthaftpflichtversicherung ergänzt werden. Denn: Kommen durch einen Fehler in der Produktion Menschen zu Schaden, erreichen die Schadensersatzansprüche schnell hohe Summen. Auch eine zusätzliche Strafrechtsversicherung ist deshalb sinnvoll. In diesen Fällen geht es schnell auch um strafrechtliche Fragen.

Die Produktion ist zentral von der Funktionsfähigkeit der HPP-Maschine abhängig. Steht sie still, geht gar nichts mehr. Daher sind auch eine separate Maschinen- und Maschinen-Betriebsunterbrechungsversicherung (Ertragsausfall) unerlässlich. Erstere deckt die Kosten für die Reparatur der Maschine, letztere die fortlaufenden Kosten und den entgangenen Gewinn, während die Maschine nach einem Sachschaden, wie einem Ausfall der Steuer- und Regeltechnik, steht. Nicht vergessen sollte man als Inhaber den eigenen Schutz und den der Mitarbeiter. Altersvorsorge, Unfall- und Krankenversicherung gehören dazu.

Für 2 Portionen

1 Banane

½ Salatgurke

150 g Blaubeeren (TK oder frisch)

1 Zitrone (bio)

1-2 cm Ingwer (bio)

150 ml Wasser

optional: 1 EL Ahornsirup

optional: Einige Blättchen Zitronenmelisse

Banane schälen, in grobe Stücke schneiden, Salatgurke abwaschen und ebenfalls in Stücke schneiden. Alles zusammen mit den Blaubeeren in ein Mixgerät geben (am besten einen Hochleistungsmixer).

Zitrone heiß abspülen, abtrocknen und die Schale in den Mixer reiben. Zitrone in zwei Hälften schneiden, den Saft einer Hälfte auspressen. Ingwer in Scheiben schneiden (wenn er nicht bio ist, muss er vorher geschält werden). Ingwer, Zitronensaft, Wasser und je nach Geschmack 1 EL Ahornsirup zu den Früchten geben und alles kurz durchmixen, erst auf halber, dann auf voller Stufe. 

Smoothie in 2 Gläser füllen und mit Zitronenmelisse garnieren.

Gesundes zum Selbermachen: Blaubeer-Smoothie

Dieser Smoothie kreiert von Foodbloggerin eatsleepgreen ist köstlich, kalorienarm und gibt sofort Energie: Blaubeeren stecken voller entzündungshemmender Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe, die Banane macht satt und den Smoothie cremig, die Salatgurke ist schön erfrischend und regt die Verdauung an. Zitrone und Ingwer punkten u.a. mit wertvollen ätherischen Ölen und Vitaminen und runden den Smoothie geschmacklich wunderbar ab. Und: weil er ganz ohne tierische Produkte auskommt, ist der Blaubeer-Smoothie auch bestens für vegane Ernährung geeignet.

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Text               Theresa Atzl
Foto               Verena Kathrein
Illustration  Pia Bublis
Video             Susanna Bingemer

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Business

Fit durch Verzicht: »Auch die Seele soll fasten«

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Mit dem Aschermittwoch beginnt jährlich die christliche Fastenzeit. Viele Menschen verzichten jetzt auf Fleisch, Süßes oder Alkohol. Wer sich fürs Heilfasten entscheidet, muss besonders gut planen. Was es dabei zu beachten gibt, erklärt Betriebsärztin Ulrike Achleitner

Zur Person

Ulrike Achleitner ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Arbeitsmedizin

Ulrike Achleitner ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Arbeitsmedizin und seit Oktober 2020 bei der Allianz als Betriebsärztin in Schwabing und Unterföhring tätig.

Autorin blickt vom Berg hinunter ins Tal
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Frau Achleitner, haben Sie selbst schon einmal gefastet?

Ja, ich mache das immer mal wieder. Dabei muss man sich aber bewusst sein, warum und wie man fasten möchte. Ich versuche zum Beispiel öfter längere Essenspausen einzulegen, im Sinne von Intervallfasten. Heilfasten habe ich vor Jahren einmal ausprobiert, aber gemerkt, dass das für mich keine Option darstellt.

»Heilfasten ist die bekannteste Fastenart«

Ulrike Achleitner, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Arbeitsmedizin

Was genau ist Heilfasten?

Das Heilfasten nach Otto Buchinger oder F. X. Mayr ist wahrscheinlich die bekannteste Fastenart. Dabei verzichtet man knapp zwei Wochen freiwillig auf feste Nahrung, um Körper, Geist und Seele zu reinigen.

Was muss ich dabei beachten?

Am besten holen Sie sich zunächst ärztlichen Rat oder lesen sich vorher ein. Das Heilfasten dauert mit Entlastungs- und Aufbautagen 10 bis 14 Tage. An den Entlastungstagen verzichten Sie auf fettreiche Fleischmahlzeiten und reduzieren Ihre Kalorienzufuhr auf etwa 1000 Kalorien. Koffein, Alkohol, Nikotin und Süßes sind tabu. Dann erfolgt eine Darmreinigung mit Glaubersalz, bevor Sie circa sieben Tage lang nur noch Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäfte, viel Kräutertee und Wasser zu sich nehmen.

Wie geht es weiter?

Zuerst kommt das Fastenbrechen: Das Erste, was Sie zu sich nehmen, ist der berühmte Apfel. Den essen Sie ganz bewusst und in Ruhe. Dann gewöhnen Sie sich langsam wieder an feste Nahrung. Am ersten Tag dürfen Sie ungefähr 800 Kalorien essen, dann von 1000 Kalorien auf 1200 bis hin zu 1600 Kalorien steigern. Wählen Sie leicht verdauliche Kost wie Kartoffelsuppe oder gedünstetes Gemüse.

Muss ich meine Pläne vorher mit meinem Arzt besprechen? 

Das kommt drauf an. Menschen, die beispielsweise Medikamente gegen Bluthochdruck oder Diabetes nehmen, müssen definitiv vorher mit ihrem Arzt sprechen. Wahrscheinlich muss die Medikamentendosis angepasst werden, sonst könnten die Werte in den Keller gehen und das wäre gefährlich. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion oder bei Gichtanfällen ist es auch ratsam, vorher den Arzt zu konsultieren. 

Wer sollte ganz aufs Fasten verzichten?

Kinder, Jugendliche, Stillende, Schwangere und Menschen mit Essstörungen sollten gar nicht fasten. 

Was bringt es mir, zu fasten?

Die Forschung zeigt, dass es bei rheumatoiden Erkrankungen zu einer Verbesserung der Symptome und der Beschwerden kommen kann, dass der Blutdruck runtergeht und sich chronische Schmerzzustände verbessern. Super ist es, wenn nach der Kur eine Veränderung im Essverhalten eintritt. Denn Fasten ist vor allem dafür gedacht, den Resetknopf zu drücken und danach bewusster mit Lebensmitteln umzugehen.

»Auch die Seele soll fasten«

Was ist mit dem seelischen Wohlbefinden?

Es geht tatsächlich nicht nur um Ernährung und Körper, auch die Seele soll fasten. Wenn die ersten zwei, drei schwierigen Tage überwunden sind, dann reden viele Fastende von einem sogenannten Hoch. Sie haben mehr Energie und bessere Laune.

Können auch Nebenwirkungen auftreten?

Es kann zu Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfen kommen und Migräne kann sich erstmal verschlechtern. Bei einem zu niedrigen Pegel von Elektrolyten kann es auch zu Herzrhythmusstörungen kommen. Deswegen sollte jeder auf seinen Körper und dessen Signale hören. Wenn es Ihnen nicht gut geht, brechen Sie die Kur lieber ab.

Wie können Fasten und Arbeitsalltag miteinander vereinbart werden?

Nicht jeder ist während einer Fastenkur voll leistungsfähig. Für manche Menschen ist es besser, ein paar Tage freizunehmen oder sogar in eine Fastenklinik mit ärztlicher Unterstützung zu gehen. Wenn sich das nicht realisieren lässt, empfehle ich, donnerstags oder freitags mit dem Fasten zu beginnen, damit die zwei schwierigsten Tage auf das Wochenende fallen. Wenn die ersten Tage überwunden sind, berichten viele, dass sie sich sogar besonders gut konzentrieren können.

Kann ich Sport machen oder körperlich arbeiten?

Von beidem würde ich abraten. Zwar ist Bewegung Teil der Heilfastenkur, aber sie sollte auf Spaziergänge an der frischen Luft, Yoga und Dehnübungen beschränkt werden. Versuchen Sie, zur Ruhe zu kommen und sich auf sich selbst zu besinnen, zum Beispiel mit Meditation.

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Interview  Chelsea Walpert
Foto            iStock/StefaNikolic