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»Ich hatte immer vor, noch Französisch zu lernen«

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Senta Berger geht selbst mit 82 noch nicht in Rente. Doch auch sie hat das Älterwerden nachdenklich gemacht. Im Interview verrät die Schauspiel-Ikone (»Kir Royal«), wie sehr sich ihr Blick auf das Leben in den letzten Jahren verändert hat, was sie bereut und worauf sie besonders stolz ist

Zur Person

Senta Berger kam 1941 in Wien zur Welt, drehte mit neun ihren ersten Film. Ihre bekanntesten Rollen spielte sie in den TV-Serien »Kir Royal«, »Die schnelle Gerdi« und »Unter Verdacht«, sie wirkte in über 100 Kinoproduktionen mit und war als Sängerin und Synchronsprecherin aktiv. Mit ihrem Mann Michael Verhoeven ist sie seit 1966 verheiratet, sie haben zwei Söhne. Senta Bergers neuer Film »Weißt du noch« kommt am 21. September in die Kinos.

Credit Foto Constantin Film/Mathias Bothor
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Senta Berger, in Ihrem neuen Film »Weißt du noch« geht es um ein Paar, das nach über 50 Jahren Ehe versucht, seinen Beziehungsproblemen auf den Grund zu gehen. Viele Situationen erkennt man auch als jüngerer Mensch wieder. Überrascht Sie das? 

Überhaupt nicht. Regisseur Rainer Kaufmann, mein Filmpartner Günther Maria Halmer und ich haben mit einem relativ jungen Team gedreht, und in den Pausen haben wir das ständig gehört: »Das kenne ich von zu Hause, das sagt mein Partner auch immer zu mir.« Es geht in der Geschichte ums Zusammenleben und darum, wie man es gestaltet. Vieles daran gilt für alle Altersgruppen.

Vergessen wir zu schnell, was uns mit den Menschen verbindet, die uns nahe sind?

Sich an früher zu erinnern, das bedeutet auch, ein Bewusstsein dafür zu bewahren, wie man selbst zu dem geworden ist, was man ist. Das bestimmt unsere Gegenwart wie auch unser Verhältnis zu anderen Menschen. Es reicht aber nicht, das Glück und die Probleme im Gedächtnis zu behalten, die man zusammen erlebt hat. Man muss sich darüber austauschen, man darf nicht verstummen.

»Es geht nicht ums Altwerden – es geht ums Altsein. Das sind verschiedene Dinge«

Senta Berger

Das ist zwar ein ernstes Thema, wird im Film aber humorvoll verhandelt. Darf man das?

Wenn es so subtil geschieht wie hier, dann unbedingt. Genau deshalb hat mich das Projekt so interessiert. Der Film erinnert angenehm ans französische Kino, wo im Vergleich zu Deutschland öfter und eleganter Geschichten erzählt werden, die von etwas reiferen Menschen handeln. Es geht hier ja auch nicht ums Altwerden – es geht ums Altsein. Das sind verschiedene Dinge.

Wie meinen Sie das?

Wenn man übers Altwerden nachdenkt, hat man viele Optionen im Blick. Wie man eben so sagt: »Wenn ich alt werde, dann mache ich das und das und das.« Ist man dann wirklich 80, wirkt plötzlich alles so endgültig. Man denkt auf einmal nur noch: »Hoffentlich geht es mir noch eine Weile gut, hoffentlich bleiben mir noch ein paar Jahre.« Die Anschauungen über das Dasein und die Endlichkeit verschieben sich. Das ist nichts Schlimmes. Aber spätestens dann ist es mit der Verklärung des Altwerdens vorbei.

Hatten Sie auch solche Vorsätze und Pläne?

Ich hatte immer vor, noch Französisch zu lernen.

Haben Sie es gemacht?

Nicht wirklich. Mein Mann und ich hatten lange vor, irgendwann im Frühjahr einen Sprachkurs in Nizza zu machen. Aber wir haben es immer wieder verpasst, das finde ich sehr schade. Der Punkt im Alter, an dem alles in Kippen gerät, kommt bei den meisten ja dann, wenn sie krank werden. Dann ist es oft sehr schwer, noch ausreichend Lebensfreude zu empfinden. Mir ist bewusst, wie dankbar ich dafür sein kann, dass ich bislang sehr gut durchs Leben gekommen und von Krankheiten weitgehend verschont geblieben bin.

»Dass Momente flüchtig sind, schöne wie schmerzhafte, lernen wir alle im Lauf der Jahre«

Senta Berger

Wir alle kennen das Gefühl, gute Lebensmomente festhalten zu wollen. Wie groß ist die Gefahr, dadurch die Gegenwart immer weniger zu genießen?

Ich sehe da keine große Gefahr. Dass Momente flüchtig sind, schöne wie schmerzhafte, lernen wir doch alle im Lauf der Jahre. Und es ist auch nichts dabei, ab und zu ein wenig sentimental zu sein und in alten Fotoalben zu blättern. Ich selbst habe als Mutter lange versucht, die Zeit festzuhalten, in der meine Kinder noch um mich waren. Der Gedanke, dass sie ausziehen würden, war unerträglich für mich. Aber ich durfte dann auch lernen, wie gut das rechtzeitige Loslassen war. Heute bin ich stolz darauf, wie schnell sie selbständig wurden. 

2016 spielten Sie dann unter der Regie Ihres Sohnes Simon Verhoeven im Film »Willkommen bei den Hartmanns« mit. Wie war diese Erfahrung?

Ich hatte mich zunächst dagegen gewehrt, weil ich vermeiden wollte, dass es heißt: »Schaut, jetzt besetzt er seine Mutter.« Aber Simon machte mir klar, wie sehr er davon überzeugt war, dass ich genau die Richtige für die Rolle war. Wir fanden schnell einen sehr guten, professionellen Umgangston miteinander. Ich habe ihn leider ein paar Mal durchbrochen, wenn ich ihn mit mütterlicher Sorge fragte: »Willst du nicht eine Jacke überziehen? Und hast du überhaupt schon gefrühstückt?« Das Team hat sich köstlich amüsiert. Der Respekt, mit dem wir zusammengearbeitet haben, sollte zwischen Eltern und Kindern eigentlich selbstverständlich sein.

»Du hast keine Angst vor dem Tod, sondern vor dem Leben«, sagt Ihre Filmfigur an einer Stelle zu ihrem Partner. Kennen Sie das aus eigener Anschauung?

Ja, von meinem Vater. Er fühlte sich als vom Leben Enttäuschter und gestattete sich selten glückliche Momente. Bei schönen Plänen dominierte immer seine Angst, irgendetwas könne schiefgehen. Meine Mutter hielt immer dagegen. Sie lebte von ihrer Begeisterungsfähigkeit und einem unendlichen Optimismus, und zum Glück habe ich diese Grundhaltung von ihr übernommen. Wobei man natürlich zugeben muss, dass wohl in jedem von uns beide Seiten angelegt sind. An einem Morgen steht man auf und ist voller Tatendrang. Am nächsten findet man nur schwer in den Tag und hat dunkle Gedanken.

Credit: Majestic
Mit Leidenschaft dabei: Senta Berger braucht ihren Beruf nicht, um glücklich zu sein. Aber sie übt ihn noch immer voller Passion aus. Wie hier in einer Szene mit Günther Maria Halmer in »Weißt du noch«

»Ich brauche den Beruf nicht, um glücklich zu sein«

Senta Berger

Sie sind auch noch mit 82 als Schauspielerin und Bühnenkünstlerin bestens beschäftigt. Denken Sie trotzdem manchmal ans Aufhören?

Ich bin bereits dabei, die Aktivitäten langsam zurückzufahren. Unter anderem deshalb habe ich 2019 mit der ZDF-Serie »Unter Verdacht« aufgehört. Ich brauche den Beruf nicht, um glücklich zu sein. Andererseits fühle ich mich wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser, wenn ich ihn ausübe, weil ich die Schauspielerei durch und durch kenne und genieße. Sie ist aber auch sehr anstrengend. Ich wähle heute noch sorgfältiger aus, welche Engagements ich annehme und welche nicht. Projekte, bei denen ich meinen Mann länger nicht sehen würde, lehne ich zum Beispiel ab. 

Die heikelste Frage zum Schluss: Wären Sie gern unsterblich?

Meine Gegenfrage: In welchem Alter?

Warum?

Weil ich das nicht generell beantworten kann. Wenn ich in der Mitte meines Lebens das Altern hätte anhalten können, gemeinsam mit jemandem, der auch unsterblich wäre – ja, dann würde ich mir das wünschen.

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Text Joachim Hentschel 
Fotos Mathias Bothor, Majestic/Jürgen Olczyk

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Service

Heilkraft der Sonne: Wie Vitamin D die Gesundheit stärkt

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Die Allianz Private Krankenversicherung präsentiert deutschlandweit Gesundheitstipps. Auf 1890 digital vertiefen Expert:innen das Wissen. Teil 6: Dr. Riedl über Vitamin D.

Zur Person

Dr. Matthias Riedl, Jahrgang 1962, ist ärztlicher Direktor am Medicum Hamburg, Europas größtem Zentrum für Ernährung und Diabetes. Er zählt zu den renommiertesten Ernährungsmedizinern Deutschlands, hat die App »myFoodDoctor« entwickelt und mehr als 30 Bücher über gesunde Ernährung geschrieben. Sein jüngstes Werk »Unser Essen – Killer und Heiler« war »Spiegel«-Bestseller.

Herr Dr. Riedl, was ist das Besondere an Vitamin D?
Dass unser Körper in der Lage ist, eigenständig Vitamin D zu produzieren. Und dafür braucht er lediglich Sonnenlicht – also ähnlich wie eine Pflanze, die Fotosynthese betreibt. 

Warum ist Vitamin D so wichtig für unseren Körper?
Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Magen-Darm-Trakt und den damit verbundenen Einbau in den Knochen. Darüber hinaus hat Vitamin D einen Einfluss auf die Muskelkraft, reguliert den Calcium-Phosphat-Stoffwechsel und ist an vielen weiteren Stoffwechselvorgängen beteiligt.

Wie wirkt sich ein Vitamin-D-Mangel auf uns aus?
Im Säuglings- und Kindesalter ist ein solcher Mangel problematisch, da die Knochen unzureichend mineralisiert werden. Das heißt, sie können sich leicht verformen und bleiben weich. Bei älteren Personen kann ein Vitamin-D-Mangel zur Entstehung von Osteoporose beitragen.

Welche natürlichen Alternativen gibt es außer der Sonne, um diese Ressource aufzunehmen?
Es gibt einige Lebensmittel, die reich an Vitamin D sind. Dazu zählen Fettfische wie Hering, Sardine oder Lachs, Margarine, Eigelb, Milchprodukte sowie Champignons.

Kann der Mensch Vitamin D speichern?
Ja. Vitamin D wird hauptsächlich im Fett- und Muskelgewebe eingelagert. Aber diese Speicher reichen maximal 50 Tage.

»Die Einnahme von Vitamin-D-Supplementen empfehle ich nur, wenn medizinisch eine unzureichende Versorgung nachgewiesen wurde.«

Dr. Matthias Riedl

Was halten Sie vom Hype um Vitamin-D-Pillen?
Die Einnahme von Vitamin-D-Supplementen empfehle ich nur, wenn medizinisch eine unzureichende Versorgung nachgewiesen und die Versorgung nicht durch natürliche Vitamin-D-Quellen verbessert wurde. Das gilt vor allem für Risikogruppen wie chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen sowie für Personen mit dunklem Hauttyp.

Was hat der Hauttyp damit zu tun?
Dunkelhäutige Menschen brauchen eine längere Lichtexposition als hellhäutige Personen, um die gleiche Menge an Vitamin D zu bilden. Denn ihre Haut ist weniger durchlässig für UV-Licht.

Hilft der Gang zum Solarium oder der Einsatz einer Tageslichtlampe, um sich mit Vitamin D zu versorgen?
Für die körpereigene Vitamin-D-Synthese ist die sogenannte UV-B-Strahlung essenziell. Diese Strahlung ist im Solarium eher gering. Das künstliche Sonnenbad trägt also nur minimal zur Bildung von Vitamin D bei. Ich rate generell vom Besuch eines Solariums ab, da die eingesetzten Strahlen zu chronischen Hautschäden führen können. Die meisten Tageslichtlampen geben keine UV-Strahlung ab. Bei speziellen UV-B-Lampen hat die UV-Strahlung, so nah am Körper, schädliche Auswirkungen auf Augen und Haut. Eine Behandlung sollte nur mit einer entsprechenden Schutzbrille und in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Welcher vermeintliche Fakt über Vitamin D gehört ins Land der Legenden?
Dass ein zu langes Sonnenbad eine gefährliche Vitamin-D-Überdosierung auslösen kann. Eine Überdosierung entsteht allein durch erhöhte orale Zufuhr.

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Text
Steffen Geggus
Fotos Simon Koy, privat

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Business

Seine Baustelle: Fachkräftemangel

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Corona-Pandemie, Krieg, Klimakatastrophe: Die vergangenen Jahre haben die Unternehmen vor enorme Herausforderungen gestellt. Wir stellen drei Firmenkunden der Allianz vor und zeigen, wie sie ihren Betrieb durch die schwierige Zeit geführt haben und mit welchen Lösungen sie künftigen Krisen entgegentreten wollen

Zur Person

Credit: Ramon Haindl

Manfred Müller, Jahrgang 1962, ist gelernter Bauingenieur, stieg jedoch 1993 in das Familienunternehmen ein – zunächst als Angestellter, bald auch als Geschäftsführer.

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Auch diese Firmenkunden haben ihren Betrieb durch Krisen geführt:
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Folge 3: Der Familienbetrieb für Naturstein- und Fliesenlegearbeiten in Bad Homburg

Genau 13 Stufen sind es, die Manfred Müller jeden Morgen um 7:15 Uhr von seinem Zuhause nach unten geht. Dann steht er in seinem Handwerksbetrieb, in dem es um diese Zeit noch ruhig ist. Erst einmal Kaffee kochen, den Computer hochfahren und E-Mails checken. Welcher Bauherr hat sich über Nacht mit Sonderwünschen gemeldet? Was ist wichtig für den bevorstehenden Tag? Es folgt eine kurze Lagebesprechung mit seinen sechs Mitarbeitern, die inzwischen eingetrudelt sind. Wer fährt heute auf welche Baustelle? »Und dann sind meine Jungs erst mal unterwegs«, sagt Müller. Der 60-Jährige bleibt zurück und kümmert sich um Beratungen, löst Probleme, schreibt Rechnungen und Angebote. 

Denn Handwerker ist der Bad Homburger eigentlich nicht. Fünf Jahre arbeitete er bereits als Bauingenieur, als er 1993 doch in das Familienunternehmen einsteigt, nachdem ihm seine Mutter »keine Ruhe gelassen hat«. Bereits 1964 gründete sein Vater, Fliesenlegermeister Kurt Müller, den Betrieb. »Mein Vater war ein Handwerker der alten Schule«, erzählt Manfred Müller. »Wenn er dann am Wochenende noch für die Buchhaltung im Büro sitzen musste, hat er sich immer geärgert.« Also übernimmt der Sohn diesen Part – zuerst als Angestellter, später als Geschäftsführer. Als der Vater 2006 mit nur 65 Jahren stirbt, führt er die Firma, die sich inzwischen überwiegend auf Naturstein konzentriert hat, allein weiter. 

In Hochzeiten hatte er fünfzehn Mitarbeiter, heute sind es nur noch sechs. Dazu kommen seine Frau und seine Tochter, die beide in der Buchhaltung mitarbeiten. Der Personalrückgang liegt nicht an der schlechten Auftragslage: »Wir sind bereits jetzt fürs ganze restliche Jahr und darüber hinaus ausgebucht.« Aber über die Jahre sind mehrere langjährige Angestellte in den Ruhestand gegangen, andere haben sich »einen leichteren Job« gesucht. 

»Schon seit zehn Jahren spüre ich den Fachkräftemangel«

Manfred Müller

Die Stellen nachzubesetzen ist schwierig bis unmöglich. »Schon seit zehn Jahren spüre ich den Fachkräftemangel«, sagt Manfred Müller. Es sei immer schwieriger geworden, gute Leute zu finden, die wirklich Lust auf den Beruf hätten und ihr Handwerk verstünden: »Es reicht eben nicht, eine Fliese halbwegs gerade an die Wand kleben zu können.« Auch Auszubildende würden heute »lieber zur Bank gehen oder Mechatroniker werden«. 

Obwohl er über alle Kanäle versucht, neue Mitarbeitende zu finden: Die zwei Männer, die in den vergangenen fünf Jahren neu zum Team hinzugekommen sind, findet er über Kontakte und durch Zufall. »Als er seinen Installationsbetrieb zumachte, hat mich der Firmenchef gefragt, ob ich einen seiner Leute übernehmen wolle«, so Müller. Der andere, ein Syrer, sei eines Tages im Laden gestanden und hätte sich vorgestellt. »Im Gespräch habe ich gleich gemerkt: Das passt! Und habe ihn dann nach einer Woche Probearbeit eingestellt.«

Hätte er mehr Personal, könnte er mehr Aufträge annehmen. Er müsse viel absagen, stark sortieren oder aufs nächste Jahr verschieben. Die Vorlaufzeit werde immer länger. Dabei ist der Personalmangel nicht das einzige Problem, das Müllers Betrieb ausbremst: Auch Lieferschwierigkeiten für verschiedene Baustoffe machen das Arbeiten nicht einfacher. Die Blockaden im Suezkanal haben im Bereich Naturstein zu Engpässen geführt. Dazu kommt: »Ein Container hat plötzlich das Fünffache gekostet. Dadurch sind die Quadratmeterpreise der Natursteine entsprechend in die Höhe geschossen.« Manche Materialien sind plötzlich gar nicht mehr zugänglich. Müller hat glücklicherweise rechtzeitig Hamstereinkäufe gemacht – nicht ohne Risiko: »Natürlich muss man es finanzieren können, sich das Lager vollzustellen. Und dann muss man hoffen, dass der Geschmack der Kunden und Kundinnen so bleibt.« Im Fliesenbereich müssten sie auf das zurückgreifen, was eben da sei. »Wir hatten gar keine andere Wahl, als die Preise in vielen Bereichen anzuziehen«, sagt er. Egal, ob es um Klebstoffe, Silikone oder Abdichtungsmassen geht, um Naturstein oder Fliesen – alles sei teurer geworden.

Teurer Stein: Die Materialpreise für Natursteine und Fliesen sind stark in die Höhe geschossen

Einfluss auf die Auftragslage hat das alles bislang keinen. »Letztes Jahr im Juni war mir fast schwindelig vor lauter Aufträgen«, erzählt Müller. Das Telefon steht nicht mehr still, alle wollen wissen, wann es auf ihrer Baustelle endlich losgeht. Er verfasst einen Brief an diejenigen, die einen Auftrag bei ihm hinterlegt haben. Darin berichtet er transparent und ehrlich von den aktuellen Problemen und wie er vorhat, damit umzugehen. »Ich habe hier soundso viele Aufträge liegen, ich werde einen nach dem anderen nach Eingangsdatum abarbeiten. Die Dringlichkeit wird berücksichtigt«, schreibt er damals. Und listet auf, mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hat. Die Reaktion der Kund:innen ist größtenteils positiv und verständnisvoll.

Neben den strukturellen Erschwernissen muss die Kurt Müller GmbH zu dieser Zeit auch noch mit einem internen Vorfall kämpfen: Im Januar 2023 kommt es zu einem Brand in der Werkstatt. Glück im Unglück: Das Feuer breitet sich nicht weiter aufs Gebäude aus, sondern löscht sich mangels Sauerstoff selbst. »Als wir morgens die Werkstatt aufschlossen, haben wir uns gewundert, warum der Türgriff bei Minusgraden so warm war«, erzählt er. Zwei teure Maschinen sind so schwer beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen, eine andere muss aufwändig repariert werden. Außerdem müssen die Decke neu gemacht und die Wände verputzt und gestrichen werden. Zum Glück ist der Betrieb gut versichert: Die Inhaltsversicherung bei der Allianz, die Müller für Büro und Werkstatt abgeschlossen hat, greift. Auch die Gebäudeversicherung ist jetzt Gold wert. »Das hat die Allianz super gut geregelt«, sagt Müller. »Ein, zwei Tage später waren die verschiedenen Gutachter schon vor Ort.«

»Ich bin der Überzeugung: Wenn man keine Versicherung hat, dann passiert garantiert was«

Manfred Müller

Insgesamt zehn bis fünfzehn Versicherungen hat er bei der Allianz. »Ich bin der Überzeugung: Wenn man keine Versicherung hat, dann passiert garantiert was.« Am häufigsten braucht er die Betriebshaftpflicht: »Es kann passieren, dass ein Arbeiter mit der Wasserwaage eine kostbare Vase umwirft. Deshalb bin ich froh, dass wir entsprechend abgesichert sind.«

Baustellen hat Müller mit seinem Betrieb mehr als genug – nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Die zwei größten für ihn persönlich: der Personalmangel, aber auch die Frage der Nachfolge. »Ich fände es toll, wenn unser Familienbetrieb noch über die 60 Jahre hinauskommt. Jetzt kann ich meine Eltern verstehen, die mich damals lange gedrängt haben.« Er hofft, dass seine Tochter übernimmt und er sich mehr und mehr zurückziehen kann. »Irgendwann würde ich gern nicht mehr morgens der Erste und abends der Letzte hier sein. Einfach aufstehen, wenn ich ausgeschlafen habe, in Ruhe frühstücken und dann ein bisschen was werkeln.« Denn da ist er sich sicher: »Ganz ohne wird es bei mir nicht gehen.«

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Text
Angelika Zahn
Fotos Ramon Haindl