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»Ich saß bei meiner Trainerin und weinte«

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Anna-Lena Forster ist Para-Sportlerin des Jahres 2022, gewann zahlreiche Medaillen. Dabei dachte die 27-Jährige sogar ans Aufhören. Im Interview spricht die Monoskibobfahrerin über Erwartungsdruck und Selbstzweifel – und wie es gelang, das Tief zu überwinden

Zur Person 

Anna-Lena Forster,  Jahrgang 1995, wurde mit einer Femurhypoplasie am linken Bein und einer Amelie am rechten Bein geboren. Mit sechs Jahren besuchte sie den ersten Skikurs, mit elf war sie bereits im Trainingslager des deutschen Nachwuchsteams Para-Ski-Team Alpin. Im vergangenen Winter gewann die Monoskibobfahrerin bei Winter-Paralympics und Weltmeisterschaften insgesamt acht Medaillen.

Frau Forster, erst im Oktober haben Sie die »Goldene Henne« von MDR und SUPERillu in der Kategorie »Ehrenpreis Sport« entgegengenommen. Jetzt wurden Sie zur Para-Sportlerin des Jahres gewählt. Welcher Preis bedeutet Ihnen mehr?

Die »Goldene Henne« ist in der öffentlichen Wahrnehmung sicher der größere Preis und er galt dem gesamten paralympischen Team. Die Auszeichnung als Para-Sportlerin des Jahres war eine Ehrung meiner eigenen Erfolge und bedeutet mir etwas mehr. Er ist das Sahnehäubchen auf einer verrückten Saison.

Wie erklären Sie sich den Medaillenregen der vergangenen Monate?

Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Das Teilnehmerfeld hat sich mit einigen Rücktritten von leistungsstarken Konkurrentinnen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden stark verändert. Mein Material ist besser. Mit der neuen Sitzschale fühle ich mich auf der Piste extrem wohl. Als Berufssportlerin im Zoll-Ski-Team konnte ich mich zuletzt auch besser auf den Sport fokussieren, mich technisch noch mal weiterentwickeln. Eine Mentaltrainerin half mir dann, meine Leistungen zu stabilisieren.

Warum haben Sie die Mentaltrainerin engagiert?

Kurz gesagt: Erwartungsdruck und Pandemie. In dieser Phase habe ich mir irgendwann die Sinnfrage gestellt. Während um einen herum Menschen erkranken, es sogar Tote gibt, habe ich mich gefragt, was mache ich hier eigentlich? Wie relevant ist mein Sport? Ist er den Aufwand wirklich wert? Vor Peking ging es mir deshalb nicht gut. Ich erinnere mich, dass ich einmal bei meiner Trainerin saß und geweint habe, weil alles etwas zu viel wurde. Die Masse an Medienanfragen, die wir als Para-Sportler:innen nicht gewohnt sind, die Erwartungshaltung von außen – und mir selbst – haben mich verunsichert. Dazu kam die große Ungewissheit. Wegen der Pandemie hatten wir kein Test-Event in Peking. Das heißt, wir wussten überhaupt nicht, was da auf uns zukommt.

Wie haben Sie das mit Ihrer Trainerin in den Griff bekommen?

Wir erarbeiteten einen Plan, wie ich meine Zeit für Training, Medien und mich selbst optimal nutze. Auch das Visualisieren, also mir im Vorfeld konkret vorzustellen, was mich in Peking erwarten wird, gab mir Sicherheit. Wir haben zusammen auf meine Emotionen geschaut und sie umgeleitet. So können etwa Druck oder Nervosität über einen Perspektivwechsel auch etwas Positives sein. Es bleibt zwar ein negatives Gefühl, aber es bringt gute Effekte mit sich. Sie machen wacher und fokussierter. Wenn man das begreift, wirkt Nervosität weniger schlimm.

Wenn du ständig unterwegs bist und Druck spürst, stellt man seinen Weg auch mal in Frage.

Para-Sportlerin Anna-Lena Forster
Credit Foto Constantin Film/Mathias Bothor
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Sie sprechen von enormem Druck. Haben Sie daran gedacht, Ihre Karriere zu beenden?

Ja, die Gedanken gab es. Nicht oft und nicht lange. Aber in manchen Situationen, wenn du im strömenden Regen trainierst, ständig auf Reisen bist und immer wieder Druck spürst, kamen sie schon mal hoch. Mit dem Erfolg in Peking ist dann aber auch viel von mir abgefallen. Jetzt genieße ich den Sport wieder. Ich habe meine Lockerheit zurück und fahre mit einer ganz anderen Freude zu den Wettkämpfen.

Sie gehen bereits in Ihre zehnte Profisaison. Wie hat sich die öffentliche Wahrnehmung von Para-Sport in dieser Zeit verändert?

Früher wurden wir nicht ernst genommen. Wenn man vor zehn Jahren jemandem sagte, dass man Leistungssportlerin im Behindertensport sei, kamen auch mal Reaktionen wie ,Ach schön, dass die Menschen mit Behinderung auch etwas Sport machen.’ Heute nehmen uns die Leute als Profis wahr, die auch sechsmal pro Woche zwei bis vier Stunden am Tag trainieren. Die Leute haben richtig Bock auf Para-Sport. Das spürt man immer mehr. 

Ihr Bruder, der ohne Behinderung zur Welt kam, hat Sie früh mit zum Sport genommen. Wie hat Sie das geprägt?

Ich war einfach immer mit dabei und hatte dabei nie das Gefühl, anders zu sein. Das hat mir natürlich sehr bei der Integration geholfen. Man muss als Mensch mit Behinderung vielleicht noch ein Stück aktiver sein und das Leben in die Hand nehmen, um akzeptiert zu werden. 

Als Kind haben mich meine Eltern immer darin bestärkt, klare Kante zu zeigen.

Anna-Lena Forster

Woher haben Sie dieses enorme Selbstbewusstsein?

Da bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Sie sind von Anfang an sehr offen mit dem Thema umgegangen. Wann immer es auf der Straße oder im Supermarkt Getuschel oder komische Blicke in den Kinderwagen gab, haben sie das Gespräch mit den Leuten gesucht, sie gefragt, was sie gerne wissen möchten. Diese Haltung hat sicher auf mich abgefärbt. Als ich älter wurde und es hier und da auch mal zu unschönen Situationen und blöden Kommentaren von Gleichaltrigen kam, haben meine Eltern mich immer bestärkt, in den Dialog zu gehen oder auch mal klare Kante zu zeigen, wenn es sein musste. 

Unverschämte Teenager waren sicher nicht das einzige Problem in Ihrem Leben. Was nervt heute noch im Alltag als Mensch mit Behinderung?

In Deutschland geht schon vieles in die richtige Richtung. An meiner Fakultät in Freiburg gibt es zum Beispiel nur zwei Seminarräume, die ich nicht mit dem Rollstuhl erreiche. Alles andere ist für mich komplett frei. Doch das Thema Barrierefreiheit ist ansonsten im öffentlichen Raum oft ein Ärgernis für mich. Besonders bei öffentlichen Gebäuden und im Personennahverkehr. Es ist ein sehr blödes Gefühl, wenn Zugänge schwer oder gar nicht zu überwinden sind. 

Sport kann helfen, Inklusion in der Gesellschaft noch präsenter zu machen. Das ist auch meine Aufgabe als Athletin. 

Anna-Lena Forster

Wie kann man das verbessern?

Es geht politisch noch immer zu oft um die Frage, ob etwas verändert werden muss. Dabei muss die Frage lauten, wie man etwas inklusiver gestalten kann. Die Gesellschaft muss hier vielleicht auch noch einen weiteren Schritt bezüglich der Akzeptanz machen und uns als gleichwertigen Bestandteil wahrnehmen und nicht als hilfsbedürftige Randgruppe. Das muss in die Köpfe der Menschen, und dabei kann auch der Sport helfen. Erfolge im Profisport schaffen Aufmerksamkeit und Ansehen. Die Botschaft zu senden, ist auch meine Aufgabe als Profisportlerin. 

Botschaften senden Sie auch als Mentorin im Allianz Buddy Programm. Was genau machen Sie da?

Athlet:innen mit und ohne Behinderung geben Erfahrungen aus verschiedenen Themengebieten wie Inklusion, Mental Training oder Persönlichkeitsentwicklung an Allianz Mitarbeiter:innen weiter. Mit meinem Bachelor in Psychologie und eigenen Erfahrungen mit einer Mental-Trainerin sehe ich vor allem in diesem Bereich meine Stärken und überlege ständig, wie man es auf die Arbeitswelt übertragen kann. 

Ist das auch ein Plan für die Zeit nach der Sportkarriere?

Ja, ich träume davon, später im Coaching zu arbeiten. Ich möchte anderen Menschen mit meiner Erfahrungen präventiv helfen. Sie aus ihrem Alltag holen und auch über Bausteine wie Ernährungsberatung zu einem besseren Leben anleiten. Das stelle ich mir als sehr erfüllenden Job vor.

Erfüllung ist ein gutes Stichwort: Welchen Wunsch würden Sie sich gern zu Weihnachten erfüllen?

Dass der Krieg so schnell wie möglich beendet wird. Und dass ich die Zeit mit meiner Familie in diesem Jahr etwas intensiver genießen kann, als das zuletzt der Fall war. 

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Interview    Sebastian Schellschmidt 
Fotos  imago images / ZUMA WIre

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Kraftfahrzeug

Generation Z spricht übers Autofahren

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Bleibt alles anders: Junge Fahrer:innen schätzen die Freiheit individueller Mobilität. Im Vergleich zu ihren Eltern und Großeltern nutzen sie aber verstärkt auch nachhaltigere Angebote. Einblicke in die Wege der Generation Z

Erwachsen werden bedeutet mobiler werden. Kinder schaffen irgendwann den Fußweg zur Grundschule ohne Begleitung, steigen aufs Fahrrad oder in den Bus. Als Teenager sind sie immer häufiger allein unterwegs, auch motorisiert auf E-Bikes oder Mofas –  »ein großer Freiheitsgewinn«, sagt die Sozialwissenschaftlerin Kathrin Klein-Zimmer. Im 2021 erschienenen Buch »Erwachsenwerden heute« hat die Professorin, die an der Hochschule Koblenz lehrt, ein Kapitel zum »Unterwegssein« junger Menschen geschrieben. Die Jugend sei eine sehr mobilitätsintensive Zeit, erklärt sie in einem Podcast des Deutschen Jugendinstituts: »Man schafft sich Freiraum und Unabhängigkeit.«

Besonders ausgeprägt war dieser Drang zum Beispiel bei Elias Bohun. Nach der Matura, dem österreichischen Abitur, hatte der heute 22-Jährige recherchiert, wie weit er mit dem Zug kommen könne. Schließlich fuhr er acht Tage lang 2. Klasse von Wien bis in die vietnamesische Hauptstadt Hanoi. Ein »urcooles Erlebnis«, sagt Bohun, der danach das umweltfreundliche Bahnreisebüro »Traivelling« mitgründete und damit den Nerv der Zeit zu treffen scheint, seine Dienste sind gefragt. Und das Auto? Bleibt stehen? Der Führerschein? Überflüssig? Gar verpönt, seit sich junge Menschen im Angesicht des Klimawandels um ihre Zukunft sorgen müssen? Könnte man meinen. 

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Viele Fahranfänger:innen, viele Unfälle
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Doch die Zahlen sagen etwas anderes: 92 Prozent der erwachsenen Bundesbürger:innen haben derzeit einen Autoführerschein. Und 76 Prozent der 16- bis 29-Jährigen Führerscheinbesitzer:innen bezeichnen die eigene Fahrerlaubnis als für das tägliche Leben wichtig oder sehr wichtig. Das ergab 2020 eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 16- bis 29-Jährigen im Auftrag des TÜV-Verbands.

»Mit der Fahrerlaubnis geht für viele junge Menschen eine große, unabhängige, lokale Mobilität einher«, sagt Sozialwissenschaftlerin Kathrin Klein-Zimmer: »Unterwegssein ist ein wichtiger Verselbstständigungsschritt für junge Menschen.« Im eigenen Auto bedeutet das Freiheit statt Eltern-Taxi.

Klicken Sie sich durch die Bildergalerie: Das denkt die Generation Z übers Autofahren
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Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, interpretierte die Ergebnisse der Forsa-Umfrage 2020 so: »Das Bewusstsein für den Umwelt- und Klimaschutz steigt, aber die Attraktivität des Führerscheins bleibt ungebrochen.« Für die meisten Menschen bleibe er die »Grundlage individueller Mobilität«. Laut Umfrage fahren 63 Prozent der Führerscheinbesitzer:innen täglich oder fast täglich Auto, weitere 23 Prozent mindestens einmal pro Woche. Umso wichtiger ist es, die individuelle Fortbewegung nachhaltiger zu gestalten – zum Beispiel durch den Ausbau und die intelligente Vernetzung von Elektromobilität, Carsharing-Konzepten und öffentlichem Nahverkehr. (Was ein Autoversicherer wie die Allianz dazu beitragen kann, lesen Sie hier in den 5 Thesen zum neuen Autofahren).  

In weiten Teilen Deutschlands ist das klassische Auto mit Verbrennungsmotor allerdings auch für die Generation Z noch das Fortbewegungsmittel der Wahl. Gianluca, Jahrgang 2004, Jurastudent und Basketballer, lebt vor den Toren Kölns und fährt einen zehn Jahre alten Ford Fiesta. Seine Eltern unterstützen das, weil sie wollen, dass er früh Fahrpraxis sammelt. Und Gianluca genießt es, als junger Autobesitzer auch mal Freund:innen und kleine Geschwister von A nach B zu kutschieren. Und die Umwelt? Na klar, auch er denke über das Klima nach, sagt Gianluca. Zur Uni in der Stadt fahre er Straßenbahn. Aber hier draußen, wo er mit dem Auto 20 Minuten zum Basketballtraining brauche und eine Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln – »da ist es schon gut, ein Auto zu haben«.

Nikola ist drei Jahre älter, auch sie hatte den Führerschein pünktlich zum 18. Geburtstag in der Tasche, so viel Freiheit muss sein. Aber ein Auto? »Brauche ich nicht«, sagt die Psychologiestudentin. Im Alltag reichen ihr Fahrrad und Bahn. »Ohne das Bewusstsein, dass es dem Klima schadet, fände ich es bequem, ein Auto zu haben«, sagt Nikola, »für die meisten Wege gibt es aber andere Lösungen.« Und wenn nicht, etwa bei einem Umzug oder einer Fahrt in entlegene Regionen, »dann bekommt man schon irgendwo ein Auto organisiert«. Die Kunst der jungen Generation ist es, flexibel zu sein. Mobilität ist für sie zur Identitätsfindung so wichtig wie für die Generationen vor ihnen. Aber viele sehen das Auto als möglichen, nicht als einzigen Weg in die Freiheit.

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Text     Susanne Rohlfing 
Fotos   Max-Martin Bayer 
Video   Max-Martin Bayer

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Menschen

Alle Jahre wieder: Brandgefährliche Adventszeit

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die glorreichen sieben
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Zur Person

Jan Saurer ist Brandinspektor und seit 2015 in der Pressestelle Feuerwehr München.

Jan Saurer ist Brandinspektor und arbeitet seit 2015 in der Pressestelle Feuerwehr München. Seine feuerwehrtechnische Ausbildung absolvierte er im Jahr 2011 an der Feuerwehrschule München. Anschließend hielt er den Wachdienst in der Hauptfeuerwache im Feuerwehr- und Notarztdienst. Als Pressestellenmitarbeiter hat er weiterhin Einsatzdienste in der Hauptfeuerwache beim Sendlinger Tor in München.

Illustration Haus mit lohnenden Energiespartipps
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Rund um Weihnachten und Silvester steigt die Anzahl der Wohnungsbrände um fast 50 Prozent. Feuerwehrmann Jan Saurer aus München erklärt, warum ein Christbaum in wenigen Sekunden in Flammen steht, was im Ernstfall zu tun ist und wieso Teelichtöfen gefährlich sind

Als Brandinspektor hat Jan Saurer schon viele Einsätze erlebt, aber einer ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben. Es war Weihnachten 2020. Seine Kollegen und er wurden ins Münchener Glockenbachviertel gerufen. Nachbarn hatten die Feuerwehr alarmiert, nachdem sie einen lauten Knall gehört hatten. Drei Minuten später war der Löschtrupp bereits vor Ort – doch da war es schon zu spät. Flammen schlugen aus den Fenstern, die Wohnung brannte lichterloh und mit ihr Möbel, Kleidung, Fernseher und Fotoalben. Dabei wäre das Unglück vermeidbar gewesen. Brandursache: brennende Kerzen auf dem Weihnachtsbaum.

Jedes Jahr kommt es in der Adventszeit und rund um Silvester verstärkt zu Wohnungsbränden, ausgelöst durch Kerzen. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) steigt die Anzahl der Feuerschäden zum Jahresende um 40 bis 50 Prozent. Der Schadenaufwand lag 2021 bei rund 31 Millionen Euro.

Feuer und Flamme: Tannenbaum brennt in Sekunden

Jan Saurer kennt die Gefahr: »Rund um Weihnachten soll die Wohnung besonders festlich aussehen. Für viele Leute gehören echte Kerzen auf dem Adventskranz oder Weihnachtsbaum einfach dazu. Dass so eine kleine Flamme aber 1000 Grad heiß werden und Brände verursachen kann, vergessen die meisten.« Es genügen ein Luftzug oder die Katze, die mit der Christbaumkugel spielt – schon wackelt die brennende Kerze. »So ein Tannenbaum kann binnen Sekunden in Vollbrand stehen«, erklärt Saurer. Das Risiko ist besonders groß, wenn der Baum schon länger in der warmen Wohnung steht und die Nadeln trocken sind. Seine Empfehlung: »Kaufen Sie den Christbaum erst kurz vor dem Fest und stellen Sie ihn in einen stabilen, mit Wasser gefüllten Christbaumständer.«

Doch nicht nur der Tannenbaum fängt schnell Feuer, auch Adventskränze, Gardinen oder Trockenblumen sind leicht entflammbar. Kinder und Haustiere können sich an den offenen Flammen verletzen. »Um auf Nummer sicher zu gehen, stellen Sie die Kerzen in ein nichtbrennbares Gefäß wie einen Tontopf – außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren«, sagt Saurer. 

Auf Nummer sicher: Wasser und Löschdecke immer griffbereit

»Wer auf echte Kerzen am Baum nicht verzichten möchte, sollte einen Eimer Wasser in der Nähe haben«, rät der Experte. Auch wenn er von seinen Kollegen manchmal dafür belächelt wird, hat er zu Hause Wasser und eine Löschdecke immer griffbereit. Als Profi weiß der Feuerwehrmann aber auch, dass so ein Brand schnell außer Kontrolle gerät. »Wenn es nicht gelingt, das Feuer gleich selbst zu löschen, sollte man sofort den Raum verlassen, alle Türen schließen und die 112 anrufen.« 

Tipps vom Brandinspektor:
  • Kerzen immer in Sichtweite und nie ohne Aufsicht brennen lassen 
  • stabilen Untergrund wählen 
  • genügend Abstand (mindestens 50 cm) zu entflammbaren Gegenständen oder Vorhängen wahren
  • Eimer Wasser, Feuerlöscher oder Löschdecke in Reichweite haben
  • Rauchmelder in allen Schlafräumen, Wohnzimmern und Fluren installieren
  • Wenn der Brand nicht sofort gelöscht werden kann, Türen und Fenster schließen und Notruf 112 wählen

Gefährlicher Trend: Vorsicht vor Teelichtöfen

In diesem Winter bereitet Feuerwehrmann Saurer aber noch ein neuer, gefährlicher Trend Sorgen. Durch die gestiegenen Gas- und Energiepreise suchen die Menschen jetzt auch nach Alternativen zur herkömmlichen Heizung. Sogenannte Teelichtöfen sollen angeblich die Wohnung wärmen und wenig kosten. »Wenn Teelichter nah beieinander stehen, entwickeln sie nicht nur eine größere Wärme, sondern der Hitzesog zieht alle Flammen nach innen und die gesamte Wachsoberfläche kann anfangen zu brennen. Aus vielen kleinen Flammen wird eine große«, erklärt Saurer. Teelichter bestehen zudem aus Paraffin, einem Erdölprodukt, und können nicht mit Wasser, sondern nur durch das Ersticken der Flamme gelöscht werden. Seine Empfehlung: »Teelichter sollten immer 10 Zentimeter auseinander und auf einer feuerfesten Unterlage stehen. Denn die Metallummantelung der Lichtchen wird nach ein paar Stunden ebenfalls warm und kann Oberflächen schädigen.«

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Text Maria Dünninger
Foto imago images/Marius Schwarz, Berufsfeuerwehr München

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Service

Rohrbruch: Wenn der Frost die Leitung sprengt

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Gefriert Wasser zu Eis, dehnt sich sein Volumen um etwa neun Prozent aus. Dabei entstehen Kräfte, die sogar Felsen sprengen oder Eisenrohre zerstören können. Vor dem Wintereinbruch sollten Immobilienbesitzer:innen ihren Versicherungsschutz überprüfen

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Wasserschäden gehören zu den häufigsten Schadenfällen in Haus und Wohnung: Alle 25 Sekunden kommt es in Deutschland zu einem Rohrbruch. »Allein die Allianz reguliert bis zu 170.000 Wasserschäden pro Jahr«, sagt Allianz-Abteilungsdirektorin Gabriele Hundehege. In der kalten Jahreszeit seien die Leitungen in besonders großer Gefahr, so die Expertin weiter: »In Frostjahren sind es etwa 20.000 Fälle mehr«.

Findet der Frost, etwa durch den Ausfall der Heizanlage, seinen Weg in die Rohre, ist die Katastrophe kaum noch abzuwenden. Denn gefriert Wasser, dehnt sich sein Volumen um etwa neun Prozent aus und entfaltet Kräfte, die nicht nur Straßenbeläge aufplatzen lassen oder ganze Felsformationen absprengen können, sondern auch Wasserrohre zerstören.

Die Schadensumme kann schnell auf 14.000 Euro klettern

Wer schon einmal einen Wasserschaden hatte, weiß, wie dramatisch die Folgen sein können: nasse Wände, abgeplatzter Putz, modrige Holzdecken, verzogene Türrahmen oder aufgequollener Bodenbelag. Oft sind betroffene Räume über Tage nicht bewohnbar und müssen aufwendig renoviert werden. »Zur Beseitigung eines Rohrbruchs sind verschiedene Gewerke notwendig: Das Rohr muss repariert, die Wände getrocknet, Fliesen oder Bodenbeläge ausgetauscht und Wände neu angestrichen oder tapeziert werden«, sagt Hundehege. Für Eigentümer:innen und Bewohner:innen ist das eine emotionale und finanzielle Katastrophe. Mit Hotel-, Reparatur- und Anschaffungskosten kann die Schadensumme schnell auf 14.000 Euro oder mehr klettern. »Im Jahr 2021 haben wir insgesamt 308 Millionen Euro an unsere Kunden mit Leitungswasserschäden gezahlt«, rechnet die Expertin vor.

Die gute Nachricht: Bei einem Wasserrohrbruch erstattet die Wohngebäudeversicherung der Allianz bereits im Basistarif die Kosten für alle notwendigen Reparaturarbeiten, bis hin zum kompletten Wiederaufbau des Gebäudes – einschließlich Baunebenkosten, wie zum Beispiel Architektenhonoraren. »Die Police schützt zudem Garagen und Carports oder Gebäudebestandteile und -zubehör, wie etwa Einbauküchen, Markisen, Zäune und Holzfußböden«, erklärt Hundehege. 

Läuft das Wasser zum Nachbarn, springt die Privat-Haftpflichtversicherung ein

Der Versicherer zahlt auch die Instandsetzung der Wasserversorgung sowie die Warmwasser- oder Dampfheizung innerhalb des Gebäudes. Frostschäden an Sanitärinstallationen, Heizkörpern, Heizkesseln und Wärmepumpen sind ebenfalls abgedeckt.

Achtung: Die Wohngebäudeversicherung kommt für Wasserschäden auf, die an der Gebäudesubstanz entstehen, nicht aber für Schäden an der Einrichtung. Wenn es um die Absicherung von Sofa, Teppich, Schrank, Büchern und Co. geht, greift die Hausratversicherung. »Diese übernimmt generell sämtliche Leitungswasserschäden am beweglichen Mobiliar«, bestätigt die Allianz-Expertin. Beschädigt das Wasser aus den eigenen vier Wänden auch andere Wohnungen oder anderes Eigentum, springt die Privat-Haftpflicht­versicherung ein.

Leitung geplatzt? Diese 8 Maßnahmen sollten Sie sofort ergreifen

1. Wasserzufuhr abdrehen

Drehen Sie den Absperrhahn in der Wohnung oder den Haupthahn im Keller zu, damit kein Wasser nachläuft.

2. Strom abstellen

Drehen Sie die Hauptsicherung heraus. Das Wasser in der Wand kann in Verteiler und Steckdosen laufen oder durch ältere, poröse Isolierungen dringen und Leitungen kurzschließen.

3. Wasser beseitigen

Schnappen Sie sich trockene Tücher, Lappen und Eimer und versuchen Sie so, das Wasser zu bekämpfen. Rufen Sie bei einer größeren Überschwemmung die Feuerwehr, damit sie abpumpt.

4. Hausrat retten

Stellen Sie wertvolle Möbel, Bücher, Computer, Fernseher und andere Gegenstände in eine andere Etage, auf jeden Fall an einen trockenen Ort. Wenn das nicht möglich ist, legen Sie Folien unter.

5. Umweltschäden verhindern

Sichern Sie zum Beispiel Lackdosen und Düngemittelsäcke vor dem Wasser.

6. Nachbarn informieren

Benachrichtigen Sie Ihre Nachbarn, wenn diese betroffen sein könnten.

7. Schäden fotografieren und Versicherung anrufen

Belegen Sie die Schäden und mögliche Schadenquellen mit Fotos und melden Sie den Fall Ihrer Versicherung. Vereinbaren Sie einen Besichtigungstermin mit einer Schadengutachter:in.

8. Handwerksdienst bestellen

Lassen Sie den Wasserschaden professionell beseitigen, nachdem eine Gutachter:in der Versicherung bei Ihnen war.

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Michael Grimm, Kai Kunte, Sebastian Schellschmidt
Foto iStock/Makovsvet