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Nachhaltigkeit

»Jeder Leugner lässt sich auf eine gefährliche Wette ein«

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Die Folgen des Klimawandels sind messbar und werden extrem. Darüber sind sich Matthias Hackl und Bastian Manz von der Allianz Re einig. Im Interview sprechen die beiden Wissenschaftler über eindeutige Daten, schockierende Erlebnisse – und haben doch eine gute Botschaft: Noch ist es nicht zu spät

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Zur Person

Portrait des Geophysikers Matthias Hackl

Matthias Hackl, geboren 1980, ist Geophysiker und arbeitet seit 2013 für die Allianz Re. Beim Rückversicherer der Allianz Gruppe kümmerte er sich zunächst um die Bewertung von Erdbebenrisiken. Derzeit leitet er das Team Catastrophe Research and Development, das unter anderem physikalische Klimarisiken wie Überschwemmungen, Stürme und Waldbrände einzuschätzen hilft.

Zur Person

Portrait des Hydrologen Bastian Manz

Bastian Manz, Jahrgang 1989, ist Hydrologe und arbeitet seit 2019 für die Allianz Re. Im Research and Development Team befasst er sich unter anderem mit der Frage, welche Folgen der Klimawandel hat und wie sich die Erderwärmung weltweit auf die Häufigkeit von Naturkatastrophen auswirkt. Er hat in London promoviert.

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Herr Hackl, Herr Manz, ist unser Planet überhaupt noch zu retten?

Manz: Ganz klar: ja! Aber klar ist auch, dass sich das Zeitfenster dafür sehr schnell schließt – bis 2030 müssen wir die Emissionen halbieren, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen.

Gefühlt treten Waldbrände, Gletscherabbrüche und Überschwemmungen häufiger auf als früher. Sagen Ihre Analysen das Gleiche?

Manz: Ja, die Daten belegen das. Aber man muss auch differenzieren. Auf der einen Seite gibt es immer mehr größere Naturereignisse, wie die Flut im vergangenen Sommer oder auch den Hurrikan »Harvey« 2017 in den USA. Solche Ereignisse sind jetzt häufiger als vor der industriellen Revolution. Auch die Schäden durch Hochwasser, Starkregen oder Hagel werden immer größer. Das liegt aber sehr stark auch daran, dass immer mehr Menschen in die Städte und Hochrisikogebiete wie Flussläufe und Küsten ziehen. Es gibt auch viel mehr Vermögenswerte als früher – und somit auch ein höheres Schadenpotenzial. Ganz unabhängig vom Klimawandel.

Welche Instrumente nutzen Sie bei der Allianz Re, um die Entwicklung einzuschätzen?

Hackl: Wir haben ein Expertenteam, das für die verschiedenen Naturgefahren zuständig ist – also Überschwemmungen, Stürme, auch Waldbrände.

Manz: Dieses Team arbeitet intensiv daran, globale Gefahrenkarten zu erstellen. Dazu kommen sogenannte Cat-Modelle (Anm. d. Red.: Cat ist die Abkürzung für Catastrophe), mit denen wir auch seltenere Ereignisse untersuchen können. Aktuell arbeiten wir daran, diese Instrumente an verschiedene Klimawandelszenarien anzupassen.  

»Wenn wir als Gesellschaft begreifen, dass wir uns verändern müssen, dann können wir auch etwas bewegen«

Bastian Manz

Müssen wir uns in Deutschland an extreme Wetterereignisse gewöhnen? 

Manz: Durch die Erderwärmung gibt es mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre, dadurch erhöht sich das Risiko von Starkregen und Hochwasser. Hier ist sich die Wissenschaft ziemlich einig. Was Phänomene wie Tornados betrifft, ist es schwieriger. Denn die gab es auch früher schon in Deutschland und Mitteleuropa, nur eben nicht immer in urbanen Räumen.

Allein die sich häufenden Starkregen-Ereignisse können ja verheerend genug sein.

Manz: Man muss sich an klimatische Verhältnisse, die nicht mehr zu ändern sind, anpassen. Unsere Katastrophenvorsorge beeinflusst erheblich, wie groß Schäden ausfallen. Ein großes Problem ist die Versiegelung der Landschaft, denn dadurch kann das Regenwasser nicht mehr abfließen. Dabei gibt es große Flächen, die nicht versiegelt sein müssten, zum Beispiel Parkplätze oder Gärten. In der Landwirtschaft gibt es zwar weniger Versiegelung, aber doch oft eine hohe Verdichtung der Böden, wo Regenwasser ebenfalls nicht gut versickern kann.

Was macht Ihnen momentan am meisten Sorge, wenn Sie die Klimadaten betrachten?  

Manz: Wir arbeiten ja täglich mit den Statistiken, deshalb sind wir etwas abgehärtet. Was mich aber schockiert hat, war die Hitzewelle in Nordamerika im vorigen Sommer. Obwohl wir darüber mit den Klimamodellen gute Aussagen treffen können, haben Experten das so nicht erwartet.

Und bis 2030 ist ja nicht mehr viel Zeit.

Manz: Das stimmt, aber einiges lässt mich auch hoffen. Es gibt viel mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit als früher. Das geht von »Fridays for Future« über die Politik bis hin zur Wirtschaft, die sich zu Null-Emissions-Zielen verpflichtet. Wenn wir als Gesellschaft begreifen, dass wir uns verändern müssen, dann können wir auch etwas bewegen.

Hackl: Es gibt keine Alternative zu nachhaltigem Wirtschaften, damit unser Planet für uns so gut bewohnbar bleibt, wie wir das gewohnt sind. Diese Einsicht hat sich mittlerweile fast überall auf der Welt durchgesetzt. Das Tempo könnte höher sein, aber die Richtung stimmt. Und das kann uns hoffen lassen.

»Die Wahrscheinlichkeit für ein neues Ereignis sinkt nicht dadurch, dass kürzlich eines eintrat«

Matthias Hackl

Im Sommer 2021 haben bei der Flut im Ahrtal mehr als 180 Menschen ihr Leben verloren und es entstand ein versicherter Sachschaden von 8,5 Milliarden Euro. War das die Jahrhundert-Katastrophe, als die sie oft betitelt wurde?

Manz: Was das menschliche Leid betrifft wie auch den Schaden war es sicherlich das größte Ereignis bisher. Der Begriff »Jahrhundert-Katastrophe« ist aber problematisch, weil er impliziert, dass wir so etwas nur alle 100 Jahre erleben. Es gab aber auch schon 2013 oder 2002 »Jahrhundert-Katastrophen«. Solche Begriffe lassen die Menschen abstumpfen. Im Ahrtal gab es 1804 und 1910 ähnliche Ereignisse, daraus könnte man schließen, dass es alle 100 Jahre passiert. Aber genauso gut könnte es auch nächstes Jahr wieder geschehen.

Hackl: Nach unseren Modellen entsteht ein vergleichbarer ökonomischer Schaden durch ein Hochwasser in Deutschland öfter als einmal in 100 Jahren. Und Überschwemmungen können überall auftreten, nicht nur im Ahrtal. Theoretisch sind noch deutlich gravierendere Ereignisse möglich, und sie haben auch schon stattgefunden. Das Magdalenenhochwasser im Juli 1342 war ungleich größer, allein an der Donau kamen bis zu 6000 Menschen ums Leben. Eine Wiederholung davon würde alles in den Schatten stellen, was im vorigen Sommer passierte. Die Wahrscheinlichkeit für ein neues Ereignis sinkt nicht dadurch, dass kürzlich eines eintrat. Wir haben jedes Jahr wieder die gleiche Wahrscheinlichkeit von zum Beispiel 1 in 50. Und da sich das Klima ändert, kann es sein, dass daraus bald auch ein 1 in 40 oder sogar ein 1 in 30 wird. Nach allem, was wir wissen, wird diese Art von Ereignissen wahrscheinlicher. Oder sie ist es bereits.

Was kann man tun, um die Gefahr zu verringern?

Manz: Die beste und langfristig auch günstigste Prävention ist tatsächlich die Begrenzung des Klimawandels, die Reduktion von Emissionen. Ansonsten kann man strukturelle Maßnahmen ergreifen, etwa die Kellerräume abdichten oder Druckfenster einbauen. Ebenso wichtig ist, dass auch funktionierende Frühwarnsysteme und Aktionspläne entwickelt werden. Damit die Menschen wissen, wie sie sich zu verhalten haben, wenn die Flut kommt.

Die Allianz setzt stark auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Was heißt das bei einer Versicherung eigentlich? 

Hackl: Nun, wir haben Bürogebäude, machen Geschäftsreisen, jeder Mitarbeiter verursacht durch seine Tätigkeit einen CO2-Abdruck. Und der wird komplett kompensiert. Und die Allianz will, was sie an Energie verbraucht, nachhaltig produzieren oder einkaufen. Bis 2050 investieren wir nicht mehr in Firmen, die nicht CO2-neutral sind. Zum Beispiel haben wir uns schon aus der Versicherung für Kohlekraftwerke zurückgezogen. Solche besonders klimaschädlichen Industrien bekommen keinen Versicherungsschutz mehr.

»Ich kann jedem Klimawandel-Leugner nur sagen, dass er sich auf eine sehr gefährliche Wette einlässt«

Matthias Hackl

Die Allianz Re ist ja als Rückversicherer besonders stark von Naturkatastrophen betroffen. Sind es egoistische Motive, die die Allianz zum Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit werden lassen?

Hackl: Was sicher richtig ist: Jeder Schaden, der nicht eintritt, ist wirtschaftlich gut für eine Versicherung und gut für ihre Kundinnen und Kunden. Denn die Versicherungsprämie reflektiert das Schadenrisiko und somit auch den Fortschritt des Klimawandels. Bei Naturkatastrophen und anderen Großschadenereignissen kommt noch hinzu, dass jeder ausgebliebene Schaden zusätzlich auch für die Gesellschaft gut ist. Insofern ist es nicht egoistisch, sondern absolut notwendig und im Interesse aller Menschen, den Klimawandel und seine Folgen einzudämmen.

Wie können Sie jemanden zum Nachdenken bringen, der den menschengemachten Klimawandel abstreitet?

Manz: Man kann nur immer wieder sagen, was der IPCC, der Weltklimarat, seit Jahren klar belegt: Der Klimawandel ist real und menschengemacht. Ich kenne kein globales Problem, bei dem sich so viele Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen einig sind. Der Klimawandel mag für uns heute noch relativ abstrakt sein, aber wenn alles eintritt, was vorhergesagt wird, dann stehen unsere Kinder und Enkelkinder 2050 vor Herausforderungen, dagegen ist die aktuelle Krise nichts.

Hackl: Ich kann jedem Leugner nur sagen, dass er sich auf eine sehr gefährliche Wette einlässt. Denn wenn wir weiter abwarten, dann kann es gut sein, dass in ein paar Generationen auf diesem Planeten unser Leben, so wie wir es gewohnt sind, nicht mehr möglich sein wird. Dann würden sich die Klimazonen sehr stark verschieben, die Wüstenbildungen deutlich zunehmen, und das alles würde sehr schnell passieren. So schnell, dass niemand weiß, wie sich Flora und Fauna anpassen werden.

Wann haben Sie erstmals begriffen, dass der Klimawandel ein ernstes Problem ist? 

Manz: Der Hurrikan »Katrina« 2005 war so ein Ereignis. Gerade in einem Land wie den USA, wo man – wie bei uns – glaubte, dass man vor der Natur geschützt und sicher lebt. Und dann versinken ganze Stadtteile und werden über Jahre quasi strukturell abgehängt.

Hackl: Für mich wurde der Klimawandel greifbar auf dem Schneeferner, einem der wenigen Gletscher in Deutschland. Als Student war ich während eines Praktikums dort und führte Messungen durch, wie dick der Gletscher ist. Und dabei wurde sehr, sehr deutlich, dass der immer schneller abschmilzt.

Nachdem wir viel über Daten und globale Probleme gesprochen haben, zum Schluss etwas aus dem Nahbereich: Was kann jeder und jede Einzelne zum Klimaschutz beitragen?

Hackl: Es gibt viele Möglichkeiten, unseren CO2-Fußabdruck zu verkleinern – vom Energiesparen bis zur Ernährung. Wichtig ist, dass wir für Veränderungen offen sind und sie als Chance begreifen.

Manz: Jeder einzelne Mensch sollte sich fragen, was er aufgeben könnte, ohne dass die Lebensqualität leidet. Ich zum Beispiel lebe in einer Großstadt, in der ich kein Auto brauche. Ich habe es vor drei Monaten abgegeben und noch keinen Tag vermisst.

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Text:
Detlef Dresslein
Fotos: iStock/Marcus Millo, privat

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Kraftfahrzeug

Lieferheld: Ein Apotheker macht Tempo per E-Auto

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Die angeblich gemütliche Apothekenbranche liefert ihre Ware häufig schneller aus als jeder Online-Riese – dank ausgeklügelter Logistik und eigener Fahrzeugflotte. Ein beispielhafter Ortsbesuch

Lieferheld: Geschäftsführer der Olympia-Apotheke,
Heiter-Julian Schlenker, hat ein E-Auto in seiner Flotte
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Mit Krankheiten kennt sich Heiter-Julian Schlenker aus. Als Geschäftsführer einer Apotheke muss er schließlich stets das richtige Medikament parat haben. Doch wenn es bei den Autos seiner Lieferflotte mal wieder piept, klemmt oder sie ganz schlapp machen, hilft nur die beste Medizin: Humor.

Durmersheim bei Karlsruhe, goldblättrige Ahornbäume beschatten den Raiffeisenplatz an einem sonnigen Oktobertag. Seit bald 50 Jahren Adresse der Olympia-Apotheke. Dass hier die Medikamente nicht nur über den Ladentisch gehen, sondern jedem Kunden auf Wunsch auch nach Hause geliefert werden, erkennt, wer genauer hinsieht: Vor dem schlichten, lang gestreckten Gebäude parken drei weiße Kleinwagen, beklebt mit dem Logo der Apotheke und deren Grundsatz: »Sie shoppen – ich liefere«.

»Neben dem Buchhandel haben wir die schnellste Logistik Deutschlands«

Heiter-Julian Schlenker, Geschäftsführer der Olympia-Apotheke

»Wenn jemand krank ist, soll er oder sie nicht auch noch Umstände haben«, sagt Heiter-Julian Schlenker, kurzes braunes Haar, Brille, weiche Stimme, während er den elektrischen VW e-up! per Kabel mit der Ladesäule neben der Eingangstür verbindet. Für den Geschäftsführer, der seit 2008 gemeinsam mit seiner Frau Karin die Apotheke führt, gehört das Liefern zum Leistungsgedanken.

Egal ob die einfache Kopfschmerztablette oder das überlebenswichtige Krebs-Medikament: Wer im Umkreis von zehn Kilometern rund um Durmersheim wohnt und bei der Olympia-Apotheke bestellt, bekommt seine Medizin innerhalb von drei Stunden vor die Haustür gebracht. Kostenlos.

Dahinter steckt eine logistische Meisterleistung. Im Keller der Apotheke lagern auf engstem Raum an die 12.000 Medikamente. »98 Prozent aller Tropfen und Tabletten haben wir auf Lager«, sagt Heiter-Julian Schlenker, während er die Treppe hinuntersteigt. In einem Raum mit Neonlicht und niedriger Decke arbeitet sein schweigsamster Angestellter: Ein hochmoderner Roboter greift hier mit seinem Metallarm in die bis auf den letzten Zentimeter gefüllten Regale und findet jedes Mittelchen per Knopfdruck. Der eiserne Lagerist hat 150.000 Euro gekostet, aber Geschwindigkeit hat eben ihren Preis: »Neben dem Buchhandel haben wir die schnellste Logistik Deutschlands«, sagt Schlenker. Bei einigen Artikeln freut er sich nicht nur für seine Kunden, wenn sie möglichst rasch sein Haus wieder verlassen: »Es gibt Herzmittel oder Hormone, die haben den Wert eines Klein- oder Mittelklassewagens.«

Ohne Menschen wie Gerd Schubert würde das Liefergeschäft aber nicht laufen. Seit 2018 ist der ehemalige Lastwagenfahrer bei der Olympia-Apotheke angestellt. Schubert, klein, kräftig, lichtes graues Haar, ist ein bayerischer Gemütsmensch, der schon viele Jahre im Badischen lebt. Er packt die Bestellungen in den weißen Papiertüten in den Kofferraum des Wagens und löst das Ladekabel.

Lagerist: Ein Roboter findet per Knopfdruck das richtige aus etwa 12.000 Medikamenten im Lager der Apotheke
Von Tür zu Tür: Ohne Menschen wie Gerd Schubert würde die schnelle Auslieferung dennoch nicht klappen

Zu viele Worte verliert Schubert ungern, er ist ein Mann der Taten: »Meine Schicht dauert etwa sieben Stunden, in der Zeit fahre ich 30 bis 60 Kunden an«, erklärt er, steuert seinen Wagen routiniert durch die Straßen mit den bunten Häuserreihen der 12.000-Einwohner-Stadt und parkt schließlich vor einem beigefarbenen Einfamilienhaus. Er klingelt und händigt seine Ware aus. Was er ausliefert, weiß er nicht. Datenschutz. An manchen Türen bleibt er ein paar Minuten. »Es gibt schon Leute, die froh sind, wenn sie jemanden zum Reden haben«, brummt er mitfühlend.

Zum Kaffee lässt er sich allerdings nicht einladen. So viel Zeit bleibt nicht, denn manche Medikamente werden dringend benötigt. Daher fährt Schubert manchmal auch schneller, als es die Polizei erlaubt, wie er mit einem schiefen Lächeln gesteht: »Leider gibt’s auch für uns Strafzettel, denn wir müssen uns wie alle anderen an die Straßenverkehrsordnung halten.« Dass sein Flitzer ein E-Auto ist, gefällt ihm. Als seine Schicht endet, steckt er den Wagen an der Ladesäule vor der Apotheke an, drei Stunden später ist das Elektrofahrzeug wieder mit Strom vollgetankt.

Elektrisch unterwegs: Mit einem der weißen Autos liefert Gerd Schubert Medikamente bis zur Haustür
Voll getankt: Die Batterien der E-Autos sind innerhalb von drei Stunden vollständig aufgeladen

SCHUTZ FÜR DEN FUHRPARK

Die Allianz Flottenversicherung bietet schon ab drei Fahrzeugen attraktive Versicherungsangebote. Grundlage der Flottenversicherung ist die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung für Firmenfahrzeuge, die sich um eine Voll- oder Teilkaskoversicherung sowie Zusatzbausteine erweitern lässt. Die Vollkaskoversicherung empfiehlt sich vor allem bei Elektroflotten, da gerade Schäden am Akku durch Unfälle oder Bedienfehler schnell teuer werden können. Die Teilkaskoversicherung greift unter anderem bei Kurzschluss oder Brand beim Ladevorgang, Tierbissen an der Elektrik oder Diebstahl des Ladekabels. Auch Ladestationen und Wallboxen können gegen Vandalismus und Fehlbedienung im Rahmen einer Vollkaskoversicherung abgesichert werden. Und das Beste: Die Allianz gewährt auch in der Flottenversicherung bis zu 30 Prozent Nachlass auf reine Elektro-Pkw’s.

Die Idee mit dem elektrischen Lieferauto hatte Heiter-Julian Schlenker. Jedes seiner Botenfahrzeuge legt gut 40.000 Kilometer im Kurzstreckenbetrieb zurück: »Mit dem e-up! sparen wir sechs Euro auf 100 Kilometer«, rechnet er vor. Deswegen setzt er künftig noch mehr auf Strom: Zwei elektrische Renault Twingo sind bereits bestellt. Und wenn es mal kracht? Die Botenflotte ist bislang haftpflichtversichert. Für die neuen E-Autos könnte sich Schlenker auch eine Voll- oder Teilkasko vorstellen, die ihm auch sein Vermittler empfohlen hat. Vor allem Schäden an den Akkus können sonst schnell teuer werden.

»Das Schöne an unserem Job ist, dass wir Menschen helfen, gesund zu sein und Krankheiten zu heilen«

Heiter-Julian Schlenker

Die Macken, die durch den täglichen Betrieb auf kurzen Strecken entstehen, nimmt Schlenker allerdings in Kauf: Da sind die durchgescheuerten Polster und völlig abgegriffenen Schalthebel, da sind die rechten Vorderreifen – allesamt einseitig abgefahren, weil es am Ortsausgang von Durmersheim einen Kreisverkehr gibt, den fast jeder Fahrer nehmen muss. Und da sind die Fahrzeugschlüssel, die durch den häufigen Gebrauch so abgenutzt sind, dass das Zündschloss sie nicht mehr erkennt. Folglich ist die Bordelektronik verwirrt und mitten in der Fahrt piept die Alarmanlage wie verrückt. Einmal blieb auch ein Bote an der Tankstelle liegen: Der Schlüssel passte plötzlich nicht mehr in den Tankdeckel, es ließ sich kein Sprit mehr nachfüllen. »Was wir mit den Lieferfahrzeugen alles erlebt haben, begegnet normalen Autobesitzern in ihren wildesten Albträumen nicht«, sagt Heiter-Julian Schlenker – und lacht. Die Autozipperlein nimmt er mit Humor, weil es ihm um Wichtigeres geht: »Das Schöne an unserem Job ist, dass wir Menschen helfen, gesund zu sein und Krankheiten zu heilen.«

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Text 
    Katja Fastrich
Fotos   Sebastian Berger

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Business

Sonne tanken: So versichert man eine Photovoltaikanlage

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Solarenenergie ist die Zukunft, die Technologie wird immer besser und günstiger. Jeder Hauseigentümer soll künftig Strom aus Solarzellen produzieren. Wie man eine Photovoltaikanlage versichert und warum das nötig ist, erklärt Allianz Esa Experte Alfred Zeitler

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###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Zur Photovoltaikversicherung der Allianz Esa","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/business\/photovoltaikversicherung\/","newTab":true,"btn":"Mehr erfahren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###
PV-Kraftwerke sind heute im Vergleich zu 2006 um 75 % günstiger.
Technologische Fortschritte: PV-Kraftwerke sind heute im Vergleich zu 2006 um 75% günstiger
53 % des 2020 in Deutschland erzeugtem Strom wird noch aus konventionellen Energieträgern gewonnen.
Fast aufgeholt: 47 % des 2020 in Deutschland erzeugten Stroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern

Als die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP Ende November den Koalitionsvertrag veröffentlichte, setzte sie sich ein ambitioniertes Ziel: Bis 2030, so steht dort zu lesen, soll Deutschland 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen. Ein wesentlicher Teil davon soll aus Solarenergie gewonnen werden. Schon lange ist die Vorstellung realistisch geworden, ganze Ackerflächen, Parkplätze oder Autobahnen mit Modulen zu überdachen – oder Dächer und Fassaden von Gebäuden mit Photovoltaikmodulen auszustatten.

In Zukunft werden Hauseigentümer immer öfter zu Stromproduzenten. Das bedeutet: viel Arbeit für Alfred Zeitler. Denn Zeitler ist Referent bei der Allianz Esa und betreut den Bereich der erneuerbaren Energien, also Biogas, Wind oder Wasserstoff und eben Solarenergie oder Photovoltaik. Seit etwa zehn Jahren macht er das nun und hat dabei eine ganze Achterbahnfahrt mitgemacht.

»Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Photovoltaik-Pflicht für jeden Neubau kommen wird«

Alfred Zeitler, Referent bei der Allianz Esa

»Als ich anfing, war gerade der Unfall in Fukushima passiert und der Ausstieg aus der Atomenergie wurde beschlossen«, erzählt Zeitler. Er erinnert sich an Einspeisevergütungen für Solarstrom, die fünfmal so hoch waren wie heute: »Man wollte damals einen Anstoß geben, dass die Technologien durch effizientere Fertigung günstiger werden und die Anlagen leistungsfähiger.«

Zunächst war das der Fall, dann aber passierte etwas völlig anderes: Der Solarboom brach nahezu komplett zusammen – weil die Einspeisevergütungen zur Förderung von Photovoltaikanlagen immer weiter gesenkt wurden. Die Technologie wurde günstiger, aber vor allem, weil sie fast vollständig in China produziert wurde. Es begann das, was Zeitler »Sendepause« oder »Saure-Gurken-Zeit« nennt.

Das ändert sich derzeit massiv. Die Technologie wurde tatsächlich optimiert und auch viel günstiger. Die politischen Veränderungen geben nun den letzten Kick. In ihrem Sondierungspapier schrieben die drei Ampelparteien, dass man künftig »alle geeigneten Dachflächen« nutzen solle, um Solarenergie zu erzeugen. Das betrifft dann viele Firmengebäude und Mietshäuser, aber eben auch zahlreiche Eigenheime. Und zwar Alt- und Neubauten. Für Letztere erwartet Alfred Zeitler sogar noch mehr. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Photovoltaik-Pflicht für jeden Neubau kommen wird«, sagt er. Bei denen sei das auch sehr sinnvoll, schließlich könne man alle nötigen baulichen Voraussetzungen schon mit einplanen, was bei Altbauten oft schwieriger sei. Spätestens mit einer solchen Pflicht wird sich kaum noch jemand dem Thema Solarenergie und Photovoltaik entziehen können. Und damit stellt sich auch die Frage: Wie versichern? Und warum?

»Eine Photovoltaikversicherung rentiert sich auf jeden Fall«

Für Alfred Zeitler ist das natürlich ganz und gar keine Frage. »Eine Photovoltaikversicherung rentiert sich auf jeden Fall«, sagt der Experte. Denn viele Anlagen verfügen mittlerweile über einen eigenen Energiespeicher, der sie erst richtig rentabel macht. So können Hausbesitzer auch nachts, oder wenn die Sonne mal nicht strahlt, ihr Haus mit ihrer eigenen Energie versorgen. Und sie müssen den Strom nicht erst zu niedrigen Preisen ins allgemeine Netz einspeisen – nur um ihn dann dort teuer zuzukaufen.

Diese Energiespeicher stehen aber zumeist im Keller und sind damit gefährdet. »Wenn der Keller voll Wasser läuft, weil es einen Rückstau gibt, dann hat man sofort einen Kurzschluss«, sagt Zeitler. Die Möglichkeiten, dass eine Solaranlage leidet, sind ohnehin vielfältig. Die meist auf dem Dach installierten Paneele sind natürlich der Witterung ausgesetzt.

Vor allem Sturm, Hagelschlag oder der Druck von Schneemassen können die Module schädigen. Kurzschlüsse durch Blitzeinschlag gibt es ebenfalls immer wieder. Oder es entsteht etwa ein Brand, weil die Anlage fehlerhaft installiert wurde. Auch Nagetiere finden Solaranlagen interessant. »Marder beißen gern mal die Leitungen an«, berichtet Alfred Zeitler. »Im schlimmsten Fall gibt es dann einen Lichtbogen und die ganze Anlage brennt.« Bereits mehrfach hat er auch erlebt, dass Diebe über Nacht ganze Solaranlagen vom Dach schraubten und mitnahmen. Diebstahl sei also auch etwas, das mitversichert ist. Oder Vandalismus und mutwillige Beschädigung. Denn das kann teuer werden, kostet doch eine Anlage für ein kleines Einfamilienhaus bis zu 15.000 Euro. Und ein Totalschaden ist immer möglich. »Selbst bei einem Kurzschluss ist man schnell einen vierstelligen Betrag los«, sagt Zeitler.

»Selbst bei einem Kurzschluss ist man schnell einen vierstelligen Betrag los«

Mit dem Paket, das die Allianz Esa ihren Kunden für Anlagen auf Dächern oder an Fassaden anbietet, ist Zeitler deshalb sehr zufrieden. Er nennt es ein »Rundum-Sorglos-Paket für Besitzer von Photovoltaikanlagen«, das – über alles Notwendige im Rahmen einer Elektronikversicherung hinaus – auch noch einige »Zuckerl« biete. »So ist etwa eine Ertragsgarantieversicherung bei kleineren Anlagen bis 10 kWp bereits mit drin. Dazu generell eine GAP-Deckung, für den Fall, dass bei einem Totalschaden die Anlage nicht wiederhergestellt oder wiederbeschafft wird«, sagt der Experte.

In der Ertragsausfall- bzw. der Mehrkostenversicherung werden zudem nach einem Sachschaden die entgangenen Erlöse aus dem Stromverkauf in einem festgelegten Rahmen aufgefangen – oder die Mehrkosten erstattet, weil man Strom teuer zukaufen muss. Und die Ertragsgarantieversicherung springt bei zu geringen Erträgen ein, wenn die Sonne übers Jahr gesehen zu selten scheint.

Wie eine Photovoltaikanlage funktioniert – und welche Schäden entstehen können

  1. Scheint zu wenig Sonne, sinkt der Ertrag. Dann hilft die Ertragsgarantie der Allianz Esa
  2. Paneele wandeln Sonnenlicht in Strom um. Sie sind dem Wetter schutzlos ausgesetzt. Bei Sachschäden springt die Versicherung ein

  3. Marder beißen gern in die Verkabelung der Anlage. Dadurch können Brände entstehen

  4. Die Energiespeicher stehen meistens im Keller. Sie sind anfällig für Wasserschäden

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Text:
Detlef Dresslein
Foto: iStock/EKH-Pictures
Illustration: Pia Bublies

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Privatschutz

Versöhnung dank Vermittler: Lassen Sie uns reden

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Wenn zwei sich streiten, muss der Fall nicht immer gleich vor Gericht landen. Konflikte lassen sich mithilfe von Mediation auch einvernehmlich lösen. Das spart Zeit, Geld und schont die Nerven
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Gartenzwerg zeigt seinen Hintern
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Eine 20 steht groß mittig und das Prozent hochkant rechts
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Konflikte gibt es im Alltag immer wieder, sei es unter Geschäftspartnern, in der Familie oder in der Nachbarschaft. Und wenn es Zoff gibt über einen zu hoch gewachsenen Apfelbaum oder Ärger ums Arbeitszeugnis, kostet das oft nicht nur jede Menge Nerven, sondern vor allem Zeit. Ein Gang vor Gericht ist deshalb nicht immer die beste Lösung. Der Allianz Rechtsschutz bietet – neben der Kostenübernahme bei Rechtsstreitigkeiten und einem kostenfreien, 24 Stunden erreichbaren Rechtsschutz-Servicetelefon – deshalb die Möglichkeit, Konflikte durch Kooperationspartner außergerichtlich und mittels Mediation zu lösen. Die Technik stammt aus den USA und zielt darauf ab, dass verschiedene Parteien selbst eine individuelle Lösung für ihren Konflikt finden – in einem freiwilligen Verfahren, ganz ohne Gerichtsurteil.

»Die Mediation eignet sich besonders dann, wenn der persönliche Konflikt im Vordergrund steht«, sagt Philipp Eder, Geschäftsführer der Allianz Rechtsschutz-Service GmbH, Rechtsanwalt und Mediator. »Nicht nur in Familien- oder Nachbarschaftsstreitigkeiten geht es ja darum, den Streit auf eine andere Art zu lösen, sodass sich anschließend alle noch in die Augen schauen können.«

Freiwilliges Verfahren statt Gerichtsurteil

Kommt es zur Mediation, bemüht sich ein unabhängiger Vermittler (Mediator), die Interessen beider Parteien (Medianden) bestmöglich zu berücksichtigen und sie zu befähigen, den Konflikt einvernehmlich zu lösen. Meist erfolgt das Verfahren über die sogenannte Shuttle-Mediation. Dabei befinden sich die Konfliktpartner nicht gleichzeitig in einem Raum, sondern der Mediator telefoniert im Idealfall mit beiden Medianden im Wechsel. Denn anders als bei einem Gerichtsverfahren müssen die Parteien nicht gemeinsam an einem Ort verhandeln und sind somit nicht ortsgebunden. Das macht den Vorgang einfacher und vor allem schneller. Eine Mediation braucht normalerweise weniger als einen Monat, bis ein Ergebnis erzielt wird – häufig sogar nur wenige Tage. Gerichtsverfahren können sich hingegen eineinhalb Jahre oder gar länger hinziehen.

Eine Mediation ist kostengünstig als ein Gerichtsverfahren

Hinzu kommt: Eine Mediation ist wesentlich kostengünstiger und die Vermittler benötigen nicht zwingend ein Jurastudium. So kann der Mediator auch aus einer anderen Branche stammen, wie beispielsweise der Bauwirtschaft. Philipp Eder erklärt: »Wenn die Konfliktpartner Bauunternehmer oder Handwerker sind, begegnet ein Mediator aus diesem Bereich den Parteien auf Augenhöhe und bringt ein ganz anderes Verständnis für den Fall mit.« Wichtig für die Allianz: »Ob Jurist oder nicht, wir arbeiten nur mit Vermittlern zusammen, die eine sehr hohe Qualifikation mitbringen und dem Kunden eine werthaltige Leistung bieten«, sagt Eder.

Der Erfolg gibt der Mediation recht: Nach Abschluss gelten circa 80 Prozent der Fälle als erledigt, nur 20 Prozent der Teilnehmer müssen im Anschluss anwaltlich vertreten werden. Der Allianz Rechtsschutz informiert Kunden, die einen Streit außergerichtlich beilegen möchten, gern über ihre Möglichkeiten – und übernimmt je nach Tarif und Vertragsbedingungen die Kosten für die Mediation. 

Die fünf Phasen der Mediation

1. Einführung und Arbeitsbündnis
Die Beteiligten werden über das Mediationsverfahren informiert und das weitere Vorgehen, Vertraulichkeit und die Rahmenbedingungen festgehalten.

2. Informations- und Themensammlung
Streitpunkte und Anliegen werden dargestellt.

3. Interessenklärung und Konflikterhellung
Interessen, Wünsche und Ziele werden besprochen.

4. Suche von Lösungen
Lösungsoptionen werden gesammelt und die Umsetzbarkeit wird geklärt.

5. Abschlussvereinbarung
Die Ergebnisse und konkreten Regelungen werden in Form eines rechtlich verbindlichen Vertrags oder einer gemeinsamen Erklärung festgehalten.

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Text   Chelsea Walpert
Foto   iStock/Svengine und iStock-woody_nz-146910879

Kategorien
Menschen

Zwei Leben, die Geschichte schreiben

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2022 feiert die Allianz Lebensversicherung ihren 100. Geburtstag. Zeit, zurückzublicken, aber auch nach vorne. Was hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert und wie könnte die Zukunft aussehen? Darüber haben wir mit einer bald 100-Jährigen und den Eltern eines Babys gesprochen 
Alles Gute zum Geburtstag!

Am 31. März wird Ilse Prestin 100 Jahre alt. Das gesamte Team der Allianz gratuliert ihr herzlich zu ihrem besonderen Ehrentag.

Berlin Anfang 1922: In der Metropole an der Spree feiern nachts die Menschen in Kabaretts und Tanzlokalen. Frauen tragen Paillettenkleider und kurz geschnittene Bubikopffrisuren, Männer Frack oder Knickerbocker. Die Goldenen Zwanziger sind in vollem Gange. Auch der Versicherungssektor erlebt eine einzigartige Gründungswelle. Das Reichsaufsichtsamt erteilt in dieser Zeit nicht weniger als 250 Unternehmen eine neue Konzession zum Geschäftsbetrieb.

Am 14. Januar 1922 wird die neue Allianz Lebensversicherungsbank Aktiengesellschaft in Berlin gegründet – das ist die Geburtsstunde der heutigen Allianz Leben. Nur wenige Wochen später, am 31. März 1922, erblickt Ilse Prestin in Lübeck das Licht der Welt. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt damals bei etwa 58 Jahren.

Heute ist das anders. Josephine Gall wurde 2021 geboren. Laut Statistik stehen die Chancen gut, dass sie einmal ihren 100. Geburtstag feiern wird. Bei Ilse Prestin ist es im Frühjahr 2022 so weit – genau wie bei der Allianz Lebensversicherung. Im Gespräch mit der Allianz blickt Ilse Prestin auf die vergangenen 100 Jahre zurück, während die Eltern von Josephine sich die Zukunft ihrer Tochter ausmalen.

Hauptsache gesund: Dank ihrer Allianz Lebensversicherung verbringt sie einen entspannten Lebensabend

100 Jahre Leben

Ilse Prestin verbrachte fast ihr ganzes Leben in Berlin-Spandau, wo sie heute in einem Seniorenheim lebt.

Frau Prestin, Sie werden kommenden März 100 Jahre alt. Haben Sie schon Pläne für Ihren Geburtstag? Ganz ehrlich? Ich mache mir darüber noch keine Gedanken. Da bin ich dann doch so realistisch, dass ich mir sage: Es sind ja noch ein paar Monate bis dahin, lebst du da überhaupt noch?! Das entscheide ich, wenn es so weit ist.

Haben Sie noch eine Erinnerung daran, ob Sie Ihren 18. Geburtstag gefeiert haben? Lassen Sie mich mal nachrechnen – das war 1940, wir befanden uns also im Krieg. Da war uns allen nicht zum Feiern zumute, deshalb kann ich mich an den Geburtstag wohl auch nicht mehr erinnern.

In Ihrem Leben spielten Reisen eine große Rolle. Meine beiden Großväter waren Kapitäne aus Lübeck. Vielleicht habe ich diese Reiselust von ihnen. Es zog mich immer in die Ferne, deshalb habe ich mein Geld immer verreist. Wissen Sie, der Zweite Weltkrieg brach aus, als ich 17 Jahre alt war. Nach dem Krieg waren unsere Männer weg, ich habe keine Kinder bekommen. Wenn man nichts vererben muss, ist es doch die beste Investition, sich die Welt anzuschauen.

Sind Sie immer allein verreist? Meistens mit einer Freundin. Ich hatte fünf Freundinnen, die auch reiselustig waren. Aber wenn mal keine konnte, bin ich auch allein losgezogen – wie nach Hawaii. Man sollte keine Hemmungen haben und sich selbst etwas zutrauen.

Wie lange dauerte Ihre längste Freundschaft? Eva lernte ich mit sechs Jahren in der Grundschule kennen. Unsere Eltern waren irgendwann auch befreundet. Sie war wie ich lange unverheiratet. Erst spät lernte sie auf einer größeren Reise einen Lungenfacharzt kennen, den sie dann auch heiratete. Eva wurde 80 Jahre alt, ich war in ihren letzten Stunden bei ihr. Unsere Freundschaft hat über 70 Jahre angedauert. Von ihr erbte ich auch eine größere Summe.

 

Was haben Sie mit dem Geld gemacht? Reisen gebucht (lacht). Dann waren noch 50 000 Euro übrig. Ich überlegte, was ich damit anfangen soll. Ein Allianz Vertreter beriet mich, das war vor etwa 20 Jahren. Er sagte, wenn ich es in eine Lebensversicherung stecke, kann ich monatlich bis an mein Lebensende 450 Euro bekommen. Nun, was soll ich sagen: Was ich eingezahlt habe, habe ich schon lange zurückbekommen.

Wer kann besser mit Geld umgehen: Frauen oder Männer? In meiner Familie war es so: Mein Vater hat das Geld meiner Mutti gegeben und sie hat es verwaltet. Ich denke, das ist ein guter Weg.

Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Geld beschreiben? Ich habe mir nicht besonders viel aus Geld gemacht, solange es fürs Reisen und meine Altersvorsorge gereicht hat. Heute verwaltet mein Neffe mein Geld, und ich habe auch schon mal zu ihm gesagt: Jürgen, bring die Kontoauszüge mit. Ich will sehen, was du mit dem Geld machst.

Sie waren Ihr Leben lang berufstätig, eine Rente haben Sie also auch. Ich habe eine Bürolehre gemacht und nach dem Krieg bei einem Anwalt gearbeitet. Mit ihm konnte ich viel durch ostdeutsche Gebiete reisen, was interessant war. Später war ich bei einer Versicherung in der Personalabteilung tätig. Mit 60 Jahren ging ich in Rente und habe dann noch meine Mutti bis zu ihrem Tod gepflegt. Also ja, ich habe einen guten Lebensabend durch meine Rente und die Lebensversicherung.

Wie haben Sie es eigentlich geschafft, so lange fit zu bleiben? Viel Sport getrieben habe ich nicht. Hin und wieder bin ich zum Rudern gegangen, aber für mehr hat mir die Zeit gefehlt. Meine Mutti war keine richtige Hausfrau, sie hat lieber Gedichte geschrieben. Also musste ich im Haushalt mithelfen. Das war keine große Entbehrung für mich, ich habe es gern getan. Wenn ich kochte, waren es aber immer einfache Gerichte.

Haben Sie auf die Ernährung geachtet? Meine Mutti mehr als ich, sie hat sehr darauf geschaut, nicht zu viel Fett zu essen. Heute lasse ich Kaffee und Kuchen am Nachmittag ausfallen. Sonst würde ich zu dick werden – und das will ich nun auch nicht. Wissen Sie, in meinem Alter hat man keinen richtigen Hunger mehr, weil man sich nicht mehr viel bewegt.

Worauf freuen Sie sich, wenn Sie abends schlafen gehen? Es gibt immer einen Grund, sich auf den nächsten Tag zu freuen. Bei mir im Heim ist immer etwas los, manchmal gibt es eine Modenschau, dann wieder Gymnastik im Sitzen. So bleibe ich beweglich und munter. Zum Glück schmeckt mir das Essen, darauf freue ich mich auch.

Woher kommt Ihre gute Laune? Warum sollte ich schlechte Laune haben? Mir geht es gut, ich habe keine allzu dollen Schmerzen – das ist doch was! –, und ein eigenes Zimmer habe ich auch. Das sind doch alles Gründe für beste Laune.

Wie denken Sie über den Tod? Ich habe immer noch Spaß. Aber wenn es morgen vorbei ist, habe ich auch nichts dagegen. So ist meine Einstellung: im Hier und Jetzt leben.

Worauf kommt es im Leben an? Die Hauptsache ist, dass man gesund ist und vernünftig lebt. Ich habe ab und zu mal eine geraucht, es waren vielleicht 25 Zigaretten in meinem Leben. Trinken sollte man auch nicht zu viel. Mal ein schönes Glas Wein, mehr nicht. Man muss eben auf sich achten. Und, es ist auch wichtig, sich mit den richtigen Menschen zu umgeben. Deshalb habe ich großen Wert auf Freundschaften gelegt.

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Viel erlebt: Die Seniorin stöbert gerne in ihren Erlebnissen der vergangenen 100 Jahre
Weit gereist: Auch ihre Rente nutzte die Fast-100-Jährige, um die Welt zu erkunden
100 Jahre Leben: Auf ihrer Kommode sammelt Ilse Prestin Erinnerungen

100 Jahre Zukunft

Josephine ist fünf Monate alt. Wie sorgen ihre Eltern für die Zukunft ihrer Tochter vor – und wie hat sie die Geburt der Kleinen verändert? Darüber sprechen Juliane (36) und Christian (35) Gall aus Regensburg im Interview.

Sie sind seit Kurzem eine Familie. Ist das Leben noch wie vorher?
Juliane: Es ist viel schöner. Ich bin jetzt geerdet und fühle mich vollkommen, seitdem Josephine auf der Welt ist. Sie ist unser Sonnenschein mit einem eigenen Kopf.
Christian: Der Blick auf das Leben hat sich komplett verändert. Vor der Geburt meiner Tochter habe ich gesagt: no risk, no fun. Jetzt sehe ich das anders, denn ich habe etwas zu verlieren. Ich bin Motorradfahrer. Vor Josephine war es mir egal, wenn mir etwas passiert wäre – da habe ich auch mal überholt wie ein Verrückter. Inzwischen hat sich mein Fahrstil verändert, ich bin jetzt langsa­mer unterwegs und insgesamt ein viel besonnenerer Mensch.

Wie soll Ihre Tochter aufwachsen?
Juliane: Wir wollen be­dürfnisorientiert auf sie eingehen. Wenn Josephine mit einer Ritterburg oder Rennautos spielen will, ist das gut so. Haupt­sache, sie ist glücklich und hat Spaß. Und ich persönlich finde es wichtig und gut, dass Mädchen heute mehr Chancen haben als in den Generationen davor.
Christian: Wir sind als Menschen und Eltern weltoffen und wollen das auch unserer Tochter mitgeben. Übrigens haben wir beschlossen, auf dem Land – 30 Kilometer von Regensburg entfernt – ein Haus zu bauen. Josephine wird also nicht als Stadtkind aufwachsen. Das Leben auf dem Dorf war offen gestanden nicht unbedingt mein Ziel, weil ich in Regensburg groß geworden und es gewohnt bin, alles fußläufig zu erreichen. Juliane: Für meinen Mann war die Vorstellung, den Alltag auf dem Land zu verbringen, eher ein Albtraum (lacht). Für mich war es hingegen die Wunschvorstellung schlechthin, eines Tages rauszuziehen.

Viele Eltern machen sich wegen des Klimawandels Sorgen. Geht es Ihnen auch so?
Juliane: Ja, ich beschäftige mich jetzt viel mehr mit Nachhaltigkeit und wir machen uns Gedanken. Unsere Tochter wird mit Sicherheit nicht das gleiche Leben führen wie wir heute, weil sich die Erde verändern wird. Wir können diese Entwicklung wahrscheinlich nicht aufhalten und müssen das Beste daraus machen. Auf der anderen Seite: Wir führen auch nicht das Leben unserer Eltern, haben heute Handys und sind von viel mehr Technik umgeben. Das Leben ist schneller, aber auch liebevoller. Der Erziehungsstil hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Ich sehe es als positiv an, wie unsere Kinder heute aufwachsen.

 
Früh vorgesorgt: Christian und Juliane Gall haben für ihre Tochter die Allianz KinderPolice abgeschlossen

Jung versichert: Bereits im Alter von fünf Monaten blickt Josephine Gall auf eine umfassende Altersvorsorge

Berechnungen sagen, dass jedes dritte Mädchen, das heute in Deutschland geboren wird, 100 Jahre alt werden könnte. Was wünschen Sie sich für das Leben von Josephine?
Christian: Als Papa muss ich sagen, dass ich meiner Tochter liebend gerne die Welt zu Füßen legen würde. Genaue Vorstellungen habe ich aber nicht. Ich kann schließlich nicht in die Zukunft sehen, sonst würde ich Lotto spielen (lacht).
Juliane: Gesundheit, Glück und Zufriedenheit soll sie haben.

Wenn die Menschen so alt werden, können sie eines Tages womöglich erst mit 80 Jahren in Rente gehen. Beschäftigt Sie das?
Juliane: Nein, vielleicht ist bis dahin ja alles anders. Zum Glück ist unsere Kleine so gut versichert, dass sie ab 60 Jahren zu Hause bleiben kann (lacht).
Christian: Ich bin mal gespannt, ob auch unsere Generation überhaupt noch eine Rente bekommen wird. Deshalb kümmern wir uns auch privat um unsere Altersvorsorge. Juliane: Ich habe beispielsweise über die Allianz eine Riesterrente abgeschlossen – gekoppelt mit einer Berufsunfähigkeit.

Wie sorgen Sie für Josephine vor?
Juliane: Wir haben bei der Allianz eine KinderPolice für sie abgeschlossen. Eine Freundin hat mir erzählt, dass sie jeden Monat Geld für ihre Kinder auf die Seite legt und dabei schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat. Das fand ich interessant und habe unseren Allianz Vertreter gefragt, ob er mir das empfehlen kann. Er hat mir erklärt: Wenn unsere Josephine ein halbes Jahr alt ist, können wir diese Form der Versicherung für sie abschließen. Und wenn ihre Ausbildung irgendwann startet, ist sie mit der Berufsunfähigkeitsversicherung gleich abgesichert. Das ist doch ein schöner Gedanke. Und das bis dahin angesparte Geld können wir jederzeit abrufen.

Haben Sie Angst vor Unfällen?
Christian: Ich bin Gruppenleiter in einer Behinderteneinrichtung. Manche Menschen dort sind seit ihrer Geburt behindert, bei manchen war es ein Unfall. Die meisten haben Lernbehinderungen. Wir produzieren Teile aus Kupfer und Edelstahl, da gibt’s auch mal kleine Montagearbeiten, wenn wir etwa Verbindungsteile für Automaten herstellen. Deshalb müssen die Arbeitsplätze so gestaltet sein, dass die Unfallgefahr möglichst klein ist. So eine Arbeitsumgebung prägt natürlich. Im Privatleben bin ich deshalb schon eher der übervorsichtige Papa. Ich sehe schließlich täglich bei der Arbeit, welche Konsequenzen Unfälle haben können. Und doch weiß ich, dass man Kinder nicht immer vor allem beschützen kann.

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Text     Kira Brück
Fotos   Fritz Beck, Paulina Hildesheim

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Menschen

Alle Jahre wieder: Charity-Aktionen der Allianz

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Es gibt viele Möglichkeiten, zu Weihnachten etwas Gutes zu tun. Die Allianz Deutschland engagiert sich zu diesem Anlass seit Jahren mit verschiedenen Projekten. Nach einem weiteren Jahr der Pandemie leisten diese Aktionen wieder einen wichtigen Beitrag

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Nachhaltige Weihnachtsgeschenke","text":"Auch an den Festtagen sollte das Thema Nachhaltigkeit nicht kurz kommen \u2013 wie w\u00e4re es mit selbst gebasteltem Weihnachtsschmuck? In drei DIY-Video-Tutorials, zusammengestellt von der Allianz Kinderstiftung, finden Sie Inspiration. Die Mitarbeiterinnen zeigen Ihnen, wie Sie einen Kleiderb\u00fcgelkranz, weihnachtlichen Schmuck im Weckglas und Christbaumschmuck aus alten Papierzeitschriften herstellen.","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-kinderstiftung.de\/weihnachtsaktion\/","newTab":false,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Die vier Allianz Kinderstiftungen aus Nordost, Nordwest, Südost und Südwest haben Weihnachtsaktionen für Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenssituationen gestartet. Im Norden wie im Süden beteiligten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem am Weihnachtsbingo, an virtuellen Versteigerungen und dem Verkauf von Christbaumkugeln. Der Erlös kommt verschiedenen Projekten zugute. Wer die Kinderstiftung unterstützen möchte, findet die Informationen zu den Projekten auf den Seiten der jeweiligen Stiftung.

Nicht nur zu Weihnachten denken wir an andere. Seit 2016 werden mit der Aktion „RestCent“ pro Jahr vier wechselnde soziale Projekte unterstützt. Seit dem Start der Initiative sind schon mehr als 200.000 Euro zusammengekommen. Allianz Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spenden die Centbeträge hinter dem Komma ihres monatlichen Gehalts. Im vergangenen Jahr hatten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in einer Abstimmung folgende Projekte ausgewählt, an die die RestCent-Spenden gehen: das ambulante Kinderhospiz München, Freezone Streetkids, Stiftung Startchance und die inklusive Fußballschule

Die diesjährige Spendenrunde wurde zugunsten der Hochwasserhilfe vorzeitig beendet. Den restlichen Betrag übernimmt die Allianz Stiftung für Kinder. Die eingegangenen Spenden bis Ende Juli 2021 wurden bis Ende des Jahres hochgerechnet: So erhielten die ausgewählten Projekte den vollen Spendenbetrag schnell und unbürokratisch, gleichzeitig können schon seit August Einrichtungen unterstützt werden, die von der Hochwasserkatastrophe betroffen sind.   

Um die Hochwasserhelfer zu unterstützen, spendete die Allianz bereits kurz nach der Flut eine Million Euro an die beteiligten Rettungsorganisationen. Außerhalb der Stiftungsarbeit half die Allianz den Betroffenen der Flutkatastrophe mit Spenden und schnellen Regulierungen.

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Foto   shutterstock/Eveniy/Kalinowskiy

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Service

Hier kracht’s richtig: Blechschäden in Actionfilmen

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Dutzende Autos fallen aus einem Parkhaus auf die Straßen New Yorks, ein Geländewagen springt von einer Autobahnbrücke und ein Gastank verwüstet den Hafen von Long Beach: Willkommen in der Welt der Hollywood-Actionfilme. Doch wie viel kosten solche Schäden eigentlich? Unsere Schadenexperten kalkulieren

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Im achten Teil des Kinoerfolgs »Fast & Furious«, der im Jahr 2017 in die deutschen Kinos kam, geht es nicht nur um schnelle Autos. Eine mysteriöse Cyberterroristin erpresst die Hauptfigur Dom (Vin Diesel) und macht ihn so zu ihrem »Partner« bei einer Reihe von Verbrechen. Während einer Jagd rund um den Globus fliegen in New York gehackte Autos aus Gebäuden und Geschäften. Allein der Gebäudeschaden dieser Szene schlägt mit einem Wert von ca. 100.000 Euro zu Buche. Zudem wurden ungefähr 50 Autos im Wert von je 30.000 Euro zerstört. Insgesamt richtete dieser Filmausschnitt somit einen Schaden in Höhe von 1,6 Millionen Euro an. »Welche Art der Versicherung diese Schäden nach einem Cyberangriff auf Autos übernimmt, kann nicht pauschalisiert werden«, sagt unsere Schadenexpertin Katrin Bürmann. Je nach Art und Absicherung übernehmen hier die Kasko-, Kfz-Haftpflicht oder eine Cyberversicherung die Kosten. 

Auch in »Stirb langsam 4.0« aus dem Jahr 2007 handelt die Story von Cyberkriminellen und Hackern. Bruce Willis verkörpert einmal mehr den kämpferischen Polizisten John McClane. Allerdings kommt es bei seinen Auseinandersetzungen zu jeder Menge Schäden. In einer Szene werden dabei eine Highway-Brücke und zahlreiche Autos beschädigt. Auf der Jagd nach dem Entführer seiner Tochter springt McClane mit einem Geländewagen vom Highway auf die darunterliegende Fahrbahn. Die Allianz Schadenexperten schätzen die dadurch verursachten Schäden an der Brücke auf 20.000 Euro. Die Schäden an den beteiligten Fahrzeugen werden mit jeweils 30.000 Euro pro Kraftfahrzeug beziffert. Insgesamt beläuft sich der Schaden in dieser Szene somit auf rund 270.000 Euro. 

»Nur noch 60 Sekunden« hatte Nicolas Cage als pensionierter Meisterdieb Memphis, um einen Ford Mustang Eleanor an Bord eines Schiffs zu bringen und seinem Bruder Kip damit das Leben zu retten. Bei der Verfolgungsjagd im Hafen von Long Beach werden durch einen außer Kontrolle geratenen Gastank hauptsächlich ältere Gegenstände und Fahrzeuge beschädigt. In der Schadenaufstellung finden sich ein beschädigter Bagger, ein zerstörter Lkw, ein Totalschaden an einem Polizeifahrzeug, eine durchschlagene Hauswand, ein demoliertes Hafenregal sowie mehrere kleinere Schäden an den beteiligten Fahrzeugen. Trotz der Vielzahl an Beschädigungen beläuft sich der geschätzte Gesamtschaden auf gerade einmal 100.000 bis 120.000 Euro. Manchmal wirken die Schäden auf der Leinwand dramatischer als sie bei genauer Betrachtung sind.

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Text   Jennifer Hartl
Foto  Universal Pictures

Quelle: „Fast & Furious 8“ auf 4K Ultra HD, Blu-ray, DVD & Digital erhältlich.

Hinweis zum neuen Heimkinostart: Fast & Furious 9 – Ab 23. September digital verfügbar. Ab 07. Oktober auf 4K Ultra HD, Blu-ray & DVD erhältlich.

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Menschen

Mit dem Elektro-Motorrad um die Welt

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Die Erde ist kleiner als gedacht und Brasilien liegt an der Ostsee. Diese Erfahrung machte Lea Rieck auf ihrer etwas anderen Motorradtour 2021. Eine Reportage, die inmitten der Pandemie entstand und dauerhaft gegen Fernweh wirkt
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Sehen Sie im Video: Mit dem E-Motorrad um die Welt

An diesem Morgen in Hamburg ist alles anders. Obwohl ich wieder auf Reisen gehe, muss ich nicht einmal an meinen Pass denken. Als ich vor ein paar Jahren zu meiner ersten Weltreise aufbrach, begleitete mich dagegen ständig dieses Gefühl: Immer wenn ich einen Ort endgültig verließ, war ich überzeugt davon, dass ich etwas Wichtiges vergessen habe. Heute soll es in nur zwei Tagen von England über Kamerun und Kalifornien bis nach Brasilien gehen. Aber Landesgrenzen werde ich keine überschreiten. Denn all diese Orte befinden sich in Deutschland. Und meine Begleitung ist kein schnurrender Verbrennungsmotor, sondern ein Motorrad von Zero Motorcycles, einer kalifornischen Marke, die seit 16 Jahren E-Motorräder herstellt.

Als ich die Maschine starte, tut sich trotz leuchtendem Display – nichts. Kein lautes Röhren oder stotterndes Rattern. Stille. Dann drehe ich versuchshalber am Gasdrehgriff, und mit einem leisen Surren springt die Maschine nach vorne. Fast lautlos reihe ich mich in den brummenden Verkehr der morgendlichen Hamburger Rushhour in Richtung Autobahn ein. Mein Ziel: Nordfriesland. Schon absurd, denke ich mir in diesem Moment. Ich habe mit dem Motorrad die Welt umrundet, aber das dritte Dorf hinter der eigenen Stadt ist mir vollkommen fremd.

»Wenn es nicht weitergeht: anhalten, durchatmen und die Umgebung erkunden, bis alles vorbei ist«

Lea Rieck, Autorin

Es gibt viele Fragen, die ich einem Herrscher der Welt gerne stellen würde. Auf der Halbinsel Eiderstedt an der Nordsee, 130 Kilometer nördlich von Hamburg, bekomme ich endlich meine Chance. Ich treffe den Herrscher, Pardon, den Bürgermeister der kleinen 200-Einwohner-Gemeinde mit dem großen Namen »Welt«. Aber anstatt mit Dirk Lautenschläger über die Probleme der Erde zu sprechen, muss ich ihn zunächst um Strom anschnorren. Den bekomme ich an der Feuerwehrstation. Normalerweise habe ich auf Reisen mit dem Motorrad vier Ersatzkanister mit insgesamt neun Litern Benzin dabei. Damit komme ich im Notfall ungefähr 200 Kilometer weit. Diesmal habe ich lediglich zwei Ladekabel mit. Eines davon schließe ich bei der Feuerwehrstation an eine herkömmliche Steckdose an, bevor Dirk Lautenschläger und ich einmal um die Welt spazieren.

Hier geht es sehr beschaulich zu. Ein Gasthof, ein Café und eine 900 Jahre alte Kirche. Rekordverdächtige 30 Minuten brauchen wir, um das Dorf zu umrunden. Auf meiner ersten Reise um die Erde fuhr ich 90.000 Kilometer, die kleine Gemeinde mit dem imposanten Namen hat ein Straßennetz von insgesamt 18 Kilometern.

Mit meiner Motorrad-Sicherheitskleidung oute ich mich aber auch hier als Reisende. Auf der Hauptstraße hält ein Auto neben uns, und ein Mann streckt den Kopf aus dem Fenster heraus. Auf Weltreise mit dem E-Motorrad? Super! Falls der Spaziergang mit dem Herrn Bürgermeister nicht zu lange dauert, würde er mich sehr gerne in sein Atelier einladen. Ganz einfach zu finden: hinter der Kirche, das letzte Haus links.

Aufgeladen: Nur mit vollem Tank kann die Fahrt weitergehen
Von Ortsschild zu Ortsschild: Lea Riecks Reise führt sie einmal um die Welt…
… bis zur Endstation Brasilien
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Zurück an der Feuerwehrstation wird die Kürze der Weltumrundung zum Problem: Die Batterie meines E-Motorrads hat sich gerade einmal von fünf auf 23 Prozent erholt. Also erinnere ich mich an eine der wichtigsten Lektionen, die ich auf meinen bisherigen Reisen gelernt habe: Wenn es nicht weitergeht, weil gerade ein Militär putscht, sintflutartiger Regen die Straßen weggespült hat oder eben der Ladezustand des E-Motorrads kritisch ist: anhalten, durchatmen und die Umgebung erkunden, bis alles vorbei ist.

Gesagt, getan: Fünf Minuten später stehe ich im Atelier Rungholt des Künstlers Wolfgang Gross-Freytag. Das Motorrad stillt seinen Durst nach Strom an einer Außensteckdose vor einer Hausfassade mit blauen Pferdemalereien. Auf einer Koppel traben fröhlich echte Islandpferde, als wären sie gerade dem Gemälde entsprungen. In seinem Atelier zeigt mir Wolfgang Gross-Freytag seine Serie »Das Lachen der Welt«. Von einer farbenfrohen Leinwand strahlt uns ein faltiges Damengesicht an. »Wissen Sie, uns würde es allen besser gehen, wenn wir mehr lachten. Wenn wir einen Fokus auf das Gute hätten anstatt auf das Schlechte. Es kommt doch immer auf die Perspektive an. Mein Atelier zum Beispiel: Es liegt am Ende der Gemeinde Welt – oder am Anfang.«

Man könnte annehmen, dass die Reise vorbei ist, wenn man ein Ende der Welt erreicht. Auch auf meiner großen Reise steckte ich irgendwann in einer ähnlichen Bredouille: Als ich in Ushuaia in Argentinien angekommen war, der südlichsten Stadt der Erde und selbst erklärtem Ende der Welt, hatte ich gerade erst mit der Durchquerung des amerikanischen Kontinents begonnen. Wer an einem echten Endpunkt ankommt, kann einfach die Richtung wechseln und wieder mitten ins Geschehen hineinfahren. Vom südlichsten Punkt reiste ich bis in den höchsten Norden nach Kanada. Also breche ich auch vom eiderstedtschen Ende der Welt in Richtung Norden auf. 50 Kilometer bis zur nächsten Halbinsel.

»Ich habe zwar die Welt um­rundet, kenne aber viele Orte in Deutschland kaum«

Für mich gehört zu einer echten Reise auch, dass ich die landestypischen Spezialitäten koste. Hammelhoden in Kirgistan, geröstete Grillen in Myanmar, Schafshirn in der Türkei. Das Dorf England auf Nordstrand inmitten des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer entpuppt sich zu meiner großen Freude als echter kulinarischer Höhepunkt. Zwischen traditionellen Häusern mit Reetdächern stellt Familie Scheler auf dem Pharisäerhof in der MUKU Eismanufaktur seit 1949 Eisspezialitäten her, und die deutsche Version von Fish & Chips hat André Wilckerling vom »Hotel-Restaurant England« erfunden. Den Namen seines berühmtesten Gerichts, der »Sandscholle«, hat er sich sogar patentieren lassen. Sowieso ist in England richtig viel los: Gerade besteigt eine Reisegruppe ihren Bus. Ob die etwa alle wegen der berühmten Sandscholle hier sind? André Wilckerling zuckt bescheiden mit den Schultern. Dann erzählt er, dass die Queen selbst zwar noch nicht im deutschen England war, dafür aber deutscher Politik-Adel: Angela Merkel. Was sie bestellt habe? »Das weiß ich nicht mehr genau. Aber ja, sicher auch die Sandscholle!« Das Dorf hat seinen Namen übrigens nicht von Fish & Chips. Die Einwohner vermuten, dass der Ort zunächst als »Enges Land« bezeichnet wurde – und daraus einfach England wurde.

Bei Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 war ich gerade dabei, den afrikanischen Kontinent zu umrunden. Doch kurz vor der nigerianischen Grenze beendete Corona meine Tour. Deswegen bin ich hellauf begeistert, als ich das Schild einer Siedlung bei Emkendorf, 30 Minuten von Kiel entfernt, am Straßenrand sehe. »Kamerun« steht da gelb auf grün. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich so weit gekommen.

Emissionsfrei unterwegs: Bereits vor 16 Jahren kam das erste E-Motorrad von Zero Motorcycles auf den Markt
Undercover: Der Überwurf schützt vor lästigen Insekten
Am Strand von Brasilien: Surflehrer Bo Roosch ist das stürmische Wetter gewöhnt

Beflügelt fahre ich die einzige Straße entlang. Und traue meinen Augen nicht: Hinter einer Hecke sehe ich das Hinterteil eines Zebras. Aber Moment: Zebras gibt es doch weder im afrikanischen Kamerun und schon gar nicht in Deutschland! Beim Näherkommen erkenne ich, dass das vermeintliche Zebra an Zaumzeug und Zügel geführt wird. Es ist ein Pferd – das einen Überwurf mit schwarz-weißen Streifen trägt. »Das Muster hält Mücken und Bremsen ab«, erklärt Michael Schleen, der seit 2008 gemeinsam mit seiner Frau den Reitstall »Mohnblume« in Kamerun führt. Warum er ausgerechnet von Hamburg hierher ausgewandert ist? »In Kamerun ist die Natur so idyllisch. Die weiten Felder und hinter den Bäumen ein großes Moor.« Wirklich wilde Tiere gibt es hier auch, man muss allerdings ein bisschen genauer hinschauen. Dann entdeckt man zum Beispiel Schwalben, die im Stall nisten. »Die Vögel sind ein gutes Zeichen. Sie reagieren sehr sensibel auf Luftveränderungen und Umweltverschmutzung. Ich kann mir einen Hof ohne Schwalben nicht vorstellen.« Bei aller Idylle hat Kamerun trotzdem ein Problem: Gerade zu großen Fußballevents wird das Schild der Siedlung in Grün-Gelb, der Farbe des Nationalteams von Kamerun, als Souvenir geklaut. »Jetzt wurde es festgeschraubt. Seitdem kommt das nicht mehr so oft vor«, sagt Schleen.

Das E-Motorrad und ich sind inzwischen ziemlich beste Freunde. Es beschleunigt so stark, dass ich selig grinse. Meine neue App mit allen E-Ladestationen habe ich genau einmal benutzt. Denn durch das Fragen nach Steckdosen bekomme ich den Kontakt zu den Einheimischen gratis dazu.

»Man kann das Große, Weite und Ferne auch in Deutschland finden«

30 Kilometer östlich von Kiel steuere ich das letzte Etappenziel meiner Deutschland-Weltreise an: Kalifornien. Der berühmte U.S. Highway 1 im Staat Kalifornien schlängelt sich entlang zwischen Los Angeles und San Francisco mit atemberaubenden Aussichten an den Klippen direkt über dem Meer. Angekommen an der Strandpromenade in Kalifornien bei Schönberg, stellt sich die Lage anders dar. Die Aussicht aufs Meer suche ich vergebens. Also runter vom Motorrad, rauf auf den Deich. Belohnt werde ich mit einem Ausblick, den ich nicht mal im amerikanischen Kalifornien hatte. Im Osten kann ich bis nach Brasilien schauen. Richtig gelesen! In Schleswig-Holstein liegt Brasilien nämlich gleich neben Kalifornien. Der Legende nach hat ein Fischer einst nahe seiner Hütte eine morsche Schiffsplanke im Sand gefunden, auf der »California« geschrieben stand. Er nagelte das Holz an seine Haustür. Ein anderer Fischer, der etwas weiter östlich am Strand wohnte, bastelte daraufhin nach dem Motto »Was du kannst, kann ich schon lange« sein eigenes Schild und hängte es auf: Das deutsche Brasilien an der Ostsee war geboren.

Wie könnte es anders sein: In Brasilien steht Surfen ganz oben auf meiner To-do-Liste. Leider bescheren die Wolken mir einen Monsun. Nur, dass es für einen tropischen Regen mindestens 15 Grad zu kalt ist. Bo Roosch, der die Surfschule »Wassersport Brasilien« leitet, macht dieses Wetter nichts aus. Auch sein Hund Benji hüpft unbekümmert ins Wasser, um unermüdlich ein Quietscheding in Leuchtturmform zu apportieren. Bo lebt mit seinem Hund während der Surfsaison in seinem Kleinbus hinter den Dünen. Nur im Winter nicht, da wird es zu kalt. »Klar gibt es Tage wie heute auch hier in Brasilien. Es regnet, stürmt, und die Strömung ist zu stark. Aber trotzdem ist es schön. Ich mag auch dieses Wetter.«

Gemeinsam schauen wir auf den Horizont. Dorthin, wo der dunkle Himmel auf das aufgewühlte Meer trifft. In dem Moment merke ich, dass man das Große, Weite und Ferne auch im Kleinen, in Deutschland finden kann. Und überhaupt ist es hier wie überall auf der Welt: Nur wer anhält und sich Zeit nimmt, entlockt den Orten die Geheimnisse, die den Vorbeieilenden für immer verborgen bleiben.

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Fotos
   Melina Mörsdorf
Text     Lea Rieck

Kategorien
Menschen

Ertragreiche Streifzüge: Jägerin versus Sammler

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Sie investieren Zeit und gehen das Risiko ein, dass sie erfolglos bleiben. Und doch erzielen sie wertvolle Erträge: Jäger und Sammler sind die Vorfahren moderner Anleger. Wir haben mit zwei von ihnen gesprochen

Pilzsammler mit Leidenschaft: Für ihr Hobby reist das Ehepaar Grünert durch ganz Europa

Helmut Grünert fährt über die Lamellen eines weichen, braunen Risspilzes und reibt die Finger unter der Nase gegeneinander. »Kennen Sie den Geruch?«, fragt er und grinst: »Sperma. Nasser Putzlappen.« Grünertwar Technischer Leiter einer Klinik, kennt sich mit Pilzen aber so gut aus wie ein Wissenschaftler, reiste in den vergangenen 40 Jahren schon durch ganz Europa zu Vorträgen und Tagungen. Heute ist er mehr als 20 Kilometer von Vilgertshofen ans Westufer des Ammersees in Oberbayern gefahren, im Gepäck einen Weidenkorb, Taschenmesser, Fotoausrüstung und ein paar Handbücher, einige davon haben er mit seiner Frau selbst geschrieben: Renate Grünert, 72 Jahre. »Wir suchen ständig neue Plätze auf, das ist interessanter, als immer dieselben Orte besuchen«, sagt Helmut Grünert. Und: »Speisepilze interessieren uns nur nebenbei.« Was der Pilzexperte sammelt, sind Raritäten, die er bisher nur aus Büchern kennt. Die seltenen Exemplare wickelt er in Alufolie, damit sie nicht austrocknen oder zerdrückt werden. Zu Hause legt er den Pilz unters Mikroskop, fertigt eine Mikrozeichnung an und nimmt die Sporengröße auf. 

Was die Pilzkunde für den 75-Jährigen so interessant macht, ist die Welt der Gerüche: Allein in Deutschland gibt es Tausende verschiedener Arten. Jede duftet anders. Der Anisklumpfuß etwa hat ein so starkes Aroma, dass er ein ganzes Gericht nach Hustenbonbon schmecken lässt. Andere Pilze riechen nach Fenchel, Rettich, Ziegenbock, Pferdeurin oder Honig, manche sogar nach Leuchtgas. »Um ein so umfangreiches Wissen anzureichern, wie es meiner Frau und mir gelungen ist, muss man zunächst viel investieren: vor allem Zeit«, erzählt Grünert, während er sich bückt und einen Löwengelben Rauhkopf vorsichtig aus dem Boden hebt. Er nimmt den Pilz in die Hand und deckt die Schnittstelle am Waldboden mit etwas Erde ab. »Damit das Myzel nicht austrocknet«, erklärt Grünert. Was er in der Hand hält, ist der Fruchtkörper, der Rest des Pilzes befindet sich im Boden und kann weiterwachsen. 

Der nachhaltige Umgang mit der Natur steht für Helmut Grünert im Vordergrund. Die Pilzberatungsstelle in München, erzählt er, gibt es seit mehr als 100 Jahren. »Damals haben die Menschen gehungert. Die Berater mussten die Exemplare aussortieren, die die Sammler umgebracht hätten«, sagt Grünert. In solch einer Notlage befinde sich heute niemand mehr. Deshalb müssen Bescheidenheit und Respekt für die Natur an erster Stelle stehen. »Man sollte ohne Hast und mit Verstand suchen«, sagt der Experte. »Und vor allem ohne Gier.« 

Inmitten der Natur: Bereits seit mehr als 40 Jahren geht Helmut Grünert seiner Passion nach

Der richtige Handgriff: Er weiß, worauf es bei der Pilzernte ankommt
Zwischen Maronen und Trompetenpfifferlingen: Die Ausbeute von Ehepaar Grünert heute

Fokussiert und konsequent: Alena Steinbach isst nur selbst geschossenes Fleisch

Die Pilzkunde hat sich für das Ehepaar Grünert als sehr ertragreiches Hobby erwiesen. Ihre Leidenschaft verbindet: Deswegen, da sind sich beide Partner einig, sind sei eines der wenigen Paare, deren Ehe noch funktioniert. Und als den Grünerts vergangenes Jahr nach 49 Jahren die Mietwohnung gekündigt wurde, zogen sie viel Kraft aus der Natur. Es war eine schlimme Zeit, aber sie suchten nach einer Lösung – und fanden eine. Inzwischen wohnen sie in einem neuen Zuhause. Der Wissensvorrat, den die beiden angelegt haben, hat sie widerstandsfähig gemacht. Resilient. Man könnte sagen: Das Investment hat sich ausgezahlt.

»Es ist immer gut, wenn man vorsorgt und sich auskennt«, sagt Helmut Grünert. »Deshalb freut es mich, dass sich viele junge Menschen für Pilze und die Natur interessieren. Dadurch haben sie ganz andere Mitsprachemöglichkeiten.« Wer sich auskennt, den kann man nicht so leicht manipulieren.

Auch Alena Steinbach verfolgt eine lukrative Anlagestrategie. Die 31-Jährige mit den blonden, langen Haaren ist Jägerin mit eigenem Revier. Aufgewachsen in der Lüneburger Heide, begleitete sie ihren Großvater und Vater schon als kleines Mädchen zum Jagen. Mit 13 wurde sie zwar vorübergehend Vegetarierin, weil sie die Massentierhaltung nicht länger unterstützen wollte. Sie merkte aber, dass ihr etwas fehlte und fing bald an, heimlich Fleisch zu essen. »Dabei fühlte ich mich nicht wohl«, sagt sie heute. Irgendwann kam sie zu dem Schluss, dass die Jagd für sie der beste Weg ist, Fleisch zu essen und gleichzeitig auf das Tierwohl und die Umwelt zu achten. Seit Alena Steinbach mit 18 ihren Jagdschein ablegte, isst sie nur noch das Fleisch von Tieren, die sie selbst geschossen hat oder jemand aus ihrer Familie – in ihrem Revier im Pfälzer Wald. 

»Jagen ist mein Beitrag zum Klimaschutz«, sagt sie. In der Massentierhaltung, legt die Jägerin überzeugend dar, werde unheimlich viel Futter produziert und verbraucht, dabei giftige Dünger eingesetzt und Antibiotika bei der Aufzucht verwendet. »Es ist ja zum Beispiel so, dass deutsche Schweine nach Rumänien verkauft werden, weil es dort billiger ist, sie zu schlachten, um dann danach wieder nach Deutschland transportiert und hier verkauft zu werden. Dabei entsteht ein riesiger ökologischer Fußabdruck.«

Wie der Pilzesammler Helmut Grünert steckt Alena Steinbach viel Zeit in ihr Hobby. Etwa zwei Tage pro Woche verbringt sie im Wald, gibt ihr eigenes Online-Magazin heraus (»Wir jagen«) und hat ein Kochbuch geschrieben. Sie führt vier Jagdhunde, einen Labrador, zwei Dackel und eine Westfälische Dachsbracke. Weil sie auf der Pirsch nie weiß, was passieren wird, geht sie dabei stets das Risiko ein, dass gar kein Tier auftaucht: »Wenn ich zehnmal rausgehe, schieße ich vielleicht einmal etwas«, sagt Steinbach. Wenn das Tier in letzter Sekunde davonspringt, ärgert sie sich nicht: »Manchmal freue ich mich sogar darüber, dass man als Mensch belehrt wird, dass wir eben nicht alles unter Kontrolle haben. Dass es Dinge gibt, die wir nicht beeinflussen können.« Eine Lektion, die jeder Börsenspekulant irgendwann lernt.

Umgeben von Tieren: Alenas Jagdhunde sind immer an ihrer Seite
Herausgeberin mit Beutetrieb: Seit über 14 Jahren ist Alena Steinbach Hobby-Jägerin
Auf der Pirsch: Alena Steinbach verbringt bei ihrem Hobby viel Zeit an der freien Luft

Jagen ist für Alena Steinbach etwas Ursprüngliches und Natürliches, das macht für sie den Reiz aus. »Ich pflege einen Lebensstil, den es seit Jahrhunderten nicht mehr gibt«, sagt sie. Das tut heute kaum ein Mensch mehr, draußen sitzen und warten, frieren, auch mal nass werden und körperliche Erschöpfung in Kauf nehmen. Sich auf einen Platz setzen, die Umwelt auf sich wirken zu lassen – ohne zu wissen, ob ein Ergebnis dabei herauskommt.

Wie für Helmut Grünert steht auch für Alena Steinbach Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. »Jagd ist etwas sehr Langlebiges. Wir Menschen jagen, seit es uns gibt.« Ein Revier, erzählt sie, pachte man für zwölf Jahre: »Wenn wir da nicht langfristig denken würden, gäbe es bald kein Wild mehr.« Wer also glaubt, eine Jägerin sei impulsiv und lebe nur im Hier und Jetzt, irrt. Wie ein Pilzesammler geht sie mit Bedacht vor und hält sich bei ihrer Anlagestrategie an die Empfehlung, Investments auf verschiedene Märkte und Währungen zu verteilen, weil dann bei gleichem Risiko die Ertragschancen steigen: »Ich glaube, dass jeder Jäger auch Sammler ist. Ich mag jedenfalls Pilze total gern.« 

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Text    Sandra Michel
Fotos  Anne-Sophie Stolz, Daniel Delang

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Menschen

Investment mit Genuss: So wertvoll kann Wein sein

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Winzer und Weinhändler Daniel Twardowski lagert in seinem Tresorkeller echte Goldtröpfchen. Denn Wein ist eine spannende Anlage mit großem Genussfaktor

Zwei Stockwerke unter der Erde, umgeben von meterdicken Betonwänden und gesichert mit einer tonnenschweren Tresortür liegt die Schatzkammer von Daniel Twardowski. Wobei das Wort »Kammer« untertrieben ist. Auf 120 Quadratmetern erstreckt sich über zwei Ebenen ein Hochsicherheitsbunker, einst gebaut, um Erdbeben und Atomkriegen standzuhalten. Jahrzehntelang lagerten hier die Gold- und Bargeldreserven der Landeszentralbank von Rheinland-Pfalz. Heute ruhen in den grauen Metallregalen Kostbarkeiten, die Namen tragen wie: Ornellaia, Dom Pérignon oder Romanée-Conti. Behutsam zieht Daniel Twardowski aus einem der Regalböden eine Weinflasche hervor. Domaine de la Romanée-Conti, La Tâche Grand Cru steht auf dem Etikett. Jahrgang 1947. »So ein Wein kostet etwa 4000 bis 5000 Euro pro Flasche. Das sind echte Goldschätze«, sagt Twardowski.

Sehen Sie im Video: Im Tresor eines Weinhändlers

Twardowski, geboren 1979, ist Weinhändler. Er kauft und verkauft Raritäten. Wie viele Flaschen genau in seinem Tresorkeller lagern, will er nicht verraten. Hölzerne Weinkisten von Château Pétrus, einem Spitzenweingut aus dem Bordeaux, stapeln sich in einer Ecke, auf Kartons steht Sassicaia oder Masseto (beides Spitzenrotweine aus der Toskana). Eine Auslese der besten Weine der Welt. Wo welcher Wein genau zu finden ist in diesem Lager aus Kisten und Regalen, weiß nur Daniel Twardowski genau: »Das ist wie mit den Geburtstagen meiner drei Kinder. Die vergesse ich ja auch nicht«, sagt er und lacht. Seine Liebe zum Wein entdeckte Twardowski bereits zu Schulzeiten, als er mit seiner Familie aus Norddeutschland in den ältesten Weinort Deutschlands an die Mosel zog: Neumagen-Dhron. Er begann, sich für Riesling zu interessieren, der dort in den Steillagen wächst, las alles über Bordeaux und Burgunder, studierte Wein-Atlanten und tauchte immer tiefer ein in die Faszination Wein. »Das ein oder andere Glas habe ich natürlich auch getrunken.« An sein erstes Weininvest erinnert er sich noch ganz genau. In einem Kaufhaus im nahe gelegenen Trier stieß er auf ein Angebot: elf Flaschen Lafite Rothschild, Jahrgang 1994. Die zwölfte Flasche gab es gratis. Twardowski schlug zu. Verkaufte elf Flaschen und behielt eine für sich. Der Beginn einer heute wunderbaren Sammlung.

Eine Detailaufnahme in eines der Regale des Tresors zeigt einige der teuersten Weinflaschen der Welt.
In bester Gesellschaft: Pétrus und Château Margaux zählen zu den teuersten Weinen der Welt
Daniel Twardowski geht durch die Gänge seiner Weinsammlung und führt Inventur.
Inventur: Daniel Twardowski weiß genau, wo welche Weinflaschen lagern
Für alles, was lieb und teuer ist

Ob Gemälde, Antiquitäten, Schmuck oder eben auch teure Weine: Die Allianz ArtPrivat ist die beste Versicherung für hohe Eigentumswerte und außergewöhnliche Sammlungen. In der Neuwertentschädigung werden zudem auch Preissteigerungen berücksichtigt, und Allianz Experten unterstützen Kunden bei der Ermittlung einer geeigneten individuellen Versicherungssumme.

Weiterer Vorteil: Die ArtPrivat bietet eine Allgefahrendeckung – sie versichert also gegen alle denkbaren Schäden. Nicht nur Gefahren wie Feuer, Leitungswasser, Sturm, Einbruch, Raub und Vandalismus sind eingeschlossen: Sogar Schäden, die die Besitzer selbst oder Besucher ungewollt verursachen, sind versichert. Mit einer Ausnahme: Ausgetrunkene Flaschen Wein sind kein Versicherungsfall.

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Auch während seines Studiums handelte er mit Weinen. Er fuhr zu Kellerauflösungen und kam mit dem Kofferraum vollgepackt mit Wein zurück. Über Kontakte und Mund-zu-Mund-Propaganda baute er sich über die Jahre ein Netzwerk auf, das so gut gespannt ist wie die Drahtanlagen in den Weinbergen. »Alles andere ist Betriebsgeheimnis«, sagt Twardowski. Von einem Ankauf erzählt er aber dann doch. Einmal machte er auf einem Flohmarkt in Trier ein besonderes Schnäppchen. Da stand inmitten von altem Trödel eine Flasche Pétrus, Jahrgang 1964. Twardowski zahlte dafür 50 Mark und fuhr noch am selben Abend in seinem klapprigen Corsa nach Hamburg, wo er die Flasche für 1000 Mark an einen Weinhändler weiter­ verkaufte. Die Freude über diesen Kauf ist Daniel Twardowski noch heute anzumerken, wenn er die Geschichte erzählt: »Meine Mutter und ich haben immer gerne getrödelt. Doch während sie vor allem Ramsch anhäuft, mache ich ein Geschäft daraus.«

Doch nicht immer laufen die Geschäfte glatt. Zufallstreffer wie damals auf dem Flohmarkt sind selten geworden. Und: Twardowski machte anfangs Fehler. Etwa, als er auf einer Weinauktion ein paar Flaschen eines renommierten Weinguts preisgüns­tig erstand und er erst im Nachhinein erfuhr, dass genau dieser Jahrgang schlecht war. »Aus solchen Fehlern habe ich gelernt«, sagt Twardowski, »jeder kann in Wein investieren, aber man muss sich vor­ her gut informieren und damit beschäftigen.«

»Die Preise bestimmt vor allem der Markt, nicht allein die Qualität«

Daniel Twardowski, Weinhändler

Dann kann Wein eine lukrative Wertanlage mit hohen Renditen sein. Je seltener und nachgefragter der Wein, desto teurer ist er. 2018 kamen bei einer Auktion in Genf 1064 Flaschen Wein des legendären französischen Winzers Henri Jayer für 30 Millionen Euro unter den Hammer. Das macht im Schnitt etwa 28.000 Euro pro Flasche. Auch Twar­dowski hat sich beizeiten eine Kiste Jayer gesichert. Allerdings nur vom vermeintlich eher schlechten Jahrgang 2000, wie er betont. Den Wert der 12er­ Kiste schätzt er dennoch auf etwa 50.000 Euro. Astronomische Summen verspricht sich auch das New Yorker Auktionshaus Christie’s. Dort soll dem­ nächst eine Flasche Pétrus versteigert werden, die 14 Monate auf der Internationalen Raumstation ISS reifte. Der Schätzpreis liegt bei umgerechnet 830.000 Euro. Kann Wein tatsächlich so viel Wert sein? Die Antwort fällt selbst Weinhändler Daniel Twardowski schwer: »Tausende Euro und mehr für eine Flasche Wein wären vielleicht gerechtfertigt, wenn ich danach vier Jahre länger lebe oder fliegen könnte«, sagt er und lacht. »Die Preise bestimmt aber vor allem der Markt, nicht allein die Qualität.«

Wie es um den Markt der sogenannten »Fine Wines« steht, zeigt der Index der Londoner Weinhandelsplattform »Liv­-ex«. Er beschreibt die Preisbewegung der gefragtesten Weine weltweit. Ähnlich wie bei Wertpapierbörsen arbeitet der Liv­-ex mit Indizes und Trends. Allein in den letzten fünf Jahren ist der Index um ein Drittel gestiegen, Investoren erreichten Zuwächse von bis zu zehn Prozent im Jahr. Der Liv-­ex verzeichnet vor allem die sogenann­ten Blue­Chips­Weine, also solche, die bereits sehr teuer gehan­delt werden. Wer heute in die Raritäten von morgen investieren möchte, sollte auf die Produkte junger, aufsteigender Winze­rinnen und Winzer setzen. Twardowski sieht großes Potenzial vor allem in deutschen Weinen, insbesondere in seiner Wahlheimat der Mosel. »Hier werden bereits trockene Rieslinge von Weltklas­se produziert. Wenn das in den nächsten Jahren so weitergeht, dann können wir uns hier alle anschnallen.«

Mit Hilfe eines speziellen Blaulichts wird die unsichtbare Tinte auf den Weinflaschen des Guts Coche-Dury gelesen.
Fälschungssicher: Das Weingut Coche-Dury nutzt unsichtbare Tinte, um die Echtheit der Flaschen zu gewährleisten
An den Seiten der offenen Weinkisten sind die Embleme der Weingüter vermerkt.
Raritäten: Selbst leere Kisten sind begehrt
Auf einem Serviertablett wurde eine Flasche Rotwein inklusive Glas mit verschiedenen Käsesorten angerichtet.
Investment zum Genießen: Der 1985 Château Palmer passt perfekt zur edlen Käseauswahl

Wertentscheidend sind neben der Nachfrage vor allem zwei Faktoren: die Echtheit des Weins und die Lagerung der Flaschen. Nicht ohne Grund hat Daniel Twardowski den Tresorkeller der Landeszentralbank gekauft. In zehn Meter Tiefe, umgeben vom Erdreich, herrschen konstante Temperaturen von elf bis zwölf Grad. Twardowski geht den schmalen Gang mit den Metallrega­len ab und überprüft das Hygrometer: »75 Prozent Luftfeuchtig­keit. Das ist genau richtig«, sagt er zu­frieden, »so trocknen die Korken nicht aus, und es ist auch nicht zu feucht. Das ist wichtig, damit sich die Eti­ketten nicht ablösen und sich keine Flecken bilden.« Und noch einen entscheidenden Vorteil gibt es: Der Keller ist einbruchsicher. So etwas wie im Hotel Kronenschlösschen kann Daniel Twardowski daher nicht passieren: Diebe brachen dort in die Schatz­kammer ein und raubten gezielt Weine im Handels­ wert von mehr als 200.000 Euro. Nicht der einzige Vorfall dieser Art. Manch einer vermutet sogar, dass eine Weinmafia hinter diesen Einbrüchen steckt und die Flaschen auf dem Schwarzmarkt ver­äußert. Um das zu verhindern und Hehlerware schnell identifizieren zu können, setzt das Weingut Romanée­-Conti zum Beispiel auf Abfüllnummern, die auf den Flaschen vermerkt sind. So können Auk­tionshäuser oder Importeure schnell erkennen, ob die angebotenen Weine als gestohlen gemeldet wur­den. Doch nicht nur Hehlerware, auch Fälschungen sind im Umlauf. Wie man die Echtheit überprüfen kann, zeigt Daniel Twardowski am Beispiel einer Flasche Meursault­-Perrières vom Weingut Coche­-Dury im Burgund. Preis: 1200 bis 1300 Euro. Twar­dowski hält eine kleine Taschenlampe an das Eti­kett, und wie von Zauberhand erscheint im Licht ein Zahlencode. »Coche­-Dury verwendet unsicht­bare Tinte, die nur unter ultraviolettem Licht sicht­bar wird«, erklärt er, »die Flaschen sind damit fast so fälschungssicher wie Banknoten.«

»Wenn wir einen Wein aus dem Geburtsjahr von jemandem öffnen, dann trinken wir ein Stück Geschichte«

Daniel Twardowski

Geld kann man nicht essen, aber in diesem Fall lässt sich das Invest immerhin trinken. Oder besser gesagt: genießen. »Wein ist ein Abenteuer und wird nie langweilig«, da ist sich Twardowski sicher, »und jede Flasche ist einzigartig.« Es ist ein Naturpro­dukt, das eine Geschichte erzählt. Vom Boden, der die Trauben genährt hat, vom Klima, in dem die Re­ben gewachsen sind und nicht zuletzt von den Win­zerinnen und Winzern, die den Wein in die Flasche gebracht haben. »Wenn ich mit Freunden zusam­mensitze und wir einen Wein aus dem Geburtsjahr von jemandem öffnen, dann trinken wir ein Stück Geschichte.«

Für Twardowski geht es daher nicht nur um Gewinne und hohe Ren­diten. Er lebt Wein und hat sich daher 2004 einen persönlichen Traum er­füllt, indem er seinen eigenen Wein­berg an der Mosel pflanzte. Und zwar mit Spätburgunderreben. Eine ungewöhnliche Entscheidung, wachsen doch auf den Schie­ferböden in den Steillagen entlang des Flusses vor allem Riesling­reben. Twardowski wollte das Terroir aber nutzen, um einen filigranen, leichten und trotzdem spannenden Rotwein zu pro­duzieren. Der Wein reift in Barriquefässern im Keller seines klei­nen Guts in Neumagen­-Dhron. Der Boden und die Schieferwän­de schimmern feucht, kühl ist es hier unten, und durch die unverputzten Steinmauern drückt sich bei Regen das Grundwas­ser. Ideale Bedingungen. Der Weinkritiker James Suckling sieht Twardowski bereits unter den fünf besten Rotweinwinzern Deutschlands. Weil er in seinem Weinberg am Dhroner Hofberg immer wieder Walnussschalen fand, die Krähen dort haben fal­len lassen, nannte er seinen Wein einfach Pinot Noix. Noix heißt auf Deutsch Nuss, wird aber genauso ausgesprochen wie Noir. 70 bis 90 Euro kostet eine Flasche. Gehandelt werden sie bereits für mehr als 100 Euro. Fast jeder Jahrgang restlos ausverkauft. Vielleicht wird aus dem heutigen Pinot Noix eine Weinrarität von morgen? »Das war zwar nie meine Absicht, aber wenn es so kommt, dann freue ich mich natürlich.«

Eine Drohnenaufnahme zeigt die hügelige Landschaft der Weinberge Rheinland-Pfalz'.
Über den Reben: Im Dhroner Hofberg wächst der Spätbur­gunder von Twardow­ski

Daniel Twardowski läuft zwischen den Barriquefässern in seinem Weinkeller entlang.
Kühl gelagert: Der Pinot Noix reift in Barriquefäs­sern im Schieferkeller
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Text                  Verena Haart Gaspar
Fotos, Video   Studio Lêmrich