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Aprilscherze bei der Arbeit: Wo der Spaß aufhört

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Witzigkeit kennt keine Grenzen, oder vielleicht doch? Welche Scherze am 1. April im Arbeitsumfeld erlaubt sind, und wo der Spaß dann doch aufhört, erklärt Rechtsanwalt Jochen Grünhagen im Interview

Zur Person

Jochen Grünhagen ist Rechtsanwalt für Arbeitsrecht in München

Herr Grünhagen, ein bisschen Spaß muss am 1. April sein, doch gilt das auch im Arbeitsumfeld? Rechtlich ist es entscheidend, dass der Scherz auch als Scherz erkennbar ist. Wenn Sie Ihrem Chef sagen, Sie können heute nicht zur Arbeit kommen, weil Sie von Aliens entführt wurden, dann wird er merken, dass das nicht ernst gemeint ist. Vermutlich wird er darauf bestehen, dass Sie trotzdem erscheinen und nicht sagen: »Okay, Sie sind verhindert, weil Sie im Weltraum unterwegs sind.« Insgesamt ist das aber ein gar nicht so leichtes Thema, denn das Scherzhafte und das Rechtliche sind zwei Kategorien, die sich nur begrenzt vertragen. Humorfrei ist das Recht allerdings auch nicht.

Inwiefern? Es gibt ein paar lokale Besonderheiten. Zum Beispiel beim Altweiberfasching im Rheinland. Da gibt es die Tradition, den Herren den Schlips zu durchschneiden. Manche finden es aber ganz und gar nicht lustig, wenn ihre teuren Seidenkrawatten ruiniert werden – und klagen. Vor Gericht haben die Betroffenen nicht immer recht bekommen. Manch ein Amtsrichter war der Meinung, wer in Karnevalshochburgen wie zum Beispiel Köln am Weiberdonnerstag eine Krawatte trägt, der muss einfach damit rechnen, dass sie abgeschnitten wird. Diese Rechtsprechung ist aber die absolute Ausnahme und lässt sich nicht auf den 1. April anwenden.

Hatten Sie schon einmal den Fall, dass ein schlechter Scherz vor Gericht landete? Ja, da hatte ein Mitarbeiter einen Kollegen mit einem Elektroschocker erschreckt. Er hielt das Gerät direkt neben das Ohr des Kollegen und schaltete es ein. Das knackte so laut, dass der vor Schreck aufsprang und sich dabei am Fuß verletzte. Keine schlimme Sache, nur eine Muskelzerrung, aber für den Witzbold endete die Geschichte mit einer verhaltensbedingten Kündigung. Das Arbeitsgericht in Nürnberg wertet das als »groben Unfug«. Wenn Menschen verletzt oder geschädigt werden, braucht man nicht auf das Verständnis vom Arbeitgeber oder Richter hoffen.

Woher soll ich aber wissen, wie jemand auf einen Scherz reagiert? Das ist schwierig, daher sollten Sie am besten auch nur Leute veräppeln, bei denen Sie einschätzen können, wie sie damit umgehen. Denn grundsätzlich muss man das »Opfer« immer so nehmen, wie es ist. Also, wenn jemand sehr sensibel reagiert, dann können Sie nicht sagen: »War doch nur ein Witz, stell dich nicht so an!« Und nur weil Sie etwas lustig finden, bedeutet das nicht, dass das beim Gegenüber auch so ankommt. Absolutes No-Go sind Witze über sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft oder auch Transsexualität. Da hört der Spaß auf, und Arbeitgeber und Gerichte kennen meist kein Pardon.

Welche Witze darf ich denn dann überhaupt machen? Tja, wenn Sie einen Juristen wie mich fragen, kann ich nur sagen: Ein akzeptabler Scherz wurde im Voraus angekündigt, ist völlig eindeutig als Scherz erkennbar und in keiner Weise dazu geeignet, Schäden hervorzurufen…

…also, nicht lustig? Juristen sind nicht unbedingt lustig (lacht). Wir sind eben Bedenkenträger. Wenn aber alles juristisch immer hundertprozentig korrekt laufen würde, dann wäre die Welt ziemlich humorlos. Zum Glück sieht die Realität aber meistens etwas anders aus.

Wie sollen sich die Menschen am 1. April nun auf der Arbeit verhalten? Am besten Urlaub nehmen und an dem Tag zu Hause bleiben (lacht). Nein, im Ernst: Wenn Sie davon ausgehen können, dass sich niemand durch Ihre Witze gekränkt fühlt und Sie keine Schäden verursachen, sind Sie auf der sicheren Seite. Oder Sie machen einfach Scherze auf Ihre eigenen Kosten. Solange jeder über sich selbst lachen kann, ist alles in Ordnung.

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Text    Verena Haart-Gaspar
Fotos  iStock/Fotokita, privat

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Damit Landwirte nicht auf dem Trockenen sitzen

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Im Zuge des Klimawandels kämpfen Landwirte verstärkt mit Dürre auf ihren Feldern. Eine Trockenheitsversicherung schützt bei Ernteausfällen – pauschal nach Regenmenge

Das Grundprinzip – Ausgedörrte Böden, vertrocknete Pflanzen und keine Aussicht auf Besserung – der Klimawandel macht Extremwetterlagen wie anhaltende Trockenheit zur neuen Normalität. Für Landwirte kann das existenzbedrohend werden. Die Trockenheitsversicherung der Münchener & Magdeburger Agrar (MMAgrar) schützt gegen Verluste, indem sie eine pauschale Entschädigung zahlt – immer dann, wenn eine vorab definierte Niederschlagsmenge unterschritten wurde. Diese wird durch unabhängige Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes gemessen. Eine Schadenmeldung oder -begutachtung auf dem Feld ist nicht notwendig.

Sinnvoll für … jeden Landwirt, dem seine Felder und seine Ernte die Existenz sichern. Mehr als 120 gängige Kulturen, darunter beispielsweise Weizen, Raps oder Körnermais, sind gegen Trockenheit versicherbar.

Ein Beispiel aus dem Leben – Franz W., Ackerbauer aus Niederbayern, bewirtschaftet 20 Hektar Mais und 20 Hektar Getreide. Nachdem bereits 2018 ein sehr trockenes Jahr war, sollte 2019 nicht besser werden. Dank der pauschalen Entschädigung durch die Trockenheitsversicherung konnte Franz W. den Verlust auf seinen Feldern ausgleichen, ohne Zeit und Arbeit in die Schadenmeldung zu investieren. Und das in diesem Fall für zusätzliche 69 Euro pro Hektar.

Was für den Abschluss nötig ist – Voraussetzung ist die Hagelversicherung (mindestens Hagel-Basic). Die kritische Regenmenge wird anhand von Erfahrungsdaten ermittelt und bei Abschluss festgelegt.

Die Kostenfrage – Die Prämie ist abhängig von der zu vereinbarenden Versicherungssumme. Landwirte entscheiden vorab, wie hoch sie sich absichern möchten. Im Schadenfall ist eine pauschale Auszahlung von 30 oder 50 Prozent der Versicherungssumme möglich. Ein Beispiel: Ein Maisfeld ist mit 1800 Euro pro Hektar versichert. Die Entschädigung beträgt demnach entweder 540 oder 900 Euro pro Hektar.

Gut zu wissen – Seit Anfang dieses Jahres werden Landwirte steuerlich entlastet, wenn sie sich gegen Dürre schützen möchten. Die Versicherungssteuer ist von bislang 19 Prozent auf die Prämie auf 0,03 Prozent auf die Versicherungssumme (dem üblichen Satz bei Wettergefahren wie Hagel, Sturm oder Frost) gesunken.

Trockenheit verursacht größte Ernteschäden
Quelle Infografik: GDV, 2016
Fachbegriffe schnell erklärt

Parametrische Versicherung Die Trockenheitsversicherung gehört zu den parametrischen Versicherungen. Diese basieren auf Messwerten (wie der Niederschlagsmenge). Wird ein vorab vereinbarter Wert unter- beziehungsweise überschritten, leistet die parametrische Versicherung.

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Text               Isabel Steffens
Illustration  Michael Meier

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Neue Bauernregeln: zwischen Tradition und Technik

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Christoph Klamroth führt im Harz einen Familienhof mit jahrhundertelanger Tradition. Dass er GPS-gesteuerte Traktoren und Roboter im Kuhstall einsetzt, ist für den Agraringenieur eine Frage der Zukunftssicherung.

Starker Wind pfeift am Traktor vorbei, über den Weizen auf das blühende Rapsfeld zu. Gewitterwolken ziehen übers Land. Wird es regnen? Christoph Klamroth blickt von seinem Handy auf und in den Himmel. »Bei dem Wetter kann ich nicht spritzen. Unkontrollierbar, wohin es weht. Am Ende wächst der Weizen nur halb so hoch, wenn er zu viel abbekommt.« Er zeigt auf eine Stelle im Feld, an der die Flut aus grünen Halmen eine Welle nach unten wirft. »So was passiert, wenn man die Technik ausschaltet und selbst wendet. Dem GPS wäre das nicht passiert.«

So schnell kann man sich von Klischees über das Bauerndasein verabschieden. Mistgabel ade! Hallo GPS! Und willkommen bei den Klamroths, einer Bauernfamilie aus dem Harz mit erstaunlich langer Tradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Doch statt auf Nostalgie setzt man hier auf Experimentierfreudigkeit. Schon die Eltern probierten vieles aus, für Juniorchef Christoph ist der Einsatz von smarten Helfern Normalität und auch eine Frage der Zukunftssicherung.

Melkmaschine, Kuh mit Kalb, Kuhgehege
Der Melkroboter wartet geduldig im Stall: Diese Kühe dürfen selbst entscheiden, wann sie Milch geben wollen

Nachdem Vater Kurt ihm 2014 die Hälfte des Betriebs vermacht hatte, kümmerte sich Christoph zuerst um das Wohl der 125 Kühe. Als studierter Agraringenieur nahm er sich vor, den Melkvorgang zu verbessern. Im Internet entdeckte er Spezialfirmen in Irland und Kanada. Er fragte an, ob sie etwas Neues mit ihm entwickeln wollten. Wollten sie. Seither stehen zwei Melkroboter im Stall. Das Besondere: Anders als herkömmliche Maschinen funktionieren sie vollautomatisch. Die Kühe lassen sich aus freien Stücken melken: Sie entscheiden selbst, wann sie Milch geben wollen. Als Belohnung bekommen sie danach eine Portion Kraftfutter.

Vorher scannt eine Kamera das Kreuzbein der Kuh von oben, ein 3-D-Laser die Zitzen von unten. Wenn die Kuh sich bewegt, reagiert der Roboter sofort. Ein Responder, den jede Kuh um den Hals trägt, sendet wichtige Daten an die Maschine: Wiederkauminuten, Aktivitäten im Stall, Brunstwahrscheinlichkeit. Auch die Literleistung sowie Leitfähigkeit, Fett- und Eiweißgehalt der Milch werden nach jeder Gabe analysiert und gespeichert. Stimmen irgendwelche Daten nicht mit dem Herdenschnitt überein, erkennt der Algorithmus des Roboters die Abweichung und meldet sich. Ein Kuhalgorithmus, sozusagen. »Es ist unser Alarmsystem. Jeden Morgen gucke ich da rein und sehe: Geht’s meinen Kühen gut, oder geht’s meinen Kühen nicht gut?« 

»Die Leute sagen immer, unsere Milch schmecke besser. Ich sag dann nur: Sagt’s den Kühen, die machen die Milch!«

Emmi Klamroth

Wir stehen beim Melkroboter, mitten im Stall und doch separiert in einem kleinen Raum. Es riecht nach Kuh, und die Maschine piepst. Das eben gemolkene Tier ist fertig und möchte raus, doch ein älteres versperrt den Weg. Unschlüssig steht die jüngere Kuh da und wirkt verwirrt. Christoph erklärt, dass sie vor wenigen Tagen das erste Mal gekalbt hat und noch nicht an den Roboter gewöhnt ist. Die ältere Kuh wird sanft verscheucht, und Christoph wendet sich dem Display mit den Diagrammen zu. Ein Punkt fällt aus dem Raster. Deutlich. 

Er zückt sein Handy. Der Roboter hat ihm eine Nachricht mit einer Warnung geschickt: »Wiederkauminuten 244,0 Laktationstage, 13 Liter Milch am Tag«. Beunruhigend schlechte Werte. »Normalerweise würde ich bei so einem Ausreißer Angst kriegen und denken, der Kuh geht’s sehr schlecht. Ich weiß aber, dass sie zum ersten Mal Milch gegeben hat. Der Algorithmus des Roboters weiß das nicht.« Ohne Menschenverstand geht’s also doch noch nicht.

Modernstes Equipment trifft auf Familientradition: Die Familie Klamroth gibt es seit mehr als 500 Jahren. Emmi (2. v. li.) und Christoph (2. v. re.) machen den Betrieb fit für die nächste Generation

1,1 Millionen Euro investierte Christoph in den Hof. Sogar ein neuer Stall wurde gebaut, der nur dem Wohlbefinden der Kühe dient: mit Außenbereich und größeren Boxen mit viel Stroh. Ein unscheinbarer Futterschieber entpuppt sich bei näherem Hinsehen als künstlich intelligenter Knecht, der sich mehrmals am Tag selbst aktiviert und loszuckelt, um das Futter der Kühe zurück in ihre Reichweite zu schieben, bevor er sich wieder, heimlich, still und leise, in seine Ecke mit der Aufladestation verzieht.

Es hätte günstiger sein können, erzählt Klamroth. Statt der üblichen 5.600 Euro pro Tier und Stall gab er 7.800 aus. Fürs Tierwohl. »Die Tiere danken es uns, indem sie länger leben. Schon mein Vater hat immer gesagt, wenn wir Tiere halten, wollen wir es vernünftig machen, sonst machen wir’s nicht.« Es ist mehr als eine Lebensaufgabe, so einen Hof zu führen – mehrere Generationen und Verwandte sind daran beteiligt. Nicht nur Christoph ist es wichtig, das Erbe weiterzuführen und Neues auszuprobieren. Sondern auch seiner Schwester.

Emmi Klamroth, 33, steht noch ganz traditionell um vier Uhr morgens auf. Traditionell ist auch, dass sie einen Teil der Milch ihres Bruders weiterverarbeitet zu Käse, Quark, Joghurt. Und dann kommt die moderne Powerfrau. Emmi studierte ebenfalls Agraringenieurswesen, landete dann aber eher zufällig bei der Milchverarbeitung. Es war eine Idee ihrer Eltern, um nicht von Großkonzernen und den damit verbundenen Marktschwankungen abhängig zu sein. Warum also nicht selbst weitervearbeiten, was man sowieso vor Ort hat? So machte Emmi sich auf, besuchte für mehrere Monate Kommilitonen auf der Schwäbischen Alb. »Es hat lange gedauert, bis jemand mich wirklich in das Käsen eingewiesen hat, es ist doch ein kleines Geheimnis«, erzählt sie.

Auch sie machte sich selbstständig, nahm, genau wie ihr Bruder, Kredite auf und investierte: Durchlaufpasteur und Homogenisator für die Milch und einen Käse- und Mehrzweckkessel. Auch eine automatische Joghurtmaschine wurde gekauft, die 500 Becher pro Tag und 25 bis 30 verschiedene Sorten herstellen kann. »Was wir hier aufgebaut haben, war schon ein Risiko. Es musste laufen.« Und es läuft. 10 bis 15 Prozent der Milch ihres Bruders verarbeitet sie weiter. Das sind mehr als 100.000 Liter im Jahr. Vier Verkäuferinnen arbeiten im Hofladen, der 2014 eröffnet wurde. Sie hat zwei Fleischer eingestellt, die für sie schlachten. Neben Milchprodukten und Rindfleisch werden dort auch Honig, Gemüse, Wein und allerlei andere Produkte von ausgesuchten Bauern der Umgebung verkauft.

»Im März und April haben wir Niederschlag, danach geht die Trockenheit los. Jedes Jahr.«

Christoph Klamroth

Was derzeit alle in landwirtschaftlichen Familienbetrieben umtreibt, ist das Wetter. Früher konnte man sich auf Bauernweisheiten verlassen. Von seinem Vater kennt Christoph den Spruch: Wenn Hunde Gras fressen, fängt es an zu regnen. Er hat einen Hund, doch das Wetter hat der noch nie beeinflusst. Kein Wunder also, dass Christophs erster Blick nach dem Aufstehen nicht zu Bello, sondern aufs Handy geht, auf die WetterApp. Wie ist der Wind heute? Wie stark der Tau? Wird es gar hageln? Gegen solches Extremwetter hat Christoph zum Glück einige Notfallversicherungen abgeschlossen – so auch gegen die Dürre bei seinen Maisfeldern. Die heißen Sommer der vergangenen Jahre mit langen Trockenperioden machten auch der eigentlich robusten subtropischen Pflanzenart schwer zu schaffen.

Sofern jedoch kein Extremwetter alle Planung zunichte macht, können die Ernteerträge durch Technik maximiert werden. Am Computer lassen sich Strecke des Traktors und Spritzmenge für jeden Quadratmeter Feld genauestens festlegen. Sobald der Traktor ans Feld gefahren wurde und der Automatisierungsprozess aktiviert ist, fährt dieser von selbst seine Strecke ab. Der Fahrer muss nur sitzen bleiben. Ganz auf das Spritzen verzichten die Klamroths nicht. Aber Christophs Mutter untersucht die Pflanzen regelmäßig im Labor und erkennt einen Befall dort frühzeitig, um möglichst wenig Mittel einsetzen zu müssen. Seit 1996 ist ihr Betrieb gentechnikfrei. Warum kein Bio? Der Trend ginge weg von Bio, meint Christoph. »Damit wurde zu viel Schindluder betrieben. Und es ist kein Allheilmittel. Ich denke, den Leuten ist es wichtiger, regionale Produkte zu kaufen: Hier stehen die Kühe, und man sieht, dass es ihnen gut geht. Hier kaufe ich ein.«

Auch auf dem Feld zeigt sich, wie die Klamroths Technik nutzen, um weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Christoph reißt einen Halm des Winterweizens ab und deutet auf winzige braune Stellen. Nicht gut. Ein Fall für die 27 Meter langen Arme des Zwei-Kammer-Spritzgeräts. Ob die gröberen, roten Düsen aktiviert werden oder die feineren, violetten reichen? Der Wind macht beides unmöglich. Und er vertreibt auch den Regen. Wie der Sommer wohl wird? Christoph lacht. »Vielleicht frisst mein Hund endlich mal genug Gras!«

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Text    Hannah Luginsland
Fotos  Sebastian Krawczyk

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Fair erben: So regeln Sie Ihren Nachlass richtig

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400.000.000.000 Euro

werden in Deutschland vererbt. Pro Jahr


10

Alle zehn Jahre kann man jedem Kind 400.000 Euro steuerfrei schenken – und so Erbschaftssteuer vermeiden


4.342.000

Immobilien sollen bis zum Jahr 2024 vererbt werden


5 Prozent

der Deutschen wollen ihrem Haustier etwas vererben. Die meisten (91 Prozent) aber dann doch Partner oder Kindern

Quellen: DIW, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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In Deutschland werden jährlich rund 400 Milliarden Euro vermacht. Doch nur wenige regeln ihren Nachlass richtig. Drei Experten berichten von absurden Fällen, Kummer und Streit – und wissen, was zu tun ist

Bernd Clasens letzter unglücklicher Fall liegt noch nicht lange zurück: Eine Frau stirbt und hinterlässt 15 Millionen Euro. Ein Testament hat sie nicht verfasst, Angehörige scheint es nicht zu geben. Wer bekommt nun das Geld? Ein Fall für Bernd Clasen: Der 63-Jährige hat sich darauf spezialisiert, rechtmäßige Erben zu ermitteln. Er beschäftigt in seinem Büro 25 Mitarbeiter, die den kleinsten Verästelungen eines Stammbaums nachgehen, um entfernte Verwandte aufzuspüren. Oft führt der Weg ins Ausland. Und wenn alles bestens läuft, verhilft Bernd Clasen Menschen zu unverhofftem Reichtum.

Auch im eingangs erwähnten Fall war sein Team erfolgreich. Das Vermögen ist inzwischen verteilt. Allerdings unter Familienmitgliedern, die die Erblasserin überhaupt nicht kannten. »Hätte sie ein Testament gemacht, wäre vielleicht ihre beste Freundin in den Genuss gekommen«, sagt Bernd Clasen bedauernd. Er habe es häufig mit Konstellationen zu tun, die ihm von Herzen leidtun.

Zu denen kommt es fast zwangsläufig, wenn der Nachlass überhaupt nicht geregelt ist. Und das ist hierzulande sehr oft so: Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vererben die Deutschen jährlich 400 Milliarden Euro. Aber nur jeder vierte bringt seinen letzten Willen zu Papier, die übrigen verlassen sich darauf, dass der Nachlass in ihrem Sinne gesetzlich geregelt wird. Nach Ansicht von Experten ist das ein großer Fehler. Die Streitfälle rund um den Nachlass nehmen jedenfalls zu. Fast jeder fünfte Erbe berichtet von Konflikten. 

»Ein Testament muss vollständig eigenhändig verfasst werden«

Bernd Clasen, u.a. Testamentvollstrecker und Erbenermittler

Bernd Clasen ist seit 25 Jahren im Geschäft. Daran, dass sich keiner gerne mit seinem Tod beschäftigt, hat sich in all dieser Zeit nichts geändert. Viele denken zwar über ein Testament nach, kommen aber über diesen ersten Schritt nicht hinaus. »Ich finde häufig Entwürfe«, erzählt Clasen, der dann mit ansehen muss, dass das Geld anders als offensichtlich gewollt, an den Cousin sechsten Grades geht. Andere ringen sich dazu durch, ihr Testament privatschriftlich abzuschließen, halten sich aber nicht an die Form. »Sie tippen ihr Testament in den PC, drucken es aus und unterschreiben es.« Das ist ungültig. »Es muss vollständig eigenhändig verfasst werden«, betont Clasen, und er erzählt von einer nahezu erblindeten Frau, die ihre künftige Erbin gebeten hatte, ihr beim Verfassen des Testaments die Hand zu führen. »Auch das war natürlich unwirksam.«

Selbst wem es gelingt, sein Testament einwandfrei niederzuschreiben, der muss es noch so hinterlegen, dass es auffindbar ist. Auch das ist keine Banalität. In der Schublade sei es zwar einfach zu finden, sagt Clasen. »Aber Erben, die damit nicht zufrieden sind, könnten es wegschmeißen.« Landet es unter einem Buchdeckel, werde es bei der Wohnungsauflösung möglicherweise entsorgt. Und auf ein Schließfach hätte niemand Zugriff.

Deshalb rät Clasen, die Unterlagen gegen kleines Geld beim Amtsgericht lagern zu lassen. Noch einfacher sei es, sich gleich von einem Notar helfen zu lassen. Dieser beurkundet das Testament und lässt es gerichtlich hinterlegen. Das koste, aber man dürfe nicht an falscher Stelle geizen, findet Clasen. »Wenn jemand bereits in einem Pflegeheim wohnt, sollte er sich außerdem von seinem Arzt bescheinigen lassen, dass er noch voll geschäftsfähig ist«, fügt er hinzu. Denn manchmal wird genau das von den Erben im Nachhinein bestritten.

»Es geht dann oft nicht mehr um das Vermögen, sondern vielmehr um Befindlichkeiten«

Heike Minks, Nachfolgeplanerin

Wer kein Testament macht, der hinterlässt vor allem Probleme. Das bestätigt auch die Nachfolgeplanerin Heike Minks aus Berlin. »Es gibt viele kinderlose Ehegatten, die denken, dass der Partner sowieso alles erbt. Das sieht das Gesetz aber gar nicht vor.« Nicht, solange noch Geschwister, Nichten, Neffen oder Großeltern leben. Diese bilden mit dem überlebenden Ehepartner eine Erbengemeinschaft – und dies birgt Konfliktpotenzial. Der Klassiker: Es gibt ein Haus und viele Erben, die jedoch keine Lösung dafür finden. Das Haus verwahrlost, ein Käufer wird nicht gefunden, und es muss zwangsversteigert werden. Die 47-Jährige versucht immer wieder mal als Mediatorin zwischen Hinterbliebenen zu vermitteln. »Bei diesen Streitigkeiten geht es dann oft nicht mehr um das Vermögen, sondern vielmehr um Befindlichkeiten«, erzählt Minks. Ist der Nachlass nicht korrekt geregelt, lässt er zu viel Spielraum für Mutmaßungen. »Die Gespräche werden dann nur noch emotional geführt.« Dabei wollen Eltern in der Regel genau das vermeiden.

»Ich empfehle allen älteren Ehepartnern, sich zunächst gemeinsam zu überlegen, wen sie im Krankheits- und auch im Todesfall bevollmächtigen.« Danach sollten sie mit dem Bevollmächtigten unterschiedliche Szenarien durchsprechen. Über das Testament würde sie die Kinder nur grob informieren. »Wer zu sehr ins Detail geht, kann damit vorzeitig Streit auslösen.« Eine schmerzhafte Erfahrung, die sie allen Eltern ersparen möchte.

Heike Minks begleitet zudem viele Unternehmen bei der Nachfolgeplanung. Auch hier stellt sie immer wieder fest, dass die meisten Personengesellschaften schlecht vorbereitet sind. Entweder sie haben gar keinen Gesellschaftervertrag oder nur einen unzureichenden. »Stirbt ein Gesellschafter, ist der Streit vorprogrammiert«, weiß Minks. Denn dann rutscht möglicherweise ein Erbe aus der Familie als Gesellschafter inklusive Mitspracherecht nach – selbst wenn er keine Ahnung vom Geschäft hat. Und wenn er das nicht will, so muss er abgefunden werden. Das kostet die übrigen Gesellschafter oft mehr, als sie aufbringen können. Wie können sie sich dagegen versichern? Wie muss der Gesellschaftervertrag ausgestaltet sein, um solche Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen? Und was sollte dazu im Testament vermerkt sein? Das alles sind Fragen, die man vorab klären muss. »Ich bin seit über 15 Jahren in diesem Bereich tätig und kann an zwei Händen abzählen, wer in den mehr als tausend Fällen seinen Nachlass sauber geregelt hat.«

Klicken Sie durch die Bildergalerie: Unsere drei Erb-Experten im Portrait 

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Ich kann das nachvollziehen, weil viele Bereiche wie Steuerrecht, Erbrecht, Familienrecht, Verm\u00f6gensrecht und Gesellschaftsrecht zum Tragen kommen k\u00f6nnen. Vielleicht haben deshalb viele eine Vogel-Strau\u00dfMentalit\u00e4t entwickelt. Ich verfolge als Nachfolgeplanerin einen ganzheitlichen Ansatz und mache \u2013 im Austausch mit Notaren, Steuerberatern und Anw\u00e4lten \u2013 nicht nur auf die finanzielle Vorsorge aufmerksam. 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Selbst im simpelsten Fall braucht es ein Testament. Denn die gesetzliche Erbfolge wird den W\u00fcnschen der Allerwenigsten gerecht. Meine Mandanten kommen immer mit dem diffusen Gef\u00fchl zu mir, dass es doch nicht so einfach ist, das Verm\u00f6gen genau nach ihrem Willen zu hinterlassen. Und sie haben recht. Selbst wenn Eltern glauben, alles gerecht unter den Kindern verteilt zu haben, bleiben Fragen offen, und irgendwas wird immer vergessen. Nicht zuletzt die Tatsache, dass bei einem hohen Verm\u00f6gen Freibetr\u00e4ge ber\u00fccksichtigt werden k\u00f6nnen. Ein Testament sollte deshalb alle f\u00fcnf bis zehn Jahre \u00fcberpr\u00fcft werden.\u00ab","title":"A_1890_Digital_Fair erben4_940x4243","description":"Dr. Anton Steiner (58) ist seit 1988 als Rechtsanwalt f\u00fcr Erbrecht, Immobilien- und Erbschaftssteuerrecht t\u00e4tig. 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»Gib nur her, was du entbehren kannst, und sichere dich gegen Unvorhergesehenes ab.«

Dr. Anton Steiner, Fachanwalt für Erbrecht

Dass einer allein diese Aufgabe nicht überschauen kann, glaubt auch der Münchner Fachanwalt für Erbrecht Anton Steiner. Es gebe Paare, die sich mit folgender Formulierung schon auf der sicheren Seite glauben: »Wenn wir gemeinsam versterben, erbt unser Sohn.« Das aber sei eine extrem auslegungsbedürftige Formulierung: »Müssen sie gemeinsam versterben oder ist gemeint, sobald der Zweite tot ist? Und darf der Überlebende das Testament noch ändern? »Viele der möglichen Problemfälle sieht man als Laie nicht. Die eröffnen sich erst in einem Gespräch mit den Experten. Die Lösungen wiederum sind eigentlich simpel.«

Zu den Herausforderungen gehört am Ende auch die Frage, wie das Vermögen steuergünstig vermacht werden kann. Das herauszufinden ist Steiners Spezialität. Er nennt ein einfaches Beispiel: Eine gut situierte Familie sollte nicht nur die Freibeträge der Kinder von jeweils 400.000 Euro, sondern auch die der Enkel von jeweils 200.000 Euro nutzen. »Wer also auch die Enkel entsprechend im Vermächtnis berücksichtigt, kann der gesamten Familie einen erheblichen Betrag ersparen.« 

Außerdem sei es mitunter sinnvoll, sich schon zu Lebzeiten von Vermögen zu trennen. Denn alle zehn Jahre können die genannten Freibeträge erneut ausgeschöpft werden. »Ich könnte also meinem Kind alle zehn Jahre 400.000 Euro oder Immobilienanteile in diesem Wert steuerfrei schenken – sofern ich früh genug anfange und der liebe Gott mitspielt.« Steiner hat aber auch zwei goldene Regeln: »Gib nur her, was du entbehren kannst, und sichere dich gegen Unvorhergesehenes ab.« Denn manchmal muss er seine Mandanten bremsen, wenn diese aus Angst vor der Erbschaftssteuer ihr einziges Hab und Gut, etwa ein Haus, vor ihrem Tod den Kindern überschreiben wollen. Davon rät Steiner dringend ab. Es könnte ja sein, dass die Eltern doch noch eines Tages die Immobilie verkaufen müssen, um ihre eigene Pflege zu finanzieren. Denn häufig würde die Rente dafür nicht reichen.

Und wann sollte ein Testament geschrieben werden? »Eigentlich sollte man in jeder Lebensphase eines parat haben«, findet Steiner. Die Faustregel besage, dass zwischen dem 60. und dem 65. Lebensjahr eine gute Zeit sei, mit der Familie darüber zu sprechen. Spätestens. »Danach hat man oft keine Lust mehr.«

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Text Ina Henrichs
Foto Andreas Achmann

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Business

Handwerk wie im Bilderbuch – seit Generationen

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Seit vier Generationen kümmert sich Familie Luginsland um Heizung und Sanitär in Baden-Württemberg. Und wenn mal was schiefgeht, ist der Betrieb rundum gut abgesichert. Die Momentaufnahme eines Tages

Handwerk hat goldenen Boden, sagt man. Oder auch goldene Dächer, denn heute sind es immer mehr Solar- und Fotovoltaikanlagen, die unsere Häuser mit Wärme versorgen. Dafür braucht es modernste Technik und entsprechendes Know-how der Installateure. Das weiß auch Geschäftsführer Daniel Luginsland. Er steht auf einem Gerüst in 20 Meter Höhe und instruiert seinen Lehrling, während zwei weitere Mitarbeiter eine Solaranlage anschließen. Mit den vorgeschriebenen Absturzgurten gesichert, installieren sie hitzebeständige Hochtemperaturfühler und verbinden sie mit der Steuerleitung. Wer hier arbeitet, ist hoch qualifiziert. Dabei war der Beruf jahrelang verpönt, das Handwerk wurde belächelt. Dass solche Klischees nicht mehr stimmen, zeigt ein Blick hinter die Kulissen des mittelständischen Familienunternehmens in Freiburg im Breisgau. 

Daniel Luginsland, Geschäftsführer und Inhaber der Luginsland GmbH, ist Heizungs- und Lüftungsbaumeister. Mit 13 Mitarbeitern und vier Lehrlingen ist die Firma klein, aber bekannt in Freiburg und Markgräflerland. Natürlich kommt der Nachname Luginsland dem in der Nähe des Berges Schauinsland situierten Betriebs zugute. Auch die 14 mit dem Firmenlogo bedruckten Autos vor Baustellen sind ein bekanntes Bild in der Region.

Doch vor allem ist es auch ein Familienunternehmen in vierter Generation. Schon Daniels Urgroßvater war Spengler, woraus sich der Sanitärberuf entwickelte. Eigentlich wollte Daniel Zweiradmechaniker werden. Heute ist er froh, dass sein Vater ihm nur die Wahl zwischen Sanitär und Heizung ließ. »Als kleiner Bub konnte ich den Spruch »Handwerk hat goldenen Boden« nicht mehr hören, so oft hat mein Großvater ihn gepredigt. Aber er hatte recht. Handwerk hat Bestand.« Aktuell boomt die Wirtschaft, überall wird gebaut. Neubau ist das größte Standbein. »Doch das wird sich wieder ändern, da bin ich sicher«, meint Daniel. Umso wichtiger ist ihm der Endkunde: Instandhaltung, Wartung, Reparatur. »Kaputte Heizungen oder Rohrbrüche wird es immer geben. Und somit auch uns.« 

»Arbeit gibt es genug. Doch kaum Fachkräfte. Der Markt ist wie leergefegt«

Daniel Luginsland

Arbeit gibt es genug, doch der Fachkräftemangel im Handwerk ist ein großes Problem. »Der Markt ist einfach leer gefegt, schon seit Jahren«, erzählt Daniel. Anreize wie eine betriebliche Altersvorsorge und gutes Gehalt reichen nicht mehr. Deswegen bildet er aus, mindestens einen Lehrling pro Jahr. Doch die muss man erst mal finden. Viele wollen lieber studieren. Dabei hat sich das Berufsbild des Handwerkers um 180 Grad gedreht. Speziell der Heizungs- und Lüftungsbereich ist inzwischen hoch technisiert. Nicht nur die Ausbildung dauert länger, man braucht außerdem etliche Zusatzschulungen. »Es sind ja nicht nur ein paar Rohre, die zusammengesteckt werden. Da geht es um Wasser und Elektrizität, die zusammenarbeiten. Um Gasheizungen und Wärmepumpen. Wenn etwas schiefgeht, läuft nicht nur Wasser. Das Haus kann in die Luft fliegen.« Es kann auch Todesopfer geben. Das ist schon vorgekommen. Zum Glück aber nicht in Daniels Firma. 

Doch auch hier geht mal was schief. Eine Delle im Auto ist schnell behoben. Ein Schraubenschlüssel, der vom Dach rollt, ist gefährlich. Und kleine Sachschäden passieren einfach ab und zu: Eine Sanitärkeramik, die unsanft auf den Boden gesetzt wird, hat Macken und kann nicht verbaut werden. Ein Dichtungsring, der vergessen wird, und schon läuft das Wasser in die unteren Stockwerke. An einen Schadenfall kann sich Daniel besonders gut erinnern: Ein Monteur hatte bei einer Trinkwasserleitung einfach nur das falsche Stück Rohr verbaut. Die fehlende Legierung fiel erst drei Monate später auf, als das Rohr komplett durchgerostet und der Keller schon mit 30 Zentimetern Wasser gefüllt war. »Das war teuer«, erinnert er sich. »Aber so was passiert leider, wir sind auch nur Menschen.« Die Betriebshaftpflichtversicherung hat die Schäden übernommen. »Diese eine Versicherung hatte ich immer bei der Allianz. Schon meine Eltern waren dort versichert.«

Inzwischen ist Daniel privat wie geschäftlich bei der Allianz versichert, mit Firmenkonzept, Kleinflotte und Co. »Die Jungs nehmen die Autos abends oft mit heim, sammeln am nächsten Tag ihre Kollegen ein und fahren direkt zur Baustelle.« Dank der Flottenversicherung ist das kein Problem und ein großer Vorteil für die Mitarbeiter. Nun kommen sie nur zur Materialbesorgung in die Betriebsstätte – und auf einen Kaffee und ein paar Süßigkeiten, die dort immer für die Männer stehen.

Klicken Sie durch die Bildergalerie: Impressionen aus dem Arbeitsalltag

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Daniel und seiner Frau Ines ist ein familiäres und offenes Betriebsklima sehr wichtig. »Geld ist nicht alles. Bei dieser Wirtschaftslage bekommen die Mitarbeiter vielleicht einen Euro mehr beim Konkurrenten. Aber wenn man gern zur Arbeit kommt, überlegt man es sich vielleicht zweimal, ob man geht«, betont Ines. Deswegen investieren die beiden auch in ihre Mitarbeiter: Schulungen, gemeinsames Grillen, und im Dezember gibt’s eine Überraschung. Weil der Chef 60 wird, spendiert er ein Wochenende für die ganze Mannschaft. Seine zwei Kinder werden auch mitkommen. Ganz der Familienbetrieb eben. Doch das Allerwichtigste: »Wir lachen viel. Jeder hier soll Spaß bei der Arbeit haben!«

Dass das zutrifft, merkt man beim Blick aufs Handy: »Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, in der wir uns austauschen, Fragen klären, Störmeldungen eingeben und uns mit Bildern über den Stand der jeweiligen Baustelle aufklären«, erklärt Daniel und zeigt das Display, auf dem neben Geschäftlichem auch witzige Memes zu sehen sind. Jeder Mitarbeiter hat ein Smartphone, das er privat nutzen darf, oder erhält einen Zuschuss. Auch die Arbeitspläne für die kommende Woche werden über die App geteilt. »Seither kann keiner mehr sagen, er wüsste nicht, was er zu arbeiten hat«, grinst er. Nach und nach will er seine Mitarbeiter mit Tablets ausstatten. Die beiden Kundendiensttechniker haben bereits eins. »Es geht gar nicht mehr ohne. Die Anlagen sind heute so technisch, dass man Stör- und Fehlermeldungen nur über die Tablets auswerten kann.« Und dann natürlich das Problem beheben. »Dafür braucht man Knowhow und Köpfchen. Die Technik ist auf dem absoluten Vormarsch.«

Gerade hat Daniel auch einiges in neue Hardware investiert, da die neuen Programme auf der alten nicht mehr liefen. Neue Technik macht zwar vieles leichter, aber auch abhängig. Sollte die Firma von Hackern angegriffen und lahmgelegt werden, stünde der Betrieb still. Deswegen steht als Nächstes die Cyberversicherung an. »Schon verrückt. Vor wenigen Jahren waren Wasserrohrbrüche und stehende Heizungen meine einzige Sorge.« Zum Glück kann man sich dagegen versichern und beschäftigt sich lieber mit Technik, die gebraucht wird. 

Links: Teamwork ist gefragt, bevor die Solaranlage aufs Dach kommt. Rechts: Lehrling Leon bringt währenddessen Ordnung ins Materiallager

In den Panels der Solaranlage spiegeln sich die vorüberziehenden Wolken. Bald ist Feierabend. Daniel bespricht schon den morgigen Ablauf mit seinem Vorarbeiter, während der Lehrling Leon sich einen Sicherheitsgurt anlegt. Er ist das erste Mal auf dem Dach und darf die letzten Schrauben anziehen. »Chef, ich bin zu dünn«, ruft er und demonstriert die fünf Zentimeter Lücke zwischen Bauch und Gurt. Daniel grinst und schüttelt den Kopf. »Soll ich dir nen Kindergurt besorgen?« Das ganze Team lacht und macht sich an die Arbeit.

Optimaler Schutz für Handwerker

Als selbstständige Unternehmer sind Handwerker die treibende Kraft für geschäftlichen Erfolg und tragen dabei das volle Risiko. Gut für den, der seine Mitarbeiter, seinen Betrieb und natürlich sich selbst, geschäftlich wie privat, entsprechend versichert hat.

  • Betrieb: Inhaltsversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung, Gebäudeversicherung, Rechtsschutz, Flottenversicherung, Ertragsausfallversicherung bei Betriebsunterbrechung, Maschinen- und Elektronikversicherung, Warentransportversicherung, Cyberversicherung
  • Unternehmer: Altersvorsorge, Einkommensvorsorge, private Krankenversicherung und Krankentagegeld, Rechtsschutz
  • Mitarbeiter: betriebliche Altersvorsorge, Einkommensvorsorge, Kranken- und Unfallversicherung
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Text   Vivian Migot
Fotos Wilma Leskowitsch

###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Mehr \u00fcber unsere Produkte f\u00fcr Firmenkunden","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz.de\/business\/","newTab":false,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

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Business

Ein Lichtblick für Firmen in dunklen Stunden

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Ein Unfall kann schnell zur Katastrophe werden – das gilt auch für involvierte Unternehmen. Das SOS Krisenmanagement der Allianz steht Firmenkunden zur Seite. Die Anatomie eines fiktiven Falles

Busunternehmen oder Firmen mit Lkw-Fuhrpark sind einem latenten Risiko ausgesetzt: Von einer Sekunde auf die andere kann eine Krise mit großem öffentlichem Interesse entstehen. Denn ein Unglück ist schnell passiert: Der Lkw-Fahrer döst am Steuer ein und fährt in das Gebäude einer Grundschule – viele Kinder und eine Lehrerin werden verletzt. Oder ein Fahrer verliert die Kontrolle über seinen Sattelschlepper und rast ungebremst in ein Stauende.

In solchen Situationen ist es wichtig, sofort und professionell zu reagieren. Um den Opfern zu helfen und auch, um schwerwiegenden Finanz- und Imageschäden für das Unternehmen vorzubeugen. Sei es im Umgang mit der Presse, mit der Information von Angehörigen oder in der Betreuung der Verletzten vor Ort.

Für genau solche Fälle hat Allianz Partners ein neues Serviceprodukt entwickelt: SOS Krisenmanagement für Busunternehmen, Speditionsfirmen und Unternehmen mit Lkw-Bestand. Allianz Partners stützt sich hierbei auf eine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Touristik, wo ein ähnliches Produkt schon vielfach für Reiseveranstalter eingesetzt wurde und sich bewährt hat. Im Unglücksfall reagiert das SOS Krisenmanagement innerhalb kürzester Zeit, installiert eine Telefonhotline, organisiert psychologische Unterstützung für Betroffene und Angehörige, kümmert sich um die Rückholung, beantwortet Presseanfragen – und vieles mehr.

Christine Kübler ist eine von fünf Einsatzleitern im SOS-Team in Dornach bei München. Sie hat schon Großschäden aller Art erlebt – Terroranschläge, Flugzeugabstürze und auch Tsunamis. Sie weiß, worauf es im Fall der Fälle ankommt: einen kühlen Kopf zu bewahren. Oder wie sie es ausdrückt: »Jede Krise ist Chaos. Die Kunst ist, das Durcheinander zu lieben, um es zu bewältigen«.

Wie das SOS Krisenmanagement funktioniert, zeigt beispielhaft ein fiktiver Fall eines Busunglücks in Italien.

Illustration: Situation im Krankenhaus nach Verkehrsunfall

Situation: Ein mit 50 Personen besetzter Omnibus der Firma Sonnenbank-Reisen (Anm.: Name frei erfunden) befindet sich mit einer Seniorengruppe aus Frankfurt/Main auf der Rückreise nach Deutschland. Auf einer kurvenreichen Bergstraße in der Region Piemont kommt der Reisebus nachts von der Fahrbahn ab und stürzt in eine Schlucht. Die örtliche Polizei meldet sich frühmorgens bei Sonnenbank-Reisen und bittet um Informationen zur Reise. Das Unternehmen alarmiert sofort die Notrufzentrale des SOS Krisenmanagements. Die Einsatzleitung in Bereitschaft wird kontaktiert.

Erste Phase: Meldung der Krise. Das SOS-Team stellt sich auf. Innerhalb von drei Stunden wird eine Telefonhotline eingerichtet

Christine Kübler erreicht die Nachricht Minuten später zu Hause. Die Einsatzleiterin stellt umgehend ihr Team zusammen. Eine Schicht geht über sieben Tage und beginnt jeweils am Freitag um 12 Uhr – insgesamt 36 Mitarbeiter und fünf Teamleiter wechseln sich ab, sie haben dann rund um die Uhr Bereitschaftsdienst. Christine Kübler ist binnen einer Stunde im Büro. Auf dem Weg hat sie mit dem Geschäftsführer des Busunternehmens telefoniert und vorsorglich eine auf Krisen-PR spezialisierte Agentur informiert, die bei Bedarf mit der Allianz zusammenarbeitet. Nach und nach treffen die Mitglieder des SOS-Teams in der Krisenzentrale in Dornach ein. Die Telefonhotline wird freigeschaltet. 

In Italien erscheint eine erste Pressemeldung: »Domodossola. Auf der Verbindungsstraße zwischen Locarno in der Südschweiz und der italienischen Kreisstadt Domodossola ist ein Reisebus eines offenbar deutschen Reiseveranstalters in eine Schlucht gestürzt. Laut erster Meldung der örtlichen Sicherheitsbehörde hat es Tote und Verletzte gegeben. Dass es sich dabei überwiegend um deutsche Staatsbürger handeln soll, wurde von den Behörden noch nicht bestätigt.«

An der Unglücksstelle sind italienische und schweizerische Rettungskräfte im Einsatz. Offenbar gestaltet sich die Bergung schwierig, weil die Unglücksstelle in einem steilen Hanggelände liegen soll. An der Unfallstelle ist deshalb auch die Bergrettung im Einsatz, unterstützt von Kräften der lokalen Feuerwehren. Deutsche Medien greifen das Thema auf. Eine Augenzeugin wird zitiert, die berichtet, wie der Bus plötzlich beschleunigte, gegen eine Mauer prallte und dann abstürzte.

Zweite Phase: Überblick verschaffen. Wer saß im Bus? Sind die Verletzten versorgt? Die Mitarbeiter der Hotline sprechen mit Angehörigen und beantworten Presseanfragen

Das SOS Krisenmanagement arbeitet auf Hochtouren. Es organisiert Hilfe und sammelt Informationen. Jeder Anruf und jedes Detail werden in einer Krisendatenbank erfasst. Wie bei einem Puzzle entsteht daraus allmählich ein vorläufiges Bild der Lage. Nach Angaben der Rettungsdienste sind 30 Insassen schwer und zwölf leicht verletzt. Die Verletzten werden in verschiedenen Krankenhäusern und Spezialkliniken der Region versorgt. Es hat acht Tote gegeben, darunter der Busfahrer und der Reiseleiter.

Christine Kübler und ihr Team kontaktieren Angehörige und Behörden. Da es noch Unstimmigkeiten wegen der Teilnehmerliste der Reise gibt, schaltet die Allianz das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft in Rom ein, die vor Ort in den Krankenhäusern nachforschen sollen. Das Team organisiert Dolmetscher für die Verletzten und psychologische Hilfe. Unter den Anrufern der Hotline ist auch die Kassiererin eines Supermarkts. Sie kennt eine der Verletzten: »Die alte Dame hat eine Katze. Wer versorgt die jetzt?« Auch wenn es nebensächlich klingt, kümmert sich das SOS Krisenmanagement auch um solche Belange, kontaktiert etwa den Hausmeister, der das Tier versorgt.

In Deutschland wird über das Unglück in den Hauptnachrichten berichtet. Es gibt Spekulationen über die Unfallursache. War das Bremspedal eingeklemmt? Der Bus in schlechtem Zustand? Dabei fällt auch der Name Sonnenbank-Reisen. In Absprache wird die Agentur für Krisen-PR eingeschaltet, um einen Imageschaden abzuwenden. Sie übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit und gibt eine erste Presseerklärung heraus. Sonnenbank-Reisen drückt darin sein Bedauern aus, verspricht Aufklärung und Hilfe für die Betroffenen. Der beim Unfall getötete Fahrer habe zu den erfahrensten Mitarbeitern gezählt. Der Bus sei fast neu und erst vor Kurzem beim TÜV gewesen.

Dritte Phase: Bewältigung der Krise. Beistand und Hilfe für die Angehörigen und Verletzten. Das SOS-Team organisiert die Rückreise der Transportfähigen

Mithilfe der örtlichen Polizei und der Deutschen Botschaft stehen jetzt alle Namen der Teilnehmer der Reisegruppe fest. Endlich können Christine Kübler und ihr Team den Angehörigen Genaueres über den Gesundheitszustand der Opfer berichten. Auch viel Positives: Die ersten Patienten werden entlassen und können nach Hause reisen.

Beim SOS-Team in Dornach glühen in den nächsten 48 Stunden die Leitungen. Angehörige wollen informiert, die Rückholung der Reiseteilnehmer muss nach und nach je nach Zustand organisiert werden. Auch die acht Toten müssen rückgeführt werden. Einige Familien von Opfern wollen den Unglücksort und ihre Angehörigen in den Krankenhäusern besuchen. Die Mitarbeiter der Hotline organisieren zusammen mit dem Veranstalter Unterkünfte und Reisen und kümmern sich um den Ablauf. Auch der Chef von Sonnenbank-Reisen macht sich persönlich ein Bild der Lage und spricht mit einigen der Verletzten. Mit Unterstützung der Krisen-PR gibt er anschließend eine bewegende Pressekonferenz. Schon bald können die letzten Teilnehmer der Reisegruppe entlassen oder in deutsche Krankenhäuser überführt werden.

SOS Krisenmanagement – Leistungen

  • Krisen-PR: Organisation der Pressearbeit im Unglücksfall. Kostenübernahme von bis zu 25.000 Euro für Pressekonferenzen, PR-Mitteilungen etc.
  • Telefonhotline: Schaltung einer kostenfreien Rufnummer und Bearbeitung von Anrufen Angehöriger, der Presse und Dritter im SOS Soforthilfe Call Center.
  • Telefonservice aktiv: Kontaktaufnahme zu den Angehörigen der Betroffenen durch speziell ausgebildete Mitarbeiter und Psychologen. Bis zu ein Jahr lang nachsorgende Imagepflege durch telefonische Kontaktaufnahme mit Betroffenen oder Angehörigen.
  • Assistance: Organisation und Umsetzung aller notwendigen Rückführungsmaßnahmen. Kostenübernahme bis zu 20.000 Euro für Anreise und Unterkunft von Angehörigen oder einem Unternehmensvertreter zum Unglücksort.
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###CustomElementStart###inform-teaser###{"title":"Schutz f\u00fcr Reiseb\u00fcros und Reiseveranstalter","text":"","isMail":false,"link":"https:\/\/www.allianz-partners.de\/geschaeftspartner\/reisebueros-reiseveranstalter.html","newTab":false,"btn":"Jetzt informieren","btnColor":"#F86200"}###CustomElementEnd###

Text                    Michael Cornelius
Illustrationen  Jan Steins

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Business

Cyberrisiken: Der beste Schutz für Firmenkunden

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Gewappnet für die Zukunft: Die Allianz führt eine weltweite Strategie für den Umgang mit Cyberrisiken für die Firmen-, Industrie- und Spezialversicherungsprodukte in der Schaden- und Unfallversicherung ein

Sei es durch Malware, Viren oder Trojaner – die Gefahr vor Hackerangriffen wächst weltweit. Weil die IT-Systeme von Unternehmen immer mehr vernetzt sind, hat das Risiko für Wirtschaft und Gesellschaft deutlich zugenommen. Im Moment sind vor allem die Bereiche Telekommunikation und Energienetze betroffen.

Aber auch die Allianz als Versicherer. Denn die Policen von traditionellen Sachversicherungsprodukten kommen oftmals noch aus einer Zeit, als das Cyberrisiko ein unbekanntes Geschäftsrisiko war. Dies kann zu Unklarheiten in Cyber-Schadenszenarien führen.

Deshalb sollen Allianz Kunden in Zukunft weltweit genau darüber informiert werden, wie Cyberrisiken in traditionellen Produkten versichert sind und wofür eine spezielle Cyberversicherung benötigt wird. Um beispielsweise bisher nicht benannte Cyberrisiken explizit einzuschließen, kann für manche Policen eine klarere Formulierung der Bedingungen erforderlich werden. »Wir brauchen einen zeitgemäßen Versicherungsansatz, um den wachsenden Cyberbedrohungen effektiv zu begegnen. Die Kunden brauchen Klarheit und Verlässlichkeit, und mit unserer neuen Strategie machen wir deutlich, wie wir künftig Cyberrisiken je nach Bedürfnissen und Risikoprofil unserer Kunden versichern«, erklärt Dirk Vogler, Firmenvorstand bei der Allianz.

Für Schadenszenarien, die entweder gar nicht oder nicht ausreichend über traditionelle Versicherungskonzepte gedeckt sind, bietet die Allianz weiterhin spezielle Lösungen zur Absicherung von Cyberrisiken an – entweder über die Erweiterungen der traditionellen Produkte oder eine eigenständige Cyberversicherung. »Dabei ist es nicht unser Ziel, bestehende Versicherungslösungen zu reduzieren oder einzuschränken«, sagt Vogler.

Die Allianz Deutschland startet das Projekt im Herbst 2019 im Firmenkundengeschäft. Unterstützt wird sie dabei vom Allianz-weiten Center of Competence für Cyber, das eng mit den deutschen Experten der Allianz zusammenarbeiten wird. Die neue Strategie wird der Allianz helfen, ihre Risikosituation besser bewerten, eine angemessene Kapitalreserve bilden und sich gegen große Cyberschadenszenarien wappnen zu können. 

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Text  Christian Weishuber