20.12.2023

So meistern Sie die Weihnachtszeit

Fröhliche Weihnacht überall. Na ja, fast. Denn alle Jahre wieder gehen mit den Feiertagen in vielen Familien Stress, Streitigkeiten und Sticheleien einher. Wir glauben, es geht auch ohne. Hier ein paar Tipps, wie Sie das Fest auf jeden Fall genießen können

Besser gut vorbereitet

Eine Sache müssen wir gleich zu Beginn klarstellen: Die Werbung macht uns etwas vor. Durchgehend harmonische Festtage gibt es in der Regel kaum. Wie auch? Familie, Verwandte und Freund:innen – alle haben unterschiedliche Vorstellungen. Das sorgt für Konfliktpotenzial. Es hilft, sich ganz bewusst von zu hohen Erwartungen zu trennen. Es muss nicht alles perfekt sein. Die Erkenntnis erleichtert vieles. 

Finden Sie schon früh heraus, was für die eingeladenen Personen zum Fest gehört – sei es der Gänsebraten, die Messe in der Kirche oder das gemeinsame Singen. Lassen sich nicht alle Vorstellungen unter einen Hut bringen – wovon auszugehen ist – sind Kompromisse gefragt. Und: Nicht alles, was geplant ist, muss gemeinsam stattfinden. 

Erstellen Sie eine Liste mit allen Dingen, die zu erledigen sind, und verteilen Sie die Aufgaben frühzeitig. Wer schmückt den Tannenbaum? Wer kümmert sich um die letzten Einkäufe? Wer packt die Geschenke ein? Meist ist die To-do-Liste an Weihnachten für eine Person viel zu lang. Binden Sie Familienmitglieder ein. So tragen alle zum Fest bei. 

Fluch und Segen zugleich: Die Bescherung

Für viele gehören Geschenke zum Weihnachtsfest wie die rote Nase zu Rudolph. Eigentlich eine schöne Sache. Aber nicht alle freuen sich über das, was sie bekommen. Es gibt immer wieder Enttäuschungen, die auch ganz offen gezeigt werden. Gleichzeitig kostet die Suche nach dem richtigen Weihnachtsgeschenk viel Zeit und Mühe. 

Wie Sie dem entgegenwirken können? In größerer Runde bietet es sich an, zu wichteln. Kinder, die das Prinzip noch nicht verstehen, können Sie vielleicht noch mit kleinen Aufmerksamkeiten überraschen. Damit müssten alle glücklich sein – und Weihnachten artet nicht in einer Geschenkeschlacht aus. 

Oder warum nicht auf den altmodischen Wunschzettel zurückgreifen? Jeder schreibt auf, was er gern hätte. Das beugt Enttäuschungen effektiv vor. Ist Ihnen das zu langweilig, können Sie zusätzlich noch kleine Überraschungen besorgen. Müssen Sie aber nicht. 

Und bitte nicht zu lange mit der Bescherung warten. Gerade Kinder werden schnell ungeduldig. Es lohnt sich also, erst die Geschenke auszupacken und dann in Ruhe zu essen.

Schmaus statt Graus: Das Weihnachtsessen

Wenn die Verwandtschaft zu Besuch ist, hängt die Messlatte hoch. Schließlich will man seinen Liebsten etwas Gutes auftischen. Das muss aber nicht immer mit großem Aufwand verbunden sein. Für ein stressfreies Fest lautet die Devise: Einfach, aber lecker! 

Bereiten Sie nur Gerichte vor, die Sie schon kennen und bereits ausprobiert haben. So wissen Sie, was zu tun ist und können sichergehen, dass auch an den Feiertagen alles nach Plan verläuft. Viele Desserts können Sie außerdem schon am Vortag vorbereiten. Das entlastet.

Um zu vermeiden, dass die ganze Arbeit an Ihnen hängen bleibt, können Sie auch die eingeladenen Personen damit beauftragen, einen Gang zu Hause zuzubereiten und dann mitzubringen. Das steigert auch die Wahrscheinlichkeit, dass beim Weihnachtsessen für jede:n etwas dabei ist – zwei Fliegen mit einer Klappe. 

Auch Kochboxen, die viele Unternehmen nicht nur für den Alltag, sondern auch für besondere Ereignisse anbieten, sind heute eine Alternative. Die benötigten Zutaten werden zusammen mit dem Rezept nach Hause geliefert. Das erleichtert die Zubereitung und spart Zeit und Nerven. Ist clever und auf keinen Fall ehrenrührig.

Zwischen den Gängen: Spaziergänge

An Weihnachten wird nicht nur viel gegessen, sondern auch viel gesessen. Oftmals geht eine Mahlzeit in die andere über. Das macht schläfrig und träge. Schnell herrscht – wortwörtlich – dicke Luft. Der gute alte Verdauungsspaziergang kann dann für einen freien Kopf sorgen. Die Bewegung tut Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gut. 

Stille Nacht, heilige Stille?

Während bei manchen Familien viel diskutiert wird, kommen andere kaum ins Gespräch. Wenn absehbar ist, dass es zäh wird – warum nicht vorher einen Ausflug unternehmen? Ganz klassisch zu den Sehenswürdigkeiten in der Nähe oder den Weihnachtsmärkten vor Ort. Vielleicht sind die Gäste auch offen für sogenannte Escape Rooms oder Exit Games, bei denen man gemeinsam Rätsel lösen muss. Das schweißt zusammen und sorgt für Gesprächsstoff. 

Das Schweigen am Esstisch können Sie auch mit kleinen Spielen bekämpfen. Brett- und Kartenspiele oder Klassiker wie »Wer bin ich?« eignen sich super, um die Stimmung aufzulockern. 

Einfach mit Humor nehmen?

Diese Strategie funktioniert nicht immer. Denn an Weihnachten können nicht nur Nudelwasser und Co. hochkochen, sondern auch schnell die Emotionen. Kritik von den Schwiegereltern, die ständige Gesellschaft von Verwandten, und Kinder, denen das Essen nicht schmeckt – das kann schon mal für gereizte Stimmung sorgen.

Übrigens – kleiner Tipp am Rande: Indem Sie einen Kochlöffel quer über den Topf legen, kocht zumindest das Nudelwasser nicht mehr über. 

Um trotz allem bei guter Laune zu bleiben, hilft es, sich vorab einer Person zu öffnen und darüber zu sprechen. Haben Sie einen Gleichgesinnten gefunden, können Sie kleine Wetten eingehen: Wann wird wohl die erste Kritik aufkommen? Wer wird als Erstes meckern? Wenn es dann zu einer kritischen Situation kommt, können Sie der Person Ihres Vertrauens Blicke zuwerfen und vielleicht sogar darüber lachen.

Und wenn auch das nicht hilft, können Sie sich jederzeit selbst eine kleine Auszeit verschaffen. Stehen Sie einfach auf, gehen Sie in die Küche und füllen die Gläser nach. Meistens hilft es schon, kurz durchzuatmen, um dann wieder durchzustarten. Wir wünschen ein frohes Fest! 

Text Kyra Wappenschmidt
Foto Erstellt mit Hilfe von Midjourney

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