Ihr Körper ist ihr Kapital: Ob Pflegekraft, Dachdecker, Friseurmeisterin oder Feuerwehrmann – sie alle gehen körperlichen Arbeiten nach, nutzen Hände, Beine, Knie und natürlich ihr Gehirn, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Doch was passiert, wenn eine Altenpflegerin sich eine Nervenverletzung in der Schulter zuzieht? Wenn sie deshalb monatelang ihren Arm nicht bewegen kann, um zum Beispiel einen Infusionsbeutel aufzuhängen? Wenn ihre Bewegungsfreiheit also stark eingeschränkt ist – dann springt die Allianz KöperSchutzPolice (KSP) ein.
Diese Police sichert ebenso wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) die Arbeitskraft eines Menschen ab. Neben vielen Gemeinsamkeiten gibt es jedoch auch entscheidende Unterschiede in den beiden Versicherungsmodellen. Die BU ist zum Beispiel für Menschen, die überwiegend im Büro und wenig körperlich arbeiten, die passende Wahl. Sie können mit der BU ihre zuletzt ausgeübte Tätigkeit absichern. Ein Beispiel: Eine Ärztin arbeitet als Referentin für einen Pharmakonzern. Wenn sie aufgrund einer Krankheit, wie etwa einer mittelschweren Depression, dauerhaft ihrem Job als Referentin nicht mehr nachkommen kann, zahlt die Versicherung eine monatliche Rente.
»Wir wollen damit Menschen, die körperlich arbeiten, ein passgenaues Angebot zur Arbeitskraftsicherung machen«
Sascha Becker, Marktmanager bei der Allianz
Bei der KSP liegt der Fokus nicht auf dem zuletzt ausgeübten Beruf, sondern auf einer dauerhaften Beeinträchtigung (mindestens sechs Monate) von körperlichen und geistigen Fähigkeiten eines Menschen. In der Allianz KSP ist eine Vielzahl verschiedener Grundfähigkeiten von Kopf bis Fuß eingeschlossen: vom Heben und Tragen, Ziehen oder Schieben bis hin zum Riechen und Schmecken. Auch die Beeinträchtigung aufgrund von Pflegebedürftigkeit, Demenz, oder ein Tätigkeitsverbot nach dem Infektionsschutzgesetz können durch die KSP abgesichert werden.
Entscheidend für die Zahlung einer monatlichen KSP-Rente ist, dass der Versicherte mindestens sechs Monate lang ununterbrochen in einer der Grundfähigkeiten stark beeinträchtig ist. Die Ursache für die Einschränkung ist dabei nicht relevant. »Ob ein Herzleiden oder ein kaputter Fuß dazu führen, dass jemand nicht mehr 400 Meter gehen kann, ist dabei ganz egal«, sagt Sascha Becker, Marktmanager bei der Allianz. Er war schon beteiligt, als die Allianz 2011 die KSP einführte. »Wir wollen damit Menschen, die körperlich arbeiten, ein passgenaues Angebot zur Arbeitskraftsicherung machen«, erklärt der Experte. Zum zehnjährigen Jubiläum hat die Allianz den Schutz noch einmal entscheidend verbessert und zielgruppengerecht angepasst. Neben der Erweiterung des Grundschutzes, zum Beispiel um Fingerfertigkeiten oder Riechen und Schmecken, können Kunden auch zwei Bausteine (»Schwere Krankheiten« und »Pflege«) und drei neue zusätzliche Leistungsauslöser wählen.
Mit dem Leistungsauslöser »Spezielle Berufe« können gezielt bestimmte Berufsgruppen angesprochen werden. Lkw- oder Busfahrer können damit zum Beispiel den Verlust ihres Führerscheins als Auslöser für die KSP-Rente einschließen. Außerdem können etwa Industriemechaniker, die bei extremer Lärmbelastung arbeiten, Feuerwehrleute, die auf Atemschutzausrüstungen angewiesen sind, oder Kranführer, die Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten ausführen, das Nichtbestehen der regelmäßig notwendigen arbeitsmedizinischen Untersuchung mitversichern.
»Durch die neuen Leistungsauslöser können Versicherte die Wahrscheinlichkeit, eine KSP-Rente zu erhalten, signifikant erhöhen«
Sascha Becker
Ein besonderes Highlight ist für Becker der neue Leistungsauslöser »Krankschreibung« (KS). »Nehmen Sie zum Beispiel jemanden, der unter Long COVID leidet. Die Person kann vielleicht noch 400 Meter gehen, muss sich dann aber erst mal hinlegen. Die KSP würde in diesem Fall bei ausschließlicher Betrachtung des Verlusts der Grundfähigkeit ›Gebrauch der Beine‹ nicht zahlen.« Wer jedoch den Leistungsauslöser »Krankschreibung« gewählt hat, senkt die Leistungsschwelle. Ist nämlich der Versicherte für mindestens sechs Monate lang ununterbrochen krankgeschrieben, zahlt die KSP bis zu einem Zeitraum von maximal 24 Monaten eine monatliche Rente. »Das verschafft den Betroffenen Zeit, in der sie sich vielleicht umschulen lassen können«, sagt Becker. »Für mich ist die Leistung ›Krankschreibung‹, die gerade mal um die fünf Euro mehr im Monat kostet, ein absolutes Must-have.«
Wer sich zusätzlich noch gegen die finanziellen Folgen von Erkrankungen, die zu einer Erwerbsminderung führen – wie zum Beispiel Ess- und Angststörungen oder eine schwere Depression –, absichern möchte, kann dies durch die Leistung »Psyche« tun. Wichtig ist dies für Menschen, die in ihrem Alltag hohen seelischen Belastungen ausgesetzt sind, wie etwa Personen in Heil- und Pflegeberufen.
Kunden haben auch die Möglichkeit, zusätzlich eine einmalige Kapitalzahlung zu versichern. »Der optionale Baustein ›Schwere Krankheiten‹ umfasst etwa 80 Prozent der schweren Krankheiten in Deutschland«, erklärt Becker. Führt eine Erkrankung wie etwa Krebs auch zum Verlust einer Grundfähigkeit, bekommt der Kunde zusätzlich zur Kapitalzahlung die monatliche KSP-Rente gezahlt. Somit bietet der Baustein einen echten finanziellen Mehrwert. »Durch die neuen Leistungsauslöser können Versicherte die Wahrscheinlichkeit, eine KSP-Rente zu erhalten, signifikant erhöhen«, erklärt Becker.
Für wen kommt die KSP infrage – und welche Bausteine und zusätzlichen Leistungen sind sinnvoll? Diese vier Beispiele zeigen es:
Die Altenpflegerin
Was sie leistet: Körperliche Arbeit unter Zeitdruck und mit einem hohen Maß an seelischer Belastung, Schicht- und Wochenendarbeit.
Darum die KSP: Bei den Grundfähigkeiten ist unter anderem der Fall eingeschlossen, dass sie Patienten im Rollstuhl wegen Schulter-, Arm- oder Handgelenks-beschwerden keine 100 Meter mehr schieben oder ein Tablett mit Medikamenten zum Krankenbett bringen kann. Außerdem greift die KSP, wenn die Pflegekraft wegen eines vollständigen Tätigkeitsverbots nach dem Infektionsschutzgesetz mindestens sechs Monate ihren Beruf nicht ausüben kann.
Der Feuerwehrmann
Was er leistet: Körperliche Arbeit, Brandschutz und Brandbekämpfung, Wochenend- und Schichtarbeit. Ist in hohem Maß seelischer Belastung ausgesetzt.
Darum die KSP: Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns ist abgedeckt (dient der Wahrnehmung von Rauchentwicklung und -lokalisierung), genau wie Treppensteigen, Knien und Bücken, um etwa Wasserschläuche aufzuheben.
Der Dachdecker
Was er leistet: Körperliche Arbeiten in teilweise großer Höhe.
Darum die KSP: Weil sie unter anderem zahlt, wenn Versicherte nicht mehr in der Lage sind, den linken oder den rechten Arm bis auf Schulterhöhe zu heben, um etwa Nägel einzuschlagen oder Maler- bzw. Spachtelarbeiten durchzuführen.
Die Lkw-Fahrerin
Was sie leistet: Sitzende Tätigkeit, bei der Arme, Hände und Geist in Anspruch genommen werden.
Darum die KSP: Weil sie zahlt, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, den linken oder den rechten Arm bis auf Schulterhöhe zu heben und dort zehn Sekunden zu halten, um etwa ein Päckchen oder andere Gegenstände aus einem Regal zu nehmen.
Text Verena Haart Gaspar
Foto iStock/JLVarga
Illustrationen Mona Kniewasser, Timo Meyer/kombinatrotweiss