10.02.2021

3 Fragen zur Pflegevorsorge an Daniel Bahr

Daniel Bahr ist im Vorstand der Allianz Private Krankenversicherung. Im Interview erklärt er, warum Pflege so wichtig ist. 

Herr Bahr, nur sechs Prozent der Leute haben eine private Pflegezusatzversicherung. Wie kommt die Pflege aus der Nische? Da hilft nur: darüber reden. Immer wieder. Fast jeder hat irgendwann einmal mit dem Thema Pflege zu tun. Weil die eigenen Eltern oder Großeltern pflegebedürftig werden – oder weil man selbst betroffen ist. Jeder zweite Mann und drei von vier Frauen werden im Laufe ihres Lebens auf Pflege angewiesen sein. Trotzdem schieben die Leute das Thema gern zur Seite. Hier tragen wir als Ver­sicherer, zusammen mit den Vermittlern, ein Stück Verant­wortung, die Menschen anzusprechen.

Auch bei den Kosten einer privaten Pflegevorsorge gibt es Aufklärungsbedarf. Laut einer Umfrage des Allensbach-Instituts werden diese weit überschätzt: Befragte rechnen im Schnitt mit 161 Euro im Monat. Unser Pflegetagegeld ist da ein gutes Gegenbeispiel: Ein 35­-Jähriger bezahlt für eine mo­natliche Pflegeabsicherung in Höhe von 1200 Euro nur rund 30 Euro Monatsbeitrag. Zudem gilt: Früh einsteigen lohnt sich, die Beiträge sind niedriger, wenn man jung ist. Um gerade die Jüngeren anzusprechen, beinhaltet unser Pflegetagegeld zusätzlich zur Geldleistung Assistance­ Services. Kunden können diese Services auch nutzen, um ihren Angehörigen zu helfen. Unser Partner WDS.care kümmert sich dann zum Beispiel um einen Heimplatz oder die Kurzzeitpflege, organisiert Einkaufs­- und Haushalts­hilfen oder einen Menüservice. Denn Pflege ist vor allem eine Frage der Organisation – jemand muss sich um all diese Dinge kümmern. Unterstützung wird hier in Zukunft noch stärker gefragt sein.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die reinen Pflegekosten bei der Unterbringung im Pflegeheim auf 700 Euro deckeln. Brauchen wir private Vorsorge da überhaupt noch? Ja, denn die Pflegelücke würde auch dann ein Thema bleiben. Wer in einem Heim gepflegt wird, muss Unterkunft, Investitionspauschalen und Verpflegung wei­terhin selbst bezahlen – das sind im Schnitt mehr als 1000 Euro im Monat. Die meisten Pflegebedürftigen würden zu­ dem von Spahns Idee nicht profitieren, da sie zu Hause ver­sorgt werden. Auch hier fallen hohe Kosten an, oft über ei­nen langen Zeitraum.


Interview 
    Susanne Kluge
Foto               Christian Kaufmann
Illustration  Timo Meyer/kombinatrotweiss

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