Landwirte TrockenheitLandwirte Trockenheit

12.10.2020

Damit Landwirte nicht auf dem Trockenen sitzen

Im Zuge des Klimawandels kämpfen Landwirte verstärkt mit Dürre auf ihren Feldern. Eine Trockenheitsversicherung schützt bei Ernteausfällen – pauschal nach Regenmenge

Das Grundprinzip – Ausgedörrte Böden, vertrocknete Pflanzen und keine Aussicht auf Besserung – der Klimawandel macht Extremwetterlagen wie anhaltende Trockenheit zur neuen Normalität. Für Landwirte kann das existenzbedrohend werden. Die Trockenheitsversicherung der Münchener & Magdeburger Agrar (MMAgrar) schützt gegen Verluste, indem sie eine pauschale Entschädigung zahlt – immer dann, wenn eine vorab definierte Niederschlagsmenge unterschritten wurde. Diese wird durch unabhängige Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes gemessen. Eine Schadenmeldung oder -begutachtung auf dem Feld ist nicht notwendig.

Sinnvoll für … jeden Landwirt, dem seine Felder und seine Ernte die Existenz sichern. Mehr als 120 gängige Kulturen, darunter beispielsweise Weizen, Raps oder Körnermais, sind gegen Trockenheit versicherbar.

Ein Beispiel aus dem Leben – Franz W., Ackerbauer aus Niederbayern, bewirtschaftet 20 Hektar Mais und 20 Hektar Getreide. Nachdem bereits 2018 ein sehr trockenes Jahr war, sollte 2019 nicht besser werden. Dank der pauschalen Entschädigung durch die Trockenheitsversicherung konnte Franz W. den Verlust auf seinen Feldern ausgleichen, ohne Zeit und Arbeit in die Schadenmeldung zu investieren. Und das in diesem Fall für zusätzliche 69 Euro pro Hektar.

Was für den Abschluss nötig ist – Voraussetzung ist die Hagelversicherung (mindestens Hagel-Basic). Die kritische Regenmenge wird anhand von Erfahrungsdaten ermittelt und bei Abschluss festgelegt.

Die Kostenfrage – Die Prämie ist abhängig von der zu vereinbarenden Versicherungssumme. Landwirte entscheiden vorab, wie hoch sie sich absichern möchten. Im Schadenfall ist eine pauschale Auszahlung von 30 oder 50 Prozent der Versicherungssumme möglich. Ein Beispiel: Ein Maisfeld ist mit 1800 Euro pro Hektar versichert. Die Entschädigung beträgt demnach entweder 540 oder 900 Euro pro Hektar.

Gut zu wissen – Seit Anfang dieses Jahres werden Landwirte steuerlich entlastet, wenn sie sich gegen Dürre schützen möchten. Die Versicherungssteuer ist von bislang 19 Prozent auf die Prämie auf 0,03 Prozent auf die Versicherungssumme (dem üblichen Satz bei Wettergefahren wie Hagel, Sturm oder Frost) gesunken.

Trockenheit verursacht größte Ernteschäden
Quelle Infografik: GDV, 2016
Fachbegriffe schnell erklärt

Parametrische Versicherung Die Trockenheitsversicherung gehört zu den parametrischen Versicherungen. Diese basieren auf Messwerten (wie der Niederschlagsmenge). Wird ein vorab vereinbarter Wert unter- beziehungsweise überschritten, leistet die parametrische Versicherung.

Text               Isabel Steffens
Illustration  Michael Meier

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