22.11.2023

Winterblues ade! So kommen Sie durch die dunkle Jahreszeit

Auf Infoscreens in ganz Deutschland erscheinen derzeit Gesundheitstipps, präsentiert von der Allianz Private Krankenversicherung. 1890 digital nimmt die Ratschläge auf – und vertieft das Wissen in Experteninterviews. Teil 8: Diplom-Psychologin Gabriele Bringer erklärt, wie man auch im Winter bei Laune bleibt

Zur Person

Portrait von Diplom-Psychologin Gabriele Bringer

Die Diplom-Psychologin Gabriele Bringer ist Leiterin der Beratungsstelle »Stresszentrum Berlin«. Seit 1991 arbeitet sie als selbstständige Trainerin, Beraterin und Seminarleiterin im Bereich Wirtschaftspsychologie. Ihre Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Stress und Burn-out, Kommunikation und betriebliches Gesundheitsmanagement.

Frau Bringer, ein strukturierter Tagesablauf kann dabei helfen, dass man sich im Winter weniger schlecht fühlt. Warum ist das so?
Strukturen geben dem Menschen emotionalen Halt. Diesen Halt verlieren ja viele gerade in der kalten Jahreszeit, weil sich der Tagesrhythmus verändert. Wegen der längeren Dunkelheit haben wir zum Beispiel ein höheres Schlafbedürfnis. Und aufgrund der kälteren Witterung bewegt man sich weniger draußen an der frischen Luft. Aber es geht nicht nur darum, sich regelmäßige Schlaf- oder Essenszeiten anzutrainieren. 

Sondern?
Genauso wichtig sind Rituale, die einem guttun: ein regelmäßiges warmes Bad etwa oder sich auf die Couch lümmeln und ein Buch lesen. Es gibt Studien, die belegen, dass sich die meisten Menschen der westlichen Nordhalbkugel im November schlechter fühlen als im Dezember. Und das, obwohl der Dezember der dunkelste Monat im Jahr ist.  

Wie kann das sein?
Man nimmt an, dass es an dem wohl bekanntesten Ritual der westlichen Welt liegt: Weihnachten. Für viele Menschen ist schon alleine die Adventszeit mit ihren vielen kleinen Ritualen so schön, dass man den düstersten Monat gar nicht so schlimm empfindet. 

Warum fühlen sich viele Menschen ausgerechnet im Winter schlechter als im Sommer?
Es ist der Lichtmangel. Durch diesen schüttet unser Körper im Winter auch tagsüber mehr Melatonin aus. Das Schlafhormon macht uns müde und antriebslos. Gleichzeitig wird weniger Serotonin produziert, ein Glückshormon, das uns normalerweise fitter und munter macht. Wir werden im Winter also hormonell doppelt bestraft. Dagegen hilft aber viel Bewegung und Sonnenlicht. Wer es nicht schafft, draußen Sport zu machen, kann auch drinnen trainieren und den Winterblues mit einer Tageslichtlampe in Schach halten. 

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Winterblues und einer echten Winterdepression?
Es ist die Ausprägung und Dauer der Symptome. Die meisten von uns fühlen sich im Winter schon mal antriebslos, müde oder niedergeschlagen. Die Symptome kommen meist tageweise. Wer allerdings über Wochen unter Energielosigkeit oder Erschöpfung leidet, hat wahrscheinlich eine sogenannte saisonal abhängige Depression. Solch lang anhaltende Stimmungstiefs sollte man immer mit dem Arzt abklären.

Text Sonja Hoogendoorn
Fotos Simon Koy, privat

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